Sprachreiniger vom Wahnsinn umzingelt

Ernsthafte Frage: Liebe Redaktion, seid ihr krank? Bescheuert? Vertragt ihr die Realität nicht in euren Verrichtungsboxen im Newsroom?

Ein Gastbeitrag von René Zeyer

Das Gratisblatt hat Kontakt mit der Wirklichkeit aufgenommen. Es machte eine grosse Umfrage zum Thema: Wie halten es die Schweizer (ja, auch die Schweizerinnen und alle Non-Binären) mit dem Gendern. Das ist die angeblich korrekte, inkludierende, nicht-diskriminierende Version der deutschen Sprache.

«20 Minuten» musste frustriert zur Kenntnis nehmen: nur für eine radikale Minderheit von 18 Prozent ist das Thema Gleichberechtigung ein drängendes Problem. 75 Prozent geht die sogenannte gendergerechte Sprache schwer an einem gewissen Körperteil vorbei.

Das ist erschütternd – für die Redaktion von «20 Minuten». Denn die Schweizer (ja, auch die -innen) sagen weiterhin ungeniert Mohr. Sogar Mohrenkopf. Am allerschlimmsten: sie essen ihn sogar! Sie sagen auch, oh Graus, Zigeuner. Sie nehmen das N-Wort weiter in den Mund (sensible Leser, Augen zu): Neger. Manchmal sagen sie zwar Schwarzer, aber das ist auch falsch, es heisst doch PoC, Person of Colour.

Betrübt konstatiert das intellektuelle Leichtgewicht an der Spitze des Millionenkonzerns Tamedia: «Die gendergerechte Sprache ist in der Schweiz nicht mehrheitsfähig.» Aber immerhin, behauptet Raphaela Birrer, sie werde «immer breiter verwendet». Breiter? Auch höher? Tiefer, länglicher?

Nun ist das in der luftdichten Gesinnungskammer der Redaktion ziemlich blöd und störend, wenn die Wirklichkeit nicht so ist, wie sie sein sollte. Was tun? Da gibt es zwei Möglichkeiten. Man kann die Realität zur Kenntnis nehmen und mit ihr umgehen. Das wäre sinnvoll. Oder aber, man sieht hier eine Erziehungsaufgabe und erklärt der Realität, wie sie zu sein habe. Am besten mit einer Publikumsbeschimpfung. Das ist sinnlos, aber das, was die Redaktionen von «20 Minuten» und vom «Tages-Anzeiger» tun wollen.

Allerdings ohne die letzte Konsequenz. Birrer schreibt einen Leitartikel (DER Leitartikel) im «Tages-Anzeiger» (DER, gohts no?).

Mehr von René Zeyer gibt es hier zu lesen.

Das Gratisblatt hingegen entblödet sich nicht, immer wieder ein Kästchen in Texte einzurücken, das den Titel trägt «20 Minuten verwendet diese Begriffe nicht mehr». Den Sprachpäpsten von der Zürcher Werdstrasse fällt nicht einmal auf, dass solche Stigmatisierungen von angeblichen Unwörtern in einer ganz üblen Tradition stehen, schlichtweg postfaschistischer Unsinn ist.

Aber damit nicht genug; die Erklärungen und Herleitungen sind an Dummheit nicht zu überbieten. So schwurbelt «20 Minuten»: ««Zigeuner» ist eine von Klischees überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft, die von den meisten Angehörigen als diskriminierend abgelehnt wird und nie eine Selbstbezeichnung war.» Dabei hätten die Verfasser dieses Schwachsinns im Schwesterblatt «Tages-Anzeiger» nachlesen können, dass selbst der Sohn des grossen Musikers Django Reinhard sich selbst als Zigeuner bezeichnet: «ist das richtige Wort für mich».

Noch blöder: Von der Werdstrasse aus wäre es nur ein Katzensprung (Kätzinnensprung?) bis zu den «Zigeuner-Kulturtagen» gewesen, die vor Kurzem mal wieder stattfanden. In Zürich, veranstaltet von – fröhlichen Zigeunern, die sich ob solchen Verrenkungen totlachen würden.

Hanebüchen ist auch die Erklärung, wieso das Wort «Mohr» pfui sei. Es sei «abgeleitet vom griechischen Moros». Das ist das, was der Kindersoldat auf der Redaktion findet, wenn er «Herleitung Mohr» googelt. Ist aber falsch, denn das Althochdeutsche übernahm nicht vom Altgriechischen, sondern vom Latein, und dort bedeutet Mohr Maure, allgemeiner Mensch arabischer Herkunft, oftmals dunkler Hautfarbe. Aber wahrscheinlich stellt «20 Minuten» bald auch das Wort «Mohrrübe» (Deutsch für Karotte) auf den Index.

Der Zuruf «Du Weisser», nebenbei, kann ganz verschiedene Bedeutungen haben. Er bezieht sich schlichtweg auf den pigmentösen Zustand der Haut, wertungsfrei. Oder er bedauert das Fehlen von Sonneneinstrahlungen. Oder er ist ein Schimpfwort. Das hängt aber einzig vom Kontext und der Betonung ab, keinesfalls vom Wort selbst. Noch weniger ist «20 Minuten» berufen, hier den Sprachpapst zu spielen und einen Index in der übelsten Tradition der katholischen Kirche zu führen. Man kann nur froh sein, dass diese Sprachinquisitoren nicht mehr über die Macht ihrer Brüder im Geist im Mittelalter verfügen.

Es sieht aus wie eine Realsatire, aber «20 Minuten» setzte doch tatsächlich den Titel «Die Mehrheit der Schweizer sagt weiterhin M***kopf, Zi*** oder Asyl***». Liebe bescheuerte Redaktion: nein, die überwältigende Mehrheit sagt Mohrenkopf, Zigeuner oder Asylant. Und «Schweizerinnen und Schweizer, Schweizer!Innen oder SchweizerInnen*», wenn schon, ihr Pfeifen. Was hingegen am Wort Asylant schlimmer sein soll als an Asylbewerber (Asylbewerbender, wenn schon, ihr Pfeifen), ist auch euer Geheimnis. Und was ist ein Asylbewerber, ein Asylbewerbender, wenn sein Gesuch angenommen wurde? Ja, bitte?

Solche Sprachreinigungsversuche sind zutiefst diskriminierend, faschistisch, Ausdruck einer ganz üblen Gesinnung. Schlimmer noch: wer einen solchen Titel verbricht (und auch noch darauf stolz ist), haut seinem eigenen Publikum eins in die Fresse. Ist also fahrlässig dumm.

Das ist etwa so: kommt der Kunde zum Metzger und will ein Kalbskotelett. Der Metzger wiegt ablehnend das Haupt: Wissen Sie eigentlich, mit wie viel Leid die Herstellung eines solchen Koteletts verbunden ist? Haben Sie schon mal an ein veganes Schnitzel gedacht? An Tofu? Es gibt doch so viele Möglichkeiten heute, den Kauf eines Koteletts zu vermeiden. Ein solcher Metzger hätte nicht nur seinen Beruf verfehlt, er könnte seinen Laden auch zusperren.

Genau das Gleiche machen aber diese Besserwisserredaktoren (und -innen). Sie meinen, mit erzieherischer Sprachzensur würden sie die Welt besser machen, oder wie Tagi-Chefredaktorin Birrer unnachahmlich flach formuliert: «Frauen und transsexuelle Menschen sind dadurch sichtbarer geworden.» Wodurch? Durch die Verwendung einer angeblich gendergerechten Sprache. Das ist richtig, in verpeilten Medien, an abgehobenen Universitäten werden die Lesenden und Studierenden mit vielen Formen sprachlicher Vergewaltigung traktiert, mit einem Missbrauch des unschuldigen Partizips Präsens. Mit unleserlichen Texten, mit Sternchen, Binnen-I oder unmotivierter Grossschreibung wird der Lesefluss gestaut. Es gibt eine immer umfangreichere Liste von Unwörtern, von Pfuiwörtern, die auf den Index gestellt werden.

Das löst tatsächlich mehr Sichtbarkeit aus. Aber vor allem Ablehnung, Ärger und Aggressionen. Denn wenn klassische Werke zensiert werden sollen, die Bewertung von wissenschaftlichen Arbeiten von der Verwendung absurder Gender-Vorschriften abhängt, wenn ernsthaft diskutiert wird, wie viele Toiletteneingänge es braucht, wenn historische Hausbezeichnungen abgedeckt oder zumindest «kontextualisiert» werden sollen, dann bewirkt das tatsächlich mehr Aufmerksamkeit. Wie auch ein ***-Titel in einer Zeitung. Aber diesen Kurzdenkern fällt nicht auf, dass sie mit ihren Bemühungen um Sprachreinigung und -verbesserung die Welt überhaupt nicht besser machen. Aber ihr zahlendes Publikum vergrätzen, also am eigenen Stuhl sägen, auch wenn der männlich ist.

Man muss es leider so sagen: das sind ***köpfe, abgehobene ***bler, ***denker, denen jedes Gefühl, grundlegende Kenntnisse der Sprache abgehen, die eigentlich ihr Handwerkszeug sein sollte.

Es fehlt zudem noch an letzter Konsequenz. Nehmen wir das Alphabet. Wieso ist das A an erster Stelle, diskriminiert das nicht das Z? Und was soll das B sagen, verdächtig nahe in der Form an einem Büstenhalter, dabei ist es sächlich. Zudem exkludiert es alle, die über keine ausgebildeten Brüste, Pardon, ich verwende hier das B-Wort, verfügen.

Wäre es nicht konsequenter, überhaupt nur noch von XYZ-Wörtern zu sprechen, statt Begriffe auszuschreiben, sie durch * zu ersetzen? Der Autor hätte da noch ein Anliegen in eigener Sache und bittet die Sprachpolizei um Aufklärung, um Hilfe. Sein Nachname beginnt mit Z. Z! Ukraine, Russland, Z. Wie soll er nun darauf reagieren? Soll er sich in Z-Wort umbenennen? Oder mit Z*** unterschreiben? Um H*** wi** gebe****, um Auf***, Ver***, ***, **, *.

Bild: Kecko/Flickr

Fee Anabelle Riebeling: Herzliche Gratulation!

Ich habe ein bisschen mit den Vornamen gekämpft, denn den ersten gibt es irgendwie gar nicht und der zweite ist seltsam geschrieben, aber hey, ich bin flexibel, daher: Gratulation für den «Medienpreis für Qualitätsjournalismus», liebe Fee Anabelle Riebeling von «20 Minuten». Niemand hat den mehr verdient als Du – als Lohnschreiberin des Bundesrats.

Was habe ich mich über sie lustig gemacht. Wie oft habe ich Ihre publizistischen Ergüsse verniedlicht. Aber nun steht fest: Ich lag falsch! Denn ein Gremium, das mit Sicherheit über jeden Verdacht erhaben ist, hat festgestellt: Fee (!) Anabelle (!) Riebeling ist die Grösste! Die Grösste in dem Fach, in dem ich als reiner Dilettant unterwegs bin: dem Journalismus. Mehr zur denkwürdigen Preisverleihung gibt es hier. (An dieser Stelle bitte Applaus, danke)

Fee Anabelle Riebeling, nur zur Erinnerung, war die Frau, die uns bei «20 Minuten» darüber unterrichtet hat, dass die Impfung gegen Covid-19 die Qualität unserer Spermien verbessert. Seither untersuche ich natürlich pflichtschuldig stets meine Socken, in denen ich mich – nur der Forschung zu Liebe natürlich! – meiner Spermien entledige, und ich stelle fest: Es stimmt! Wahnsinn, wie diese Spermien herumkrabbeln auf diesen Socken! Sie sind regelrecht unterwegs zu meiner Nachbarin, wobei ich nicht weiss, ob diese empfänglich dafür ist, aber egal, entscheidend ist: Meine Spermien haben Superpower! Klar, ich selbst bin nicht geimpft, aber hey, nur schon die Möglichkeit, sich zu impfen, beflügelt!

