«Wieder Spass am Leben haben»

Vor fast genau zwei Jahren habe ich meine beiden Kinder, damals 12 und 9 Jahre alt, über die Coronasituation befragt. Kürzlich habe ich das Interview mal wieder gelesen. Und ich möchte es nun allen schenken, die es noch nicht kennen.

Ich habe vor wenigen Tagen auf ein Buch aufmerksam gemacht, dass das Thema Corona aus Kindersicht beleuchtet; es sei weiterhin ans Herz gelegt. In diesem Zusammenhang habe ich mich an das Küchentischgespräch erinnert, das ich im Februar 2021 mit meinen eigenen Kindern geführt habe. Es erschien damals in «Die Ostschweiz», und es ist mir ein Anliegen, es auch in diesem Blog zu publizieren.

Nach dem Erscheinen des Beitrags erhielt ich viele Reaktionen. Meine Kritiker befanden, ich würde meine Kinder instrumentalisieren. Zudem sei es ja klar, dass meine eigenen Mädchen so kritisch eingestellt seien, weil ich sie beeinflusse.

Dazu zwei Dinge. Zum einen wurden wohl weit mehr Kinder von Freunden der Massnahmen instrumentalisiert, die ihre Angst auf diese übertrugen und ihnen ein Schuldgefühl bei fehlender Maske usw. einredeten. Man sieht im Kindergespräch auch sehr «schön», wie erfolgreich das war. Und zum anderen: Ich habe als Vater sicher nicht alles richtig gemacht, aber wenn meine Kinder etwas können, dann selbständig denken – und sie widersprechen mir ausgesprochen gern. Es sind also ihre Worte, die Ihr hier findet.

Zur Erinnerung: Das Interview ist zwei Jahre alt. Vieles hat heute keine Gültigkeit mehr, beispielsweise die erwähnten Massnahmen. Mir scheinen aber die grundlegenden Gedanken aus der Kinderseele heute noch gültig. Ich habe mir vorgenommen, bald eine Neuauflage des Gesprächs zu machen. Viel ist geschehen, und die Kinder sind älter geworden. Ich bin gespannt, wie sich ihre Sicht der Dinge entwickelt hat.

Vielen Dank für Ihren Beitrag an meine Arbeit.

Bitte sehr, hier ist der Text von damals:

Sie werden nicht gefragt, was sie von den Coronamassnahmen halten, sie können sich in den meisten sozialen Medien nicht äussern, aber auch ihr Leben hat sich verändert. Ein Gespräch mit zwei Kindern über eine Situation, die sie sich nicht ausgesucht haben.

Sie sind in der Primarschule, sie haben einen Vater, dessen Arbeit derzeit praktisch nur aus Corona besteht, und sie hatten selbst plötzlich den Wunsch: «Jetzt wollen wir auch mal was dazu sagen.» Ein Gespräch am Küchentisch mit meinen Töchtern Nina (12) und Lynn (9) über das Virus, die Massnahmen, die Schule und was ihnen wichtig ist.

Nina, Lynn, wenn ich «Corona» sage, was fällt euch als erstes ein?

Lynn: Ich finde Corona doof. Vor allem, dass fast alle Läden und sogar alle Restaurants zu haben. Wir müssen jetzt immer zuhause essen.

Und ich koche ja nicht besonders gut…

Lynn: (lacht) Nein, das tust du wirklich nicht.

Nina: Bei Corona denke ich an eine Katastrophe. Oder an das Wort Apokalypse. Aber nicht, weil ich denke, dass das so ist. So sehen es viele andere Leute, ich nicht. Ich finde es übertrieben, was jetzt alles gemacht wird.

Du meinst die Massnahmen, die Schliessungen zum Beispiel. Es heisst aber, wir müssen das machen, weil das Virus gefährlich ist. Findest du es nicht nötig?

Lynn: Also, es sterben ja nicht alle Leute. Und viele, die sterben, sind sehr alt oder krank.

Nina: Du hast das ja glaub ich auch selbst schon mal geschrieben, das habe ich gelesen, dass man Menschen auch gehen lassen können muss.

Aber wenn ihr offene Restaurants wollt und deswegen Menschen sterben könnten: Das wäre auch nicht fair, oder?

Lynn: Klar ist es nicht schön, wenn jemand krank wird. Aber es gibt doch auch sonst sehr viele Krankheiten, nicht nur Corona. Ich glaube nicht, dass es jemandem hilft, wenn man mit einer Maske in einen Laden geht oder gar nicht einkaufen gehen kann.

Nina: Früher sind sicher auch Leute mit einer Grippe, bevor sie richtig krank waren, in ein Restaurant gegangen. Das war nie ein Problem, obwohl da dann auch viele Leute zusammen waren. Und für mich ist Corona sozusagen eine Grippe.

Viele Leute sagen, dass das nicht stimmt, dass es viel schlimmer ist. Wie entscheidest du, was du glaubst?

Nina: Ich kann nur sagen, was ich selbst gehört habe von Leuten, die Corona hatten, die ich kenne. Da waren auch ein oder zwei, bei denen es wirklich schlimmer war, das waren sehr alte Leute. Die Jüngeren, die ich kenne, sagen alle, dass es für sie nicht so schlimm war.

Aber es ist ja auch traurig, wenn alte Menschen krank werden oder sterben, findet ihr nicht?

Lynn: Sicher. Es ist immer traurig. Ich denke einfach, wenn jemand alt ist, hat er schon sehr viel erlebt. Junge Leute noch nicht. Deshalb finde ich das ein bisschen schlimmer. Aber mir tun auch alte Leute leid, die sterben.

Nina: Das ist bei mir ähnlich. Ich finde es auch immer traurig. Aber junge Menschen wollen noch ganz viel erleben und erreichen. Mit 80 hat man vielleicht nicht mehr so viele Ziele.

Habt Ihr eigentlich selbst auch schon Angst vor dem Virus gehabt?

Lynn: Ich nicht. Ich finde es nicht schön, dass es das gibt, aber ich glaube, bei Kindern ist es nicht so schlimm. Ich denke, ich bekomme das nicht, ich hab einfach dieses Gefühl.

Nina: Dass ich selbst krank werden könnte, davor habe ich keine Angst. Nur davor, dass ich meine Freunde nicht mehr sehen kann, weil andere Leute diese Angst haben und mich nicht mit ihren Kindern spielen lassen. Aber für mich selbst nicht.

Wie habt ihr das erlebt, dass ihr in gewissen Zeiten nicht mehr so viele Freunde sehen konntet?

Lynn: Das ist nicht so oft passiert. Aber wenn jemand aus der Klasse oder sonst Freundinnen wegen der Familie in Quarantäne ist, dann sieht man sich schon einige Tage nicht.

Nina: Ich hab es krasser erlebt. Während der Schulschliessung habe ich meine Freunde nie gesehen. Auch danach eigentlich nicht, weil viele Eltern Angst hatten. Erst gegen den Herbst wieder, aber das ging einige Monate. Eine Freundin wollte es selbst nicht, bei Nachbarn jemand aus der Familie nicht, wir mussten aufpassen wegen älteren Verwandten, zum Beispiel den Grosseltern.

Das stimmt, für viele Kinder war das mit den Grosseltern besonders hart. Bei euch auch?

Lynn: Ja, weil die ja in der Risikogruppe sind, wie man dem sagt. Wir haben sie einige Monate nicht gesehen. Das war nicht schön. Aber ich habe es akzeptiert.

Ihre Unterstützung für diesen Blog kommt an und wirkt sich aus. Herzlichen Dank!

Nina: Ich fand das vor allem am Anfang ziemlich furchtbar, weil wir sie sonst oft gesehen haben. Und als es dann wieder ging, war es immer nur für eine ganz kurze Zeit. Sogar am Geburtstag.

Letztes Jahr war vieles noch nicht verboten, es wurde einfach nicht empfohlen. Jetzt darf man zuhause zum Beispiel nur noch zu fünft sein. Was denkt ihr darüber?

Lynn: Mit meinen Freundinnen ist das nicht so schlimm. Wir sehen uns trotzdem, wir sind eben einfach draussen, auch wenn es Winter ist. Das macht auch Spass.

Nina: Ich treffe auch weiter Freunde und bin viel draussen. Aber ich finde es komisch, früher gab es glaubs mal eine Regel mit 10 oder 15 Leuten, die zuhause sein dürfen. Es heisst, jetzt dürfen es nur noch 5 sein wegen der Gesundheit. Aber was ist denn plötzlich so anders? Ich glaube nicht, dass das vorher gefährlicher war. Wenn man mal zu sechst statt zu fünft ist, was soll daran so schlimm sein? Das ist komplett übertrieben.

Wenn ihr die Regeln brecht, einfach nur in der Theorie, dann kann die Polizei kommen. Habt ihr Angst davor?

Lynn: Ich habe gehört, dass das passieren kann, aber ich habe keine Angst.

Nina: Nein, vor denen hätte ich echt keine Angst.

Sehr viele Leute halten sich aber an die Regeln, einige finden sie gut und richtig, andere akzeptieren sie einfach. Warum, glaubt ihr, ist das so?

Nina: Ich glaube, es hat damit begonnen, dass die Leute ganz oben, also der Bundesrat, Panik hatten. Dann kamen die Regeln, und dann wurde gedroht. Es kann Bussen geben. Und jetzt haben die anderen Leute Panik und machen deshalb alles mit. Sie wollen, dass es bald vorbei ist. Aber ich glaube nicht, dass zum Beispiel das mit den Masken wirklich etwas nützt. Sonst müsste man gleich alle Leute einsperren, aber vermutlich bringt nicht einmal das etwas. Die normale Grippe geht ja auch nicht einfach weg. Wenn das alles etwas nützen würde, wäre es doch jetzt schon vorbei.

Lynn: Ich glaube, die Leute wollen innerlich, dass alles vorbei ist und sind äusserlich streng bei den Regeln. Aber sie wissen auch nicht, ob es damit besser wird. Ich denke, es hilft mehr, wenn man fest daran glaubt, dass es bald besser wird als mit vielen Regeln.

Im letzten Frühling hattet ihr einige Wochen lang keine Schule, zumindest nicht im Schulhaus. Wie war das für euch? Wie Ferien?

Lynn: Am ersten Tag war es cool, dass wir nicht hinmussten. Später war es dann lästig. Man hat die Klassenkameraden nicht gesehen, musste alles zuhause machen und lernen und die Aufgaben zur Post bringen und so. Das war nervig, es dauerte ja recht lange.

Nina: Ich hatte zuerst keine Meinung zu Corona, weil ich ja nicht wusste, ob es vielleicht wirklich gefährlich ist. Ich dachte deshalb auch bei der Schulschliessung, das sei vielleicht nötig. Irgendwann kam es mir aber seltsam vor. Ich denke nicht, dass es geholfen hat. Sonst wäre es ja später nicht noch schlimmer geworden.

Habt ihr das Gefühl, ohne Schule etwas verpasst zu haben? Zum Beispiel weniger gelernt zu haben?

Lynn: Es war eigentlich wie in der Schule, es gab einen Plan, und wir haben Hausaufgaben bekommen. Verpasst habe ich glaub nichts. Unsere Lehrerin hat das gut gemacht, sie hat genau gesagt, was wir tun müssen.

Du bist also nicht dümmer geworden in dieser Zeit…

Lynn: (lacht) Nein!

Nina: Ich habe es als ziemlich grosses Chaos empfunden. Es gab sehr viele Aufgaben, und es kam mir auch mehr vor als in der Schule, weil ich die Arbeit selbst einteilen musste. Ich konnte auch nicht sofort beim Lehrer nachfragen, wenn mir etwas nicht klar war. Bei der ersten Prüfung, als wieder normal Schule war, lief es nicht gut. Für mich ist es wichtig, dass ich immer gleich fragen kann, wenn ich etwas nicht verstehe.

Wie denken eigentlich eure Freunde über Corona, sehen die alles gleich wie ihr?

Lynn: Einige schon. Eine meiner Freundinnen ist so auf einem strengen Trip. Wenn ich mal in die Hand niese statt in den Ellbogen, dann macht sie gleich ein Riesenthema daraus. Das stört mich. Sie sagt, wenn das nicht alle richtig machen, geht Corona noch viel länger.

Nina: Die Maskenpflicht gilt ja ab zwölf Jahren, und ich bin letzten November zwölf geworden. Ein Teil meiner Klasse ist erst elf. Im Turnen muss ich die Maske tragen bis in die Garderobe. Manchmal vergesse ich das, ich habe sie also einige Sekunden lang nicht an. Dann sagen die anderen sofort: Du verbreitest Corona, du bist schuld, wenn der nächste Lockdown kommt, wegen dir ist dann wieder alles zu!

Ich höre deiner Stimme an, dass du diese Reaktion nicht verstehst.

Nina: Das tue ich auch nicht. Wir haben in der Klasse ja keine Maske an. Wir sind den ganzen Tag zusammen im Klassenzimmer und gehen zusammen raus in die Pause und so. Wenn wir dann in die Garderobe gehen, wieso soll das einen Unterschied machen, wenn ich dann ganz kurz die Maske nicht anhabe? Wir sind ja nur untereinander, die gleichen Kinder, die auch sonst immer zusammen sind.

Was glaubst du, woher kommt das, wenn die anderen Kinder so etwas sagen, wenn sie dir die Schuld geben an schlechten Dingen, die passieren könnten? Woher haben sie das?

Nina: Vielleicht sagen ihnen das ihre Eltern. Oder sie sehen etwas in den Nachrichten oder in einer Zeitung. Du schreibst ja in deiner Zeitung andere Sachen, aber in den meisten steht, soviel ich weiss, wie schlimm alles ist. Wenn man die Zeitung hat, die im Briefkasten liegt, dann denkt man das dann vielleicht auch.

Woher nimmst du deine Informationen, Lynn?

Lynn: Wenn mir im Zug langweilig ist, nehme ich auch mal die Zeitung, die dort liegt. Vor kurzem habe ich etwas von der Impfung gelesen. Aber eigentlich finde ich nicht, dass ich da so viel wissen muss darüber. Es nützt ja nichts, ich muss doch machen, was man mir sagt.

Als du das wegen dem Impfen gelesen hast, was hast du da gedacht?

Lynn: Ich habe sowieso nicht gern Impfungen, weil ich Angst vor der Spritze habe. Aber ich weiss, dass ich mich gegen Corona nicht impfen lassen muss, wenn ich nicht will, das hast du mir gesagt, deshalb habe ich keine Angst. Es regt mich aber ein bisschen auf, wenn die Zeitung die ganze Zeit voll davon ist.

Nina: Mich stört es, dass man jetzt gerade allen Leuten sagt, sie müssen sich impfen lassen. Das nützt ja nur denen, die wirklich krank werden können. Dann wird die Krankheit weniger schlimm. Aber ich müsste ja trotzdem die Massnahmen einhalten, es ändert sich ja gar nichts in meinem Leben.

Habt ihr mit anderen Kindern auch schon gestritten über Corona?

Lynn: Ich rede nicht so viel mit meinen Freundinnen darüber. Die meisten machen sich nicht so viele Gedanken darüber, und in meiner Klasse haben alle eine ähnliche Meinung dazu.

Nina: Das gab es auch schon, zum Beispiel in meiner Klasse. Am Anfang vom zweiten Lockdown haben wir mehr darüber gesprochen, da war ja wieder normal Schule. Ich habe ja das Beispiel von der Maske in der Garderobe erzählt, in solchen Fällen gibt es schon eine Auseinandersetzung, weil ich es anders sehe.

In einigen anderen Kantonen müsstest du, Nina, in der 5. Klasse jetzt schon im Unterricht eine Maske tragen. Du Lynn ab dem Sommer in der 4. Klasse. Wie stellt ihr euch das so vor, mit der Maske im Unterricht?

Lynn: Lästig. Ich habe sowieso ein bisschen Mühe mit dem Atmen wegen einer Allergie, ich kriege manchmal nicht so viel Luft oder atme schwer. Im Moment ist es besser. Aber wenn ich eine Maske anhabe, fehlt mir die frische Luft, man hat dann immer die gleiche.

Nina: Gerade für Lynn finde ich das auch unangenehm. Aber auch für Menschen, die nicht solche Probleme haben, ist das sicher mühsam, so zu atmen. Ich finde, wenn jemand sagt, dass ihn die Maske stört, muss man das akzeptieren. Ich habe gehört, dass einige Leute davon reden, Kinder sollen schon ab sechs Jahren eine Maske tragen müssen. Das finde ich wirklich nicht gut, ich glaube, das ist eher gefährlich. Ab der 4. Klasse geht es vielleicht eher.

Herzlichen Dank für ihren Beitrag an meine Arbeit.

Es gibt ja auch Erwachsene, die sich trotz der Regel weigern, eine Maske zu tragen, zum Beispiel in einem Laden oder im Zug. Wie findet Ihr das?

Lynn: Mich stört das nicht, ich glaube auch nicht, dass das jemandem schadet. Es ist nicht schlimm. Aber man muss sie eben anziehen, das ist die Regel.

Nina: Mich stören diese Leute auch nicht. Viel schlimmer finde ich es, wenn die Polizisten dann brutal werden. Sie fragen die Leute nicht, wieso sie keine Maske anhaben, sondern gehen auf sie los. Ich habe das schon auf Videos gesehen, sogar bei älteren Menschen machen sie das.  Es gibt glaubs auch Länder, wo die Polizei wegen Corona einfach zu jeder Zeit in ein Haus rein darf, ob man das will oder nicht. Das ist doch gegen die Privatsphäre!

Was glaubt ihr, wann hört das mit Corona auf?

Lynn: Das weiss ich nicht. Ich hoffe, so schnell wie möglich. Es ist nicht lustig. Aber das kann sicher noch ein Jahr gehen, das glaube ich zumindest.

Nina: Ich denke auch, dass es noch lange geht. Eine Freundin von mir hat gesagt, sie hofft, dass sie ihren 18. Geburtstag wieder normal feiern darf. Sie ist jetzt erst 12. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leute, die etwas zu sagen haben, also der Bundesrat, gar nicht wollen, dass es vorbei geht. Sie würden einfach immer weiter machen. Sie möchten irgendwie, dass das so bleibt.

Warum sollten Sie das denn wollen?

Nina: Weil sie sich auf irgendeine Art freuen über die Regeln, sie wollen das einfach. Ich kann es nicht genau beschreiben. Aber dass es immer mehr von diesen Massnahmen gibt, das ist doch kein Zufall. Sonst würde es doch aufhören.

Ich schreibe ja auch oft solche Dinge, vielleicht liest du sie auch manchmal. Sagst du das jetzt einfach, damit du mit mir einer Meinung bist?

Nina: Sicher nicht! Ich bin gar nicht immer deiner Meinung. Zum Beispiel, wenn es um Donald Trump geht, du magst den irgendwie, ich überhaupt nicht! (lacht)

Ich frage euch heute aus, und ihr dürft sagen, was ihr denkt. Findet ihr es unfair, dass ihr Kinder sonst bei Corona nicht richtig mitreden dürft?

Lynn: Es ist nicht gerecht, dass Erwachsene immer ihre Meinung sagen dürfen und bestimmen, wie alles sein soll. Die Meinung von uns Kindern interessiert niemanden. Ich finde, man sollte sie auch ernst nehmen. Vielleicht ist unsere Meinung ja auch so wichtig wie die der Erwachsenen?

Nina: Die Erwachsenen können uns zwar herumkommandieren, aber bei Corona können sie ja eigentlich auch nicht viel sagen oder etwas dagegen tun. Es ist ja nur der Bundesrat, der etwas zu sagen hat. Und er hört nicht auf andere Meinungen. Du wolltest doch zum Beispiel einmal nach Bern, um zu sagen, was du findest, oder?

Stimmt, das habe ich euch erzählt. Ja, da ging es darum, dass Leute, die für die Zeitung schreiben, dem Bundesrat direkt Fragen stellen dürfen.

Nina: Eben, und das wollten sie bei dir nicht. Die wollen nur Leute, die das Gleiche finden wie sie selbst, die sagen, dass wir bald alle tot umkippen. Die anderen Leute möchten sie sich nicht anhören.

Ihr kennt vielleicht das Wort Zensur. Das ist, wenn einer seine Meinung schreibt, und dann wird es gelöscht, zum Beispiel auf Facebook. Wie denkt ihr darüber?

Lynn: Man soll immer seine Meinung überall schreiben dürfen. Wenn man das nicht darf, dann ist es nicht gut.

Nina: Das finde ich sehr schlimm. Ich habe das schon gesehen auf TikTok. Da hat jemand etwas gegen die Masken gesagt in einem Video, dann wurde er zuerst mit Kommentaren fertig gemacht und danach gesperrt. Auch berühmte Leute werden gelöscht, wenn sie etwas sagen, das diejenigen stört, die die Regeln machen. Aber wieso darf man dann umgekehrt sagen, dass Corona so schlimm ist und wir alle daran sterben werden? Das ist dann plötzlich wieder okay, das wird nicht gelöscht.

Was meint ihr, wenn ihr älter seid und vielleicht selbst Kinder habt, wie werdet ihr euch an diese Zeit erinnern?

Lynn: Wenn ich älter bin, dann denke ich mir: Jetzt bin ich hier, und ich muss nicht zurückschauen. Es ist besser, wenn ich mich dann konzentriere auf alles, was ich habe und was schön ist. Man sollte sich nicht an schlimme Sachen von früher erinnern. Dann ist eine neue Zeit.

