Gute Verschwörer – böse Verschwörer

Nanu? Die Medien sind korrupt und manipulativ und steuern die Bevölkerung? Stimmt, das sage ich schon lange. Aber nun sagt es auch die andere Seite, nämlich «Fridays for future». Plötzlich ist also möglich, was vorher immer bestritten wurde?

Den Klimaschützern wird es offensichtlich langweilig. Das kann ich nachvollziehen, es interessiert sich ja auch niemand mehr für ihre apokalyptischen Prognosen, die sowieso nie eintreten. Deshalb brauchen sie dringend neue Spielwiesen.

Eine davon ist Palästina. Während die Welt das Grauen, das die Terroristen der Hamas in Israel angerichtet hat, noch immer nicht verdaut hat, sagen uns Greta und Co., wie böse Israel ist, dass die Palästinenser Opfer eines Genozids seien und unsere Solidarität brauchen.

Das darf man natürlich. Ich bin nicht berühmt dafür, anderen Leuten ihre Meinung zu verbieten, das erledigt die Gegenseite ja bereits. Aber originell sind die Details. «Fridays for future» verkündet nämlich das Folgende:

«So wird man in den westlichen Medien einer Gehirnwäsche unterzogen, damit man sich auf die Seite Israels stellt.»

Das ist neu. Die Sache mit der medialen Hirnwäsche der Massen – da liegen die Klimahysteriker völlig richtig. Aber nicht, wenn es um den Nahostkonflikt geht. Wir haben sie in Reinkultur rund um Corona erlebt. Der Nahostkonflikt wird nicht einmal ansatzweise so manipulativ betrieben wie jene Zeit. Die Situation in Gaza wird von den Zeitungen beleuchtet, die ganze Vorgeschichte, andere Stimmen kommen zu Wort. Davon hätten wir zu Zeiten des Impfwahns nur träumen können.

Der Vorwurf des «Genozids» ist übrigens vielsagend. Ich habe einst eine Zeitung verantwortet, in der ein Gastautor diesen Begriff im Zusammenhang mit der staatlichen Impfkampagne verwendet hat. Es folgte ein allgemeiner Aufschrei. Gemessen an dem, was wir heute wissen, gibt es mehr Anzeichen dafür, dass der Begriff in diesem Zusammenhang angebrachter war als in Sachen Gaza. Nein, Israel betreibt erwiesenermassen keinen Genozid an den Palästinensern. Die Frage, welche Auswirkungen die massenweise Impfung hat, ist hingegen nach wie vor ungelöst. Man geht ihr gar nicht erst nach, weil man weiss, dass das Resultat unschön wäre.

Danke für Ihre freiwillige Unterstützung.

Aber abseits davon ist es wunderschön, was hier gerade passiert. Die Gutmenschenfraktion der Klimaschützer schreibt, die westlichen Medien seien «nicht unabhängig», sie seien «nicht neutral», sie würden finanziert «von imperialistischen Regierungen» mit einer «Agenda». Wow. Genau. Das sage ich ja schon lange (minus das «imperialistisch» vielleicht»), aber damit war ich bisher ein «Verschwörungstheoretiker». Nun, wo die Medien nicht brav auf Kurs sind, sagen die einstmals von den Journalisten gestreichelten Greta-Jünger dasselbe. Das lässt tief blicken.

Dazu kommt natürlich, dass diese Verlautbarungen unverhohlen antisemitisch sind. Was nicht in der Sache, aber in letzter Konsequenz erheiternd ist. Aufrichtige Menschen, die sich einer willkürlichen Coronapolitik entgegengestellt hatten, wurden drei Jahre lang ohne jeden Beleg und ohne jeden Zusammenhang als faschistisch oder eben sogar antisemitisch dargestellt. Ich bin 51 Jahre alt, ich habe vermutlich hunderttausende von Zeilen geschrieben, aber niemand wird je auch nur ein Wort von mir finden, das in diese Richtung geht. Wer wirklich so tickt, sieht man jetzt.

«Fridays for future» verbreitet also munter Verschwörungstheorien, und für einmal ist dieser missbrauchte Begriff sogar richtig gewählt. Dafür gibt es viel Kritik in den sozialen Medien. Die Klima-Apokalyptiker bekommen nun ihre eigene Medizin, und sie ist bitter.

Was bei uns Massnahmenkritikern als Verschwörungstheorien abgetan wurde, ist längst praktisch vollumfänglich als Wahrheit bestätigt. Linksgrüne Kreise, die uns bis heute in diese Ecke stellen wollen, hinterfragen plötzlich selbst die unheilige Allianz zwischen Staat und Medien. Dass ich das noch erleben darf – willkommen im Club!

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