Wenn wir den Ironie-Modus für einen kurzen Moment deaktivieren, sieht es natürlich anders aus. Wer mehr zu Madame Fee wissen will, kann das hier nachlesen. An Kreativität mangelt es ihr jedenfalls nicht. An Fachwissen allenfalls schon. Aber das ist völlig egal. Denn Preise dieser Art werden heutzutage danach vergeben, wie devot jemand gegenüber dem Bund ist. Und die gute Fee – nur falls jemand darauf stehen sollte – ist devot ohne Ende. Der Bundesrat sagt, was zu denken ist, Fee denkt in diese Richtung weiter. Und das ist preiswürdig.

Danke für Ihre Unterstützung! (wenn ich schon keinen Preis kriege…)

Und was hat sie auf diesem Weg alles rausgefunden! Nicht nur das mit den Spermien (was ein völliger Unsinn war, aber egal). Nein, es war noch viel mehr! Beispiele gefällig? Geimpfte Frauen hauen ihren Säuglingen per Muttermilch gleich noch den ultimativen Schutz rein! Nach einer Covid-19-Erkrankung kann man unter «analem Unbehagen» leiden! Und der nahende Tod durch Corona lässt sich durch Schweiss nachweisen! – Lauter harte Fakten, die nur nach einem schreien: Gebt der Frau einen Preis! Was die alles rausgefunden hat!

Und nun ernsthaft. Ich mache diesen Job seit über 30 Jahren, und ich hatte in der ganzen Zeit einen ganz banalen Grundsatz. Der lautet: Egal, was ich ganz persönlich finde, ich werde den Teufel tun und irgendwelchen Unsinn schreiben, nur weil dieser in die von mir gewünschte Richtung geht. Wenn man mich widerlegt: Chapeau, Schachmatt, ich ziehe mich zurück. Das bessere Argument gewinnt. Fee hingegen (verdammt, ich kann mich nicht an diesen Namen gewöhnen) geht anders vor: Sie überlegt sich, wo sie etwas finden könnte, was ihrer verinnerlichten These entspricht und schlägt das dann in der grössten Zeitung des Landes breit. Was natürlich preiswürdig ist in diesen Zeiten, keine Frage.

Nüchtern betrachtet sollte die Frau irgendwas anderes tun als Journalismus. Weil sie schlicht keine Journalistin ist. Sie interessiert sich nicht für die Wahrheit, sondern schreibt einfach nieder, was die Mächtigen im Land gerade hören wollen. Aber das ist ja gar nicht verkehrt, denn genau das gilt heute als Journalismus. Womit klar ist: Sie hat diesen Preis verdient.

Und bitte, an die Adresse aller Kritiker: Die Frau liefert Faktenchecks, um «Fake News» zu widerlegen. Dass alles, was ich da oben kurz skizziert habe, reine Fake News waren, und zwar aus ihrer Feder: Who cares, wie Roger Schawinski sagen würde. Heute holt man sich eine Medaille, wenn man Fake News abliefert und gleichzeitig sagt, dass man «Faktenchecker» ist. Ist das eigentlich eine eidgenössisch diplomierte Berufsbezeichnung?

Ich habe, in aller Bescheidenheit, in den letzten drei Jahren mehr angebliche «Fakten» widerlegt als die Frau mit dem besonderen Vornamen, den ihr die Eltern (die müssen recht grausam veranlagt sein) geschenkt haben. Ich habe keine einzige Aussage gemacht, die inzwischen nicht belegt ist. Jede meiner angeblich provokativen Schlagzeilen ist inzwischen bewiesen.

Nur war meine Arbeit nicht das, was unsere Eliten hören wollten. Deshalb werden wir noch viele Preisverleihungen an Leute miterleben, die ihrem Beruf nicht nachgehen, aber demütig kriechen vor den Mächtigen des Landes.

Kovic und Jositsch: Die Lage der Nation in zwei Namen

Der eine ist der Inbegriff des unreflektierten Vorurteils und darf deswegen nun bei SRF darüber referieren, wie objektiver Journalismus aussieht. Der andere kann beim selben Sender ungehindert puren Unsinn erzählen und wird dabei nicht einmal rot. Willkommen im Kovic-Jositsch-Universum.

Das eine Thema hat mit dem anderen nichts zu tun. Im Grunde. Schliesslich hat Covid-19 auch nichts mit dem Klimawandel zu tun. Rastalocken hängen nicht mit Videoansprachen des ukrainischen Präsidenten im Nationalratssaal zusammen. Draq-Queen-Vorlesungen für Dreijährige und Hass-Bekämpfer, die Hass säen: Kein direkter Zusammenhang.

Nichts hat mit nichts zu tun. Aber gleichzeitig alles mit allem. Und es geschieht vor unserer Nase. Das merkt man, wenn man laufend über all diese Dinge schreibt.

Story 1: Bei SRF spürt man, dass die Prädikate «objektiv» und «unabhängig» zwar irgendwo in den publizistischen Leitlinien stecken, im Alltag aber nicht gelebt werden. Nun soll ein Online-Seminar mit dem Titel «Politisch objektiv berichten» Abhilfe schaffen. Durchgeführt wird es von Marko Kovic, einem Mann, der aus mir unerfindlichen Gründen permanent interviewt und gebucht wird und der vieles sein mag, aber nicht objektiv. Aber vermitteln kann er diese Qualität offenbar. Ich habe hier darüber geschrieben.

Story 2: Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch hat sich in der «Arena» von SRF für das Covid-Gesetz und damit für eine potenzielle Fortsetzung der Coronamassnahmen ausgesprochen. Er tat das nicht gerade unaufgeregt und sachlich, ganz im Gegenteil. Laut ihm wäre die Schweiz heute um die halbe Bevölkerung dezimiert ohne die getroffenen Massnahmen. Der Moderator schritt nicht ein. Auch wenn er von internen «Faktencheckern» umringt war. Ich habe hier darüber geschrieben.

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Der innere Zusammenhang der beiden Storys ist zunächst einmal natürlich SRF. Kurz vor der angekündigten Realsatire, den linken Verbalaktivisten Kovic zum Lehrmeister in Sachen Objektivität zu machen, liess der Sender puren Unsinn unkommentiert stehen, weil er zur Haltung der beteiligten Journalisten passte. Dies, nachdem in der «Arena» ja bekanntlich Leute gegrillt werden, wenn sie unbequeme Wahrheiten aussprechen.

Aber es gibt noch mehr Parallelen. Unwissenschaftlichkeit ist in unseren Medien hoch im Kurs, solange sie dazu dient, das staatliche Narrativ zu stützen. Marko Kovic hat keine nennenswerten bekannten Meriten in echter wissenschaftlicher Arbeit, auch was Journalismus betrifft, ist er bestenfalls ein Interessierter, mehr nicht, ist nun aber plötzich dazu berufen, «politische Objektivität» zu vermitteln. Jositsch kann ungehindert etwas herausposaunen, das nicht mal die handverlesenen Panikforscher des Bundes jemals behauptet hätten.

Drei Jahre, nachdem «DIE Wissenschaft» als Götze installiert wurde, gilt sie nun offenbar nichts mehr. Das tat sie zuvor natürlich auch nicht, wie wir wissen. Die Wissenschaft war für den Bundesrat und die Medien wie ein Starbucks-Regal: Man bestellt, was man gern hätte und ignoriert den Rest.

Und das, und hier schliesst sich der Kreis, gilt natürlich auch für alle Themen, die ich ganz oben erwähnt habe. Nirgends geht es um echte Erkenntnisse der Wissenschaft, um Fakten, um Argumente. Überall geht es um den gewünschten Umbau der Gesellschaft, einfach immer mit einem neuen Kampfbegriff.

Aber nach wie vor, und das ist das Frappante, versucht man gar nicht erst, das zu verschleiern, wie man jetzt wieder schön sieht.

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Schwurbler sterben nie

Gut, ich muss mich korrigieren: Schwurbler sterben natürlich wie alle anderen irgendwann. Was aber nie sterben wird: Der missbrauchte Begriff. Er ist das Instrument der Hilflosen. Daran erkennen wir sie.

Ich warte darauf, dass im Boxring einer, der gerade gnadenlos verprügelt wird und völlig chancenlos ist, in die Ringecke flüchtet und ruft: «Schwurbler!» Denn das ist aufgrund seiner Unterlegenheit alles, was ihm noch bleibt.

Weg vom Kampfsport, hin zum Verbalkampf: Wer keine Argumente hat, dem bleibt nichts anderes übrig, als sein Gegenüber mit einem Etikett zu versehen, das dank der Medien negativ behaftet ist.

Jolanda Spiess-Hegglin, im Nebenamt Kämpferin gegen den Hass im Netz, im Vollmandat Dirigentin eines Hass-Orchesters, steckt derzeit in dieser Situation. Die «Hate Leaks» enthüllen, wie sie drauf ist, was sie denkt und sagt und zu was allem sie bereit ist. Keine Gerüchte, keine Interpretationen, einfach nur Worte auf Papier aus Originalquelle. Wer das Ganze nicht mitgekriegt hat, kann es hier nachlesen.

Da bleibt ihr nun nur noch die Defensive, also die Ringecke und der Schwurblervorwurf. Bei ihr sieht das so aus:

Ich nehme an, inzwischen gibt es einen neuen Chat zwischen Jolanda Spiess-Hegglin und Hansi Voigt, in dem die beiden mal wieder besprechen, was es nun zu tun gilt. Darauf deutet die Tatsache, dass sie auf Twitter identische Verfahren wählen. Sie wollen das Chatprotokoll in Zweifel ziehen, weil Hansi Voigt in den «Hate Leaks»-Texten zitiert wird, obwohl er nicht Teil der Chatgruppe war.

Es gibt allerdings ein Protokoll eines zweiten Chats, an dem er durchaus beteiligt war, und das steht auch in unseren Texten. Dazu wird später noch mehr zu lesen sein. Wir haben es also mit einem Ablenkungsmanöver zu tun. Menschlich verstehe ich das durchaus, ich würde an ihrer Stelle auch ablenken wollen.

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Aber nun zum «Coronaschwurbler». Das ist ihr Label für mich. Mal abgesehen davon, dass Corona mit dem aktuellen Hass-Fall nichts zu tun hat: Die Frau zieht munter einen Begriff weiter, von dem sie glaubt, er sei negativ behaftet, dabei wurden die sogenannten Schwurbler in den vergangenen Monaten fast täglich bestätigt.

Sie deckt mit dem Wort die Leute ein, die der Coronapolitik des Bundes, den Massnahmen und der Impfkampagne kritisch gegenüberstanden. Längst ist erwiesen, dass sie mit dieser Kritik richtig lagen. Gefahr nicht ansatzweise so gross wie behauptet, Massnahmen unnötig und unwirksam und schädlich, Impfung ein Rohrkrepierer, Zertifikat reine Schikane – aber ich erspare mir und Euch nun die Aufzählung aller Punkte, die belegen, dass «Schwurbler» ein Synonym von «restlos richtig gelegen» ist.

Was habe ich zu Covid-19 jemals geschrieben, das sich danach als unwahr erwiesen hat? Das wäre Bedingung für den Schwurbler-Begriff, wenn man ihn diskreditierend einsetzen will. Aber der Vorteil von Spiess-Hegglin ist, dass sie, die unermüdliche Netz-Detektivin, das gar nicht beweisen muss. Der Kampfbegriff Schwurbler kann einfach in die Runde geworfen werden und erzielt zumindest beim nicht selbständig denkenden Teil der Bevölkerung den gewünschten Effekt: Er weckt Misstrauen gegenüber dem so Betitelten.