Nina: Das geht mir gleich. Aber es ist nicht so einfach. Wenn es ganz vorbei ist, will ich es hinter mir lassen. Aber gleichzeitig habe ich dann wohl immer das Gefühl, dass so etwas wieder kommt. Denn mir kommt es so vor, dass die Leute immer mehr spinnen.

Du denkst, es könnte immer und immer wieder von Neuem anfangen?

Nina: Das war ja schon einmal so. Im Sommer war alles recht normal, und wir haben gedacht, es wird gut. Dann sind die Leute wieder ausgerastet, weil es mehr Ansteckungen gab, und es wurde sogar noch schlimmer mit den Regeln. Vielleicht kommt und geht das jetzt immer wieder und vor allem immer heftiger.

Ihr vermisst Läden und Restaurants. Dabei denkt ihr natürlich vor allem auch an euch selbst. Überlegt ihr euch auch hin und wieder, wie das für die Leute ist, die selbst einen Laden oder ein Restaurant besitzen?

Lynn: Das ist für die sicher schlimm, denn die verdienen ja nichts mehr, wenn sie zumachen müssen. Das ist traurig. Ich habe das Gefühl, denen wird etwas weggenommen, was für sie vielleicht so etwas wie ein Zuhause ist.

Nina: Wir schauen ja bei uns, dass wir ein bisschen helfen können, wir bestellen Takeaway bei Restaurants, die geschlossen sind…

… weil ich so schlecht koche…

Nina: (lacht) Genau! Aber wenn ein Restaurant das nicht macht, können wir ja auch nichts tun. Es gibt solche, die es gar nicht probieren. Aber es ist wirklich schlimm. Die Wirtschaft geht doch kaputt so. Wir zerstören sie. Je länger es geht, desto mehr bricht sie zusammen.

Moment, da muss ich kurz sichergehen, dass du nicht einfach etwas nachplapperst, hast du das von mir mit der Wirtschaft oder bist du von selbst drauf gekommen?

Nina: Das überlege ich mir selbst! Es ist ja logisch. Wenn man in einem Laden einkauft, bringt das den Leuten dort Geld. Jetzt bekommen sie keines, dann können sie auch keinen Lohn bezahlen oder neue Dinge kaufen, die sie dann wieder verkaufen.

Die Schweiz, also das ganze Land, macht im Moment viele Schulden. Die muss ich vermutlich nicht mehr bezahlen, ich bin ja schon älter, aber ihr oder eure Kinder müssen das. Beschäftigt euch so etwas heute schon?

Lynn: Dazu mache ich mir keine Gedanken. Wir hatten ja noch nie Schulden bei uns zuhause. Und wenn ich mal Kinder habe und die wegen dem Schulden haben, würde ich ihnen helfen.

Nina: Ich denke schon darüber nach. Ich denke, wir müssen das mal ausbaden. Es ist ja heute schon schlimm, aber vielleicht geht es immer weiter. Wenn das Land kein Geld hat, müssen vielleicht alle mehr Steuern bezahlen, die Schweiz muss ja wieder Geld holen, um Schulen zu bauen oder Spitäler. Dann können sich aber die Menschen selbst nichts mehr gönnen.

Ihr seid mit einigen Dingen nicht einverstanden, die gerade passieren. Seid ihr eigentlich böse auf die Leute, die das entscheiden?

Lynn: Ich bin nicht böse, aber es regt mich auf. Ich möchte einmal hören, dass es wirklich hilft, wenn die Läden und Restaurants geschlossen sind. Ich glaube nicht, dass es hilft. Am Anfang hatten die Restaurants doch einfach weniger lange offen oder es hatte weniger Leute drin. Jetzt sind sie ganz zu. Aber das Virus geht doch nicht weg.

Nina: Ich finde, was der Bundesrat macht, ist irgendwie kindisch. Er denkt nicht schlau nach. Mir kommt es vor, wir überlegen uns hier in der Küche gerade mehr Dinge als der Bundesrat. Zum Beispiel über das mit der Wirtschaft, da denken die gar nicht darüber nach. Ich bin irgendwie schon hässig, dass die nur immer über Ansteckungen reden, aber nie darüber, was passiert wegen der Dinge, die sie entscheiden. Für mich sieht es auf jeden Fall so aus.

Ich schreibe ja oft über Corona und kritisiere den Bundesrat auch. Manche finden das gut, aber andere schreiben mir auch ziemlich üble Sachen. Ihr kriegt das manchmal mit. Wie geht ihr damit um, belastet euch das?

Lynn: Ich finde es cool, dass du so einen Job hast. Du darfst schreiben, was du denkst.

Nina: Ich finde es wichtig und schön, was du machst. Ich glaube, das hilft den Menschen, die auch diese Meinung haben, aber sich allein fühlen. Es gibt wirklich Leute, denen es jetzt schlecht geht und die glauben, dass niemand auf ihrer Seite ist. Wenn sie das lesen, was du schreibst, wissen sie, dass das nicht so ist.

Wir haben jetzt fast eine Stunde lang geredet. Wollt ihr zum Schluss noch etwas sagen, das euch wichtig ist? Vielleicht, was ihr euch wünscht für die Zukunft?

Lynn: Ich wünsche mir, dass es aufhört, weil es besser ist, wenn Corona weg ist. Man kann viel mehr machen ohne diese Verbote und Regeln, nach der Schule und am Wochenende und so weiter. Und man kann wieder in die Ferien fliegen.

Nina: Wenn es vorbei ist, müssen wir glaubs alles wieder neu aufbauen. Es ist wie ein Neustart. Am meisten nervt mich im Moment diese 5er-Regel. Man kann die Menschen nicht sehen, die einem wichtig sind, nicht mal aus der Verwandtschaft. Ich wünsche mir, dass alle ihr Leben wieder leben können, etwas unternehmen, das einem Spass macht, einfach wieder Freude am Leben haben.

Die sinnbefreite Impfpflicht

In deutschen Spitälern musste das Personal bis Ende 2022 geimpft sein. Wer das nicht tat, hatte aber wenig zu befürchten: Ohne diese Angestellten wäre es gar nicht gegangen. Ein Beispiel dafür, wie viel Theorie und Praxis miteinander zu tun hatten in den letzten Jahren.

Die Impfpflicht in Gesundheitseinrichtungen in Deutschland war ein Rohrkrepierer. Das zeigt eine Auswertung im Bundesland Baden-Württemberg.

Die sogenannte «einrichtungsbezogene Impfpflicht galt für Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeheime und Pflegedienste. Ende 2022 wurde sie aufgehoben.

Man hätte viel Geld gespart, wenn man das schon vor Monaten gemacht hätte, als Covid-19 bereits kaum noch eine Rolle spielte. Denn die Impfpflicht wurde gar nie wirklich durchgesetzt, wie eine Umfrage des SWR zeigt.

Theoretisch konnten ungeimpfte Angestellte gebüsst werden. Der administrative Aufwand überstieg die mickrigen Einnahmen aus Bussgeldern aber bei weitem.

In vielen Fällen wurden nämlich gar nie Bussen erhoben. In Krankenhäusern und Pflegeheimen befürchtete man, das Gesundheitsamt könnte Betretungsverbote für ungeimpfte Mitarbeiter erlassen.

Das konnten sich die Betriebe nicht leisten. In einzelnen Einrichtungen waren bis zu 10 Prozent der Mitarbeiter ungeimpft. Ohne sie wäre der Pflegenotstand perfekt gewesen.

Das Festhalten an der Impfpflicht hat die Lage im Gesundheitssektor verschärft. Bis Ende 2022 durften die Einrichtungen keine neuen Mitarbeiter anstellen, die nicht geimpft waren. Nun können sie es wieder. Aber der Personalengpass wurde so ohne Not ins neue Jahr verlängert.

Kommt dazu: Viele derer, die aufgrund der Impfpflicht ihren Job an den Nagel gehängt haben, denken gar nicht daran, wieder in den Beruf zurückzukehren.

Es ist eine weitgehend selbstverschuldete Not. In einem der verletzlichsten Bereiche unserer Gesellschaft.

Danke für Ihre Unterstützung.

Eine Anleitung im Kampf gegen «Reichsbürger»

Immer mehr Leute wenden sich vom Staat ab. Der findet das gar nicht lustig und will gegen Auswüchse vorgehen. Mein Tipp an den Staat: Mach deine Arbeit wieder ordentlich, dann verschwindet auch der Widerstand.

«Reichsbürger-Mentalität schwappt vermehrt auf die Schweiz über», weiss das Onlineportal «Watson», das sich immer mehr zu meinem Lieblingsmedium entwickelt. Nichts ist zu grotesk, um dort nicht gewürdigt zu werden.

Das dort geschilderte Problem: Immer mehr Menschen würden sich «vom Staat abwenden». Das äussert sich in wahrhaft dramatischer Weise. Zitat: «Briefe kommen ungeöffnet zurück, Aufforderungen der Ämter werden ignoriert, Aussagen werden verweigert. Teilweise treten diese «Querulanten» auch gegenüber den Behörden aggressiv auf.»

Das finden die Leute, die diese Briefe verschicken und Aufforderungen versenden, natürlich nicht besonders lustig. Die Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr darf sich in dem Artikel beklagen. Auf demokratischem Weg dürfe man sich natürlich gegen staatliche Massnahmen wehren (vielen Dank!), aber es sei problematisch, «wenn daraus eine grundlegend antistaatliche Haltung wird.» Und weiter sagt Frau Fehr: «Wir müssen rasch und entschieden gegen solche Entwicklungen antreten.»

Ich teile die Analyse. Der Staat ist, zumindest, bis uns eine bessere Form einfällt, der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Allerdings würde ich, wenn ich der Staat wäre, zunächst einmal die recht banale und entscheidende Frage stellen: Warum ist das so? Wie kam es zu dieser Entwicklung? Haben wir allenfalls etwas falsch gemacht?

Danke für Ihre Unterstützung – die vergangene und die künftige.

Zur Erinnerung: In den letzten drei Jahren hat sich dieser Staat nicht mehr um sein eigenes Fundament gekümmert, dieses kleine Detail namens «Verfassung». Mehr noch, sie wurde am Laufmeter missachtet. Bürgern wurden Grund- und Freiheitsrechte aufgrund einer künstlich fabrizierten Gefahr willkürlich entzogen. Wer aufmuckte, musste mit Sanktionen rechnen. Der Staat höchstpersönlich hat eine Front zwischen zwei Gruppen errichtet und es der einen durch seine Politik erlaubt, auf die andere einzudreschen.

Könnte das allenfalls eine Ursache für die wachsende Staatsverdrossenheit sein?

Diese Ursachenforschung meint Frau Fehr aber vermutlich nicht, wenn sie sagt, man müsse «rasch und entschieden gegen solche Entwicklungen antreten». Denn immerhin hat sie die Justiz unter sich. Sie meint daher wohl eher, dass man solchem zivilen Widerstand juristisch entgegen treten müsste. Also: Mehr Beobachtung, mehr Verfolgung, mehr Bestrafung der Leute, die nicht zufrieden sind damit, wie sich der Staat entwickelt.

Das ist natürlich einfacher, als sich zu fragen, ob man das allenfalls selbst verschuldet hat. Völlig unverhältnismässig und ohne jeden Anlass.

Zur Erinnerung: Wir Bürger sind der Staat. Die Leute, die Briefe versenden, sind unsere Angestellten. Wir bezahlen ihre Löhne. Und wir haben ein Recht darauf, dass diese Leute unsere Interessen wahren, statt sie mit Füssen zu treten.

Wenn man also Angst hat vor «Reichsbürgern» (übrigens ein seltsamer Begriff in der Schweiz, das nie ein «Reich» war), sollte man die Repräsentanten des Staats anhalten, die Regeln einzuhalten, die Verfassung zu achten und die Grundrechte ernst zu nehmen. Dann klappt’s auch mit dem Nachbarn.

Aber die Prioritäten sind ja klar. In Deutschland ging das grösste Polizeiaufgebot seit Jahrzehnten auf einige Dutzend Leute los, die mit alten Jagdgewehren und Armbrüsten angeblich den Umsturz planten. Einige Wochen später konnten junge Migranten in der Silvesternacht recht ungehindert Jagd auf Menschen machen.

Gefahren werden heute nicht mehr real eingeschätzt, sondern politisch. Das ist das wahre Problem. Und nicht die paar Leute, welche die Nerven verlieren, weil die Staatsbehörden schlicht vergessen haben, was ihre Aufgabe wäre.

Ihr Beitrag für unabhängigen Journalismus – es geht ganz einfach.

Corona aus Kindersicht

Vor mir liegt ein wunderbares Buch: «Kinderviews zur Coronazeit». Es ist berührend, enthüllend und schockierend zugleich. Kinder zeigen auf verschiedene Weise, wie sie die letzten Jahre wahrgenommen haben. Viele Passagen lassen leer schlucken. Ein Buch, das ich jedem ans Herzen lege.

Mehr zum Buch und Bestellmöglichkeit gibt es hier.

Ich habe selbst einst meine beiden Töchter zum Thema Corona befragt und viele Weisheiten gehört, die ich mir auf der Seite der Politiker gewünscht hätte. Kinder erfassen oft sehr intuitiv, was richtig ist und was falsch, was angemessen ist und was nicht. Und weil sie darüber hinaus noch keine strategischen Ziele verfolgen, sind sie dem zugeneigt, was Sinn macht.

Kinder waren besonders stark betroffen in den letzten drei Jahren. Bekanntermassen nicht vom Virus an sich, aber von den eingeleiteten Massnahmen. Sie durften nicht zur Schule, verloren Gspänli, weil deren Eltern von der Panik ergriffen waren, durften ihre Grosseltern nicht mehr besuchen und litten überdurchschnittlich oft an psychischen Problemen. Gleichzeitig hatten sie nichts zu sagen – wobei das in diesem Fall weitgehend für uns alle galt.

«Kinderviews zur Coronazeit» sammelt Texte, Interviews und Zeichnungen, die vermitteln, wie es unseren Kindern in dieser Zeit wirklich ging. Sie schildern das nicht abstrahiert und verkopft, sondern direkt, lebensnah, eindrücklich. Besonders fasziniert war ich bei der Lektüre davon, dass Kinder und Jugendliche oft nicht das als wirklich belastend wahrnehmen, was wir Erwachsenen als naheliegend empfinden. Es sind nicht selten scheinbar kleine Dinge, die im Leben plötzlich fehlen.

Und dann natürlich der Mut, der eiserne Wille, den einige von ihnen aufbrauchten. Wie viel mehr Kraft als uns musste es beispielsweise ein Kind kosten, ohne Maske unterwegs zu sein und die Blicke oder Worte zu ertragen, die danach folgten?

Den Herausgebern ist es gelungen, dank der Kinderstimmen den gesunden Menschenverstand einzufangen, den wir in dieser Zeit so vermisst haben. Oft sind die ganz einfachen Gedankengänge die richtigen. Man kann alles wortreich erklären, begründen und als unausweichlich darstellen. Aber diesen jungen Menschen gelingt es durch ganz einfache Überlegungen, die Konstruktion der Politik als das zu enthüllen, was sie war: Absurd, menschenverachtend und zutiefst schädlich.

Ich hoffe, dass dieses Buch zahlreiche Menschen erreicht. Im Idealfall auch diejenigen, die mitgemacht haben. Vielleicht schaffen es diese Kinderstimmen, einen Perspektivenwechsel herbeizuführen.

Danke für Ihren Beitrag an meine Arbeit.

Werden Sie Ihren Nachbarn los!

Jeder darf glauben, was er will. Solange er dem anderen das selbe Recht gibt. Und nun mal ehrlich: War Ihr Umfeld in der Coronazeit fair mit Ihnen? Und wenn nicht: Was tun Sie nun? Mein Tipp: Weg damit.

Ich bin liberal. Nein, vermutlich bin ich libertär. Aus meiner Weltsicht kann jeder denken und tun und lassen, was er will, solange er mir damit nicht schadet. Ich muss nicht nachvollziehen, warum er das tut, das geht mich nichts an. Ich bin nicht er, und ich bin nicht besser als er. Freiheit für jeden.

Aber in den vergangenen bald drei Jahren haben wir etwas anderes erlebt: Andere haben sich über uns erhoben und uns erklärt, wie furchtbar wir sind. Ausgestattet mit einem «Argumentarium» des Staates, der uns von Tag 1 an nur angelogen hat.

Und deshalb meine ehrliche Frage: Gibt es Leute in Ihrer Familie, in Ihrem weiteren Umfeld, in Ihrer Nachbarschaft, die Ihnen erklärt haben, dass Sie als Kritiker der Massnahmen und als «Ungeimpfter» (was für ein Wort!) ein Problem sind? Lassen Sie mich raten: Ja, das gab es. Und lassen Sie mich weiter raten: In Ihrer unendlichen Güte, in Ihrer Bereitschaft, eine andere Meinung stehen zu lassen, sind Sie darüber hinweggegangen. Sehr, sehr lange. Vielleicht bis heute.

Das habe ich auch getan. Lange. Aber ich tue es nicht mehr. Denn liberal oder libertär zu sein setzt nicht voraus, einfach alles zu akzeptieren. Ich gewähre jedem seine Freiheit, solange er meine unangetastet lässt. Und das war nicht mehr der Fall.

Es gab Plakate, die uns zeigten, dass wir in die Ferien fahren dürfen, wenn wir tun, was der Staat von uns verlangt. Sprich: Wenn wir uns impfen lassen. Danach waren diejenigen die Guten, die sich dieses Vorrecht erkauften, und wer es nicht tat und zuhause blieb, war eine wandelnde Gefahr. Da sassen Leute am Strand und bejubelten sich selbst als solidarische Menschen, während andere zuhause blieben und die «Bösen» waren.

Das ist so abseits, dass selbst mir fast die Worte fehlen, und das ist selten.

Bis heute ist mir schleierhaft, wie eine Mehrheit der Menschen in unserem Land dieses Vorgehen als das richtige sehen konnten und alle andere als «unsolidarisch» brandmarkten. Der grösste Akt des Egoismus galt plötzlich als menschenfreundlich. «Hey, XY, Du hast mein Leben gerettet, indem Du nach Rhodos geflogen bist? Vielen Dank!» Nicht mal ein Berufssatiriker wie ich kann da einen drauf setzen.

Wenn Sie anderswo so klare Worte finden: Halten Sie daran fest. Und sonst: Danke für Ihre Unterstützung.

Ich bin zur Einsicht gekommen, dass man Leute, die das mitgemacht haben, loswerden muss. Aus einer einfachen Rechnung. Wir alle haben mit etwas Glück 80 Jahre vor uns. Danach kommt, jedenfalls nach meinem Dafürhalten, nichts mehr. Will ich wirklich einen einzigen Tag dieser wenigen Jahre verbringen mit Leuten, die staatlich verordnet mich als Gefahr wahrnahmen und sich selbst als Krone der Schöpfung, weil sie für einen Restaurantbesuch, einen Flug oder eine kostenlose Bratwurst an einem Impfzentrum angestanden sind?

Wir alle, und ich schliesse mich ein, waren sehr duldsam mit diesen Leuten. Aber vielleicht ist es an der Zeit, ihnen die Wahrheit zu sagen. Wie seelenlos, wie peinlich, wie unglaublich unsolidarisch sie waren. Wie egoistisch. Wie widerlich ihre Bereitschaft war, andere Menschen vom Leben auszusperren, indem sie einfach taten, was man ihnen vorschlug. Und wie schnell sie bereit waren, den Ausschluss anderer zu akzeptieren, die mutiger waren als sie. Es gab Leute, die uns ausgelacht haben in den sozialen Medien dafür, dass wir nirgends mehr rein durften. Erinnert Ihr Euch? Auch Ihr kennt sie.

Der Niedergang der Zivilcourage, der Bereitschaft, für Andersdenkende einzustehen, war frappant. Und für SIE, Sie ganz persönlich, als jemand, der das früh erkannte, gibt es keinen Grund mehr, diesen Leuten die Stange zu halten. Werden Sie sie los. Jetzt. Suchen Sie sich neue Leute. Es gibt sie da draussen. Wirklich.

Man darf unterschiedlicher Meinung sein. Aber wenn jemand bereit ist, einen anderen zu opfern für seine Haltung, wenn er darüber lacht, wenn jemand kein Restaurant und kein Kulturlokal mehr betreten kann, wenn er findet, dass Sie doch einfach tun sollen, was der Staat von Ihnen verlangt, und dann ist alles gut: Dann ist das kein Mensch, der Ihr Leben begleiten sollte. Sie wären sogar besser dran, wenn Sie allein bleiben.

Sie dürfen tun, was Sie wollen. Aber für mich ist klar: Diese Leute haben keinen Platz in den wenigen Jahren, die mir hier noch bleiben.

Danke für Ihre Unterstützung. Für die Freiheit.

Die Top 3 aus meinem Blog. Zum Nachlesen. Zum Nachdenken.

Seit Herbst 2020 betreibe ich diesen Blog. Welche Beiträge wurden am meisten gelesen? Zwei der Top-3-Texte stammen aus grauer Vorzeit. Wer zum Jahresende eintauchen will in die Vergangenheit: Bitte sehr.

Mit Abstand am meisten Klicks, aber auch direktes Echo gefunden hat meine persönliche Reportage über einen Besuch am St.Galler Jahrmarkt mit meinen Kindern. War das weinerlich? Vielleicht. Denn, so befanden einige Leute, die mir danach geschrieben haben: Ich hätte mich ja auch einfach impfen oder testen lassen können, um den Tag mit meinen Töchtern geniessen zu können. Klar, das wäre möglich gewesen. Nur dreht sich der ganze Beitrag exakt um den Punkt, warum ich das eben nicht getan habe.