Das ist eine gewisse Erleichterung für uns Betroffene. Wann immer Euch jemand als Schwurbler bezeichnet, wisst Ihr: Diese Person ist restlos ausgeschossen, was Argumente, Erwiderungen und Tatsachen angeht. Sie hat einfach nichts mehr im Arsenal. Alles, was ihr bleibt, ist dieses Label der nackten Hilflosigkeit.

Und wenn selbst das nicht nützt, kann man immer noch was von «Aluhut» oder «flache Erde» murmeln. Auch wenn das nichts mit dem Adressierten zu tun hat. Ich brauche Alufolie für Essensreste, die ich im Kühlschrank lagern will, und ich halte die Erde für ziemlich rund. Aber das spielt keine Rolle – einfach mal hinschreiben, irgendwas wird schon hängen bleiben.

Man kann sich über diese Leute aufregen, sie können einem aber auch leidtun. Ich stecke da irgendwo in der Mitte fest.

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Der organisierte pure Hass: Die «Hate Leaks» – und was sie enthüllen

Selbsternannte Kämpfer gegen den Hass im Netz rotten sich zusammen, um eine Journalistin beruflich zu vernichten. Mit konzertierten Aktionen, unterstützt von Politikerinnen und Medienschaffenden. Klingt nach Hollywood, fand aber in der Schweiz statt. Willkommen bei den «Hate Leaks».

Ich war hier in den vergangenen Tagen nicht besonders fleissig unterwegs, Verzeihung dafür. Die Beine hoch gelegt habe ich in dieser Zeit allerdings nicht.

Heute war der Startschuss einer Artikelserie, an der ich beteiligt bin. Es geht um eine aus meiner Sicht hochbrisante Angelegenheit: Eine Facebook-Chatgruppe mit über 20 beteiligten Frauen auf einer Shitstorm-Mission. Gemeinsam hatten sie sich zum Ziel gesetzt, das Buch der Journalistin Michèle Binswanger über die Zuger Landammann-Feier zu verhindern. Gelingen sollte das, indem die Autorin öffentlich unmöglich gemacht wird. Initiiert wurde die Gruppe von Jolanda Spiess-Hegglin, einer der Protagonistinnen in dem Fall, der danach lange für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Der erste Teil dieser Serie ist inzwischen online und kann hier gelesen werden. In der «Weltwoche» habe ich einen Kurzabriss zum Geschehen gemacht, den man hier findet.

Was geschehen ist, dürfte ziemlich einzigartig sein. Leute, die vorgeben, den Hass im Netz zu bekämpfen und dafür Geld, Preise und öffentliche Anerkennung erhalten haben, rotten sich zusammen, um zu diskutieren, wie man den Hass gegen eine einzelne Person im Netz orchestrieren kann. Nach der Lektüre des Chatprotokolls – weit über 1000 A4-Seiten – muss ich feststellen: Das war keine Selbsthilfegruppe, die einfach ein bisschen Dampf ablassen wollte. Das war eine bis ins Detail organisierte Mission mit ganz klaren Zielen und Vorgaben. Die wichtigsten Protagonisten werden wir in Teil 2 vorstellen.

Was in den sozialen Medien seit Montagmittag abläuft, ist frappant. Die galoppierenden Horden der Verteidiger von Jolanda Spiess-Hegglin und ihrem Verein «NetzCourage» versuchen, die Artikelserie als Kampagne und Lügengeschichte darzustellen. Obschon alles fein säuberlich dokumentiert ist und derzeit nicht einmal ansatzweise publiziert wurde, wie tief es ging. Und obschon hier nur etwas den Begriff «Kampagne» verdient: Das, was diese Chatgruppe gemacht hat. Spoiler: Sie sagen das sogar selbst.

Offenbar kann nicht sein, was nicht sein darf. Natürlich ist es unangenehm, das alles zu erfahren, wenn man die Frau zuvor jahrelang unterstützt hat. Aber wenn die Fakten auf dem Tisch liegen, ist es vielleicht an der Zeit, die eigene Position zu überdenken.

Während ich sehr entspannt auf die Strafanzeige warte (die so sicher kommt wie das Amen in der Kirche) schreibe ich nun frohen Mutes weiter. Das hier ist eine Geschichte, die erzählt werden muss. Sie zeigt, wie nicht nur eine Person, sondern auch die Pressefreiheit mit niedersten Methoden zerstört werden sollte – und das von den Leuten, die vorgeben, andere Menschen vor Hass schützen zu wollen.

«Seriös» ist, wer die Regierung stützt

Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat eine eigentümliche Wahrnehmung der Medien. Sie unterteilt diese in seriös und unseriös, wobei sie natürlich die Schiedsrichterin ist. Ihren Segen erhält, wer dem Bundesrat nicht lästig im Weg steht – das versteht sie unter «Qualität».

Am «Swiss Media Forum» durfte KKS, wie sie gern genannt wird, über die Rolle der Medien im Land philosophieren. Sie zäumte das Pferd dabei von der falschen Seite auf. Ihre Grundthese: Die Menschen müssten Vertrauen in die Institutionen haben, sonst funktionieren diese nicht. Und daraus leitet sie ab: Die Medien müssen dieses Vertrauen nähren, sonst untergraben sie den Staat.

Pardon, aber: Die Medien müssen sagen, was ist, sie müssen den Staat und seine Institutionen hinterfragen, sie müssen aufdecken, was falsch läuft. Und wenn das zu einem Vertrauensverlust bei der Bevölkerung gegenüber der Regierung führt, ist das nicht die Schuld der Medien. Dann sollte sich diese Regierung vielleicht darum bemühen, eine Politik zu machen, die das Vertrauen verdient.

Theoretisch sagt KKS das alles gemäss diesem Artikel zwar auch noch. Fehler könnten passieren bei den Institutionen, Medien sollten diese aufdecken, das sei eine «noble, notwendige Aufgabe». Das hat sie schön abgelesen vom Manuskript, das ihr beflissene Helferlein aufgesetzt haben. Nur konterkariert sie danach diese Aussagen mit dem ganzen Rest, den sie auch noch erzählt.

Denn sie unterteilt die Medien in verschiedene Kategorien von Hunden. Ja, richtig gelesen, abgeleitet vom Bild des «Wachhunds der Demokratie» teilt sie den Journalisten Hundearten zu. Kläffer, Wadenbeisser, Kettenhund: Da ist bei einem staatlich besoldeten Schreiber wirklich die Fantasie durchgegangen.

Und darauf aufbauend spricht KKS dann von seriösen Medien und allen, die diesen gegenüberstehen. Sie sagt zwar nicht, wen sie zur einen und wen zur anderen Gruppe zählt, aber es wird mehr als offensichtlich. Wer sich in den letzten drei Jahren hinter die Politik des Bundesrats gestellt hat, muss ja seriös sein. Wer kritische Fragen gestellt hat, der hat in den sozialen Medien das Vertrauen in die Institutionen untergraben.

Für die Bundesrätin ist all das, was längst erwiesen ist – direkte Einflussnahme von Medien aus dem Umfeld des Bundesrats beispielsweise – immer noch eine Verschwörungstheorie. Den armen Redaktionen wird Unrecht getan, wenn man von «Lügenpresse» spricht. Und sie leitet davon völlig im Ernst ab, die Medien als «Watchdog» seien gefährdet, weil böse Leute die Medien kritisieren.

Ich fasse zusammen: Wenn ich schreibe, dass die Medien ihre Rolle als demokratieschützende vierte Gewalt nicht mehr wahrnehmen, dann bin ich schuld, wenn die Demokratie nicht mehr geschützt ist? Wäre es nicht irgendwie anders herum?

Mit Verlaub: Niemand würde die Medien kritisieren, wenn sie ihren Job machen und tatsächlich den Wachhund spielen würden. Das haben sie in den letzten Jahren ja eben nicht gemacht. Stattdessen haben sie brav Livestreams des Bundesrats abgespielt, jede von diesem kolportierte Zahl oder Behauptung unhinterfragt wiedergegeben, auf kritische Fragen verzichtet und geholfen, Panik zu verbreiten. Einen solchen Wachhund würde ich mir jedenfalls nicht zulegen. Wenn ein Einbrecher kommt, legt der diesem sogar noch die Juwelenschatulle vor die Füsse.

Die wahren «Watchdogs» sind die Leute in den Medien und sozialen Medien, die auf diese Unterlassungen und Verfehlungen der angeblich «seriösen Medien» hingewiesen haben. Wenn das zu einem Vertrauensverlust gegenüber diesen Medien und dem Bund und seinen Institutionen geführt hat, dann nur, weil sie dieses Vertrauen nicht verdienen.

Es ist absurd, wenn KKS mehr «altmodische Tugenden wie Qualität, Relevanz, Präzision, Fairness und Faktentreue» bei den Journalisten fordert. Hat sie einen Protestbrief geschrieben, als ihr Amtskollege Berset bei SRF völlig unwidersprochen behaupten durfte, Geimpfte seien nicht mehr ansteckend? Verbucht sie das unter «Faktentreue»? Ist das «seriös»?

Mir ist völlig klar, dass man als Bundesrat lieber Medien hat, die einen loben. Das ist nur menschlich. Aber zu behaupten, diese Medien seien die Wachhunde der Demokratie, ist reine Satire. Sie sind deren Totengräber.

Gewerbler und Beizer können sich leider nicht «transformieren»

Über eine halbe Million Franken an Steuergeld sollen an den Kabarettisten Michael Elsener geflossen sein. Er war ja schliesslich durch die Coronamassnahmen gebeutelt worden. Und das natürlich als Einziger im Land. Deshalb wurde er von der Raupe zum Schmetterling. Auch wenn wir davon nichts sehen.

Als Marco Rima seine effektiven Verdienstausfälle durch abgesagte Auftritte zu einem Teil erstattet erhielt, gingen die Wogen hoch. Und zwar aufgrund eines Denkfehlers. Er sei Nutzniesser des Staats, obwohl er diesen kritisiert habe, hiess es. Da haben einige einen gewaltigen Knoten in der Leitung.

Erstens wurde ihm der Verlust bei Weitem nicht vollumfänglich ersetzt. Zum anderen: Warum sollte ausgerechnet jemand, der viele der Coronamassnahmen für falsch eingeschätzt hat, nicht entschädigt werden, wenn diese eingeführt werden? Eher doch umgekehrt: Wer mit Herzblut für Lockdowns und Co. eingestanden ist, hätte so konsequent sein und auf Geld verzichten können. Es ging ja nach ihrem Willen. Derjenige, der dagegen aufgestanden ist, hat den Schadensersatz erst recht verdient. Oder bekomme ich mehr Geld von der Versicherung, wenn ich einen anderen Autofahrer auffordere, mir doch bitte in die Seite meiner Karre zu fahren?

Ich glaube, die Analogie war eindeutig genug. Die Kritik an Rima war einerseits politisch bedingt und andererseits entgegen jeder Logik. Aber die ist ja schon lange ausgehebelt.

Auf der anderen Seite der Skala steht der Traumschwiegersohn der Nation: Der ewig strahlende Lockenkopf Michael Elsener. Die personifizierte Harmlosigkeit. Grundsätzlich gilt ihm ja meine Bewunderung. Wer bei SRF ewig lange Erklärvideos zu politischen Themen ausstrahlen kann, garniert mit der persönlichen Meinung, und das dann offiziell verbucht erhält als «Comedy» oder «Satire», dem ist ein wahres Kunststück gelungen.

Aber noch mehr Wertschätzung verdient seine Fähigkeit, beim Staat Geld auszureissen. Das kann der Mann.

Das Portal «Zentralplus» hat eine hübsche Auflistung der Gelder gemacht, die Elsener zugesprochen wurden. Es wird nicht ganz klar, ob der Autor des Beitrags das Ganze nun furchtbar daneben oder total in Ordnung findet. Aber die nackten Zahlen sind Information genug.

Entscheidend ist vor allem, dass dem Bühnenkünstler wie einigen seiner Kollegen ein sogenannter «Transformationsprozess» finanziert wurde. Die Idee dahinter: Wenn du nicht mehr auftreten kannst, musst du dein Geld auf andere Weise verdienen. Natürlich nicht auf nützliche Weise wie mit Strassenwischen oder so, nein: Dann macht man eben lustige Youtube-Videos und andere digitale Spielereien, wenn die analoge Präsenz nicht mehr möglich ist.

Sie wollen lesen, was andere nicht offen aussprechen? Sie sind angekommen. Danke für Ihre Unterstützung.

Das war eine sehr kreative Idee der staatlichen Kulturverwalter. Es klingt nach einer Investition in die Zukunft statt einfach eines Schadensersatzes. Nur ist Transformation üblicherweise etwas Bleibendes: Man wandelt sich und ist dann das, was man geworden ist – von der Raupe zum Schmetterling sozusagen.

Was von den Transformationsprozessen in der Schweizer Kulturszene übrig bleibt, wird man sehen. Der Meister der hohen Kunst im Handaufhalten, der, ähm … (sorry, ich weiss bis heute nicht, was er eigentlich ist, Ex-Rapper, Ex-Moderator, Ex-Sonstwas?) Knackeboul hat sich auch mit Steuergeld transformiert. Sein Tag besteht aber wie vor der Transformation daraus, auf Twitter Andersdenkende zu beschimpfen oder ihnen Gewalt anzudrohen. Der Wandel scheint bescheiden. Zu was hat sich die Watson-Witzfigur eigentlich gewandelt? Und warum genau müssen wir alle dafür bezahlen?

Kurz und gut: Neben Ausfallentschädigungen von über 300’000 Franken hat Michael Elsener auch rund 190’000 Franken für seine persönliche Verwandlung erhalten. Die bestand dann aus einem Bündel Polit-Erklär-Videos, wie er sie früher bereits gemacht hat, damals ebenfalls bezahlt vom Bund, nämlich bei SRF. Auch das scheint eher eine kleinformatige Transformation. Aus der Raupe wurde kein Schmetterling, sondern einfach eine fettere Raupe. Ist ja auch was.

Das Problem ist nur: Dieser edle Prozess war den Künstlern vorbehalten. Wie hätte denn die Transformation des Betreibers einer Beiz ausgesehen? Hätte er auf Staatskosten virtuell Bier ausschenken sollen? Via Zoom oder Google Meet? Und man hätte sich von Bildschirm zu Bildschirm zugeprostet? Oder das Quartierlädeli? Hätte Frau Müller gut damit leben können, dass ihr die Tomaten digital überreicht werden für den Zmittag? Was kann man damit wohl Hübsches auf den Teller zaubern?

Alle sind gleich. Einige sind gleicher. Orwell hatte recht. Künstler, die schon vorher satt und zufrieden von Staatsgeldern gelebt haben, wurden überschüttet mit Zuwendungen. Sofern sie sich brav verhielten während der «Pandemie». Die Menschen, die unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit für das tägliche Leben sorgen, galten nichts.

Aber jede Wette, dass das Elsener, Knackeboul und Konsorten nicht zum Nachdenken bringt. Die Devise heisst: Den grosszügigen Staat hochjubeln und alle anderen niederbrüllen – und abkassieren.

Nur natürlich, dass der bewusste Staat auf dieser Basis nicht lange funktionieren kann. Und dass unendlich viele Existenzen in diesem Land auf derselben Grundlage ruiniert wurden. Ohne eine Chance, sich mit Steuergeldern zu «transformieren».

Aber darüber macht man sich keine Gedanken, solange der Rubel rollt. Jeder ist sich selbst der Nächste. Und wer für die Gemeinschaft mitdenkt, ist bekanntlich «unsolidarisch». Die Werte haben sich verschoben. Wie vieles andere auch.

Es gibt nur noch wenige unabhängige Stimmen in diesem Land. Halten Sie diese am Leben – mit Ihrem freiwilligen Beitrag.

Die Fantasiezahl der WHO

Eine Million Menschenleben allein in Europa hat sie gerettet, die «Impfung» gegen Covid-19. Was für eine schöne runde Zahl. Nur hat sie leider keinerlei Grundlage. Was unsere Medien nicht davon abhält, sie zu verbreiten.

Es ist der Traum jeder Organisation, jedes Unternehmens, jeder Partei: Man veröffentlicht eine Medienmitteilung, und diese erscheint in so gut wie allen Medien praktisch im Massstab Eins zu Eins, inhaltlich unverändert und mit der gewünschten Botschaft als Titel.

Dieses Kunststück gelang der Weltgesundheitsorganisation WHO mit der Behauptung, die «Impfung» gegen Covid-19 habe über eine Million Menschen in Europa vor dem Tod bewahrt.

Diese gute Nachricht war auch bitter nötig nach all den Enthüllungen über den Wirkstoff, von massiv geringerer Wirksamkeit als behauptet bis hin zu Impfschäden, die inzwischen sogar die staatlichen Propagandisten der Pharmaunternehmen einräumen müssen.

Praktisch war, dass die banale Aussage reichte, um die Medien dazu zu bringen, sie unhinterfragt zu kolportieren. Frage Nummer 1 müsste sein: Wie kommt die WHO auf diese Zahl? Dazu findet sich in den meisten Berichten diese Aussage:

«Berechnet wurde diese Zahl auf Basis von Todeszahlen und verabreichten Impfdosen in 26 Ländern.»

Das klingt einfach. Und gleichzeitig etwas verwirrend. Wenn man Todeszahlen und Impfdosen als Grundlage nimmt, braucht man eine «Was wäre gewesen, wenn…»-Annahme über die Todesfälle, um daraus eine Differenz zu basteln, die dann die «Geretteten» bildet. Man muss also, wie schon früher, einfach davon ausgehen, dass Covid-19 im verlautbaren Umfang tödlich ist und die «Impfung» wirksam ist. Und man muss weiter annehmen, dass die Differenz, die zwischen prognostizierten und wirklichen Todesfällen entsteht, dem Wirkstoff zuzuschreiben ist.

Das ist falsch auf so vielen Ebenen, dass man gar nicht weiss, wo man beginnen soll. Ausgangslage ist eine Modellrechnung, die auf Annahmen basiert, die man einfach glauben soll. Ansonsten funktioniert das Ganze nicht. Aber viele der Annahmen sind schon längst als falsch überführt.

Danke für Ihre Unterstützung für meine Arbeit.

Da wären einmal die Todeszahlen. Wir wissen hinlänglich, wie kreativ Covid-19-Verstorbene generiert wurden. Wer starb und zuvor einen positiven Test hatte, gehörte dazu. Wenn diese völlig aufgeblasene Zahl der Beleg für die WHO-Behauptung ist, hätte die «Impfung» also auch zahlreiche im Sterben liegende Krebskranke gerettet, die durch ein untaugliches Verfahren positiv auf ein Virus getestet worden waren. In den wenigen Fällen, in denen der Unterschied «mit oder an Corona» ernst genommen wurde, hat sich gezeigt, dass der Hauptteil der Betroffenen an einer anderen Grunderkrankung verstorben ist, und ob das Virus einen Einfluss hatte und welchen, ist in diesen Fällen nicht zweifelsfrei nachvollziehbar.

Die offiziell kommunizierte Todesrate durch Corona war damit immer ein reines Fantasiekonstrukt. Entsprechend ist eine Zahl, die von dieser Rate ableitet, wie viele Menschen gerettet werden konnten, ebenfalls eine nackte Erfindung. Schon an diesem Punkt hätte die Medienmitteilung bei den Redaktionen im Papierkorb landen müssen. Es ist, als würde ein Schüler bei der Matheklausur zuoberst definieren: «2 + 2 = 5». Was danach kommt, kann man grosszügig ignorieren, es kann nicht richtig sein.

Dann musste die WHO, um auf ihre vollmundige Behauptung zu kommen, natürlich auch davon ausgehen, dass die «Impfung» wirksam vor dem Tod schützt, und zwar in dem Grad, der zu Beginn behauptet wurde. Wir sind also wieder bei den magischen rund 95 Prozent Effektivität, die versprochen wurden. Die Zahl kam nachweislich auf – um es nett zu sagen – fragwürdige Weise zustanden. Im besten Fall dank methodischen Fehlern, im schlechten Fall durch bewusste Fälschung.

Aber selbst wenn man die «95 Prozent Schutz» grosszügig stehen lassen würde, wäre es nicht haltbar, diese dann einfach als Beleg dafür zu nehmen, dass XY Personen deshalb nicht gestorben sind. Denn dazu muss man erstens wie oben ausgeführt einfach mal eine Prognose über die Verstorbenen der Zukunft machen und zweitens mit Sicherheit davon ausgehen, dass die «Impfung» für tiefere Zahlen gesorgt hat. Keine bekannte Studie weist nach, dass der Wirkstoff den Tod verhindert, es wird einfach seit langem behauptet. Grundlage dafür sind immer frei erfundene Todeszahlen ohne Impfung und frei erfundene Vorhersagen darüber, was gewesen wäre, wenn.

Apropos «was wäre wenn»: Stets hiess es auch, die vielen ungeimpften Coronaopfer seien ein Beleg für die Wirksamkeit der «Impfung». Der Impfstatus der Verstorbenen ist aber weltweit eine Blackbox. Es gibt keine einzige saubere und stichhaltige Langzeitaufstellung darüber. Die entsprechenden Statistiken wimmeln von «Impfstatus unbekannt». Die panischen Erzählungen über haufenweise Ungeimpfte, die in den Spitälern sterben, waren stets Geschichten aus dem Paulanergarten: Sie wurden bunter und wilder, je mehr Leute sie weitererzählten. Als Multiplikator für das Märchen dienten die Medien, die sind sehr viel wirksamer als ein Stammtisch.

Wie angesichts dieses Schutzengels aus der Pharmabranche eine Übersterblichkeit entstehen konnte, wie wir sie hatten, wird übrigens nicht erklärt. Aber das nur am Rande.

Wir haben also eine Weltgesundheitsorganisation, die auf der Basis unbewiesener oder längst widerlegter Behauptungen eine Jubelmeldung über die «Impfung» publiziert. Diese WHO möchte gern in Zukunft mit einem «Pandemievertrag» allen Staaten vorschreiben, was in diesem Fall zu tun ist. Und wir haben Medien, die diese Verlautbarungen unkritisch wiedergeben, als handle es sich um unumstössliche Fakten.

In dieser Allianz liegt die grösste Gefahr des 21. Jahrhunderts.

Diesen Blog gibt es dank Ihnen. Herzlichen Dank!

Behördlich verbreiteter Unsinn

Die soeben publizierte Statistik zur Todesursachen in der Schweiz für das Jahr 2021 ist der beste Beleg, auch wenn er nicht mehr nötig war. Die von uns bezahlte Bundesverwaltung ist nicht interessiert an der Wahrheit. Sie stellt sich in den Dienst derer, die ihr Märchen auch 2023 noch aufrecht halten wollen.

Man muss grundsätzlich immer damit rechnen, angelogen zu werden. Vom Callcenter, das einem das neue Handyabo verkaufen will, vom Arbeitskollegen, der die Beförderung will, dann und wann vielleicht auch vom eigenen Partner.

Richtig unschön wird es, wenn es diejenigen tun, die von Berufs wegen und in unserem Auftrag nichts als Fakten liefern sollten. Wie beispielsweise das Bundesamt für Statistik.

Wobei: Was heisst schon «angelogen»? So viel Intelligenz unterstelle ich allen Beteiligten an der Aktion der letzten Jahre: Dann und wann wurden sie zwar dummerweise bei dreisten Lügen erwischt («man ist nach der Impfung nicht mehr ansteckend»), meist aber arbeiten sie mit subtileren Mitteln. Dazu gehören: Details auslassen, andere überbetonen, anderes einfach totschweigen. Das ist eleganter, als gerade heraus zu lügen, hat aber denselben Effekt. Zumindest bei den Leuten, die das eigenständige Denken eingestellt haben. Was ja inzwischen die Mehrheit ist.