Ihr Beitrag, damit auch Ende 2023 wieder ein «Best of» erscheint: Vielen Dank.

Dass der folgende Text so grossen Anklang gefunden hat, erstaunt mich nach Durchsicht der Statistik selbst. Es ging ja nur um Beton – und das klingt mässig spannend. Aber offensichtlich hat die Symbolik dahinter doch mehr ausgelöst.

Und schliesslich ein Beitrag, der sich um die Festlaune einiger Leute nach dem Ende der Coronamassnahmen dreht. War Ihnen damals auch zum Feiern zumute? Mir nicht direkt. Und ich versuche, das zu begründen.

Danke für Ihre Treue als Leser. Und danke, dass Sie mir mit Ihrem freiwilligen Beitrag diese Arbeit ermöglichen.

Das Jahr des Schweigens geht zu Ende

Nie war es sinnloser, sich Vorsätze zu nehmen als beim anstehenden Jahreswechsel. Denn was immer man persönlich besser machen möchte: Wir stehen einer Wand aus blindem Gehorsam und Selbstlügen gegenüber. Wir werden 2023 nicht als erneuerte Gesellschaft beginnen. Denn wir haben noch gar nichts aufgearbeitet.

2020 war dem langsamen Aufbau des Wahnsinns gewidmet. 2021 wurde er durchexerziert. Und 2022? Da taten die Verantwortlichen, als sei gar nichts gewesen. Und legten den Grundstein für eine spätere Neuauflage – wann immer es erwünscht ist.

Doch die wirkliche Tragödie: Eine Mehrheit wird auch dann wieder mitspielen.

Wir sind so konditioniert, dass wir nach einer schwierigen Zeit jede Form der Besserung als Erleichterung wahrnehmen. Eine Geisel freut sich, wenn ihr nach einigen Wochen wenigstens die Fusskette abgenommen wird. Es entsteht schon fast ein Gefühl der Dankbarkeit.

Exakt das war 2022 für viele. Es war das Jahr des «Schwamm drüber», des «so schlimm war es gar nicht», des «ist ja alles wieder normal».

Was es natürlich nicht ist. Politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich, vor allem aber, was die Wahrnehmung vieler Menschen betrifft. Sie wurden umprogrammiert. Sie nehmen es inzwischen als völlig in Ordnung wahr, wenn die Politik mal schnell den Krisenmodus ausruft und sich jedes Recht nimmt, über die Allgemeinheit zu verfügen.

Es gibt sichtbare Auswirkungen der letzten drei Jahre, und sie werden uns noch lange beschäftigen: Der Bildungsrückstand unserer Kinder, gebeutelte bis ruinierte Unternehmen, entzweite Familien. Mit Blick auf das neue Jahr, vor dem wir stehen, ist aber viel verhängnisvoller, was im Innern vieler geschehen ist. Wirklich tragisch ist das Ausbleiben einer Reaktion auf die sogenannte «neue Normalität». Dass klaglos akzeptiert wurde, wie wir auf Knopfdruck unserer Rechte beraubt werden können – notabene ohne echte wissenschaftliche Grundlage.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung im vergangenen Jahr. Auch 2023 werde ich für Sie da sein – dank Ihrem Beitrag an meine Arbeit.

Offensichtlich sehnen sich viele nach einer ordnenden Hand, nach klaren Regeln, nach Fremdbestimmung. Sie wollen nicht hinterfragen, was verfügt wird, sondern es einfach ausführen. Und ihre Wut gehört nicht den Mächtigen, sondern den Leuten, die nicht bereit dazu waren und sind.

Wer keine Maske trug, wo sie schlicht keinen Sinn machte, wurde zum Spiegel für die Maskierten. Diese erkannten sich selbst und ihre Niederlage als selbstbestimmtes Individuum in ihrem Gegenüber. Das war es, was ihre Wut entfacht hat. Das Bewusstsein, sich aufgegeben zu haben. Statt sich selbst zu hinterfragen, richteten sie den Zorn auf ihren Spiegel. Oder griffen zum Telefonhörer, um das harmlose Familienfest der Nachbarn den Behörden zu melden. Eine Gesellschaft, die sich diebisch freut, wenn eine Minderheit aus dem Alltagsleben ausgeschlossen wird, ist moralisch verdorben. Aber eine Gesellschaft, die sich nicht einmal eines Besseren besinnt, wenn die Wahrheit offensichtlich ist, ist zusätzlich nicht – sagen wir es diplomatisch – besonders intelligent.

Und nun: Was tun?

Die politischen Mehrheiten lassen sich – theoretisch – verändern. Spätestens im Herbst 2023, wenn wir zur Wahl gerufen sind. Wie aber geht man um mit einer amorphen Masse, die beschlossen hat, in Gegenrichtung zum gesunden Menschenverstand zu marschieren? Was nützt uns ein erneuertes Parlament, das im Zweifelsfall sowieso die Arbeit verweigert und sich blind führen lässt? In Kombination mit einer Bevölkerung, mit der man buchstäblich alles machen kann, ohne dass sich Widerstand regt?

2022 wäre die Gelegenheit gewesen, das Geschehene gemeinsam aufzuarbeiten. Das hätte aber vorausgesetzt, dass die folgsame Mehrheit ihr Handeln hinterfragt. Sie hätte sich beispielsweise fragen müssen: Warum habe ich mich über zwei Jahre lang von irgendwelchen «Coronatickern» verängstigen lassen, mir meine Ferienreise mit einer Spritze erkauft, mich dann aber nicht dafür interessiert, als klar, offensichtlich und erwiesen war, dass das alles in keiner Weise der Erhaltung der Gesundheit diente oder irgendwas mit «Solidarität» zu tun hat?

Die meisten von uns haben 2022 eine komplette Selbstlüge gewählt. Sie schauten weg, wann immer die Wahrheit aufpoppte, sie verweigerten die Debatte bei jeder sogenannten «Verschwörungstheorie», die sich als Realität entpuppte, sie wollten sich nicht auseinandersetzen mit dem Irrtum, den sie mitgetragen haben.

Dieser Blog ist kostenlos. Dank Ihrer Unterstützung bleibt er das auch.

Und das macht diese Leute für das Jahr 2023 so gefährlich. Was kann man ihnen in Zukunft noch alles erzählen – und sie schlucken es? Gegen wen werden sie ihre Wut künftig richten, obwohl sie doch eigentlich wütend auf sich selbst sind? Welche Bevölkerungsgruppe wird man als nächstes völlig evidenzlos zum Sündenbock machen? Ist uns die Zivilcourage nur temporär oder nachhaltig abhanden gekommen? Das sind die Fragen, die Angst machen.

Es gibt einige Berufsoptimisten, die überzeugt sind, dass sich die letzten Jahre nicht wiederholen können. Die glauben, dass wir daraus gelernt haben. Nur sehe ich keine Anzeichen dafür. Wenn man ein durchschnittliches Virus mit ganz bestimmten, eingegrenzten Risikogruppen zur tödlichen Gefahr für die Allgemeinheit hoch schreiben kann, wenn sich das Parlament der Verantwortung entzieht, wenn der ganz normale Bürger nicht wütend ist auf die Lügen, die ihm serviert wurden, sondern auf diejenigen, die diesen Lügen nicht auf den Leim gekrochen sind, wenn das alles möglich war: Wie soll dann daraus plötzlich ein höheres Bewusstsein für die Wahrheit entstanden sein? Es wäre ein kleines Wunder.

Tatsache ist: Wenn die Politik wieder tun will, was sie getan hat, wird sie auch die Medien wieder an ihrer Seite wissen. Diese werden wieder handverlesene «Experten» reden lassen und alle anderen diskreditieren. Die Masse wird wieder gehorsam sein. Die Kritiker werden wieder in der Minderheit und damit Freiwild sein. Es hat sich nichts geändert. Wir sprechen ja nicht einmal über das, was geschehen ist. Weil es zu schmerzhaft ist für die, die es mitgetragen haben.

Aber ja, keine Frage: Ich lasse mich noch so gerne eines Besseren belehren. In diesem Sinn: Ich wünsche allen ein fröhliches neues Jahr.

Danke für Ihren freiwilligen Beitrag.

Hier endet mein Jahr 2022. Danke für alles.

Ich nehme mir die Freiheit, das Jahr einige Tage vor dem offiziellen Ende zu beschliessen. Ich muss mal für ein paar Tage weg. Dringend. Aber ich lasse Euch nicht zurück ohne ein paar zusammenfassende Gedanken.

Ich war nie ein Märtyrer. Ich leide nicht freiwillig für andere Leute. Ich lebe gerne. Ich geniesse gerne. Deshalb verabschiede ich mich demnächst für eine runde Woche, um genau das zu tun: An der Seite der Frau meines Lebens für eine kurze Zeit zu vergessen, in welchem Zustand sich diese Welt befindet. Die wird nämlich nicht besser, wenn ich pausenlos daran denke. Oder darüber schreibe. Ich überschätze meine Wirkung auf den Lauf der Dinge nicht. Ich bin nur ein Windhauch in den Gezeiten.

Aber bevor ich gehe, hier doch noch einige lose Gedanken. Ungeordnet, nicht priorisiert, einfach in die Luft geworfen, frei zum Auffangen. Einfach ein paar Stichworte, die mich nicht loslassen.

Und an dieser Stelle, bevor ich weiterfahre: Danke. Einfach danke. Ich habe mich per 1. November 2022 entschieden, jede Form von Sicherheit in den Wind zu schiessen und mich komplett selbständig zu machen. Weil ich es einfach nicht mehr ertragen habe, in irgendeiner Weise abhängig zu sein von Gehaltszahlungen, die immer und überall verbunden sind mit Erwartungen einer Firma. Ich will jederzeit sagen und schreiben können, was ich denke, und das kann ich nun. Aber ich kann es nur dank Euch und Euren freiwilligen Beiträgen. Ich bin überwältigt von der Solidarität und der Bereitschaft, meine Arbeit zu unterstützen.

Deshalb an dieser Stelle: Euer Beitrag wirkt sich aus. Sehr direkt. Herzlichen Dank.

Und nun mein kleines Best-of:

Solidarität: Die wurde neu definiert. Solidarisch ist jemand, der sich impfen lässt, um sich seine eigenen Wünsche zu erfüllen. Ins Restaurant gehen, an ein Konzert, in den Urlaub. Was auch immer Ihr bisher geglaubt habt, es ist falsch: Solidarisch ist es, wenn man nur an sich selbst denkt, wenn man bereit ist, andere zu diskriminieren, um sich die eigenen Träume zu erfüllen. Praktisch, nicht? Früher war Solidarität mit einem Verzicht verknüpft. Heute gilt man als solidarisch, wenn man nur an sich selbst denkt. Und die Leute glauben es. Sie steigen ins Flugzeug und denken, dass sie das für andere tun. Ich bin fasziniert. Wie schafft man es, den Menschen das einzureden?

Journalismus: Ich wollte diesen Beruf, seit ich 14 Jahre alt bin. Ich habe dafür jede Schule abgebrochen, die man mir in den Weg geworfen hat. Ich bin der ausbildungsloseste Mensch dieses Landes, weil ich immer wusste: Ich will einfach schreiben. Das tue ich seit 30 Jahren, jetzt bin ich 50, und ich stecke in einer schweren Krise. Denn offenbar habe ich etwas völlig Falsches unter Journalismus verstanden. Es geht nicht darum, die Wahrheit herauszufinden und zu beschreiben. Es geht darum, das, was einem die Mächtigen vorgeben, wider jeden gesunden Menschenverstand zu verkaufen. Die Mehrheit hat immer recht. Also liege ich falsch. Das, was ich mache, ist kein Journalismus. Ich akzeptiere das klaglos und suche nach einer neuen Berufsbezeichnung. Ich kann nichts anderes als schreiben. Aber ich brauche für das Ergebnis wohl einen neuen Namen.

Impfung: Ich bin kein Experte. Ich bin nicht mal Akademiker. Ich bin völlig ahnungslos. Aber ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, mich an das zu halten, was ich kenne. Ich bin gegen alles Mögliche geimpft. Meine Kinder auch. Zur Hölle, ich bin ein regelrechter Impf-Fan, ich finde das Konzept fantastisch. Nur dachte ich bisher stets, dass ich nach einer Impfung geschützt bin gegen das Virus und dieses auch nicht mehr weitergebe. Man ist nie zu alt, um zu lernen. Inzwischen weiss ich: Es ist auch eine Impfung, wenn ich das Virus bekommen kann, daran erkranke und es weitergebe. Klar, irgendwie fällt es mir schwer, den Unterschied zu einem Schuss Zuckerwasser zu erkennen. Aber Leute, die viel intelligenter sind als ich, versichern mir: Es ist dennoch eine Impfung. Dann wird es so sein. Ich bin ungeimpft, aber hey: Lasst euch impfen! Es klingt fantastisch.

Demokratie: Ach, wir sind ein grossartiger Staat. Wir dürfen über alles abstimmen. Das Volk hat das letzte Wort. Wunderbar. Nur: Was nützt das, wenn man diesem Volk systematisch Angst einjagt, in einer perfekten Symbiose zwischen der Regierung und den Medien? Wenn man das völlig überbezahlte, faule Parlament in Geiselhaft nimmt, wenn man Abstimmungstexte frisiert, wenn man die eine Hälfte der Wählerschaft gegen die andere aufhetzt? Unsere direkte Demokratie ist eine reine Farce. Wir haben einen Innenminister, der zwischen missbräuchlichen Liebesaffären und Irrflügen über dem Ausland noch genug Zeit findet, die grossen Verlagshäuser zu instrumentalisieren und damit eine Mehrheit der Stimmbürger aufs Glatteis zu führen – und es stört niemanden. Dieser Staat ist am Ende. Es braucht einen Neustart. Ich bin allerdings zu müde, den herbeizuführen. Und es will ihn ja auch kaum jemand.

Kinder: Ich bin Vater. Vermutlich nicht der beste. Ganz offen: Meine Mädchen würden besser fahren mit einem angepassten, konformen Erzeuger. Es wäre einfacher für sie. Aber meine Rechnung ist einfach: Irgendwann bin ich nicht mehr. Und wenn ich meinen Kindern nicht beibringe, dass man sich wehren muss, dass man Unrecht nicht einfach stehen lassen darf, dass man sich auflehnen muss gegen den Missbrauch von Macht, dann ebne ich all dem, was falsch läuft, den Weg. Ich bin leider ziemlich überzeugt davon, dass von mir dereinst nur ein paar hundert Gramm Asche übrig bleiben, mehr nicht. Das heisst aber auch: Wenn ich will, dass ich über meinen Tod hinaus eine Bedeutung habe, dann muss ich weitergeben, was ich weiss. Tut das auch. Bitte. Nicht für Euch. Für danach. Sagt Euren Kindern, dass sie aufstehen müssen. Gegen alles, was falsch ist.

Wahrheit: Ich habe nie behauptet, die Wahrheit zu kennen. Ich habe nur immer gesagt: Ich will Fragen stellen dürfen. Ohne als Nazi, als Aluhut, als Verschwörungstheoretiker diffamiert zu werden. Drei Jahre nach dem Beginn dieses Wahnsinns stelle ich nüchtern fest: Nichts von dem, was ich jemals geschrieben habe, wurde widerlegt. Im Gegenteil. Jede Frage war berechtigt, jeder Einwand war korrekt. Aber ich verneige mich vor der Perfektion der offiziellen Erzählung: Noch immer merkt das eine Mehrheit der Menschen nicht. Ich habe verloren. Das ist in Ordnung. Immerhin kann ich morgens noch in den Spiegel schauen.

Alles, was ich in meinen 30 Jahren als Journalist erlebt habe, war ein Kindergeburtstag verglichen mit den letzten drei Jahren. Nie zuvor wurden wir so systematisch belogen, nie wurden wir derart hinters Licht geführt. Und nach wie vor ist es eine Minderheit, die das erkennt und anerkennt.

Aber es gibt einen Trost. Schaut auf die Geschichte der letzten 100 Jahre. Es war immer eine Minderheit, die auf der richtigen Seite stand. Und früher oder später blieb den Autoren der Geschichtsbücher nichts anderes übrig als zuzugeben: Hätten wir nur auf diese mutige Minderheit gehört!

Bleibt mutig. Was auch immer Ihr verloren habt in den letzten Jahren: Die Spuren, die Ihr jetzt setzt, werden noch lange sichtbar bleiben. Menschen wie Euch hat es nie mehr gebraucht als jetzt.

Bis bald.

Danke für Ihre Spende.

Ach, Drosten!

Hätten Sie’s gewusst? Ohne die Impfkampagne gegen Covid-19 wären allein in Deutschland etwa eine Million Menschen an Corona gestorben. Also jeder achtzigste. Ganz schön viel, nicht? Die rückwirkende Prognose kommt vom «Top-Virologen» Christian Drosten. Wäre es nach ihm gegangen, so wären wir auch schon an der Schweinegrippe gestorben.

Im Frühling 2010 war der Spuk eigentlich schon wieder vorbei. Lange und unermüdlich hatten uns Regierungen und handverlesene Wissenschaftler eingeredet, dass uns die Schweinegrippe bald im grossen Stil dahinraffen werde. Nur passierte irgendwie nichts.

Aber ganz aufgeben wollte man noch nicht. Allen voran ein gewisser Christian Drosten, der damalige Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Bonn. Er kündigte im Mai 2010 eine grosse Welle an. Und der einzige Ausweg aus dem grossen Sterben sei eine Impfung. Denn bei der Schweinegrippe handle es sich «um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfektion.» Ihre Nebenwirkungen seien schlimmer als die jedes Impfstoffs.

Irgendwie kam es dann ganz anders.

Nebenwirkungen gab es zwar in der Tat. Und zwar durch die Impfung gegen die Schweinegrippe. Während das angeblich so furchtbare Virus ziemlich geräuschlos an der Menschheit vorbei segelte, kam es bei Geimpften zu unzähligen Fällen von Narkolepsie, der Schlafkrankheit. Einige Staaten mussten tief in die Tasche greifen, um die Betroffenen zu entschädigen. Dass es nicht noch schlimmer kam, lag nur daran, dass sich damals recht wenige Leute impfen lassen wollten. Stellen wir uns mal vor, wie es aussähe, wenn die Impfkampagne vor zwölf Jahren so massiv gewesen wäre wie im Fall von Covid-19.

Der damals eingesetzte Impfstoff war vom Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline entwickelt worden (Auch La Roche hatte eine Impfung am Start). GlaxoSmithKline musste einige Jahre später selbst einräumen, dass es sein grosser Wurf war, der zur Narkolepsie geführt hatte. Aber vorher hatte die Firma ganz ordentlich Kasse gemacht. Die Staaten kauften den Impfstoff mit dem Namen «Pandemrix» fleissig ein, nicht zuletzt unter dem Einfluss von namhaften Virologen wie eben Christian Drosten, die zuerst Angst verbreitet und danach die Impfung als einzigen Schutz propagiert hatten. Kommt uns irgendwie bekannt vor, nicht?

Sagen, was andere verschweigen. Mit Ihrer Hilfe. Danke für Ihre Unterstützung.

2010 machte sich Christian Drosten in den Medien zum Chefverkäufer von «Pandemrix». 2004, sechs Jahre zuvor, hatte er einen Förderpreis für Klinische Infektiologie erhalten. Ausgerichtet von GlaxoSmithKline. Man kennt sich. Und man hilft sich. Ist doch ein schöner Charakterzug.

Aber weg von der Schweinegrippe und zurück zur aktuellen tödlichen Gefahr. Die ist laut Christian Drosten überwunden. Die Coronapandemie? Schnee von gestern. Inzwischen können wir uns entspannen. Aber natürlich nur dank der Impfkampagne der letzten zwei Jahre. Und auch dank Lockdowns, 2G, Schulschliessungen und so weiter.«Hätte man gar nichts gemacht, dann wäre man in Deutschland in den Wellen bis zu Delta auf eine Million Tote oder mehr gekommen», darf Drosten in verschiedenen Medien erzählen.

Das Schöne an der Vergangenheit ist, dass man alles behaupten darf. Ich stelle mal folgende These auf: Gäbe es keine Duftbäumchen in Autos, wären in den letzten zehn Jahren 500’000 Schweizer an den Folgen von Haarausfall gestorben. Klingt dämlich? Klar. Aber es hat in etwa so viel Aussagekraft wie das, was Drosten da von sich gibt. Wie kommt er auf die Million? Und wo findet er den Mut, der völlig entzauberten Impfung immer noch diese magische Wirkung zuzuschreiben?

Unterm Strich stellen wir fest: Der Mann, der im Fall der Schweinegrippe Tod und Verderben prophezeit und eine untaugliche, unnötige und schädliche Impfung propagiert hat, sagt uns heute, wie gefährlich Covid-19 ohne den Impfstoff dagegen gewesen wäre.

Wenn es jetzt nicht klingelt, wann dann?

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Corona-Tote: So werden wir nach Strich und Faden belogen

Leuten wie mir wird dauernd unterstellt, uns seien Verstorbene egal. Der Beleg dafür sind die Zahlen über die Opfer von Corona: So viele Menschen starben am Virus! Nur: Es ist wie so vieles alles eine riesige Lüge. Und das lässt sich statistisch belegen.

Wie viele Menschen in der Schweiz starben in den Jahren 2020 und 2021 an Corona? Das weiss niemand so genau. Auch Väterchen Staat nicht. Irgendwo zwischen 12’000 und 15’000, das Bundesamt für Gesundheit und das Bundesamt für Statistik sind sich nicht einig. Lassen wir die Diskrepanz mal beiseite: Jeder Wert wäre ja schon beunruhigend genug.