Die Statistik zur Todesursachen in der Schweiz 2021, am Montag publiziert, ist ein gutes Beispiel. Man muss nur die Zahlen durchschauen und die begleitende Medienmitteilung lesen. Das eine hat mit dem anderen so viel zu tun wie meine Grossmutter, Gott habe sie selig, mit der Champions League im Fussball.

Die nackten Zahlen stimmen zum Teil vermutlich (zum Teil übrigens auch nicht), aber was das Bundesamt für Statistik in Prosa daraus gemacht hat, würde jeder Marketingabteilung eines privaten Unternehmens Ehre antun. Wenn jemals eine hochkorrupte Firma, die gerade bei Geldwäsche in grossem Stil erwischt wurde, ein paar findige Leute sucht, die das Ganze schönschreiben, dann empfehle ich die Person, die beim Bundesamt für Statistik für diese Mitteilung verantwortlich war. Es ist eine wahre Meisterleistung. Ich würde rot leuchten wie eine Verkehrsampel, wenn ich für diesen Erguss verantwortlich wäre.

Danke für Ihre freiwillige Unterstützung meiner Arbeit.

Ich werde einzelne Elemente aus diesem Elaborat diese Woche auf weltwoche.ch behandeln und später gerne auf meinem Telegram-Kanal darauf hinweisen. Aber hier mal kurz das Wichtigste.

  • Unverdrossen spricht der Bund von rund 6000 Coronaopfern im Jahr 2021. Wohlwissend, dass es diese Zahl selbst hingebogen hat, indem jeder dort eingeordnet wurde, der das Pech hatte, zum Zeitpunkt des Ablebens mit einem dafür völlig ungeeigneten Test als Covid-19-positiv befunden wurde. Man konnte mit Tumoren und Ablegern durchsetzt sein und zuschlechterletzt aus dem Fenster fallen: Covid-19!
  • Es werden grosszügig 19 Todesopfer durch die Covid-19-Impfung zugegeben. Die Zahl ist lächerlich. Es ist angesichts der Usanz von Ärzten und Swissmedic einfacher, als Opfer einer Einhorn-Attacke anerkannt zu werden denn als ein solches der Impfung. Ausserdem wird mal wieder grosszügig betont, dass es sich bei diesen Fällen ausschliesslich um alte Menschen mit diversen Vorerkrankungen gehandelt habe. Die Impfung, wird suggeriert, habe eben einfach für den Rest gesorgt. Liebes Bundesamt, genau DAS gilt in erster Linie für das Virus namens Covid-19, nur interessiert es Euch dort nicht.
  • Dass es angesichts des letzten Punkts überhaupt eine eigene Todesursache namens Corona gibt und diese als drittwichtigste Todesursache 2021 gewertet wird, ist ein Hohn angesichts der Tatsache, dass es so gut wie keine Menschen gibt, die ohne massive multiple Vorerkrankungen und rein an diesem Virus gestorben sind. Dass gleichzeitig die Todeszahlen aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs im Sinkflug sind, müsste nun wirklich auch dem Hinterletzten zeigen, was da abläuft.
  • Es wird ein Rückgang der Suizidzahlen beklatscht ohne Hinweis auf eine Verdoppelung der Fälle von Freitod bei jugendlichen Mädchen. Richtig gelesen: Eine Verdoppelung. Aber warum sollten wir uns darüber Gedanken machen? Mit depressiven Teenagern, die sich das Leben nehmen, lassen sich ja keine Einschränkungen der Grundrechte verordnen, daher kann man sie einfach ignorieren.

Kurz und gut: Auch drei Jahre nach dem Beginn des ganzen Wahnsinns, nach all den Enthüllungen über die völlig überdimensioniert dargestellte Gefahr durch das Virus, über die sinnlosen und schädlichen Massnahmen, über die Mogelpackung namens Impfung, versucht das Bundesamt für Statistik – und das sicher nicht aus eigenem Antrieb – nach wie vor, uns das Ganze als völlig real zu verkaufen. Als wäre nichts gewesen. Ich wäre gern nur einen Tag lang so abgebrüht.

Wenn das Medienschaffende tun, die sich selbst nicht mehr spüren nach diesen Jahren und gar nicht mehr anders können, als das Märchen, das sie verbreitet haben, zu stützen: Nicht schön, aber wohlan, wir sind alle nur Menschen. Aber hier sprechen wir von einem Bundesamt. Das sind Leute, die wir mit unseren Steuergeldern bezahlen. Das sind Leute, die Daten aufbereiten sollten, die uns dienen. Das sind der Wahrheit verpflichtete Leute, die sich einspannen lassen von der Politik. Beziehungsweise von deren Repräsentanten, die sich derart verrannt haben, dass sie nicht mal mehr den Rückweg kennen und deshalb weiter nach vorne stürmen.

Im Grunde müsste jeder vernünftig denkende Mensch angesichts dieser Vorgänge allmählich durchdrehen. Die Frage ist ja: Was muss noch alles passieren, was muss noch alles an die Oberfläche kommen, bevor zwar – worauf wir ewig warten könnten – keine Entschuldigung kommt, aber doch wenigstens auch kein aktiver Versuch mehr, das Narrativ zu stützen?

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Jetzt sollen die Ärzte bluten

Die wundersame «Impfung» gegen Covid-19 ist plötzlich ein ungeliebtes Kind. Der Staat empfiehlt sie nicht mehr, und Ärzte, die sie empfehlen, tun das auf eigenes Risiko. Mehr muss man gar nicht wissen, um festzustellen: Ein Teil der Lügen bricht zusammen – und es gibt viel Platz für neue.

Die «Weltwoche» hat darüber berichtet, aber es wäre natürlich zu viel erwartet, zu denken, dass andere Medien in vergleichbarem Massstab nachziehen. Nach all den Wundermeldungen – über 90 Prozent wirksam, macht superpotent, ist der «Gamechanger» und entfernt vermutlich auch gleich noch Pickel und Warzen (den habe ich erfunden) – ist die Bereitschaft, News zur «Impfung» zu verbreiten, bei den Zeitungen völlig überraschend deutlich gesunken. All die Journalisten, die jahrelang an den Lippen der Leute des Bundesamts für Gesundheit hingen, haben nun keine Lust mehr, deren Verlautbarungen zu rapportieren. Sie klingen eben einfach nicht mehr so gut.

Jedenfalls empfiehlt dieses BAG die «Impfung» ab sofort nicht mehr. Nicht einmal für Risikogruppen, die ja angeblich dank der Spritze dem Tod von der Schippe hüpfen. Solche Leute sollen sich nun doch bitte mit ihrem Arzt darüber austauschen, ob es etwas bringen würde. Und wenn der Ja sagt und die «Impfung» erfolgt, ist es dann das Risiko des bewussten Arztes, wenn etwas passiert. Er haftet für Folgeprobleme – im Gegensatz zu den Herstellern des Wirkstoffs, die jede Haftung ausgeschlossen haben.

Ich will hier keineswegs die gesamte Ärzteschaft in Schutz nehmen, ein Grossteil dieser hat in der Coronasituation komplett versagt, entweder durch offensives Übernehmen der offiziellen Erzählungen oder durch banales Schweigen. Aber es ist doch ziemlich die Höhe, die Bevölkerung Richtung Impfung zu prügeln und nun für dieselbe Impfung eine Haftung durch den behandelnden Arzt aufzuerlegen. Zumal ja, Achtung, Ironie, gar nichts Schlimmes passieren kann, wenn man sich spritzen lässt – warum also die Vorsicht?

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Natürlich werden Impf-Freaks eine gute Erklärung für dieses Vorgehen haben. Im Sinn von: «Naja, die neuen Varianten sind weniger schlimm und der Frühling kommt, daher ist die Impfung nun weniger dringlich.» Nur erklärt das die Haftungssache nicht. Eigentlich müsste man sich als Angehöriger der Impfsekte doch etwas anderes sagen, nämlich: «Nützt nichts, schadet es nichts, und besser auf Nummer sicher gehen, also rein mit dem Zeug».

Wenn man stattdessen die Haftung einfach an einen Dritten weiterschiebt, heisst das nur eines: Man rechnet mit dem Schlimmsten und will dann nichts damit zu tun haben. Und das bei einem sogenannten Impfstoff, der Wunder bewirkt und erst noch keine Nebenwirkungen hat. Man weiss wirklich nicht, ob man lachen oder weinen soll.

Als Arzt wird man sich da – hoffentlich! – nun einige Gedanken über das eigene Verhalten in den letzten Jahren machen. Für die Impfung ist das Ganze sowieso der Todesstoss. Welcher Mediziner soll bitte das Risiko eingehen, die Spritze zu setzen? Aber ohne jede Frage kommt bald etwas Neues auf den Markt, gegen welche erfundene Gefahr auch immer, das diesen Verdienstausfall für die Pharmabranche wieder ausgleicht.

Und auch dann werden wir wieder hören, welchen Quantensprung dieser Wirkstoff bedeutet, wie er all das tut, was er soll und gleich noch was obendrauf und zudem keinerlei Risiken beinhaltet. Wir werden erleben, wie diese ausgeschlossenen Risiken, vor denen einige Leute früh warnen, danach am laufenden Band Wirklichkeit werden, wie kaum eine Zeitung darüber schreibt, wie Betroffene und die Warner lächerlich gemacht werden, bis das Zeug dann irgendwann wieder heimlich, still und leise verschwindet. Und dann kommt wieder etwas Neues.

Aber wir lassen es ja mit uns machen.

Eine freie Stimme für freie Bürger – danke für Ihr freiwilliges Abonnement.

Die Wahrheit ist eine Salami

Soll man es beschämend finden, belustigend – oder sogar einen Schuss Dankbarkeit empfinden? Für Letzteres dürfte die Bereitschaft klein sein. Es geht darum, wie die Mainstream-Medien scheibchenweise eingestehen, wie unendlich falsch sie lagen. Jüngstes Beispiel: SRF.

Zunächst ein kleiner Tipp an einen Staatssender: Man kann seine Gebührenzahler nicht drei Jahre lang konsequent und bewusst hinters Licht führen und dann irgendwo versteckt im Tagesprogramm ein indirektes Eingeständnis liefern – und alles ist gut. Ganz so einfach darf es dann doch nicht sein.

Aber schön ist es natürlich doch, dass solche völlig neuartige Aussagen beim «Rendez-vous» von Radio SRF Platz finden. Dass endlich ausgesprochen wird, wie substanzlos die ganze Impfkampagne war, wie Risiken konsequent verschwiegen wurden, wie Bundesrat Alain Berset das Volk systematisch anlog und dass das reine politische Gründe hatte. Und als Sahnehäubchen obendrauf befindet eine SRF-Wissenschaftsjournalistin, dass man die Berichterstattung aus dieser Zeit «reflektieren» müsste. Nachhören kann man das alles hier.

Bezogen auf die SRG ist das vermutlich so nahe an einer Art Entschuldigung, wie es eben möglich ist. Man ist heutzutage ja schon mit wenig zufrieden.

Natürlich reicht dieser Versuch nicht, darüber muss man nicht diskutieren. Die Medien von SRF haben konsequent der völlig verfehlten Coronapolitik nachgebetet, deren Kritiker im besten Fall totgeschwiegen und im schlechtesten Fall fertiggemacht und schlicht und einfach ihre Aufgabe nicht erledigt: das kritische Hinterfragen. Radio und TV waren in dieser Zeit ein Totalausfall, allerdings ein teuer bezahlter. Nun mit der Verspätung einer Nacktschnecke halbherzig versuchen, ein bisschen Boden gutzumachen, schwankt zwischen beleidigend und belustigend.