Aber Fakt ist: Beide Zahlen sind frei erfunden. Und weit weg von der Wirklichkeit.

Das Beste daran: Die fleissigen Zahlensammler des Bundes belegen das gleich selbst. Und zwar mit der Statistik über Todesursachen, die gerade publiziert wurde. Die soll zeigen, wie tödlich das Virus ist. Aber gleichzeitig behauptet sie, dass wir an nichts anderem mehr sterben. Die Zahlen der bekannten Todesursachen – Tumore, Diabetes, Kreislaufprobleme, Versagen der Atmungsorgane – sind im freien Fall.

Sie haben Krebs? Keine Sorge. Holen Sie sich das Coronavirus, und der Tumor verschwindet. Sterben tun Sie leider doch, aber immerhin mit der «richtigen» Ursache. Ich weiss, das klingt geschmacklos. Aber: Exakt das sagt diese «Statistik». Die häufigsten Todesursachen gibt es nicht mehr. Alles ist Corona.

Danke für Ihre Unterstützung meiner Arbeit. Jeder Franken zählt.

Wie mein persönlicher Statistikexperte (ein herzlicher Dank an dieser Stelle) lückenlos aufzeigen kann, «fehlen» in der Auflistung der Todesursachen für die Jahre 2020 und 2021 nämlich mehr als 5000 Todesopfer, die gemäss dem Fünfjahresschnitt zwischen 2015 und 2019 zu erwarten gewesen wären. Pünktlich mit dem Beginn der Corona-Ära starben tausende weniger an den oben erwähnten Erkrankungen. An den gängigsten Todesursachen. Als gäbe es sie einfach nicht mehr. Ganz schön praktisch, nicht?

Die Regeln der Weltgesundheitsorganisation waren – jedenfalls vor Covid-19 – klar. Wenn ein Krebspatient sich auch noch das Virus einfängt, ist er beim Ableben dennoch ein Opfer von Krebs. Glaubt man den Zahlen des BAG, ist Krebs nun aber weitgehend verschwunden, Diabetes ebenso, und Kreislauf und Atmungsorgane funktionieren bei uns allen bestens. Es war das Virus. Immer.

97 Prozent aller Coronatoten hatten vor ihrem Ableben mindestens eine schwere Vorerkrankung. Das sage nicht ich, das hat das Bundesamt für Gesundheit festgestellt. Aber davon ist in der Statistik des Bundes nichts mehr zu sehen. 60 Prozent der Leute, die mit einem positiven Test von uns gingen, sind demnach auch aufgrund des Virus gestorben. Völlig egal, wie viele Tumore sie ihr eigen nannten.

Das ist eine Lüge von einer Tragweite, wie ich sie in über 50 Jahren nicht gesehen habe. Und es ist eine Verniedlichung von schweren Erkrankungen, denen unsere Aufmerksamkeit gehören müsste. Wer hat sich denn in den letzten Jahren noch dem Kampf gegen Krebs oder Diabetes gewidmet? Welches Pharmaunternehmen hat das noch interessiert? Das Geld lag ganz woanders. Bei einer Todesursache, die statistisch aufgepumpt wird.

Die Wahrheit ist: Wir sterben nach wie vor an Krebs. Wir sterben, weil unser Kreislauf versagt, wir sterben, weil unsere Atmungsorgane ausfallen. Aber die Statistik weist das nicht mehr aus. Mirakulöserweise sind 5000 Menschen weniger an diesen Dingen verstorben als gemäss dem verlässlichen Durchschnitt hätten sterben müssen. Weil sie sich nicht mehr wehren können und sich in der Statistik einfach besser machen als «Coronatote».

Und zur Erinnerung: Wir finanzieren solche Statistiken. Ihre persönlichen Steuerfranken fliessen direkt in diese vom Bund finanzierten Lügen, die helfen sollen, die Geschichte am Leben zu erhalten.

Denken Sie daran, wenn Sie die nächste Steuerrechnung erhalten.

Ihr freiwilliger Beitrag für unabhängigen Journalismus: Es geht ganz einfach.

Diskutiert die Welt ernsthaft gerade über einen Mantel?

Lionel Messi streift sich eine schwarze Robe über, bevor er den WM-Pokal entgegennimmt. Und die vereinigte Medienwelt ist völlig schockiert. Verständlich, denn es herrschte ein Defizit: Es gab in den letzten Jahren so gut wie nichts, über das man sich als Journalist hätte empören können.

War das die heimliche, stille Übernahme der restlichen Welt durch den Islam? Oder hatte es einfach einen bösartigen Zugwind im WM-Stadion, und man wollte schauen, dass sich Messi nicht verkühlt? Jedenfalls trug er einen schwarzen Umhang, wie er in den katarrischen Gefilden bei höheren Kreisen verbreitet ist, als die ganze Welt am Bildschirm hing. Und nun drehen sie am Rad, die Medienschaffenden.

Entwürdigend sei das gewesen, völlig daneben, eine Machtdemonstration im Nahen Osten gegenüber dem ganzen Globus und überhaupt total daneben: Das ist die Tonalität der Berichte, die seit Sonntag nicht abreissen. Leserkommentatoren werfen noch eine Schippe nach. Die Emotionen kennen keine Grenzen. Es ist gerade, als würde es niemanden mehr interessieren, wer Weltmeister wurde. Der Umhang ist wichtiger.

Dass man sich am Stammtisch aufregt, wie immer natürlich ohne Kenntnis der näheren Umstände: Geschenkt, das darf man. Aber Journalisten? Ernsthaft?

Danke für Ihre Unterstützung meiner Arbeit.

Man kann in unseren Breitengraden Menschen den Zutritt zur Gastronomie verwehren, ohne dass sich ein Medium aufregt. Man kann private Zusammenkünfte nach «gute Leute» (geimpft) und «schlechte Leute» (ungeimpft) unterteilen, und niemand muckt auf. Man kann feststellen, dass man seine Leser über viele Monate hinweg hinters Licht geführt hat, was die Wirksamkeit eines Impfstoffs angeht, und niemand greift zur Tastatur. Aber wehe, der argentinische Fussballspieler Messi trägt einen schwarzen Umhang. Da werden die Medienschaffenden plötzlich von der Wortwut ergriffen.

Es gab vermutlich noch nie eine grössere Kluft zwischen der eigentlichen Relevanz des Geschehens und der medial abgebildeten Wirklichkeit.

Ich habe selbst früher Boulevardjournalismus gemacht, und zwar bei der Zeitung, die dafür berühmt ist. Ich kenne die Spielregeln und weiss, dass Relevanz nicht das Killerkriterium ist. Es geht darum, was die Menschen bewegt. Nur ist es eine Tatsache, dass sich das auch steuern lässt. Um gewisse Storys kommt man nicht herum, weil sie von allein zum Tagesgespräch werden. Aber das hier ist hausgemacht. Da hätte man auch einfach darüber hinweggehen können.

Aber das wollten die Medien nicht. Weil der kleine Wüstenstaat einfach das perfekte Opfer ist. Was gibt es Schöneres, als die Verfehlungen vor der eigenen Haustür zu übertünchen, indem man mit dem Finger weit weg zeigt? Das ist «wag the dog» vom Feinsten: Einen völligen Nebenschauplatz aufblasen, um die Aufmerksamkeit der Menschen von den wirklichen Problemen wegzuführen.

Dass das so durchsichtig ist wie eine Klarsichtscheibe, spielt keine Rolle. Denn die Medienkonsumenten schauen ganz gerne weg. Und lassen sich dabei noch lieber helfen.

Menschenleben zählen nichts mehr

«Jedes Leben zählt.» Das war das Mantra der Covid-19-Bekämpfer. Völlig gebannt starrten sie auf jede Sterbestatistik. Nun sterben die Leute wie die Fliegen – und sie schauen nicht mehr hin. Warum?

Wir stecken inmitten einer mysteriösen Übersterblichkeit. Und einer rekordtiefen Geburtenrate. Man braucht nicht einmal Heerscharen von überbezahlten Statistikern, um das zu sehen. Aber es interessiert sie nicht. Genau so wenig, wie es die politischen Entscheidungsträger interessiert. Oder eine Mehrheit der Leute da draussen.

Seltsam. Eben erst galt doch, dass jedes einzelne Leben um jeden Preis zu schützen sei. Und damit ist wirklich gemeint: um jeden Preis. Lasst uns Existenzen ruinieren und die Kinder in eine Bildungslücke rennen, kombiniert mit einem Aufenthalt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, lasst alte Menschen einsam sterben in ihrer Institution, abgeschnitten von ihren Lieben, spielt alles keine Rolle, das Virus muss einfach niedergeknüppelt werden. Auf dass wir den 96-Jährigen mit multiplen Tumoren noch einige Monate durchschleppen, auch wenn er eigentlich gerne gehen würde. Jedes Leben zählt!

Das tut es natürlich. Bedauerlicherweise räumt dieses Bekenntnis nicht die Tatsache zur Seite, dass am Ende des Lebens der Tod steht. Immer.

Und nun kippen sie auf dem Feld um, die jungen, durchtrainierten Fussballer. Oder ihr Herz hört auf zu schlagen in einem Pool in der Ferienanlage. Einfach so. Das gibt es, keine Frage. Manchmal werden gesundheitliche Probleme einfach nicht rechtzeitig erkannt. Das kam schon immer vor. Aber in Zeiten, in denen ein positives Testkit zu einer Diagnose führte, die ganz offensichtlich nichts mit dem eigentlichen Geschehen zu tun hat, müsste man da nicht auch solche Todesfälle genauer untersuchen?

Klartext statt staatlich finanziertem Schönsprech. Nur hier. Dank Ihrer Unterstützung.

Nein, weil wir eine neue Sterbeordnung haben. Ungeimpfte sterben an Corona, selbst wenn sie betrunken unter einen Sattelschlepper geraten sind. Geimpfte sterben an, nun ja, einem doofen Zufall. Und wenn nun viel mehr von ihnen sterben, gibt es einfach ganz viele doofe Zufälle. Dumm gelaufen.

Apropos dumm: Dafür hält man uns offenbar.

Rund zwei Jahre nach dem Beginn einer beispiellosen Kampagne zugunsten eines neuartigen Wirkstoffs sacken kerngesunde Leute zusammen, werden arbeitsunfähig, landen im Rollstuhl. Statt einen möglichen Zusammenhang zu untersuchen, orakeln die «Experten» über noch nicht erkannte Folgen von Covid-19 oder retten sich in den Begriff «Long Covid», diese Allerweltsdiagnose, die bis heute auf eine saubere Definition wartet. Alles kann es sein, alles ausser dem Offensichtlichen.

Wie fahrlässig kann man eigentlich sein? Wie verantwortungslos? Wie kann man bereit sein, das eigene Märchen zu schützen auf Kosten von Menschenleben? Es ist, als würden sich an einer gefährlichen Strassenkreuzung die Autowracks und Leichen auftürmen, und der Staat sagt uns einfach: «Nein, da besteht kein Problem an dieser Stelle, man muss nur die Fahrweise anpassen.»

Menschen sterben gerade. In grosser Zahl. Und niemand handelt. Weil das, was sie gerne sagen würden, schlicht nicht mehr haltbar ist. Und das, was zumindest zu vermuten wäre, nicht gesagt werden darf.

Es gibt unendlich viele geimpfte Menschen, die gesund und munter weiterleben. Genau wie Ungeimpfte. So viel wissen wir. Wir wissen inzwischen aber auch, dass der Verzicht auf die Impfung keinerlei Gefährdungspotenzial barg. All diese Erzählungen über die «Pandemie der Ungeimpften» und die Vermeidung von schweren Krankheitsverläufen durch die Impfung: Sie sind bis heute unbelegt. Dennoch wird es munter behauptet. Dass die Impfung zu Schäden führen kann, ist bestens belegt. Dass man daran sterben kann, ebenfalls. Wie wäre es mit einem simplen Buchhalterkreuz? Potenzielle Vorteile links, mögliche Nachteile rechts eintragen, und dann einfach noch einmal fragen: «Möchten Sie sich impfen lassen?»

Das will keiner. Es sei denn natürlich, man verknüpft die Impfung mit Vorteilen wie dem Einlass in Restaurants oder der Möglichkeit, ein Flugzeug zu besteigen. Aber das würde kein Staat der Welt jemals machen.

Wobei. Moment…

Man hat uns gesagt, die Impfung schütze vor einer Ansteckung. Es war eine Lüge.

Man hat uns gesagt, die Impfung schütze vor einer Weitergabe. Es war eine Lüge.

Man hat uns gesagt, die Impfung schütze vor einer schweren Erkrankung. Es ist bis heute unbewiesen.

Man hat uns gesagt, die Impfung sei sicher. Bitte den Satz selbst vervollständigen.

Danke für Ihre Unterstützung. Sie ermöglicht meine Arbeit.

Das ist kein Pranger. Sondern ein Schaufenster.

In den letzten rund drei Jahren haben unzählige Leute Dinge gesagt und geschrieben, die es verdient haben, der Nachwelt erhalten zu bleiben. Sie beklagen sich, damit würden sie an den Pranger gestellt. Sie scheinen diesen Begriff nicht ganz zu verstehen. Ihre Äusserungen waren freiwillig und bewusst – und sie sollen daran gemessen werden.

Die Webseite «Ich habe mitgemacht» war vor einiger Zeit Opfer eines Hackerangriffs der professionellen Sorte. Durchaus nicht unverständlich, denn was dort zu finden ist, das ist das pure Grauen. Allerdings liegt das nicht an den Betreibern der Seite. Sondern an denen, die ihr unaufhörlich Stoff geliefert haben. Auf Twitter, auf Facebook, in Reden, in Interviews und so weiter. Es ist eine Sammlung der Ungeheuerlichkeiten, die Paniktreiber, Impfwütige und Massnahmensüchtige von sich gegeben haben und weiter von sich geben.

Die Liste zeigt, wie tief die Menschheit gesunken ist. Und wie problemlos sie damit durchkommt. Da kann man munter Ungeimpfte als Täter bezeichnen und ihnen alles Leid der Welt an den Hals wünschen, man kann Märchen als Wahrheit maskieren und auf dieser Grundlage weitere Einschnitte der Freiheit fordern. Man solle Geimpften Vorteile einräumen und Ungeimpfte aus der Gesellschaft ausschliessen, man solle mit dem Finger auf Kritiker der Coronapolitik zeigen und so weiter und so fort. Prominente aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und so weiter fordern die Diskriminierung anderer und überziehen sie mit Schimpfworten. Völlig öffentlich. Landet ihre Äusserung dann in einer Liste ähnlich gearteter Voten, beschweren sie sich, «an den Pranger gestellt» zu werden.

Wieso genau «Pranger»? Das ist doch nur ein Schaufenster. Rampenlicht. Noch mehr Öffentlichkeit für etwas, das diese Leute ja offenbar so dringend und lautstark loswerden wollten. Was sie gesagt haben wollten. Wie kann man sich darüber beschweren, dass das weitere Kreise zieht, wenn es doch angeblich so richtig und wichtig war?

Unterstützen Sie Wahrheit statt Diskriminierung. Mit Ihrer Spende.

Ich verzichte darauf, einzelne Beispiele hervorzuheben. Widerlich sind sie alle auf die eine oder andere Weise. Und sie stammen alle von Leuten, die nicht einmal merken, wie sie das, was sie anderen vorwerfen, selbst tun. Die Gesellschaft beschädigen, nachhaltig. Einen Keil zwischen Menschen treiben. Die Meinungsfreiheit zerstören und an den Grundfesten der Demokratie rütteln.

Nun kann man in der Hitze des Gefechts sicher mal etwas Unbedachtes sagen oder schreiben. Aus der Wut heraus, aus der Angst. Schön wäre es nur, wenn man sich später in einer ruhigen Minute eines Besseren besinnen würde. Unsolidarische, gefährliche Ungeimpfte? Wer das Ende 2022 wirklich noch glaubt, hat sich offenbar von der Realität abgekapselt. Wo bleibt also der Rückzug? Das Eingeständnis, falsch gelegen und anderen Unrecht angetan zu haben?

Es herrscht Stille im Wald. Wiederholen kann man den Unsinn von gestern ja schlecht. Sich selbst korrigieren will man nicht. Also sitzen wir es doch einfach aus. Hoffen wir auf das Vergessen. Wobei, eben: Eine Webseite wie die erwähnte hilft da natürlich nicht. Man kann es jederzeit nachlesen, wie hochdekorierte Entscheidungsträger, Ärzte und Beeinflusser Menschen in zwei Klassen einteilten.

Man sollte Gleiches nicht mit Gleichem vergelten. Man sollte nicht auf das untaugliche Instrumentarium zurückgreifen von Leuten, die sich völlig vergessen haben.

Aber daran erinnern, wie es war und wer was gesagt hat: Das sollte man. Denn diese Leute gibt es ja immer noch. Und sie können jederzeit aus ihrer Winterstarre erwachen. Und von Neuem beginnen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung meiner Arbeit.

Die Heizung ist warm. Der Kühlschrank ist voll. Und Netflix läuft.

Ich stelle vor: Den Bürger 2.0. Den ewigen Rebellen. Der es den Mächtigen zeigen will. Und es dann doch nicht tut. Weil er merkt: Man kann ja stattdessen auch gegen unten treten.

Er bezahlt nicht gerne Steuern. Der Staat macht sowieso alles falsch. Um ihn herum werden lauter faule Leute mit seinem Geld finanziert. Ausländer strömen ins Land. Volksentscheide werden missachtet. Man müsste einen Aufstand veranstalten, denkt er. Es denen da oben mal so richtig sagen. Oder wenigstens einen Leserbrief schreiben. Er nimmt es sich vor. Schon bald wird er nicht mehr schweigen. Aber nicht gerade jetzt.

Denn die Heizung ist warm. Der Kühlschrank ist voll. Und Netflix läuft. Alles gut.

Läden werden geschlossen. Man kann nur noch das Lebensnotwendige einkaufen. Darüber kann er sich nicht einmal am Stammtisch beklagen: Die Restaurants sind ebenfalls zu. Die Kinder werden zuhause beschult. Damit kann er leben, da kümmert sich sowieso seine Frau drum. Aber alles in allem geht es ihm auf die Nerven. Er würde gerne etwas sagen. Sein Nachbar geht auf die Strasse gegen die Massnahmen. Einen Moment lang denkt er darüber nach, mitzugehen. Aber es ist nur ein Anflug.

Denn die Heizung ist warm. Der Kühlschrank ist voll. Und Netflix läuft. Alles gut.

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Jetzt hat er dieses Corona erwischt. Drei Tage liegt er flach. Das gab es schon früher. Nur lag er damals jeweils einfach, bis er wieder fit war. Dieses Mal macht er diesen Test. Was er früher als Grippe ausstand, hat nun einen anderen Namen. Das verschafft ihm einige Tage mehr zuhause, er muss ja drin bleiben, wobei diese Tage nicht besonders entspannend sind, weil die Schulen noch geschlossen sind und die Kinder kerngesund herumtollen. Er versteht das nicht ganz. Macht das Sinn? Man sollte das wirklich hinterfragen. Aber es ist der falsche Moment.

Denn die Heizung ist warm. Der Kühlschrank ist voll. Und Netflix läuft. Alles gut.

Keine Ferien im Herbst? Er sieht die Plakate, wie es dennoch möglich ist. Zwei Spritzen, und er und seine Familie sind frei, herumzureisen. Irgendwie scheint ihm das eine billige Argumentation. Aber gleichzeitig liest er, dass die Impfung auch ein Akt der Solidarität ist. Dass er andere Menschen damit schützt. Weil er dann das Virus nicht mehr weitergibt. Das klingt gut, das klingt edel. Er tut es. Als er beim Arzt ist, hat er das Bild vom Sonnenuntergang in Sardinien vor sich. Er schiebt es weg. Nein, es geht nicht um die Reise ins Ausland. Es geht um Solidarität. Er tut das nicht für sich, er tut das für andere. Und sowieso, warum sollte er sich viele Gedanken machen?

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Die Impfung fährt ihm nicht gut ein. In der Nacht danach erwacht er mit Herzrasen. Er fühlt sich müder als damals nach dem positiven Test. Er wird wütend. Nicht auf die Impfung. Die hat er ja aus reiner Solidarität genommen. Und die zwei Wochen später in Sardinien waren auch wunderschön, selbst wenn er etwas unter Atemnot litt. Er ist wütend auf die Ungeimpften. Die sind schuld, dass es überhaupt noch Massnahmen gegen das Virus gibt. Würden sie sich alle impfen lassen, wäre alles wie früher. Warum muss er Herzrasen haben für seinen selbstlosen Einsatz für die Gesellschaft, während andere so egoistisch sind? Man könnte verzweifeln. Aber er beschliesst, sich auf das Gute im Leben zu konzentrieren.

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Sie räumen auf mit diesem Demonstrantenpack. Er sitzt auf dem Sofa mit einer Flasche Bier und prostet den Polizisten auf dem Bildschirm zu. Gut so! Der Staat sorgt sich umsichtig und verhältnismässig für das Wohl aller, und einige Verrückte wehren sich dagegen? Wo kämen wir hin, wenn jeder einfach alles hinterfragen würde? Sie haben es uns doch ganz klar gesagt: Das Virus ist tödlich, die Impfung ist das einzige Gegenmittel, und sie ist sicher. Er reibt sich sein schmerzendes Herz und steht auf, um die nächste Flasche zu holen. Das wird schon wieder.

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Er spricht nicht mehr mit seinem Nachbarn. Dieser egoistische Kerl ist ungeimpft. Unglaublich. Wie paranoid kann man sein? Wie kann man Angst haben vor einer harmlosen Spritze, dem Resultat sorgfältiger wissenschaftlicher Arbeit? Er geht achtlos an seinem alten Bekannten vorbei und streift sich die Maske über, bevor er in den Zug steigt. Pflicht ist es nicht mehr. Aber Vorsicht ist immer besser. Er wird seiner Frau sagen, dass ihre Kinder gefälligst nicht mehr mit den Nachbarskindern spielen sollen. Unsolidarische Virenschleudern allesamt. Aber es ist Zeit für schöne Gedanken. Er freut sich auf zuhause.

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Die Impfung schützt nicht gegen die Übertragung des Virus? Das hat er anders in Erinnerung. Er ist ziemlich überzeugt, dass ihm der Arzt das Gegenteil versprochen hat. Und Alain Berset auch. Auf SRF. Wie kann das also sein? Aber egal. Er ist jedenfalls geschützt vor einer schweren Erkrankung. Vom Bruder des Briefträgers seines Schwagers hat er gehört, dass nur Ungeimpfte auf der Intensivstation liegen. Die Entscheidung zur Impfung war also richtig, denkt er sich, als er die Treppe hochsteigt, die ihm jeden Tag länger vorkommt, weil die Luft knapp wird. Mag sein, dass da etwas falsch kommuniziert wurde in einem kleinen Detail. Aber es ist keine Frage: Ohne Impfung werden wir das Virus nie los. Und wozu soll er sich aufregen?

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Er liest, dass viel weniger Kinder zur Welt kommen. Er sieht die Zahlen der aktuellen Übersterblichkeit. Erklärungen gibt es noch keine. Aber er ist optimistisch. Es gibt da doch dieses «Long Covid», das wird es sein. Oder eine noch unentdeckte Variante des Virus. Irgendwas mit Covid-19 jedenfalls. Das muss es einfach sein. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Und es gibt auch keinen Grund, gerade jetzt vertieft darüber nachzudenken.

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Die Angst macht den Infekt

Die Geschichten gleichen sich wie ein Ei dem andern. Wenn Medien von Mehrfachinfektionen berichten, steckt in aller Regel eine Vorgeschichte der Angst dahinter. Entspannung ist das beste Gegengift.

Ich habe kürzlich von der kruden These berichtet, wonach Impfgegner durch die Verbreitung von Panik betreffend der Impfstoffe für Impfnebenwirkungen verantwortlich sein sollen, nachzulesen hier. Das ist natürlich, pardon, ziemlich gaga. Denn wenn jemandem systematisch Angst eingetrichtert wurde, dann ja wohl den Leuten, die auf die Impfung verzichtet haben. Unsereiner müsste schon längst gestorben sein.

Was ich aber im bewussten Artikel ebenfalls erwähnt habe: Natürlich beeinflusst die Psyche unseren Gesundheitszustand. Es ist zwar völlig abenteuerlich, Ungeimpften die Impfschäden anderer in die Schuhe zu schieben, aber in der Tat: Stress, Druck, Angstgefühle und so weiter können sich auch körperlich auswirken.

Wenn man schon vor hat, eine Studie zu schreiben, die eine gewagte These beinhaltet, könnte man stattdessen der Frage nachgehen, inwieweit die Angst vor Covid-19 und «Long Covid» das Virus befeuert. Immerhin sind es die Impf- und Massnahmenbefürworter, die in den sozialen Medien von ihren reihenweisen wiederholten Erkrankungen berichten – und selten die andere Seite.

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Zum Beispiel der 15-jährige Joel, über den «20 Minuten» schreibt. Fünf Mal habe er bisher Corona kassiert, sagt er. Vier Mal hat es ihn dabei ins Bett geworfen. Klingt nicht lustig. Aber das kleine Porträt ist durchaus erhellend. Denn offenbar hat es der gute Joel keineswegs an Vorsicht mangeln lassen. Ganz im Gegenteil. Er habe sich permanent geschützt, gibt er zu Protokoll. Und sein Vater liest den Schulen die Leviten, die zu unvorsichtig gewesen sei. Ausserdem gibt er sich sehr erleichtert, dass die fünffache Erkrankung zu keinen bleibenden Problemen bei seinem Sohn geführt habe.

Man weiss nach der Lektüre sehr schnell, wie der bewusste Vater tickt und wie er während der letzten Jahre wohl auf seinen Sohn eingewirkt hat. Da lebt eine Familie in permanenter Angst und hätte die Schulen vermutlich am liebsten gleich monatelang dicht gemacht. Die Maske dürfte Pflichtprogramm gewesen sein anhand der Schilderungen. Und doch hatte der Sohn Covid-19. Und zwar reihenweise.

Man kann sich das Glück wünschen, glauben einige Leute. Auf einem überfüllten Parkplatz soll man sich die freie Lücke einfach herbeisehnen, dann taucht sie auch auf. Vielleicht gilt das ebenso für das Negative. Wenn die Gedanken permanent um das Virus kreisen und man das Schlimmste befürchtet – warum soll es dann nicht eintreten?

Natürlich kann es auch Zufall sein, dass Leute, die in den vergangenen Jahren umarmt, geküsst, gefeiert und einfach gelebt haben, Corona nur vom Hörensagen kennen, während Leute in der Panik mit Gelenkschmerzen unter der Decke lagen. Aber wenn man schon hingeht und allen Ernstes Ungeimpfte für Impfschäden verantwortlich macht, darf man auch laut über den möglichen Zusammenhang zwischen einer durch Angst geschwächten Psyche und einer folgenden Erkrankung nachdenken.

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Willkommen in der Kolchose

Experimente, die das eigenständige Individuum ausrotten und den Gruppenzwang über alles setzen wollten, sind in der Geschichte grandios gescheitert. Dennoch nehmen wir gerade einen neuen Anlauf in diese Richtung. Mit Karacho.

Es ist dunkel in der Schweiz. Auch in Quartieren, in denen sonst liebevolle Weihnachtsbeleuchtungen die Häuser schmückten. Ich persönlich bin nicht besonders Advents-affin und würde auch den Aufwand scheuen, die Fassade mit Lichterketten auszustatten. Aber wer möchte, der soll, und es sieht ja auch durchaus hübsch.

Nur tun es inzwischen auch die nicht mehr, die eigentlich wollen. Nicht, weil sie den Aufruf zum Stromsparen besonders ernst nehmen. Sondern weil sie sich vor negativen Stimmen der Nachbarn fürchten. «20 Minuten» hat dazu einige Stimmen gesammelt. Die zeigen: Es geht nicht darum, das «Richtige» zu tun, sondern das «Falsche» zu unterlassen, weil es sonst böses Blut geben könnte.

Das erinnert frappant an die Zeit der Coronamassnahmen. Selbst Leute, die den Irrsinn erkannten, unterwarfen sich diesen demütig, um Diskussionen zu vermeiden.

Danke für Ihre Unterstützung meiner Arbeit.

Mich erinnert das an das Leben in einer sowjetischen Kolchose, in der versucht wurde, jede Form von persönlichem Ehrgeiz und eigenen Ambitionen zu unterbinden und sämtliches Tun den Zielen einer Gruppe zu unterstellen. Wer einen Anflug von Individualismus zeigte, wurde zum Aussätzigen. Was natürlich Folgen hatte: Kritisches Denken kam gar nicht mehr erst auf, weil man das Ergebnis sowieso nicht öffentlich präsentieren durfte. Es wurde nicht mehr mitgedacht, es gab keine Eigeninitiative mehr, von der Eigenverantwortung ganz zu schweigen. Die Gruppe war alles, der Einzelne war nichts. Was Letzteren natürlich auch recht bedeutungslos und überflüssig machte. Was für eine Vergeudung des menschlichen Potenzials.

Aber so läuft es in vielen Bereichen. Ich habe mich kürzlich aus einem meiner Lieblings-Podcasts ausgeklinkt, weil einer der Beteiligten buchstäblich jeden Begriff, bei dem das halbwegs möglich ist, gendern musste. Besonders originell wird das bei Aufzählungen. «Das betrifft Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten…» Ein Satz, der früher wenige Sekunden gekostet hätte, wuchs sich zu einem Monstrum von einer Minute aus. Unerträglich, da zuzuhören.

Tut das der Mann, weil er es tun will? Möglich. Aber unwahrscheinlich. Viel eher fürchtet er einfach negative Reaktionen, wenn er es unterlässt. Er unterwirft sich also der herrschenden Gruppendynamik. Wobei es ja kaum eine Mehrheit der Hörer ist, die das Gendern wünscht, aber eben eine sehr lautstarke, sehr aggressive Minderheit. Die kann einen Podcastmoderator innerhalb einer halben Stunde via Twitter erledigen, wenn sie will.

Wenn uns unsere Entscheidungen von einer relativ kleinen Schar überkorrekter Weltverbesserer vorgegeben werden, blüht uns nichts Gutes. Wenn wir aufhören, selbst zu denken und einfach aus einer Angst heraus nachvollziehen, was uns soziale Medien predigen, verlieren wir uns als Individuen. Wir werden zu einer Gruppe, aber nicht im positiven Sinn eines Teams, sondern im negativen Sinn einer gefügigen Herde.

Ganz wie in einer Kolchose eben.

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Die Corona-Wahrheit in aller Kürze

Was nicht sein darf, kann nicht sein. Hier ein simpler Beleg dafür, wie wir alle belogen wurden. Nach Strich und Faden. Das hier ist kein Ausreisser. Sondern ein Beleg für das System.

Ich habe vor einiger Zeit ganz simpel meinen Job gemacht. Ich habe für «Die Weltwoche» mit einer Frau gesprochen, die nach der Impfung gegen Covid-19 fast gestorben wäre. Die Dame hatte einige Vorbedingungen, die alle Ampeln auf Rot hätten stellen müssen. Aber es war eben einfach wichtiger, den Impfstoff zu spritzen. Das Ergebnis war ein anaphylaktischer Schock. Wenig überraschend für jeden Mediziner, der sein Geld wert ist. Aber inzwischen sehen es ja die meisten Ärzte einfach als ihre Aufgabe, eine Spritze zu verabreichen, egal, wer sie kriegt. Ein paar sterben vielleicht daran, aber im Notfall kann man sie ja als Opfer von Covid-19 ausweisen. Sorry für den ironischen Zwischensatz.

Nun aber zum Kern der Sache. Die bewusste Dame hat sich mir geöffnet und die ganze Geschichte erzählt. Sie ist tragisch genug. Aus einem aktiven Teil der Gesellschaft wurde eine handicapierte Frau, die jeden Tag froh ist, wenn sie irgendwie durchkommt. Sprich: Sie ist ein Opfer der Impfung. Medizinisch nachweisbar.

Aber nun der Clou. Bevor die Frau mit mit sprach, öffnete sie sich einem anderen Journalisten. Einem von einer Lokalzeitung, die zu einem Verbund grösserer Medien gehört. Sie führte dort ein langes Gespräch, sie hatte den Eindruck, ernst genommen zu werden und die Hoffnung, Gehör zu finden..

Der bewusste Journalist gab ihr dieses Gefühl, und vermutlich tat er das sogar aus seinem Innersten. Das Problem ist nur: Danach musste er die Story – die wirklich eine ist – intern vertreten. Und da begannen die Probleme.

Wie mir die betroffene Dame danach erzählte, habe sich der bewusste Journalist später bei ihr gemeldet und ihr mitgeteilt, dass er ihre Geschichte leider nicht wiedergeben könne. Denn, und nun brauchen wir alle viel Kraft: Er erklärte ihr, dass er nicht über sie schreiben werde. Denn wenn er das Schicksal eines Impfopfers erzähle, könne das den Impfgegnern in die Karten spielen. Deshalb verzichte man auf die Story. Denn es könnten die «Falschen» profitieren.

Man muss das kurz sacken lassen. Ein Journalist sagt nicht, was einem Mitmenschen wirklich passiert ist, weil das Ergebnis nicht dem entsprechen könnte, was sein Verlag hören will.

Für mich ist das neu. Ich hätte so etwas keine Sekunde akzeptiert. Aber Tatsache ist auch: Damit haben wir es heute zu tun. Mit Medien, die uns nur noch sagen, was sie uns sagen wollen.

Falls Sie es noch nicht getan haben: Es ist höchste Zeit, Ihr Zeitungsabo zu kündigen. Denn Sie werden belogen nach Strich und Faden, und dafür sollen Sie auch noch viel Geld bezahlen. Das tue, wer will. Ich habe es stets mit Freiwilligkeit gehalten: Wer glaubt, dass ich die Wahrheit vertrete, darf mir etwas überweisen. Alle anderen können gratis mitlesen.

Aber die Wahrheit ist unabhängig von Geld nicht verhandelbar. Sie ist einfach, was sie ist. Und wer sie umgeht, lügt.

So einfach ist die Welt manchmal.

Ein kurzes Wort zu «Verschwörungen»

Verschwörungen gibt es. Es gibt sie im Kleinen und im Grossen. Und es gab sie schon immer. Für sie interessiert hat sich vor allem eine Berufsgruppe: Die Journalisten. Heute machen sie einen Bogen drumherum, indem sie sagen, dass diese Kategorie nicht existiert. Warum?

Wenn Herr X beschliesst, hin und wieder mit Frau Y zu schlafen statt mit Frau X, muss er erfinderisch sein. Ausreden für Abwesenheiten erfinden, Kreditkartenrechnungen für Hotelübernachtungen erklären und so weiter. Was er gegenüber seiner Frau aufzieht, ist eine Mini-Verschwörung: In Zusammenarbeit mit seiner Affäre vertuscht er die Wahrheit.

Und das war es auch schon. Auf grösserer Ebene gibt es so etwas nicht. Niemals. Unternehmen, die sich durch fiese Tricks mit vielen Mitwissern Vorteile verschaffen, Geheimdienste, die falsche Gerüchte streuen: Auf keinen Fall. Völlig unmöglich. Jedenfalls sagen uns das die Medien seit bald drei Jahren. Wann immer jemand hinter dem, was geschieht, andere Motive vermutet, rufen sie fast einhellig: Verschwörungstheorie! Ohne nähere Prüfung. Einfach, weil sie definiert haben, dass es das nicht geben kann.

Was ist denn eigentlich eine «Verschwörung»? Gemäss diversen Definitionen handelt es sich um die gemeinsame Planung einer Gruppe, die gegen etwas gerichtet ist oder etwas Bestimmtes durchsetzen will. Sprich: Entscheidend ist, dass nicht ein Einzelner zugange ist, sondern ein Verbund, eine Organisation, was auch immer.

Das klingt zunächst einmal nicht völlig unmöglich. Und lange Zeit hat sich Journalismus unter anderem dadurch definiert, dass er solche Aktionen, bei denen eine Gruppierung ihre Interessen durch konzertiertes Vorgehen durchdrücken wollte, enthüllen wollte. Nur leider ist es damit vorbei.

Journalismus, wie er früher war: Jetzt unterstützen.

Bei «Watergate» ging es beispielsweise darum, die Verschwörung um US-Präsident Nixon und seine Republikaner gegen die Demokraten aufzudecken. Das gelang, und die beteiligten Journalisten konnten sich danach vor Trophäen kaum mehr retten. Alle waren der Ansicht, sie hätten ihren Job erledigt. Was wäre gewesen, wenn die Leute der «Washington Post» nach den ersten Gerüchten gesagt hätten: «Ne, kann gar nicht sein, das ist bestimmt eine Verschwörungstheorie»?

Wie kann man eine Theorie für nichtig erklären, bevor man ihr nachgegangen ist? Und warum spart man sich diesen Weg? Warum verwendet man mehr Energie dafür, alles, was behauptet wird, von vorne herein als Unsinn zu brandmarken als dafür, den Vorwurf zu prüfen?

Nehmen wir, völlig willkürlich, Covid-19. Da gab es vereinfacht gesagt zwei Narrative. Das erste: Wir haben es mit einem globalen Killervirus zu tun, der weite Strecken der Bevölkerung bedroht und den man mit massiven Massnahmen eindämmen muss, selbst wenn Grundrechte und persönliche Freiheit eingeschränkt werden. Das zweite: Ja, da kursiert gerade ein Virus, aber das ist nichts besonders Neues, die Risikogruppen sind bekannt, und es reicht, diese zu schützen und die Gesamtgesellschaft in Ruhe zu lassen.

Die vereinigten Medien haben sehr schnell die zweite Gruppe zu Verschwörungstheoretikern ernannt und die Behauptung der ersten Gruppe als reine Wahrheit verklärt. Wann immer Ungereimtheiten auf der «richtigen» Seite auftauchten, wurden sie verwedelt oder totgeschwiegen.

Es gab da gewisse Unstimmigkeiten bei den Reporten über die nicht enden wollenden Leichenberge in Bergamo? Die Impfung schützt nicht, wie versprochen wurde? Für die Wirksamkeit der Massnahmen gibt es keinerlei Evidenz? Die Übersterblichkeit setzte erst nach der Impfkampagne so richtig ein und nicht, als Corona angeblich gerade so massiv wütete? Lasst uns darüber hinweggehen. Und weiter behaupten, jede kritische Frage dazu sei eine Verschwörungstheorie.

Früher, und ich sage das als alter weisser Mann, der vor 30 Jahren mit dem Job begonnen hat, wäre jeder dieser Punkte eine ausgedehnte Recherche wert gewesen. Warum will man uns mit dem groben Klotz weiterhin alles weis machen, was längst widerlegt ist? Wieso behauptet der Staat, was sich mit einem Blick auf jede offizielle Statistik Lügen strafen lässt? Wir hätten ein Heidenfest gehabt. Weil wir es als unsere Aufgabe sahen, den Bürger vor den Mächtigen zu schützen. Und nicht umgekehrt.

Fakten statt staatshörigen Faktencheckern: Dank Ihrer Spende.

Aber klar: Wenn ein Journalist – oder besser: ein Verlag – beschlossen hat, sich auf die Seite der Macht zu stellen, sieht es anders aus. Dann ist alles, was wirklich fressbereit zur Enthüllung liegt, nur lästig. Dann will man dem nicht nachgehen.

Heute haben wir «Faktenchecker», die Fakten nicht unabhängig checken, sondern die von Anfang an wissen, welches Resultat sie haben wollen. Der Staat muss recht haben mit seiner Coronapolitik, also suchen wir alles, was diese stützt und konterkarieren alles andere. Das richtige Wort dafür ist nicht «Faktenchecking», sondern «Propaganda».

Warum hatte denn keines der grossen Verlagshäuser Lust, nach Bergamo zu fahren und herauszufinden, wie es wirklich ist? Warum haben alle grossen Medien einen «Corona-Ticker» geführt, gefüttert mit Zahlen des Bundesamts für Gesundheit, ohne sie zu hinterfragen? Warum haben Journalisten die Opfer der Impfung verstummen lassen, weil es nicht zu ihrer Geschichte passte (ich werde darauf zurückkommen)? Wieso sperren sich Menschen, die sich der Wahrheit verschrieben haben, dem realen Geschehen?

Ich habe keine schlüssige Antwort. Beziehungsweise: Es gibt wohl viele Gründe dafür. Es mag wirtschaftliche Motive bei den Verlagshäusern geben. Das ist aber keine Erklärung dafür, dass die dort angestellten Journalisten mitgemacht haben. Es ist eine Frage der Ehre, ob man das tut oder nicht.

Aber klar, karrieretechnisch gesehen ist es ein weiser Entscheid, dem Staat zu folgen. Man hat sehr viel mehr berufliche Optionen als einer, der von Anfang an mühsame Fragen gestellt hat. Aber ganz offen: Ich verhungere lieber, als einer zu sein, der «mitgemacht» hat. Wobei auch das nicht selbstlos ist. Ich will nur nicht verzweifelt nach Erklärungen suchen, wenn mich meine Kinder dereinst fragen: «Wieso warst du da auch dabei?»

Immerhin muss ich das nicht tun.

Lieber Maskenverkäufer Markus (ein offener Brief)

Seit Monaten will mich ein gewisser Markus davon überzeugen, Schutzmasken gegen Covid-19 zu kaufen. Und am besten ein Test-Set obendrauf. Und noch ein paar weitere absolut unverzichtbare Tools gegen die furchtbare Gefahr. Lieber Markus, wer auch immer Du bist : Kannst Du morgens eigentlich noch in den Spiegel schauen?

Lieber Markus von schutzmasken.ch:

Wir kennen uns nicht. Aber Du kümmerst Dich dennoch rührend um mich. Im Wochentakt, mindestens, informierst Du mich darüber, dass Covid-19 noch immer eine grosse Bedrohung darstellt, dass jederzeit neue Massnahmen kommen könnten und ich doch bitte bei Dir Anti-Corona-Utensilien bestellen soll, um meine Eigenverantwortung wahrzunehmen.

Und Du tust das weiterhin, auch wenn ich bisher nicht zu Deinen Kunden gehöre. Diese Fürsorge trotz aller Ignoranz berührt mich zutiefst. Aber ich möchte Dir dennoch einige Dinge mit auf den Weg geben.

Zunächst: Spam-Nachrichten sind im Jahr 2022 unvermeidlich. Ich könnte mir täglich Fett absaugen, Haare ansetzen und den Penis vergrössern lassen. Und in der Tat hätte ich zwei der drei Dinge durchaus nötig (Auswahl bitte selbst fällen).