Wahrhaftigkeit statt Manipulation: Danke für Ihre Unterstützung.

Zur Erinnerung: Berset hat seine «Falschaussage» (Originalzitat SRF) zu der angeblichen Verhinderung von Ansteckungen durch die «Impfung» nicht irgendwo gemacht, sondern vor den Kameras von SRF. Wenn dort ernsthaft erst jetzt auffällt, dass er gezielten Unsinn erzählt hat, muss man sich fragen, was die Journalisten dort eigentlich beruflich machen.

Und ohne mir selbst den Schmus zu geben, aber statt sich intern über meine SRF-kritische Haltung aufzuregen, hätte man sich am Leutschenbach zwischendurch ja auch einfach mal die Frage stellen können: «Ist da allenfalls was dran?» Aber das musste man natürlich nicht, weil ich frühzeitig an der Seite einer Handvoll anderer Journalisten im Land in der «Schwurbler-Tonne» entsorgt wurde. Da muss man sich ja gar nicht erst damit befassen.

Der «Spiegel» streut Asche über sein Haupt, bei SRF gibt es zumindest zarte Andeutungen der theoretischen Möglichkeit, dass man nicht restlos überall richtig lag: Inzwischen ist sogar dieses angesichts der Faktenlage selbstverständliche Eingeständnis schon fast beklatschenswert, weil wir uns daran gewöhnt haben, dass die meisten Medien keinerlei Hemmungen haben, die Unwahrheit zu kolportieren, solange sie vom Staat kommt.

Das alles geschieht scheibchenweise wie bei einer Salami. Die SRG könnte sich enorm viel Zeit sparen, indem sie hier und jetzt einfach pauschal zugibt: Wir haben auf der ganzen Linie versagt. Wir haben alles geglaubt, was uns Bundesrat und Task Force gesagt haben. Wir haben nur denen zugehört, die das bestätigt haben, Wir haben alle anderen lächerlich gemacht.

Jetzt wird stattdessen in einer einzelnen Sendung ein einzelner Aspekt herausgegriffen und wolkig suggeriert, dass es allenfalls nicht ganz ideal gelaufen ist. Wo wir doch in Wahrheit mit unseren Gebührengeldern einen regelrechten Volks-Manipulationsapparat finanziert haben.

Wer den verlinkten Radiobeitrag hört, findet tausend kleine Details, die das ganze sorgfältig aufgebaute Narrativ ins Bodenlose stürzen lassen. Wir erfahren – was wir schon längst wussten –, dass die «Impfung» nichts mit Solidarität zu tun hatte, dass der Bundesrat seine Lügen verbreitet hat, um dem Zertifikat den Weg zu ebnen, dass die Nebenwirkungen der Spritze bewusst nicht thematisiert wurden, weil man den Erfolg der Impfkampagne nicht gefährden soll.

Was meine Leser und die zahlreicher alternativer Kanäle natürlich schon längst wussten.

Texte mit Kante: Dank Ihrer Unterstützung gibt es diesen Blog.

Ehrenlose Ethiker

Nach der definitiven Entzauberung der sogenannten Impfung gegen Covid-19 muss man sich mal wieder in Erinnerung rufen, was es während der Coronazeit aus den Reihen der Ethiker so hiess. Das war ein Gruselkabinett, das hin und wieder sogar die verirrten Politiker in den Schatten stellte.

«Impfgegner sollen die Konsequenzen ihres Verhaltens direkt spüren». – Wer hat das gesagt? Ein Bundesrat? Ein Mitglied der selbsternannten Task Force? Ein Parlamentarier? So oder ähnlich hin und wieder auch. Das konkrete Zitat stammt aber von einem Professor der Ethik. Nachlesen kann man das in diesem Artikel aus dem Dezember 2021.

Wo der «Tages-Anzeiger» die Herren Christoph Rehmann-Sutter und Nikolaus Knoeppfler ausgegraben hat und weshalb die Wahl gerade auf diese sichtlich unethischen Ethiker fiel: Keine Ahnung. In den vergangenen Jahren haben die meisten Medien ja ohnehin nur mit denen gesprochen, von denen man verlässlich annehmen konnte, dass sie das Gewünschte sagen. Alle anderen hat man aus der Entfernung diskreditiert.

Ein paar Zitate aus dem Interview, wobei ich sie nicht den jeweiligen Herren zuordne, es ist offen gesagt gehupft wie gesprungen, wer was gesagt hat:

«Wir sind ihnen (Anm: den Menschen) gegenüber verpflichtet, sie vor Gefahren zu schützen. Und das können wir am besten mit dem Impfen.»

«Daher lautet mein ethischer Vorschlag: Impfgegner sollen die Konsequenzen ihres Verhaltens direkt spüren.»

«Ich sehe keine ethischen Gründe, Impfpflichten abzulehnen. Die anderen Menschen in der Familie, in der Gesellschaft sind auf eine hohe Impfquote angewiesen – zunehmend.»

«Auch für mich heisst Impfpflicht keineswegs Zwangsimpfung. Man wird ja auch nicht zwangsweise angegurtet im Auto.»

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Kurz zusammengefasst hätten die Ethikprofessoren damals gerne eine Impfpflicht gehabt, die aber natürlich «kein Zwang» gewesen wäre – ausser dass man sich bei einer Verweigerung aus der Gesellschaft ausgegrenzt oder je nachdem auch in der Arbeitslosigkeit gefunden hätte. Was ja nicht weiter schlimm ist, kann passieren.

Ich bin kein Ethikprofessor. Nicht mal Professor. Aber wenn ich diesem Interview wieder begegne, scheint es mir offensichtlich, dass es die Disziplin gar nicht erst braucht, jedenfalls nicht in dieser Form. Ethiker diskutieren ja gerne Fragen wie: Darf ich ein Menschenleben opfern, wenn ich dadurch zwei andere rette? Das sind durchaus spannende Debatten. Nur machen sie erst dann Sinn, wenn die Gleichung aufgeht.

Im Fall der Impfung tut sie es nicht: Man konnte keine anderen Leute oder sich selbst vor dem Tod bewahren, indem man sich impfen liess. Wenn nun Leute mit einem akademischen Titel diese Behauptung einfach als wahr voraussetzen und ihre Ethik-Expertise davon ableiten, ist das wie ein Mathematiker, der ein komplexes Problem löst unter der Voraussetzung, dass 2 plus 2 gleich 5 ist. Es geht schlicht nicht auf, so detailreich die Heranführung auch sein mag.

Dazu kommt der entlarvende Mangel an Originalität. Was stellen sich die beiden Ethiker denn unter einer Impfpflicht vor, wie sollte sie umgesetzt werden? Mit dem üblichen Bündel an Massnahmen. Beteiligung an den Behandlungskosten bei einer Erkrankung, Verzicht auf die Intensivpflege oder eine «Extrasteuer für Ungeimpfte». Auf die Idee, die Leute in die Pflicht zu nehmen, die sich scheckig lachten über aus dem Restaurant Ausgesperrte und nun das Gesundheitssystem mit einem Impfschaden belasten, kamen sie leider nicht.

Wenn das «Ethik» ist, kann man sie getrost in die Tonne treten. Wenn man mir jemals wieder unethisches Verhalten vorwirft, werde ich mich für das Kompliment bedanken.

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Die Kinder-Lüge

Kinder und Corona – war da was? Da war sogar sehr viel. Nur nicht das, was man uns als Wahrheit vorgibt. Eine schonungslose Annäherung an einen Teil des globalen Verbrechens, der für mich als Vater am Schwersten wiegt.

Ein kleines Experiment zu Beginn. Googeln Sie mal «Kinder UND Corona». Wenn Sie dieselben Suchresultate haben wie ich, sieht das in etwa so aus:

  • Corona bei Kindern erkennen und vorbeugen
  • Ansteckung und Verbreitung von Covid-19 bei Kindern
  • Coronavirus: Ansteckung bei Kindern
  • Mein Kind hat Corona: Was muss ich nun tun?

Das ist natürlich alles sehr gut gemeint. Theoretisch. Es hat nur nichts mit den wirklich wichtigen Themen zu tun. Denn Kinder, und das wusste man praktisch von der ersten Stunde an, leiden in aller Regel nicht unter dem Virus. Wenn sie überhaupt etwas davon merken, dann in Form eines sanften Schnupfens. Sie sind auch, wie man ebenfalls früh wusste aber nicht sagte, kein «Treiber der Pandemie», und ich verwende das Wort «Pandemie» nur der Vollständigkeit halber, ohne es wirklich ernst zu nehmen.

Die Suchresultate drehen sich also um eine Nichtigkeit. All das, was bei diesen Stichworten wirklich auftauchen sollte, bleibt verborgen hinter dem Algorithmus, der auf die globalen Pläne der gewaschenen Hirne einschenkt, aber nichts zur Wahrheit beiträgt.

Wo bleiben die wichtigen Treffer?

Unsere Kinder, und ich bin selbst Vater von davon betroffenen Teenagern, haben in den letzten drei Jahren einen massiven Bildungsrückstand erlitten. Die Beschulung zuhause kann den Unterricht in der Schule nicht ersetzen, vor allem nicht, wenn sie völlig überstürzt und miserabel vorbereitet eingeführt wird. Gut, angesichts der Tatsache, dass die meisten Lehrkräfte völlig blind alles nacherzählt haben, was ihnen der Staat einflüsterte, mag eine gewisse Absenz im Schulzimmer sogar segensreich gewesen sein, aber nicht in Bezug auf den Stoff, der vermittelt werden sollte.

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Und dann haben wir die überfüllten Kinder- und Jugendpsychiatrien. Unsere Jüngsten hat man ohne Not in den Ausnahmezustand versetzt, in einem Alter, in dem alles, was auf sie einwirkt, das mit Faktor 100 tut. Gern suggerierte man ihnen auch, sie seien schuld am Tod der Grosseltern, wenn sie nicht brav alle Anordnungen folgen. Was tut das mit einem Menschen, der erst heranwächst? Die Quittung haben wir jetzt, und sie wird uns noch viele Jahre serviert werden. Wir haben einen grandiosen nachhaltigen Schaden produziert bei der nächsten Generation. Bei der Generation, die uns dereinst finanzieren müsste.

Aber wir sollten noch nicht an die wirtschaftlichen Auswirkungen denken. In erster Linie geht es um die Menschen dahinter. Und das schmerzt besonders. Soziale Kontakte unter unseren Kindern wurden reduziert oder ganz unterbunden. Zuerst versetzt man die Eltern in grundlose Panik, dann erledigen die den Rest: «Spiel nicht mit den Nachbarskindern, deren Vater war kürzlich ohne Maske beim Einkaufen». Jede Unbeschwertheit, jede Spontaneität hat man unseren Kleinen genommen. Wir haben ihnen beigebracht: Schaff Distanz, vermeide Nähe. Welche Botschaft ist das bitte, lieber Himmel? In einer Welt, die nichts mehr braucht als Liebe?

Findet man das bei Google? Gibt es Suchresultate rund um die verhängnisvollen Auswirkungen einer verantwortungslosen Politik? Vielleicht, wenn man lange genug sucht. Und vermutlich verbunden mit irgendwelchen Warnhinweisen. Aber das, was wirklich zählt, dringt nicht durch bei der grössten Suchmaschine der Welt. Kein Wunder, die hängt ja am Tropf der US-Behörden wie Facebook und Co. Die klare Direktive hiess: Gib nur weiter, was uns nützt, verschweig alles andere.

Unser einstiger «Mister Corona» Daniel Koch hat die Schulschliessungen selbst als Fehler eingestanden, den man unter dem Druck des Auslands gemacht habe, nachzulesen hier. Ich muss meine dortige Empörung hier nicht wiederholen. Es spricht für sich. Aber ein Satz doch noch: Ihr habt meine Kinder drangsaliert, weil «das Ausland» das auch gemacht hat? In welchem Land lebe ich denn bitte?