Aber weil ich davon ausgehe, dass Leute, die mich blindlings in einem Massenversand anschreiben, nicht gerade vertrauenswürdig sind, kam es bisher zu keiner Bestellung. Dann bleibe ich eben an den falschen Stellen fett beziehungsweise haarlos (womit auch die Frage oben aufgelöst wäre). Ich bin 50, ich darf Problemzonen haben. Oder sogar eine Problemzone sein. Bisher hat das niemanden gestört, der mir wichtig ist.

Texte wie diesen machen SIE möglich. Mit Ihrer Unterstützung.

Und nun zu Deinen Verkaufsaktivitäten.

Ich bin seit über 20 Jahren unternehmerisch tätig und habe Verständnis dafür, dass man seine Produkte verkaufen muss. Mühe habe ich nur, wenn man das tut, indem man absurde Ängste der manipulierten Masse ausnützt. Was Du fleissig tust. Ich stelle hier mal kurz die Mailüberschriften der letzten paar Newsletter (die ich niemals abonniert habe) zusammen:

  • «Die neue Variante ist da!»
  • «Neue Variante verbreitet sich»
  • «Schützen Sie sich noch?»
  • «Was ist BA 2.75.2?»
  • «Die aktuelle Lage!»

Neidlos muss ich anerkennen: Du stellst Dich jeweils gut auf eine neue Situation ein. Als die Impfung als Mass aller Dinge galt, hast Du Deine Schutzmasken als perfekte Ergänzung verkauft. Als allmählich sehr offensichtlich wurde, wie unwirksam die Impfung ist, hast Du Deine Schutzmasken zum einzig sinnvollen Gegenmittel zum Virus befördert. Wann immer Medien von einer neuen Covid19-Variante berichten, glüht bei Deinem Team sofort die Tastatur. Schnell die durch die Medien verunsicherte Bevölkerung mit dem ultimativen Angebot beglücken!

3 Franken kostet bei Dir ein «Covid19-Antigen-Schnelltest», den Du im Fünferpack verkaufst. Sogenannte «Nitril-Handschuhe» hast Du auch im Angebot, was auch immer das ist. Und natürlich eine Box mit 50 Stück der «TYP I Schutzmasken» für 2.50 Franken das Exemplar. FFP2-Masken gibt es auch für Leute, die ganz sicher gehen wollen (und für Karl Lauterbach, der sie minütlich wechselt). Für Kinder hast Du passende Grössen bei der Maske, es gibt weitere Masken-Typen und natürlich Farbvariationen. Das volle Programm. Man will seinen Kunden ja schliesslich eine Vielfalt bilden.

Ich bin zwar kein Kunde bei Dir und werde es auch nie sein. Aber Mails kosten ja nichts. Hauen wir die Dinger doch einfach mal raus, und irgendwas wird schon hängen bleiben, nicht? Gute Geschäftstaktik. Ich nehme an, Du bekommst viele Bestellungen, ansonsten hättest Du die aggressive Verkaufsmethode längst eingestellt. Reicht es schon für den ersten Ferrari? Oder nur für einen Tesla?

An Deiner Stelle würde ich Alain Berset, dem Bundesamt für Gesundheit und den Mitgliedern der einstigen Task Force mal einen satten Früchtekorb schicken. Die haben schliesslich grandiose Vorarbeit für Dein Unternehmertum geleistet. Wir warten heute noch auf einen Beleg für die Wirksamkeit von Masken, während ihre Schädlichkeit für das Immunsystem längst belegt ist. Covid19-Tests bei gesunden Leuten sind schlicht purer Unsinn. Und Leute, die mit einer FFP2-Maske herumlaufen, kann ich sowieso nicht ernst nehmen. Aber dank der Hilfe der erwähnten Kreise bringst Du das Zeug sicher immer noch unter die Leute. Die haben Angst gesät, und deshalb klingelt bei Dir die Kasse.

Ich weiss nicht, ob ich Geld machen wollen würde aufgrund einer absurden Angstkampagne. Beziehungsweise, doch: Ich weiss, dass ich das nicht will. Du schon. Du hast kein Gewissen. Du interessierst Dich nur für die Anzahl der Bestellungen. Wie viele Dumme hast Du in den letzten Wochen gefunden, die sich eindecken mit Produkten, die kein Mensch braucht?

Rein unternehmerisch betrachtet habe ich Hochachtung vor Dir. Du hast eine Situation vorgefunden und sie geschickt ausgenützt. Menschlich gesehen ist meine Perspektive eine andere.

Aber es hat mich interessiert, wer Du so bist und was Du so machst. Die Firma hinter schutzmasken.ch heisst Monsen GmbH in Luzern. Die ist vielseitig aktiv. Sie verkauft auch CBD-Hanf. Das ist mir durchaus sympathisch. Oder auch dieses Produkt: «Der Hingucker für jedes Fahrzeug: hochwertige Kennzeichenhalter in vielseitigen Designs.» Spannend. Ich schliesse daraus, dass Deine Firma einfach ein Handelsunternehmen ist. Ihr kauft irgendwo Zeugs ein, vermarktet es und verramscht es mit Aufpreis weiter. Völlig egal, was es ist.

Damit habe ich kein Problem. Das nennt man Marktwirtschaft. Ich bin selbst auch überaus anfällig für Ramsch. Meine Freundin kann ein Lied davon singen. Mich fängt man schnell ein mit einer guten Werbeeinblendung auf Instagram. Und schon habe ich etwas bestellt, das die Welt nicht braucht – und ich schon gar nicht.

Aber was ich garantiert nie tun werde: Jemanden belohnen, der die grassierende Panik für den persönlichen Profit benutzt. Der sich freuen würde über eine Neuauflage der Maskenpflicht, weil dann der Rubel rollen würde.

Ich frage mich gerade, ob Du Kinder hast. Und irgendwann Enkelkinder. Willst Du denen dereinst wirklich erzählen, womit Du damals Dein Geld verdient hast?

Danke für Ihren freiwilligen Beitrag. Alle Informationen dazu gibt es hier.

Harry Potter ist real. Und Corona ist es auch.

Die grosse Preisfrage: Wie viel von dem völlig Offensichtlichen muss eigentlich geschehen, bis es für die breite Masse wirklich unübersehbar ist?

Klartext statt mit Steuergeld finanzierter Lügen? Ihre Unterstützung macht das möglich.

Ich dachte im Frühjahr 2022, ich könne mich zurückziehen. Und viele andere hofften das wohl auch. Die Coronamassnahmen sind weg, Klarheit herrscht über den einstigen Irrsinn und so weiter. Für mich stand fest: Nun muss es ja wirklich jeder merken. Und nun stelle ich fest: Pustekuchen. Nichts ist weg. Und nichts ist klar. Beziehungsweise: Niemand räumt ein, dass es klar ist. Wie lange geht das noch so? Wann gebt Ihr es endlich zu?

Liebe Massnahmenbefürworter, liebe Impfbegeisterte, liebe Spaltungsfreudige: Wie lange macht ihr noch weiter? Nichts von dem, was ihr mit Vehemenz vertreten habt, hat sich als haltbar erwiesen. Eure Massnahmen sind bis heute evidenzlos. Ihr wart doch so überzeugt:  Lasst uns Restaurants sperren, lasst uns KMU zugrunde gehen, lasst uns alte Menschen einsam sterben. Dann wird alles gut.

Wurde etwas gut?

Nein, aber egal, was wir tun: Es dient ja unserer Gesundheit. Und die ist unbezahlbar. Was bedeutet: Man darf jeden Preis bezahlen.

Das haben wir inzwischen gemacht. Aber was hat sich dadurch geändert? Ausser ruinierten Existenzen und alten Menschen, die alleine sterben müsssen?

Was habt Ihr damit erreicht? Ich kann es Euch sagen. Ihr habt die gute alte Grippe ausgemerzt. Euer geliebtes Covid-19 gibt es aber weiterhin. Und im kommenden Winter kehrt die alte Grippe zurück. Weil keinen Menschen mehr Covid-19 interessiert. Krass, wie effektiv Eure Massnahmen waren! Wir sterben neuerdings wieder an der Grippe, ganz wie früher, weil nicht mal euer völlig untaugliche Test noch etwas hergibt.

Verzeihung für den Sarkasmus, aber viel mehr bleibt nicht mehr. Denn Tatsache ist:

Eure Impfung tut nichts von dem, was man Euch versprochen hat – aber vermutlich vieles, was keiner will. Und mit Euren Familien habt Ihr Euch für nichts überworfen. Weil Ihr dem Staat geglaubt habt, der unter einer Decke steckte mit der Pharmaindustrie, die ein Vermögen angehäuft hat. Ihr sasst da im Restaurant und habt die Leute ausgelacht, die draussen bleiben mussten und habt geglaubt, etwas Besseres zu sein – und nun? Entschuldigt Ihr Euch bei der Verwandtschaft? Oder tut Ihr, als sei nichts gewesen?

Danke für Ihre freiwillige Unterstützung.

Ich würde mich inzwischen ziemlich dämlich fühlen an Eurer Stelle und wäre froh, wenn die Leute auf der anderen Seite überhaupt noch mit mir reden würden. Aber es scheint, als sinke diese Wahrnehmung noch nicht bei Euch ein. Ihr haltet Euch fest an dem Märchen, das man Euch erzählt hat. Ich kenne das von meinen Kindern, aber die sind noch klein. Die dürfen alles glauben.

Ihr hingegen seid erwachsen – und Ihr glaubt es weiterhin? Ernsthaft? Ich würde mich in Grund und Boden schämen.

Es gab keine Pandemie. Nichts von dem, was unter dem Begriff Covid-19 segelte, löst den allgemeingültigen Anspruch an diesen Begriff ein. Eine Pandemie würde uns in grossem Stil dahinraffen, unabhängig vom Alter und von Vorerkrankungen. Haben wir das? Tun wir das? Gab es das jemals?

Nein, das gab es nicht und tat es nicht. Und wir – diese seltsame Minderheit – wussten es. Zum Dank dafür liessen wir uns als «Schwurbler» bezeichnen. Als «Verschwörungstheoretiker». Als «Rechtsextreme». Weil wir gesagt haben, was jeder sagen würde, der halbwegs bei Sinnen ist.

Wir sind nette Leute. Wir waren lange duldsam und liessen Euch damit fuhrwerken. Aber irgendwann ist auch gut. Und wir müssen Euch deshalb mitteilen, was wirklich geschehen ist:

Es gibt einen Virus, unter welchen Vorzeichen er auch immer entstanden ist, der wie die gute alte Grippe bestimmte Risikogruppen gefährdete – mehr nicht. Der einzige Unterschied: Bill Gates, die WHO und Unternehmen wie Pfizer/Biontech oder Moderna fanden es recht praktisch: Sie konnten irgendwas im grossen Stil das verkaufen, was im besten Fall nichts nützt und im schlechtesten Fall Leute umbringt – was niemand merkt, weil ja eine Pandemie herrscht.

Corona ist die grösste staatlich geförderte Täuschungsaktion, seit ich am Leben bin. Dass mich der Staat täuschen will, ist keine Überraschung, das ist in seiner DNA. Aber dass Ihr dabei mitgemacht habt? Und dass Ihr Menschen Schmerzen zugefügt habt, die Ihr eigentlich liebt?

Damit, Verzeihung, seid Ihr sehr alleine. Dabei kann Euch keiner helfen. Damit müsst Ihr selbst fertig werden.

Denn die Fakten sind da. Und wenn Ihr sie nicht akzeptiert, bleibt uns anderen immer noch das Karma. Diese übergeordnete Kraft.

Der letzte Trost.

Wobei den eher Ihr nötig habt.

Sie möchten Klartext statt staatlich geförderter Pharmawerbung? Bitte sehr.

Sie machen weiter, als wäre nichts gewesen

Die NZZ geniesst international einen hervorragenden Ruf. Im eigenen Land ist die Bilanz durchzogen. Hin und wieder gibt es Sternstunden, dann folgt wieder der Totalabsturz. Einen solchen bildet die jüngste Ausgabe von «NZZ Standpunkte». Die Sendung ruft förmlich danach, in ihre Einzelteile seziert zu werden.

Der Infektiologe Huldrych Günthard ist leitender Arzt am Unispital Zürich und war hier auch schon mal ein Thema. Vorauszuschicken ist: Der Mann ist um Welten gebildeter als ich, was den akademischen Weg angeht. Ich kann ihm nicht das Wasser reichen, wenn es um sein Fachgebiet geht, keine Frage. Ich habe durchaus Respekt vor Leuten, die ein medizinische Studium absolviert haben.

Wo ich mich hingegen jederzeit auf einen Wettbewerb mit ihm einlassen würde: In Sachen gesunder Menschenverstand. Und wenn es darum geht, das Offensichtliche nicht einfach auszublenden, weil man es nicht sehen will.

Günthard war zu Gast in der Sendung «NZZ Standpunkte», die man hier nachschauen kann. Leuten, die nicht mit völliger Betriebsblindheit geschlagen sind, wird in diesem Gespräch einiges auffallen. Das Nötigste daraus führe ich hier gerne auf. Das spart Zeit.

Ein Thema der Sendung war die aktuelle Übersterblichkeit bei den über 65-Jährigen. Ein Phänomen, das die Wissenschaft dringend untersuchen sollte. Nun haben wir aber das Problem, dass die Wissenschaft in der Schweiz inzwischen keine absolute Freiheit mehr geniesst. So muss sie beispielsweise streng darauf achten, dass das Ergebnis ihrer Untersuchungen niemals, unter keinen Umständen auf die Covid-19-Impfung hinweist. Die wird als Ursache für jedes Problem von vorne herein ausgeschlossen. Daran hält sich natürlich auch Huldrych Günthard.

Was bedeutet, dass nicht mehr viel bleibt. Was haben wir denn neben der Impfoffensive der letzten zwei Jahre als andere mögliche Ursache einer überraschenden Übersterblichkeit? Natürlich nur Corona. Und weil das Virus auch schuld war, wenn ein 98-jähriger mit multiplen Krebserkrankungen an einem Herzversagen starb, muss es auch jetzt wieder Covid-19 sein.

Keine Steuergelder. Keinen Grossverlag im Rücken. Nur Sie an meiner Seite. Danke für Ihre Unterstützung.

Wir sind Herrn Günthard natürlich dankbar, dass er das nicht gleich in dieser Deutlichkeit sagt. Er belässt es bei: «Einiges deutet darauf hin». Was natürlich auch Unsinn ist, einfach schwächer formuliert. Danach begibt er sich aber umgehend wieder ins Reich der völligen Fabeln. Er sagt: Jemand mit einer chronischen Herzerkrankung könnte auch noch Monate nach einer Coronaerkrankung an einem Herzschlag oder einem Hirnschlag sterben. Also eben doch vermutlich Spätwirkungen des Virus. Dafür gibt es keinen einzigen Beleg. Es ist das Gedankenkonstrukt von einem, für den Covid-19 einfach für alles zuständig ist, auch für die Probleme mit der Schwiegermutter.

(Und nun bitte keine unnötigen Zwischenrufe. Ja, die Covid-19-Impfung wurde aufgrund zahlreicher Fälle und Studien mit Herzproblemen in Verbindung gebracht, aber die war es natürlich nicht. Basta. Wo kämen wir denn da hin, wenn wir einfach einen neuen Player ins Spiel bringen?)

Dass die Leute ein halbes Jahr nach Ansteckung aufgrund des Virus tot umfallen, lässt sich leider nicht nachweisen, und das räumt auch der Infektiologe ein. Dazu sagt er: «Es ist extrem schwierig, den Kausalitätsbeweis zu führen.» Aber das hindert ihn nicht daran, die These einfach mal in den Raum zu stellen. Während er für den Nachweis eines Zusammenhangs mit der Impfung vermutlich 15’000 Studien und eine Unterschrift des Papstes einfordern würde, bevor er ihn für denkbar halten würde.

Wir sind wieder an dem Punkt, an dem wir schon so oft waren: Im Zweifelsfall war es immer Covid-19. Die Impfung wäre es nicht einmal, wenn sämtliche Geimpfte heute zeitgleich um 23.59 Uhr tot umsacken würden.

Der gute Herr Günthard hatte danach in der Sendung ein Problem. Er wollte die Kameras nutzen, um den Panikpegel hochzuhalten, nur geben das die Zahlen längst nicht mehr her (wenn sie es je hergaben). Schön doof, dass die neuen Virusvarianten höchstens noch zu einem Hüstelchen führen und die Spitäler kein Corona-, sondern ein selbst verursachtes Personalproblem haben. Wie soll er da den Zuschauern Angst machen?

Ganz einfach: Mit dem, das sich weder beweisen noch widerlegen lässt. Mit wilden Prognosen, mit einer Diagnose, die bis heute nicht klar definiert ist. Mit den Langzeitfolgen. «Long Covid» sei «eine Belastung für das Gesundheitssystem, auch finanziell», sagt der Infektiologe. Das glauben wir ihm aufs Wort. Früher war jeder Kranke im Spital ein Coronaopfer, heute ist er einfach ein Opfer von Long Covid. Wer das Virus irgendwann mal eingefangen hat und danach einige Tage im Bett lag, der gilt bei jedem künftigen gesundheitlichen Problem als Langzeitgeschädigter von Covid-19. Auch nach zehn Jahren noch vermutlich. So lässt sich auch eine Statistik basteln, welche die riesige Gefahr dahinter bestätigt.

Und eben: Impfgeschädigte sind natürlich keine Belastung für das Gesundheitswesen. Weil Politik und die Experten, die von der Politik handverlesen wurden, einfach sagen, dass es gar keine Impfgeschädigten gibt. Ganz schön praktisch.

Und wie lösen wir nun das Problem, das eigentlich keines ist? Natürlich mit einer Lösung, die keine ist: Mit Auffrischungsimpfungen. Der Booster sei «grundsätzlich für jeden sinnvoll», so Günthard. Er beruft sich auf Untersuchungen, wonach dadurch schwere Verläufe seltener werden. Solche Untersuchungen gibt es sicherlich. Man findet für alles eine passende Studie. Wie aussagekräftig sie ist, das ist eine andere Frage. Und sollte eine seriöse Studie zeigen, wie wirkungslos, aber gefährlich die Impfung ist, kann man sie einfach ignorieren. Hätte ich mit 20 gewusst, wie einfach Wissenschaft sein kann, wäre ich nicht Journalist geworden.

Achtung, jetzt jetzt wird es richtig unappetitlich. Deshalb zitiere ich direkt aus der «NZZ», weil ich wirklich keine Lust habe, die folgenden Zeilen durch eine sprachliche Überarbeitung auch noch zu veredeln. Hier, bitte:

Wer Corona auf die leichte Schulter nehme, müsse sich im Klaren sein, dass er damit nicht nur die eigene Gesundheit gefährde, sondern auch für die Allgemeinheit eine «echte Belastung» darstelle. Gleichwohl spricht sich Günthard gegen einen Impfzwang aus. «Meine Philosophie ist, einfach zu überzeugen versuchen», so der Experte. Wer sich nicht überzeugen lasse, müsse im Spital «dann aber auch nicht weinen. Und wenn die Leute uns dann noch beschuldigen wollen, dass sie jetzt schwer krank sind: Da hält sich mein Mitleid in Grenzen.»

Es ist, als wäre nie etwas gewesen. Als wäre die Impflüge den Beteiligten nicht um die Ohren geflogen. Als wüsste nicht das ganze Land inzwischen, dass uns eine Legende verkauft wurde. Wer sich nicht impft, gefährdet die Allgemeinheit, sagt Huldrych Günthard. Ich muss annehmen, dass er das selber immer noch glaubt. Wenn dem so ist, besuche ich künftig einen Schamanen in der Inneren Mongolei, wenn ich eine medizinische Expertise brauche.

Und was seine trotz aller Gegenbeweise anhaltende Diffamierung Ungeimpfter angeht: Mit Rücksicht auf meine eigene Gemütslage verzichte ich darauf, das näher zu beleuchten. Widerlicher geht es kaum.

Ein Zeitungsabo finanziert die offizielle Politik des Staates. Eine freiwillige Spende hier finanziert unabhängigen Journalismus.

Aber die Sendung endet versöhnlich. Der Herr vom Unispital sagt, er würde sogar «den stursten Impfverweigerern helfen». Ist der Mann nicht einfach die Grossmut in Person? Dumm nur, dass die «Impfverweigerer» seine Hilfe in den seltensten Fällen nötig haben. Unterstützung brauchen derzeit vor allem Impfgeschädigte. Aber weil es die für Herrn Günthard nicht gibt, dürfen sie wohl auch keine Hilfe erwarten. Sie müssten zuerst schriftlich bestätigen, unter «Long Covid» zu leiden, erst dann würden sie für unser Gesundheitssystem akzeptabel.

Und hier der wirkliche Schlusspunkt. Huldrych Günthard sagt: «Ich bin ja nicht beruflich Corona-Experte. Dass ich jetzt so viel in den Medien gekommen bin, das habe ich nie geplant. Und ich habe mich dann natürlich immer wieder gefragt: Warum bin ich jetzt da?»

Endlich verstehen wir uns, der Herr Infektiologe und ich. Endlich sind wir einer Meinung. Denn auch ich frage mich das schon seit einiger Zeit: Ja, warum sind Sie jetzt da? Und vor allem: Wie lange noch?

Das Ende der Tage des Zweifels

Wir waren duldsam. Wir haben es immer und immer wieder erklärt. Wir haben auf die Widersprüche hingewiesen. Auf die Gefahren. Auf den nackten Widersinn hinter den Gefahren. Aber noch immer wollen viele nicht hören. Was genau soll man bitte noch mehr tun?

Vorbemerkung: Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass das, was uns seit 2,5 Jahren als Impfung verkauft wird, nichts mit einer Impfung zu tun hat. Ich verwende den Begriff dennoch weiterhin. Denn wenn wir jetzt den Stein des Anstosses umtaufen, stösst die Kritik daran ins Leere.

500 Franken für ein Zeitungsabo mit staatlich finanzierten Unwahrheiten. Oder 50 Franken für das freie Wort. Es ist Ihre Entscheidung.

Die Impfung kann nichts. Was sie angeblich können sollte, wurde entweder gar nicht erst untersucht oder ist unbeweisbar.

Aber die Impfung muss auch nichts können. Sie geniesst den ultimativen Schutz der Regierungen und der Medien. Wäre ich im Verlauf der letzten 36 Monate mit einem angeborenen Herzfehler und fünf gleichzeitig auftretenden Formen von Krebs gestorben, würde ich nun als Coronaopfer in den Statistiken figurieren. Stirbt jetzt hingegen ein kerngesunder, sportlicher Mensch mit 30 Jahren, kann es auf keinen Fall an der Impfung liegen. Niemals. Weil das behördlich so verordnet wurde.

Covid-19 ist es im Zweifelsfall immer. Die Impfung ist es nie.

Ein Staat, der einen mit unbekannten Risiken behafteten Impfstoff durch indirekten Zwang verordnet, jeden, der sich dem verweigert, als unsolidarisch brandmarkt und sich danach weigert, seine eigene Beurteilung zu hinterfragen, gehört abgeschafft.

Und diese Beurteilung wäre längst fällig. Derzeit kommen so wenig Menschen zur Welt wie schon lange nicht mehr, und die Übersterblichkeit liegt so hoch wie schon lange nicht mehr. Egal. An der Impfung liegt es garantiert nicht. Weil es nicht an ihr liegen darf.

Kann ich beweisen, dass die geschilderten Entwicklungen im Zusammenhang mit der Impfung stehen, abseits von dem zeitlichen Zusammenfallen? Nein. Genau so wenig wie mir jemals jemand beweisen konnte, dass Covid-19 über die bekannten Risikogruppen hinaus eine Gefahr war; dass die verordneten Massnahmen irgendeinen Effekt hatten; dass die Impfung irgendeinen Effekt hat. Es spielt längst keine Rolle mehr, was wirklich beweisbar ist.

Klartext statt staatlich gekaufter Worte. Wahrheit statt gekaufter Lüge. Danke für Ihre Spende.

Wer sich seit der Existenz eines sogenannten Impfstoffs impfen liess, einmal, zweimal, dreimal oder mehr, wurde zum Opfer einer noch nie da gewesenen staatlichen Kampagne ohne jede wissenschaftliche Evidenz. Er tat es in vielen Fällen zur Rückerlangung von Grundrechten, die ihm zuvor ohne Not weggenommen wurden.

Das ist eine Form der modernen Sklaverei. Mit dem Unterschied, dass sich diese Leute freiwillig versklaven liessen. Die Hinweise darauf, dass sie das auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit getan haben, häufen sich. Mehr noch: Sie lassen sich nicht mehr übersehen. Aber wer möchte schon zugeben, dass er sich ohne Not kaputt spritzen liess? Oder schlimmer noch: Seine Kinder?

Mit Verlaub: Wer sich impfen liess, war entweder dumm genug, blinden Versprechungen der direkten Profiteure – der Pharmaunternehmen – zu glauben oder aber war so egoistisch, dass er sich damit seinen persönlichen Freiraum kaufte. Beides ist ziemlich widerlich. Und beides genoss staatliche Unterstützung.

Der Staat trug die Lüge von der wirksamen Impfung mit, und der Staat schuf die Lüge über die unsolidarischen Ungeimpften.

Ich habe kein Problem damit, wenn der Hersteller eines Impfstoffs versucht, ihn möglichst oft zu verkaufen. Das entspricht den Gesetzen des freien Marktes, dessen Anhänger ich bin. Ein Problem habe ich erst, wenn dieser Hersteller dabei von Regierungen und Medien unter Vorspiegelung falscher Tatsachen unterstützt wird und man Leute diskriminiert, die dieser Geschichte nicht auf den Leim gehen.

Und exakt das erleben wir seit zweieinhalb Jahren.

Ärzte berichten von geimpften Patienten, die mitten in der Untersuchung oder – schlimmer noch – am Steuer ihres Autos plötzlich ohnmächtig werden. Fitte Leute im besten Alter wachen einfach nicht mehr aus dem Schlaf auf. Spitzensportler müssen ihre Karriere abbrechen, weil sie nicht mehr auf Touren kommen. Das alles nach der Impfung. Aber natürlich hatten sie vermutlich, ohne es zu merken, Covid-19. Keine Frage. Es muss das sein. Denn die Impfung ist sicher. Das sagen uns die Leute, die nachweislich keinerlei Zeit investierten, das wirklich abzuklären.

Hätten wir ein paar Mutige in unserem nationalen Parlament, würde nun Swissmedic hinterfragt bis hin zum grossen Köpferollen. Aber wir haben leider nur gut bezahlte Hasenfüsse.

Wie viel Geduld muss man eigentlich für Leute aufbringen, die das alles immer noch glauben, was man uns erzählt hat? Wie lange muss man sich damit abfinden, dass diese Leute ihr Märchen verteidigen, weil es ihnen peinlich ist, dass sie jemals an dieses geglaubt haben?

Irgendwann muss Schluss sein mit dem Verständnis. Wir haben es mit einem Virus zu tun, der einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung wirklich betroffen hat. Der in keiner Weise jemals über die ordentliche Grippe hinauskam. Und wir haben es zu tun mit einer Impfung, die mit massiven Eingriffen in die Grundrechte durchgesetzt wurde, die keinerlei Wirkung entfaltete, die aber nach heutigem Wissensstand in sehr vielen Fällen zu massiven gesundheitlichen Problemen führte.

Ich wollte nie 100 Jahre alt werden. Aber eigentlich wüsste ich ganz gerne, was die Geschichtsbücher in 50 Jahren über diese Zeit schreiben. Geht es so weiter wie bisher, werden sie Covid-19 als Jahrhundertgefahr und die Impfung dagegen als Segen darstellen. Nach wie vor. Unerschütterlich. Denn das ist es, was der Staat will. Und das ist es, was nach wie vor eine Mehrheit da draussen unkritisch mitträgt. Weil ihr nichts anderes übrig bleibt. Weil alles andere einfach verdammt peinlich wäre.

Ich bin zweieinhalb Jahre lang jeden Morgen aufgewacht mit dem Gedanken, dass ich falsch liegen könnte. Dass ich mich kolossal irre und vielen Leuten Unrecht tue.

Das ist vorbei.

Das hier ist das Ende der Tage des Zweifels. Und es ist das Ende der Tage der Geduld.

Dank Ihrer Unterstützung zieht die Wahrheit Kreise. Das ist nötiger denn je. Vielen Dank.

Die (gewollte) Lernunfähigkeit der Medien

Wären unsere grossen Medien Häuser, wäre es mit einem neuen Anstrich nicht getan. Der Sanierungsbedarf ist um einiges höher. Wenn es denn mit einer banalen Renovation überhaupt getan ist. Ein aktuelles Beispiel.

Man sollte generell keine zu hohe Erwartungshaltung haben, wenn es um das Portal nau.ch geht. Dieses Medium ist gewissermassen in einem auf den Kopf gestellten Prozess entstanden. Normalerweise gründet jemand eine Zeitung und bemüht sich dann um Verbreitungskanäle. Die Macher von nau.ch hingegen hatten den Kanal – die unzähligen Screens in Bussen, Zügen, an Tankstellen usw. – und fabrizierten danach ihr eigenes Medium, das sie nun unter anderem über diese Bildschirme ausspielen. Journalistischer Ehrgeiz steckt da sichtllich nicht viel dahinter.

Deshalb spazieren die Leute von nau.ch gelegentlich auch gern sogar noch unter der Latte hindurch, die sie für sich selbst bereits sehr tief gesetzt haben. Aktuell beispielsweise in diesem Beitrag.

Das Thema wäre durchaus eine nähere Betrachtung wert. Es geht um die «Freunde der Verfassung», eine Bewegung aus Kritikern der Coronamassnahmen. Der Verein wuchs sehr schnell auf um die 15’000 Mitglieder, mehr, als die Grünen in der Schweiz zählen.

Eine solche rasante Entwicklung birgt immer die Gefahr der Implosion. Wenn man so schnell so gross wird, aber noch keine gefestigten Strukturen hat und dann noch Unverträglichkeiten unter den Protagonisten dazu kommen, kann selbst eine anfängliche Erfolgsgeschichte sehr schnell abstürzen. Den «Freunden der Verfassung» könnte das nun blühen, der Vorstand blutet personell aus.

Aber was nau.ch aus der interessanten Ausgangslage macht, ist eine Bankrotterklärung für den Schweizer Journalismus. Pauschalisierend, manipulativ, diskriminierend. Wie in den «besten» Zeiten der Coronasituation.

Wahrheit statt Manipulation: So können Sie den Autor unterstützen.

So geht es los:

«Als das Coronavirus in die Schweiz gelangte, dauerte es nicht lange, bis sich Verschwörungstheorien zu verbreiten begannen. Viele störten sich an der Maskenpflicht, der Quarantäne und dem Impf-Zertifikat.»

Was für ein Kunstgriff. Sezieren wir ihn kurz:

  • Munter wird weiter von «Verschwörungstheorien» gesprochen, während wir bis heute auf einen Beleg der Wirksamkeit der Massnahmen warten. Kritik an der offiziellen Politik bleibt für nau.ch gnadenlos eine Verschwörung. Obschon die Beweislast bei der Politik lag, nicht bei den Kritikern.
  • Nachdem die «Verschwörungstheorie»-Suppe angerichtet wurde, kann man alle in diesen Sud werfen, die einem nicht passen. Du hast ein Problem mit der Maske? Du wendest dich gegen die Spaltung der Gesellschaft durch ein Zertifikat? Dann gehörst du in diesen unappetitlichen Brei. Jede Form von Kritik ist inakzeptabel. Völlig egal, wie wissenschaftlich untermauert sie ist.

Wir müssen gar nicht erst darüber sprechen, dass das, was für nau.ch unter «Verschwörungstheorien» läuft, regelmässig mit etwas zeitlichem Abstand zur Tatsache wurde. Ein Beispiel aus der Nachbarschaft: Wenn sogar der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach einräumen muss, dass die Schliessung der Kindertagesstätten wirkungslos und unnötig war und dieselbe Frage nun bei den Schulschliessungen erhoben wird, wie kann man dann heute noch ernsthaft behaupten, die Kritik an dieser Massnahme sei der Verbreitung von Verschwörungstheorien zu verdanken? Inzwischen ist ja klar, wie richtig die Kritiker lagen.

Nun haben wir das Problem, dass die Story noch ein bisschen dünn ist. Sie besteht bisher eigentlich nur aus Beleidigungen mündiger Staatsbürger. Daher muss die Geheimwaffe ran: Marko Kovic.

Dessen Kernkompetenz besteht darin, dass er von Journalisten sehr schnell auffindbar ist und schlicht zu allem etwas sagt, ob er nun eine Ahnung hat oder nicht. Medienschaffende lieben leicht zugängliche Auskunftspersonen, es spart viel Arbeit. Deshalb kommen auch dauernd dieselben «Experten» zu Wort.

Mehr Texte wie diesen? Das gibt es – dank Ihnen.

Kovic macht zunächst eine prognostische Bestandesaufnahme in der Art von «vielleicht löst sich der Verein auf, vielleicht vegetiert er vor sich hin, alles ist möglich». Das hätte auch der Student von nau.ch geschafft, der gerade das Archiv alphabetisch ordnet. Dann wird er doch noch konkreter. Die «Freunde der Verfassung», meint er, verschwinden nicht zwangsläufig. Denn:

«Weil eine Organisation intern Krach hat, bedeutet das nicht, dass die Bewegung an sich nicht mehr motiviert ist», warnt Kovic. Man solle deren organisatorische Probleme nicht «vorschnell mit einem Schwund an ideologischem Eifer in der massnahmenkritischen, verschwörungsideologischen Szene gleichsetzen».

Ideologischen Eifer legt in erster Linie Marko Kovic seit rund zwei Jahren an den Tag. Missionarisch trifft es vielleicht noch besser. Der Zeitung kann man es nicht vorwerfen, was er sagt, aber hier kommt der nächste Kunstgriff: Kovic sagt das nicht nur, er «warnt». Diese Wortwahl stammt von der Autorin des Textes. Es ist eine absolut unzulässige, weil völlig subjektive Einordnung dessen, was ihr Interviewpartner von sich gibt. Ohne Zweifel meint es Kovic «warnend», aber es ist eine andere Geschichte, ob er das sagt oder die Journalistin. Sie macht mit dieser Wortwahl deutlich: Sie findet auch, dass ein Weiterbestand der «Freunde der Verfassung» eine Gefahr darstellt. Sie lässt ihn nicht einfach reden, sondern unterlegt seine Worte mit ihrer ganz eigenen Beurteilung.

Was natürlich deutlich macht – und auch nicht besonders neu ist – dass es nie um eine neutrale Auslegeordnung des Zustands einer Bürgerrechtsbewegung ging. Sondern darum, sie anlässlich interner Probleme möglichst schlecht da stehen zu lassen. Und in diesem Zug gleich jeden, der massnahmenkritisch ist, als verrückten Verschwörungstheoretiker zu brandmarken.

Also eben einfach das, was man heutzutage offenbar unter Journalismus versteht.

Rache oder Aufarbeitung?

Wir debattieren derzeit über die Impf-Lüge, die diskussionslos eine war. Doch in den letzten zweieinhalb Jahren ist weit mehr geschehen als das. Einige willkürlich herausgepickte Beispiele – und die Frage, wie die Verfechter der Wahrheit nun damit umgehen sollen.

Die Diskriminierung Ungeimpfter war ohne jede Frage ein Kristallisationspunkt der Coronazeit. Unvergessen, wie wir ausgesperrt wurden aus dem öffentlichen Leben. Der mit Abstand meistgelesene Beitrag meines Blogs war mein persönlicher Bericht von einem Jahrmarktsbesuch meiner Kinder, nachzulesen hier. Viele haben nicht verstanden, um was es darin ging. Es gab Vorwürfe, ich würde aufgrund des eigenen Beispiels auf die Tränendrüse drücken. Die Schilderung drehte sich aber nicht um mich – sie stand stellvertretend für unzählige Erfahrungen in diesem Land.

Aber nun, da die erste Schranke von hoffentlich vielen niedergerissen ist, fallen uns endlos viele andere Beispiele von Willkür, Absurdität und schierer Ungerechtigkeit ein. Selbst wenn wir vieles davon am liebsten verdrängen würden.

Ich erinnere mich daran, wie ich 2020 im Westen der Stadt St.Gallen Augenzeuge eines Polizeieinsatzes war. Die Hüter des Gesetzes zogen ein wirklich hartes Kaliber aus dem Verkehr: Einen medizinischen Masseur, der während des Lockdowns einen Kollegen mit akuten Rückenschmerzen in seiner Wohnung zu einer Behandlung empfing. Wie kann man nur? Vermutlich wäre die globale Pandemie zu einem Ende gekommen, wenn die Ordnungshüter fünf Minuten früher eingetroffen wären.

Die Polizei hatte dabei freiwillige, unbezahlte Helfer. Eilfertige Nachbarn, die – vermutlich mit einem Feldstecher bewaffnet – observierten, was sich im Quartier gerade tut. Denunzianten, die offenbar nichts Wichtigeres zu tun hatten, als ihr Umfeld an der ehrlichen Arbeit oder einem unschuldigen Vergnügen zu hindern. Wozu? Wir wissen es längst. Für nichts. Evidenzlos, sinnlos.

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Da waren die Schulkinder, die sich gegenseitig fertig machten. Hier das Kind, das mit gesundem Menschenverstand ausgestattet befand, für die sieben Meter zwischen Garderobe und Turnhalle mache eine Maske wenig Sinn. Dort die anderen Kinder, die instrumentalisiert von ihren Eltern sofort mit dem Vorwurf kamen, das andere Kind sei damit verantwortlich für den Tod vieler Leute. Was das einer Kinderseele antut, können wir nur ahnen.

Die Liste wäre endlos, und ich habe wenig Lust, sie komplett aufzuführen. Jeder von uns hat seine Geschichte. Und wer will, darf sie mir gerne schicken. Doch es geht längst um mehr als um einzelne Anekdoten. Es geht um die Frage: Was tun wir mit dem erhärteten Wissen darüber, wie viel Unrecht im Namen einer völlig unverhältnismässigen Politik geschehen ist?

Denn so verärgert wir über die erwähnten Nachbarn und Eltern auch sein mögen: Sie wurden auf diesen Weg geleitet. Von einer Politik und von Medien, die unablässig betonten, dass der sklavische Gehorsam richtig sei, dass jedes Ausscheren unsolidarisch sei. Erinnern Sie sich an die Kampagne des Bundesamts für Gesundheit unter dem Titel «Mach’s einfach»? Das war ein Aufruf dazu, nicht mehr selbst zu denken, sich unterzuordnen. Es gab noch nie widerlichere Plakate als diese. Sie machten eine Gesellschaft zu unmündigen Vasallen, die gefälligst zu gehorchen hatten, selbst wider besseres Wissen.

Und jetzt? Noch ist das Kartenhaus nicht eingestürzt. Die Leute, die ihre Nachbarn ausspioniert oder ihre Kinder instrumentalisiert haben, halten weiter am Märchen fest. Die Wahrheit wäre wohl zu schmerzhaft. Aber was, wenn es irgendwann so weit ist? Wenn niemand mehr leugnen kann, dass wir geplant hinters Licht geführt wurden? Geht es uns dann um Vergeltung oder darum, das Geschehene aufzuarbeiten, auf dass es nie wieder passieren möge?

Darauf hat jeder seine eigene Antwort. Mir persönlich ist es zentral, dass wir politische Mechanismen installieren, die eine Wiederholung des Wahnsinns verunmöglichen. Ganz nach dem Motto: Nie wieder.

Aber ich gebe auch gern zu, dass mit diesem flügellahmen Parlament, das wir uns mit unserem Steuergeld leisten, so etwas schwer vorstellbar ist.

Ich weiss nicht, ob Rachegefühle angesichts des erlittenen Unrechts der richtige Weg sind. Was ich aber sicher sagen kann: Sie sind sehr, sehr verständlich.

Danke für Ihre Unterstützung meiner Arbeit.

Der kürzeste Roman der Geschichte

Man braucht nicht immer 800 Seiten, um eine Story zu erzählen. Manchmal reichen wenige Sätze. Zweieinhalb Jahre Corona in 99 Wörtern.

Er hatte oft darüber nachgedacht, aufzugeben. Dem Unvermeidlichen seinen Lauf zu lassen. Den Widerstand an den Nagel zu hängen. Es schien aussichtslos, verpuffte Energie. Windmühlen und ein lahmes Pferd und eine stumpfe Lanze.

Aber dann fiel ihm stets ein, wie alte Leute alleine gestorben waren. Zurückgelassen in einem kahlen, nüchternen, kalten Zimmer. Ihre Welt war ein Fenster. Und gelegentlich konnten sie aus diesem einen Blick erhaschen auf die Menschen, die sie liebten. Ein kurzes Winken, dann die Rückkehr in die Einsamkeit. Sterben, ohne noch einmal die Hand derer zu halten, die sie im Leben begleitet hatten.

Grund genug, weiterzumachen.

sm

Die Köchin und das Karma

Die amerikanische Autorin Julie Powell ist im Alter von 49 Jahren an einem Herzstillstand verstorben. Ein Jahr zuvor schrieb sie auf Twitter, Covid-19 töte «die richtigen Leute». Das ist nicht der Moment für Schadenfreude. Das ist der Moment, verdammt nachdenklich zu werden.

Ich weiss nicht, wie man gerade drauf sein muss, um so etwas zu schreiben. Auch wenn ich selbst ein Freund deutlicher Worte bin. Ich kann mich aber nicht erinnern, jemandem den Tod gewünscht zu haben. Die Koch-Autorin Julie Powell tat genau das vor einem Jahr:

Auf gut Deutsch: Julie Powell war der Ansicht, Covid-19 bringe einige der richtigen Leute um. Impf- und Maskengegner würden derzeit gerade in Heerscharen sterben. Sie schien sich darüber zu freuen.

Man muss das sinken lassen. Danach kann man Fragen stellen. Zunächst lag die Dame natürlich ganz sachlich falsch mit der Behauptung, das Virus raffe unzählige Ungeimpfte hin oder Leute, die keine Maske tragen. Und natürlich drängt sich die Frage auf, woher diese Verbitterung kam. Powells Mann war selbst zwei Mal an Corona erkrankt, sie einmal. Die Frau scheint in Angst gelebt zu haben, und sie hat diese nicht Richtung Virus kanalisiert, sondern gegenüber den Leuten, die nicht aufhören wollten, zu leben. Das beobachtet man oft.

Nun ist Julie Powell gestorben. Ihr Herz blieb stehen. Mit 49. Es ist nichts über Vorerkrankungen bekannt, sie schien zu keiner Risikogruppe zu gehören. Im Verlauf des Oktobers beschrieb sie, dass sie sich krank fühlte. Am 8. Oktober konstatierte sie auf Twitter, dass es ihr schlecht gehe, «ich denke, es ist einfach die Grippe». In ihrem letzten Tweet beschrieb sie, dass sie mit einer dunklen Verfärbung auf ihrer Zunge aufgewacht sei.