Ich mag mich auch gar nicht über die Eltern auslassen, die ihre Kinder all dem ausgesetzt haben. Der Fisch stinkt vom Kopf, und wenn der Staat in Tateinheit mit den vereinigten Medien eine Angstkampagne freisetzt, sind ganz einfach viele Leute überfordert. Das heisst nicht, dass ich kein Minimum an Zivilcourage in der Bevölkerung voraussetzen würde. Aber letztlich muss man an der Spitze etwas ändern, nicht an der breiten Masse.

Ich weiss, ich habe schon einige Male über das geschrieben, was den Kindern angetan wurde, aber es lässt mich nicht los. Ich kann mich wehren, die meisten meiner Leser können es, aber Kinder so gut wie nicht. Sie sind unserer Willkür ausgesetzt. Der Staat hat eine verdammte Verantwortung, die Rahmenbedingungen für unsere Schwächsten optimal auszugestalten. Stattdessen hat er sie zeitweise sogar zur Zielscheibe seiner reinen Willkür gemacht.

Wenn man wenigstens die Kinder in Ruhe gelassen hätte. Wenn man wenigstens die Kinder noch Kinder sein gelassen hätte. Wenn man schon beschliesst, die Alten allein sterben zu lassen. Wenigstens das. Nur das.

Irgendjemand müsste für all das bezahlen. In harter Währung. Aber bis auf Weiteres bezahlen nur unsere Jüngsten. Und das Verrückte ist: Die Leute, die all das angeordnet haben, haben selbst Kinder.

Man muss sich schon sehr stark von sich selbst entkoppelt haben, um all das zuzulassen. Man muss neben sich selbst stehen. Und es muss einem alles furchtbar egal sein.

Unabhängig, staatsfrei und ohne Steuergeld. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Der innere Bankrott

Es vergeht mittlerweile kaum ein Tag, an dem es nicht geschieht: Frühere Verantwortungsträger und willige Mitmach-Medien geben zu, wie falsch und schädlich die Coronapolitik war. Neuestes Beispiel: Der frühere «Mister Corona» Daniel Koch persönlich. Was er sagt, kommt einer Bankrotterklärung unseres Staats gleich.

Die Schulschliessungen waren unnötig. Es gab aus epidemiologischer Sicht keinen Grund, die Kinder auszusperren. Aber Frankreich machte die Schulen dicht, da musste die Schweiz ganz einfach nachziehen. Ganz allgemein sei bei den Massnahmen der Druck aus dem Ausland gross gewesen. Und auch wenn sie nichts nützten, immerhin konnte man damit «eine starke Message platzieren».

Was Daniel Koch im Interview im «Tages-Anzeiger» sagt, zusammenfassend ohne Bezahlschranke beispielsweise hier nachzulesen, ist ungeheuerlich. Aber es ist ein Merkmal unserer Zeit, dass man sich nicht mal mehr wundert über so viel Unverfrorenheit, diese Nonchalance, mit der eine grundfalsche und nachhaltig schädliche Politik im Nachhinein kommentiert wird.

Also, ganz ernsthaft: Die Schweiz wusste, dass es falsch ist, die Schulen zu schliessen, aber wenn das Nachbarland Frankreich das macht, musste man eben auch? Und der Journalist des «Tagi» schafft es wirklich nicht, die so simple wie notwendige Nachfrage zu stellen: Wieso genau?

Man wollte eine «starke Message platzieren»? Zu welchem Zweck? Um die Stimmung zugunsten weiterer und ebenso falscher und wirkungsloser Massnahmen zu drehen? Um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, was nebenbei erwähnt ein Straftatbestand ist?

Herzlichen Dank an alle Unterstützer dieses Blogs. Mehr Infos gibt es hier.

Das totalitäre China habe mit seinen strikten Massnahmen den Rhythmus vorgegeben, so Koch weiter, dem andere Länder, wenn auch weniger hart, dann gefolgt seien. Auch hier wieder: Wieso genau? Seit wann diktiert das ferne China, wie die Schweiz mit einer Situation umgeht? Hatte man Angst, international der «bad boy» zu sein, analog zur Situation in der Ukraine?

Die Abriegelung alter Menschen in Heimen, die Schliessung der Grenzen: Daniel Koch gibt zu, dass das alles nichts gebracht hat. Aber auch hier: Der Druck aus dem Ausland! Und wieder: Kein Nachfragen des Journalisten. Aber wie sollte der auch, er gehörte ja zu denen, die diese ganze Massnahmenkaskade jubelnd mitgefordert hat. Er hatte wohl schon schwer zu schlucken, dass der einstige «Mister Corona» gemütlich dort sitzt und sinngemäss übersetzt sagt, dass das alles purer Unsinn war, was er in seiner Zeitung stets vertrat.

Es gibt das alte Sprichwort «Nützt es nichts, schadet es nichts». Das ist bezogen auf die Coronasituation grundverkehrt. Es hat nichts genützt, aber sehr wohl geschadet. Unsere Kinder haben einen Bildungsrückstand, weil unsere Politiker den «Druck aus dem Ausland» nicht ausgehalten haben. Unsere Alten starben allein, weil die Schweiz fand, sie müsse es gleich machen wie die anderen. Unsere Wirtschaft litt und die Schulden haben sich aufgetürmt, weil China eben den Takt angab.

Ist das alles wirklich wahr? Werden wir von solchen Leuten regiert und administriert? Und lassen wir sie das weiter tun? Man fühlt sich wie im falschen Film.

Und erinnern wir uns: Denen, die sich gegen die Massnahmen aussprachen, wurde vorgeworfen, für den Tod anderer Menschen verantwortlich zu sein, weil sie sich gegen dringend nötige Einschnitte wehren. Nun wird reihenweise zugegeben, dass diese eben gerade überhaupt nicht nötig waren.

So sehr eine Entschuldigung dafür fällig wäre, kaufen kann man sich davon nichts. Stattdessen müssen wir nur für eines sorgen: Nie wieder so. Nie wieder. Nie.

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Ein eleganter Schwenker

Das mit den «Coronaleugnern» klappt irgendwie nicht mehr so richtig. Deshalb war das mit dem Krieg in der Ukraine ja auch so ungemein praktisch: Ein neues Feindbild konnte entstehen. Ein Blick auf die konstruierte Wirklichkeit der schieren Manipulation.

Was ist eigentlich übrig geblieben von den Vorwürfen? Wen kann man heute noch als «Coronaleugner», «Coronaverharmloser», «Schwurbler» oder «Verschwörungstheoretiker» bezeichnen? Es ist wohl eine Premiere in der Geschichte: Eine aufsässige, engagierte Minderheit stand jahrelang dem Staat und «seinen» Medien gegenüber, musste sich beschimpfen und diskreditieren lassen, wurde mundtot gemacht. Und innerhalb weniger Wochen wurde so gut wie alles, was diese Minderheit stets sagte, zur zweifelsfreien Wirklichkeit.

Die «Pfizer Files», die «Lockdown Files», Studien, die zuvor totgeschwiegen wurden: Sie alle und mehr belegen, dass die «Schwurbler» mit so gut wie allem recht hatten. Die Gefahr durch Covid-19 war nicht ansatzweise so gross wie kolportiert, die Massnahmen sinnlos, wirkungslos, unnütz und unverhältnismässig, die Impfung ein stumpfes Schwert in dem Kampf, den sie hätte fechten sollen, dafür sehr effektiv, was die negativen Auswirkungen angeht. Sogar ein Mainstream-Medium wie der deutsche «Spiegel» muss nun einräumen, dass er falsch lag. Komplett falsch.

Das hindert die meisten Medien nicht, die oben angeführten Begriffe im Bedarfsfall immer noch einzusetzen. Nur gibt es immer weniger Gelegenheiten. Und es wird zunehmends schwieriger. Wenn ein Berufshysteriker wie der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach nun bereits von Impfgeschädigten sprechen muss, nachdem er jahrelang von der «nebenwirkungsfreien Impfung» fabuliert hat, wie will man dann ernsthaft weiterhin die Leute diskreditieren, die immer davor gewarnt haben?

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Aber auf irgendjemanden muss man doch einprügeln können. Und wenn es nicht mehr die «Coronaleugner« sind, weil die eben nie etwas geleugnet, sondern nur auf die offensichtlichen Widersprüche hingewiesen haben, muss eben etwas Neues her.

Der neue Prügelknabe sind die Leute, die Frieden statt Krieg wollen. So unglaublich es klingen mag, aber die Forderung, angesichts einer kriegerischen Auseinandersetzung ein Ende der Gewalt durch Verhandlungen zu erreichen, ist neuerdings eine Untat. Wer zu den «Guten» gehören will, muss sich für möglichst viele Waffen ins Zeug legen. Wer möchte, dass das Töten endlich vorbei ist, der ist ein «Putin-Versteher» oder ein «Russland-Freund».

Unsere Medien machen zwar ihre eigentliche Arbeit schon seit Jahren nicht mehr, aber was sie wirklich können: Rufschädigende Begriffe kreieren und sie wahllos in den Raum schleudern. Auf jeden, der ihnen nicht passt.

Und dann, wie herrlich, lassen sich diese Dinge auch noch miteinander kombinieren. War dieser Friedensdemonstrant dort vorne rechts nicht auch einer der Wortführer gegen die Coronamassnahmen? Na bitte, der beste Beweis dafür, dass er zu den «Bösen» gehört! Dass er beim Thema Covid-19 im Rückblick völlig richtig lag, muss man ja nicht erwähnen. Wir lassen das Etikett «Coronaleugner» einfach heften und kleben noch den «Putin-Versteher» dazu, fertig ist das unappetitliche Päckli.

Nun beginnt das grosse Rätselraten. Nehmen wir mal an, der Krieg zwischen Russland und der Ukraine wird in zwei oder drei Jahren anders beurteilt. Stellen wir uns vor, plötzlich käme die allgemeine Meinung auf, Verhandlungen hätten sich gelohnt und der uferlose Strom an Waffen Richtung Ukraine habe nichts Gutes bewirkt, sondern nur den Krieg verlängert? Was, wenn das mit dem «Putin-Versteher» irgendwann nicht mehr greift, so wie es der «Coronaleugner» bereits nicht mehr tut?

Dann brauchen die Medien ein neues Spielfeld. Ein neues Feindbild. Einen neuen Begriff, mit dem man jemanden mit einer bestimmten Haltung auf Knopfdruck unmöglich machen kann. Mit dem man auf ihn einhämmern kann. Am besten natürlich in Verbindung mit den diskreditierenden Worten, die früher schon funktioniert haben. Auch wenn die längst entzaubert sind. Ich bin gespannt.

Unabhängigen Journalismus ermöglichen: So geht es.

Wir sind Sklaven und merken es nicht

Wir leben in einer Demokratie. Das glauben wir ernsthaft. Und beteiligen uns deshalb brav an Volksabstimmungen. Aber zu dem, was wirklich geschieht, haben wir rein gar nichts zu sagen. Das wird immer offensichtlicher. Wir sind Untertanen der nackten Willkür. Und glauben, frei zu sein.

Fühlen Sie sich persönlich versklavt? Vermutlich nicht. Immerhin können Sie das Haus jederzeit verlassen, ein Bier trinken gehen, die Arbeitsstelle frei wählen, in die Ferien fahren. Das ist nun nicht gerade das Profil eines Sklaven.

Aber darin liegt ja gerade die Genialität unserer Zeit. Man lässt uns glauben, völlig frei zu sein, obwohl wir das nicht sind. Und deshalb versucht niemand, auszubrechen. Im Gegenteil: Eine Mehrheit ist begeistert vom unsichtbaren Gefängnis. Sie wollen förmlich mehr davon. Man hat ihnen eingeredet, dass sie erst dann wirklich frei sind, wenn sie den Regeln folgen.