Was ist passiert mit Julie Powell? Wikipedia, diese längst nicht mehr unabhängige, ideologisch ungefärbte Enzyklopädie, schreibt:

Julie Powell lebte zuletzt mit ihrem Mann Eric im New Yorker Stadtbezirk Queens. Sie starb im Oktober 2022 im Alter von 49 Jahren an Herzstillstand. Sie hatte Corona und tweetete am Tag vor ihrem Tod über eine unübliche Verfärbung ihrer Zunge.

Womit Wikipedia subtil deponiert hat, dass die Frau Opfer des Virus wurde. Ohne es zu sagen. Geschickt.

Danke für Ihre Unterstützung meiner Arbeit.

Ich bin gerne sarkastisch, aber selten schadenfreudig. Ich wünsche nicht mal meinem ärgsten Feind eine Krankheit oder den Tod. Ich prügle mich nur mit Worten. Egal, wie unmenschlich Julie Powells Tweet vom Oktober 2021 war: Sie sollte noch leben. Auf Twitter sehen das viele anders. Sie sprechen vom Karma, das zugeschlagen hat. Damit macht man nichts anderes als die Verstorbene selbst vor einem Jahr. Darauf will ich mich nicht einlassen.

Aber posthum muss man feststellen, dass da etwas grandios schief lief. Wurde die Autorin wirklich Opfer von Covid-19, im besten Alter, gesund und mehrfach geimpft, dann kann man festhalten: Sie hat wie so viele andere an ein Märchen geglaubt. Daran, sicher zu sein – im Unterschied zu den Skeptikern, die laut ihr gerade in Massen starben. Sie lag falsch, weil sie sich auf das verliess, was von Behörden gesagt und von Medien weitergetragen und verstärkt wurde. Sie hat nicht nur vollzogen, was ihr «empfohlen» wurde, sie machte sich selbst zur Botschafterin.

Natürlich gibt es die andere These. Die, dass sie letztlich Opfer der Impfung wurde. Meine Leser wissen, dass ich Nebenwirkungen und Schäden durch die Impfung schon mehrfach thematisiert habe. Vor allem den Umstand, dass diese Folgen totgeschwiegen werden. Was ich aber nie getan habe und nie tun werde: Plötzliche, unerklärliche Todesfälle einfach mal der Impfung zuschreiben. Das ist genauso unwissenschaftlich und unberechtigt wie der Versuch, möglichst viele Tote auf Covid-19 zurückzuführen.

Aber vielleicht ist diese Zurückhaltung eine Spur zu edel. Wikipedia erlaubt es sich ja auch, einfach mal Corona als mögliche oder gar wahrscheinliche Todesursache ins Spiel zu bringen bei seinen Lesern. Und die Umstände, der plötzliche Herztod, sprechen rein gar nicht für das Virus. Während im Zusammenhang mit der Impfung viele Herzprobleme aufgetaucht sind.

Ein tödlicher Effekt der Impfung ist ein Tabu. Es wird daher nie eine Obduktion von offizieller Seite gegeben, die das bestätigt. Im Zweifelsfall, das wissen wir seit zweieinhalb Jahren, war es sowieso immer Corona. Nur so lässt sich der Abbau von Grundrechten als Schutz vor einem Virus und die Werbung für die Impfung aufrecht erhalten.

Der Tod trifft nie «die Richtigen». Er ist keine Jury, kein Richter. Er ist lediglich der natürliche Abschluss des Lebens. Auch die 49-jährige Julie Powell war nicht «die Richtige», um zu sterben, selbst wenn sie selbst ein bisschen Gott gespielt und das anderen gewünscht hat. Aber ihr Tod führt vor Augen, was in dieser Zeit mit Menschen gemacht wurde. Die offizielle Politik und Kommunikation hat sie Panik versetzt, aufgehetzt, dazu getrieben, ihre schlechtesten Seiten zu zeigen.

Grundlos.

Unabhängiger Journalismus. Ohne Staatshilfe. Und ohne Einflüsterer.

Jetzt in Ihrem Theater: Der Tod der Wahrheit

Die Impfung tut nicht, was uns versprochen wurde. Und nun behauptet man einfach, man habe etwas ganz anderes versprochen. Der nackte Wahnsinn in fünf Akten.

Akt 1: Die Angst

Bis zu 100’000 Menschen werden allein der Schweiz an Covid-19 sterben. Noch viel mehr werden in den bis dann längst völlig überfüllten Spitälern um ihr Leben kämpfen. Auf Pritschen in den Gängen, während Patienten mit anderen Erkrankungen abgewiesen werden müssen. Dieses Bild zeichneten Politik, «Experten» und die Medien ab Frühjahr 2020. Konzertiert und mit Wucht. Sie installierten Massnahmen, die den Vormarsch des Virus stoppen sollten. Unternehmen wurden in die Pleite getrieben, Familien entzweit, die Gesellschaft gespaltet. Wer nachfragte, wurde zum Schweigen gebracht. Masken prägten das Strassenbild. Was von dem, was angeordnet wurde, sinnvoll und hilfreich war, wusste niemand. Eine Massnahme löste die andere ab, bis es wieder Zeit war für die erste. Die Angst blieb. Sie wurde unaufhörlich weiter verbreitet. Noch reicht es nicht. Wir müssen mehr tun. Es braucht mehr. Mehr, mehr, mehr.

2. Die Befreiung

Dann die Nachricht: Es gibt einen Impfstoff gegen Covid-19. Ein wahres Wundermittel. Es räumt alles aus, was jemals Angst gemacht hat. Die Impfung schütze gegen die Ansteckung. Sie schütze gegen die Weiterverbreitung des Virus. Und sie schütze vor einem schweren Krankheitsverlauf. Umgehend deckte sich die Schweiz mit dem Stoff ein, im grossen Stil. Ab sofort konnte man sich impfen lassen, um sicher zu sein. Bald danach sollte man sich impfen lassen, selbst wenn man sich selbst nicht vor dem Virus fürchtete. Als solidarischer Akt, um andere zu schützen. Denn als Geimpfter gibt man das Virus ja nicht weiter, hiess es. Eine Verpflichtung dazu gab es nicht, aber die Solidarität wurde durch Ausgrenzung verordnet. Kein Restaurant für Ungeimpfte. Kein Konzert für Ungeimpfte. Einschränkungen im Privatbereich für Ungeimpfte. Denn wer nicht bereit war, seinen Beitrag an die Gesellschaft zu leisten, sollte das zu spüren bekommen. Ungeimpfte dürfe man zum Wohl der Gesellschaft ausgrenzen, sagten Politiker und schrieben Medien.

Mehr davon mit einer Unterstützung Ihrer Wahl – vielen Dank.

Akt 3: Die Ernüchterung

Irgendwann waren über zwei Drittel der Schweizer geimpft. Das reiche nicht, man brauche 80 Prozent, um das Virus wirklich zu stoppen hiess es. Dieses Virus veränderte aber dauernd sein Gesicht. Es wurde, hiess es, mal schneller, mal stärker, mal langsamer, mal schwächer, und das alles in unterschiedlichen Kombinationen. Genauer darauf zugeschnittene Impfstoffe würden es richten, sagte man. Und bestellte für viel Geld nach, während Impfstoff der früheren Generation millionenfach entsorgt wurde. Die Spitäler leerten sich. Nach wie vor war unklar, ob sie überhaupt jemals aufgrund von Covid-19 voller gewesen waren. Die Patienten wurden stets kreativ eingeteilt. Jedes gesundheitliche Problem mit einem positiven Test auf das Virus schlug man diesem zu. Während der Test, ein Verfahren, das nie zu diesem Zweck entwickelt worden war, so durchgeführt wurde, dass man meist mit einem positiven Resultat rechnen durfte. Die Massnahmen fielen nach und nach, als zu offensichtlich wurde, dass die einst skizzierte Gefahr nicht mehr bestand – wenn sie je bestanden hatte.

Akt 4: Die Wahrheit

Was kann die Impfung wirklich? Was vermochte sie jemals? Eine Kaderfrau des Impfstoffherstellers Pfizer nahm vor dem EU-Parlament Stellung. Kann die Impfung die Weitergabe des Virus verhindern? Lassen sich Ansteckungswellen so verhindern? Keine Ahnung, sagte die Managerin. Man habe das gar nie getestet. Also alles Lug und Trug? Skandal, riefen die einen. Unsinn, antworteten die anderen. Man habe ja gar nie behauptet, dass der Impfstoff die Übertragung stoppe. Es sei immer nur darum gegangen, bei den Geimpften selbst schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. – Eine blanke Lüge. Im August 2021 twitterte Bundesrat Alain Berset persönlich darüber, was die Impfung alles könne. Unter anderem schütze sie vor einer Ansteckung und vor der Weitergabe des Virus. Erst, als sich Geimpfte über die x-te Erkrankung beschwerten, erst, als völlig offensichtlich war, dass eine Impfung das Virus nicht aufhält, dass jeder so ansteckend ist wie der andere, schwenkte man um auf die neue Geschichte: Es sei stets nur um die Verhinderung von schweren Krankheitsverläufen gegangen. Eine Behauptung, deren Beweis ebenfalls noch aussteht. Und zudem: Was sollte dann die Ausgrenzung von Ungeimpften, wenn man immer wusste, dass sie keine grössere Übertragungsgefahr darstellen als Geimpfte – die sich ihrerseits offenbar gegen eine schwere Erkrankung damit schützten? Nichts machte Sinn. Im Grunde hatte nie etwas Sinn gemacht, aber jetzt war es unübersehbar.

Akt 5: Das Schweigen

Über die Aussage der Pfizer-Managerin vor dem EU-Parlament berichtete kaum ein Medium mit Ausnahme der «Weltwoche». Sie wurde totgeschwiegen. Darauf angesprochen, befanden Journalisten, es sei ja gar nichts passiert. Man habe immer gewusst, dass auch Geimpfte das Virus weitergeben können. Eine blanke Lüge. Es finden sich hunderte von Artikeln, in denen das Gegenteil steht. Noch und noch wurde vermittelt, die Impfung sei ein solidarischer Akt, um das Virus auszubremsen und so Schwächere zu schützen. Das Argument war stets, dass nur so die Übertragung verhindert werden könne. Es ist nachzulesen ohne Ende. Nun das Gegenteil zu behaupten, ist sehr kühn. Und sehr unverfroren. Und gleichzeitig wurde jeder geprügelt, der sich der Impfung verweigerte. Weil er sich angeblich unsolidarisch verhielt und schuld war daran, dass es das Virus noch gibt.

Aber das wirklich Schlimme: Es regt kaum jemanden auf da draussen.

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Ein weiterer Beleg dafür, dass die Welt spinnt

Kennen Sie die Ladenkette namens «SportXX»? Sie müssen sich umgewöhnen. Neu heisst das Ding «SportX». Warum? Ist doch klar, weil… äh, Verzeihung. Es ist doch nicht klar. Nur wissen wir nun endgültig, warum Ausserirdische bei uns nicht landen wollen.

Das dreifache X, also «XXX», erinnert die meisten von uns irgendwie an unanständige Dinge. Es ist ein Kürzel, das sich für digitale Angebote im Bereich der Unterhaltung für Erwachsene durchgesetzt hat.

Nun könnte man sich fragen, was das genau mit einem Anbieter im Bereich Sportbekleidung und Sportgeräte unter dem Dach der Migros zu tun hat. Dieser hiess bis vor kurzem «SportXX», neu nur noch «SportX». Weil es negative Kundenreaktionen gegeben habe. Das doppelte X hat dazu geführt. Nachlesen kann man das unter anderem hier.

Wir könnten nun lange darüber diskutieren, was das genau für Leute sind, die hinter XX im Zusammenhang mit einem Sportartikelanbieter etwas Verdächtiges vermuten. Leute, die zu dumm sind, zwei X von drei X zu unterscheiden? Leute, die selbst so tief in den pornografischen Sumpf geraten sind, dass der Buchstabe X für sie in jeder Menge nur noch eines heissen kann, selbst wenn die Rede nur von «Xaver» oder «Xylophon» ist?

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Es ist eine überflüssige Frage. Heute gewinnt, wer sich am schnellsten und über die absurdesten Dinge möglichst lautstark empört. Deshalb muss natürlich auch «SportXX» etwas Schlimmes sein. Und «SportX» ist die Lösung aller Probleme.

Viel schlimmer ist, dass ein Gigant wie die Migros auf solche Ausfälle des gesunden Menschenverstands reagiert und den Namen der Tochterfirma wirklich und wahrhaftig anpasst. Obwohl es dafür keinerlei Anlass gibt. Einfach, weil es das Gefühl vermittelt, man nehme sich aktiv eines Problems an, obwohl es ja nicht einmal ein Problem gab.

Was genau hatten die Empörten zu bemängeln? Dass ein Laden mit dem Namen «SportXX» ihre Kinder umgehend in die Welt der Pornografie führt, obschon a) immer noch ein X fehlt und b) in dem Laden nachweislich nur Sportprodukte zu finden sind? Und was genau überlegt sich die Migros-Tochter, wenn sie auf diese absurden Ängste mit einer sehr teuren, sehr aufwändigen Namensänderung reagiert?

Meine These, dass die Welt spinnt, und das auf dem schmalen Grad zum völligen Überschnappen, wurde jedenfalls mal wieder untermauert.

Huch! Warum will niemand mehr Polizist sein?

Man sollte sich nicht mit Leuten anlegen, die einem einen Strafzettel oder Schlimmeres unterjubeln können. Aber es ist bitter nötig, daher tue ich es dennoch. Meine Bilanz: Die Polizeiarbeit von heute ist eine reine Karikatur der Vorstellungen von gestern. Und wer heute noch Polizist werden will, muss etwas Unglaubliches geraucht haben.

Warum spielen Kinder «Räuber und Poli» und sind lieber auf der Seite des Gesetzes? Weil sie glauben, dass sie damit die Welt zu einem besseren Ort machen.

Und was machen die Polizisten von heute? Zwei Jahre lang haben sie kontrolliert, ob alle Leute die Coronamassnahmen einhalten. Masseure in ihren Privatwohnungen heimsuchen, das Bundeshaus gegen Leute abschirmen, welche die Demokratie ernst nehmen, schauen, dass Kundgebungsteilnehmer wirklich 1,5 Meter voneinander entfernt stehen: Ja, das klingt doch wirklich nach der Rettung der Welt vor dem Bösen.

Polizisten sollten Dich und mich vor Unrecht bewahren. Was haben sie stattdessen in den letzten 2,5 Jahren getan? Sie waren blinde Erfüllungsgehilfen eines Unrechtsstaates, der die Verfassung mit Füssen trat.

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Ich war mit meinen Kindern während Corona in Bern, als eine Kundgebung stattfinden sollte. Das Bundeshaus, das übrigens mir und dir, also uns, gehört, war abgeriegelt wie eine Festung. Gesichert wurde es nicht von der Armee. Sondern von Polizisten. Bis unter die Zähne bewaffnet. Meine kleinere Tochter, damals 10, fragte mich angsterfüllt: «Papa, haben wir Krieg?»

Und meine Antwort konnte nur sein: «Eigentlich nicht, aber irgendwie schon.»

Wie schauen Leute morgens in den Spiegel, wenn sie am Tag zuvor die Regierung, die uns vertreten sollte, schwer bewaffnet gegen eine imaginäre Gefahr – in der Realität gegen das eigene Volk – verteidigt haben? Wer will bitte auf diese Weise sein Geld verdienen, ohne die Achtung vor sich selbst zu verlieren?

Aktuell laufen fast allen Kantonspolizeikorps die Leute davon, und es mangelt an Nachwuchs. Warum wohl? Weil jeder vernünftig denkende Mensch findet, dass das nicht wirklich das ist, was er oder sie sich erträumt hat allenfalls?

Man musste schon immer sehr speziell gebaut sein, um einen Job zu machen, der unterm Strich besagt: Führ einfach Befehle aus, ohne nachzudenken, tu, was man dir sagt. Grab ein Loch und fülle es danach wieder, ob es nun Sinn macht oder nicht. Das tut eine Armee. Das tun Polizisten. Für mich wäre das nichts. Aber es gab früher stets genügend Leute, die genau das für die Erfüllung hielten. Und ja, manchmal braucht es sogar diese Qualität. Gehorsam ohne eigene Wahrnehmung. Es mag Situationen geben, in denen genau das gefragt ist.

Inzwischen mangelt es sogar daran. Nicht mal das will noch jemand tun. Vielleicht, weil selbst die blinde Befehlsausführung eines voraussetzt: Man muss wenigstens halbwegs nachvollziehen können, was die Chefs von einem wollen. Das war für jeden klar denkenden Menschen in den letzten 2,5 Jahren immer weniger der Fall. Was bitte am Ganzen hat wirklich Sinn gemacht?

Deshalb kann man festhalten: Jeder Polizist, der seinen Beruf niederlegt, ist Mensch geworden. Jeder Aspirant, der auf diesen Weg frühzeitig verzichtet, hat erkannt, dass er das Menschsein aufgeben müsste, um seinen Job zu machen. Absolut sinnlose Befehle ausführen, weil die Politik durchgedreht ist? Wer das von Herzen tun möchte, hat seine Persönlichkeit verloren.

Keine Frage: Jede Gesellschaft braucht ein Ordnungssystem. Und die Polizei ist Teil davon. Aber auch die angestrebte Ordnung braucht ein Mindestmass an gesundem Menschenverstand. Wer diesem nachlebt, kann heute nicht mehr ernsthaft Polizist werden. Man muss dazu das Hirn bei der Diplomübergabe abgeben. Das ist in etwa dieselbe Kategorie, wie sie ein PolizeiHUND erfüllen muss. Tun, ohne nachzudenken. Beiss, wenn der Chef «Beiss» sag. Krieg einen Keks, wenn du es gut gemacht hast. – Klingt das nach einer erfüllenden Existenz?

Ob wir eine solche Staatsgewalt wollen: Ich überlasse es Euch. Aber sicher ist: Wir – du und ich – bezahlen mit unseren Steuern das Gehalt der Polizisten. Sie sollten deshalb unsere Interessen durchsetzen. Und nicht diejenigen einer Staatsgewalt, die jeden Bezug zum Volk verloren hat.

Unsere Nachbarn haben es auch nicht leicht

Unzufrieden mit unseren Medien? Vielleicht verschafft es ja ein bisschen Linderung, dass sie anderswo auch nicht immer besser sind. Hier ein Schulbuchbeispiel aus Österreich: Isabelle Daniel, Journalistin bei der Tageszeitung «Österreich» und dessen Online- und TV-Ableger «oe24». Die Frau sagt Ungeheuerliches und merkt es selbst nicht.

Ganz generell gesprochen ist oe24.at ein grandioses Portal für Leute, welche sich für Österreich interessieren. Vor allem die Video-Rubrik müsste als Beispiel für unsere Onlinemedien gelten. Das Format «Fellner live», in dem «Österreich»-Gründer Wolfgang Fellner und sein Sohn täglich die politische Prominenz des Landes empfangen, ist grosse Klasse. Das hat bisher keiner unserer Verlage geschafft.

Bedauerlicherweise befand es Familie Fellner irgendwann für nötig, das Moderationsteam auszubauen. Politik-Redaktorin Isabelle Daniel stiess dazu. Die Dame ist schon bezüglich Sprechtempo und Gestik vor der Kamera kaum auszuhalten. Man muss sich förmlich dauernd kneifen, um wach zu bleiben. Viel bedenklicher ist es aber, wie sie am TV ihre eigene Haltung auslebt.

Am besten zu sehen war das nach der «Elefantenrunde» zu den Wahlen des Bundespräsidenten in Österreich. Dort debattierten sechs Kandidaten, und Daniel analysierte in einer weiteren Sendung zusammen mit Niki Fellner, wer sich wie gut geschlagen hatte. Schöne Idee, wenn nur Isabelle Daniel nicht gewesen wäre.

Einer der Kandidaten war Michael Brunner, Gründer der Partei MFG (Menschen – Freiheit – Grundrechte), die ursprünglich als Widerstandsbewegung gegen die irren Coronamassnahmen im Land entstanden war. Brunner hat seither die üblichen Etiketten angeheftet bei den Medien. Und Journalistin Daniel schafft es nicht, sich davon zu lösen.

Als es in der Sendung um Brunner ging, fand Daniel, sein Verhalten sei doch genau das gewesen, was von den «Coronaleugnern und Impfgegnern» zu erwarten sei. Dass jemand die Massnahmen unverhältnismässig oder falsch findet und sich gegen die in Österreich zeitweise Realität gewordene Impfpflicht wandte, reicht für diese Begriffe schon. Vom MFG- Gründer ist nicht bekannt, dass er die Existenz des Virus anzweifelt – exakt wie von den meisten Massnahmenkritikern nicht. Und sein Kampf richtete sich nicht gegen die Impfung, sondern gegen die Impfpflicht. Aber nun ist er eben einfach ein Coronaleugner und Impfgegner.

Aber es kommt noch besser. Kurz danach regte sich Isabelle Daniel darüber auf, dass Leute, die sich für die Impfung aussprechen, immer gleich ins Lager der Impfpflicht-Befürworter gesteckt werden. Sie sprach sich gegen diese Pauschalisierung aus.

Und das buchstäblich nur Minuten, nachdem sie selbst auf Teufel komm raus alle, die nicht ihre Haltung teilen, pauschalisiert hatte.

Die Frage ist wie immer: Merken das diese Leute nicht, sind sie also von ihren eigenen Gedankengängen überfordert – oder wissen sie, was sie tun und wählen die Strategie bewusst?

Und die zweite Frage: Welche Variante wäre schlimmer?