Ich habe in der «Weltwoche» dieser Tage über die «Twitter Files» geschrieben. Es geht darum, dass auf Twitter sogar Wortmeldungen, die erwiesenermassen der Wahrheit entsprechen, zensiert wurden. Weil sie unliebsame Auswirkungen hätten haben können. Sprich: Weil sie das, was der Staat verkündet, in Frage gestellt hätten.

Die Wahrheit muss also ausradiert werden, wenn sie nicht dem dient, was man den Bürgern verkaufen will. Das klingt nicht nur nach George Orwell, das IST George Orwell.

Dringender denn je: Unterstützen Sie freie Medien wie diesen Blog. Solange es sie noch gibt.

Twitter hat das nicht aus freien Stücken getan. Der Staat, in diesem Fall die Vereinigten Staaten von Amerika, haben das einverlangt, und die damaligen Besitzer der Social-Media-Plattform haben brav gehorcht.

Das ist die neue Version von Versklavung, und sie nötigt mir durchaus professionellen Respekt ab. Wirklich verboten ist so gut wie nichts. Die Meinungsfreiheit wird gegen aussen hin gewährt. Aber sämtliche Kanäle, welche diese Meinungsfreiheit sicherstellen sollten, werden hinter den Kulissen auf Kurs gebracht. Sie blenden alles aus, was der echten Wahrheit ganz nah kommen könnte. So dass die Masse gar nie davon erfährt. Und deshalb zutiefst überzeugt ist, dass das, was der Staat sagt, wahr ist.

In Orwells kongenialem dystopischem «1984» gab es ähnliche Mechanismen. Prostitution und Glücksspiel waren rein technisch verboten, es drohten harte Strafen dafür. Die Mächtigen wussten aber, dass die Menschen im Alltag ihre kleine Portion Glück und Hoffnung brauchten. Deshalb liessen sie für diese Ablenkung vom tristen Alltag einen Schwarzmarkt unbehelligt laufen. Die Menschen spielten heimlich Lotto, nicht ahnend, dass das durchaus im Sinn der Diktatur war. Denn die absurde Hoffnung auf den grossen Gewinn, der alles leichter macht, sorgte dafür, dass die Bürger nicht aufmuckten. Es gab ja einen Silberstreifen am Horizont.

So funktionieren Diktaturen. Wer den Menschen keinerlei Anlass gibt, auf Besserung zu hoffen, befeuert die Revolution. Tu so, als könnte ihr Leben besser werden, und sie bleiben ruhig und tun, was du von ihnen willst.

Was in unseren Tagen geschieht, ist ganz ähnlich. «Du kannst dich ja frei äussern», heisst es. «Du kannst die Regierung straffrei kritisieren», heisst es. Wie grosszügig. Aber Tatsache ist: Im Verbund mit den Medien und durch Druck auf Verbreitungskanäle im Hintergrund wird dafür gesorgt, dass diese Kritik nie Fuss fassen kann. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, aber denen, die ihn fechten – mich eingeschlossen – wird vorgegaukelt, dass sie etwas verändern könnten. Was völlig unmöglich ist, wenn Regierungen die Informationskanäle auf Kurs trimmen und die meisten Medien dazu schweigen.

Noch nie in der Geschichte war die Wahrheit so offensichtlich und gleichzeitig chancenlos, an die Oberfläche zu kommen. Mittlerweile ist alles, was in den letzten drei Jahren geschehen ist, entzaubert, widerlegt, der Lüge überführt. Nach wie vor liest man in den gängigen Medien kaum etwas davon. Nach wie vor reagiert die Politik nicht darauf. Nach wie vor wird als «Verschwörungstheoretiker» gebrandmarkt, wer darauf hinweist, dass er das alles schon ganz am Anfang vorausgesagt hat.

Es ist eine perfekte Maschinerie. Perfekter, als sie sich George Orwell hätte ausdenken können. Selbst wenn wir 24 Stunden am Tag auf die Tastatur einhacken würden: Die Sklaven möchten glauben, dass sie frei sind, weil niemand zugeben will, ein Sklave zu sein.

Nicht die Herren sind das Problem. Die Sklaven sind es.

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Die Wahrheit ist eine Türmatte

Haben Sie sich schon mal Gedanken über die Matte vor Ihrer Haustür gemacht? Sie ist einfach immer da. Sie erfüllt ihren Dienst. Aber letztlich treten sich darauf nur alle Leute ihren Schmutz ab. So geht es auch der Wahrheit. Leider.

Ich dachte, nach einigen Jahren im nackten Wahnsinn könne mich nichts mehr erschüttern. Wir alle hatten einen so tiefen Einblick in die Niederungen des menschlichen Daseins, dass wir uns nicht vorstellen wollten, noch tiefer zu sinken. Ironischerweise lässt sich derzeit feststellen, dass das durchaus geht. Corona ist zwar technisch gesehen vorbei, und jetzt jagt eine Enthüllung über die Vergangenheit die nächste – aber kaum jemand nimmt Notiz davon.

Das ist vielleicht noch schlimmer als die blinde Gehorsamkeit, die wir während der Massnahmen feststellen mussten.

Was haben wir inzwischen nicht alles? Eine Übersterblichkeit, die trotz Ausbleiben von Coronatoten anhält – aber selbstredend nichts mit der Impfung zu tun hat. Die «Lockdown Files» aus Grossbritannien, die belegen, wie Bürger systematisch angelogen wurden. Die «Pfizer Files», die zeigen, dass die Hersteller des «Impfstoffes» genau wussten, welche Brühe sie da unters Volk bringen – null Wirkung in Bezug auf die Erkrankung, schädliche Nebenwirkungen ohne Ende. Und dann ganz nebenbei: Eine Kaskade von jungen, fitten Menschen, die ohne jedes Vorzeichen tot umkippen.

Danke für Ihre Unterstützung – mit Ihrer Hilfe betreibe ich diesen Blog.

Das ist das, was jeder weiss, der lesen kann. Aber von dort ist es immer noch ein grosser Schritt zum Eingeständnis des eigenen Irrtums. Wer will denn schon zugeben, dass er sich auf Druck des Staates einen Stoff zuführen liess, der erstens nicht nötig und zweitens nicht wirksam und drittens potenziell schädlich ist? Ich verstehe die Zurückhaltung. Vor allem, weil das Ganze in Verbindung mit einer systematischen Diskriminierung derer einherging, die nicht ganz so dumm waren und dankend darauf verzichtet haben. Natürlich ist es da schwer, noch in den Spiegel zu schauen.

Aber dennoch: Nach wie vor habe ich es mit Leuten zu tun, die mir heute noch erklären, dass ich ein Anhänger von Verschwörungstheorien sei. Während ihre eigenen Leib- und Magenblätter, denen sie sich während Corona vollends ausgeliefert hatten, inzwischen selbst zugeben müssen, wie falsch sie lagen. Ich habe schon einmal getitelt: «Das Ende der Tage des Zweifels». Und das gilt mehr und mehr und mehr. Das Ganze war eine grosse, bösartige und schädliche Scharade, und inzwischen müsste das jeder wissen.

Keiner von uns gibt gerne Fehler zu. Wir halten gern an dem fest, was wir mal geglaubt haben. Aber kennt einer von uns ein Kind, das auch im Erwachsenenalter behauptet, es gäbe das Christkind? Irgendwann erreicht man den Punkt, an dem man sagen muss: Ja, ich bin einem Märchen aufgesessen, ich fand das irgendwie schön, aber nun ist mir klar, dass das Unsinn war.

Diesen Punkt müssen viele der Coronagläubigen erst noch erreichen. Obwohl Tag für Tag für Tag mehr Belege dafür erscheinen, dass das Christkind weit glaubhafter ist als das, was uns die WHO, Regierungen und die Pharmaindustrie einreden wollten. Aber sie weigern sich nach wie vor, es einzusehen.

Wer heute noch Worte wie «Verschwörungstheorie» oder «Schwurbler» in den Mund nimmt, wenn es um Kritik an der Coronapolitik geht, ist nicht ernst zu nehmen. Ich hatte stets das Gefühl, bei meinen Thesen recht weit zu gehen, aber heute sehe ich: Ich habe die Wahrheit damit noch nicht einmal gestreift. Es ist alles noch viel verrückter. Und wer das ernsthaft nicht einsehen will und am Narrativ unserer Regierungen festhält, leidet an massiven Wahrnehmungsstörungen.

Es gab nie wissenschaftliche Belege für eine Gefahr für die Allgemeinheit durch Covid-19 – das ist erwiesen. Es gab nie wissenschaftliche Belege für die ergriffenen Schutzmassnahmen – das ist erwiesen. Es war früh klar, wie schädlich diese Massnahmen auf den Ebenen Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung und Psyche sind – das ist erwiesen. Die Hersteller der «Impfstoffe» wussten immer, dass ihr Produkt nichts nützt, aber verheerende Auswirkungen haben kann – das ist erwiesen.

Kurz und gut: Alles, was die angeblichen «Schwurbler» immer gesagt haben, ist inzwischen erwiesen. Zu einem Grad, der es sogar den regierungstreuen Medien zumindest teilweise verunmöglicht, einfach darüber hinwegzugehen. Und immer noch gibt es Menschen, die mantramässig das wiederholen, was nicht einmal ihre gekauften Quellen noch behaupten wollen.

Eine Türmatte muss viel aushalten. Die Wahrheit auch. Selbst wenn sie offensichtlich ist, streifen sich einige Leute noch an ihr die Schuhe ab.

Aber zur Beruhigung: Die Türmatte hält das aus. Die Träger dieser Schuhe hingegen: Die werden früher oder später verschwinden.

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Wie die Politik ihre Bürger belog und verhöhnte

Wenn sie unter sich waren, haben britische Politiker zugegeben, was die angeblichen Verschwörungstheoretiker schon lange sagten: Die Coronamassnahmen waren sinnlos und schädlich. Wer da jetzt immer noch dagegen hält, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen.

Die «Lockdown Files» im britischen «Daily Telegraph» sind keine schöne Lektüre. Wer sich dennoch darin vertiefen will: Hier gibt es das sehr umfangreiche Dossier zu den über 100’000 Whatsapp-Nachrichten des damaligen Gesundheitsminister.

Die Kurzfassung: Was die Regierung von Grossbritannien als dringend nötig verkaufte, fand sie selbst lächerlich und unnötig. Aus den privaten Nachrichten geht hervor, dass Massnahmen angeordnet wurden, für die es keine wissenschaftliche Grundlage gab. Es ging nur darum, «mitzumachen» im globalen Konzert des schieren Wahnsinns. Gleichzeitig kann man nachlesen, was die Regierenden vom eigenen Volk halten. Nämlich nichts. Man machte sich lustig über die Menschen, die unter der Politik litten. Ein paar Beispiele habe ich hier zusammengetragen.

Würde alles seinen geordneten Gang gehen und hätte Journalismus im Jahr 2023 noch etwas mit Journalismus zu tun, müssten nun die Zeitungen rund um den Globus jeden Tag aus diesem reichen Fundus schöpfen und die Leser darüber informieren, wie man sie zum Narren hielt. Das passiert natürlich nicht.

Zwar haben auch einige Medien in der Schweiz die «Lockdown Files» thematisiert. Sie machen daraus aber eine harmlose «People»-Story. Die dreht sich in erster Linie um den Ex-Gesundheitsminister Matt Hancock, der schon vor seiner Berufung eine ziemlich schillernde Figur war. Deshalb stürzen sich die Zeitungen gerne auf Nebenschauplätze wie die Tatsache, dass Hancock kürzlich in einem TV-Dschungelcamp mitgemacht hat. Was mir offen gesagt sehr egal ist, meinetwegen kann er auch zu den Hare Krishna konvertieren.

Schreiben ohne staatlichen Filter: Danke für Ihre Unterstützung.

Entscheidend ist, was er in seiner aktiven Zeit als für Gesundheit verantwortlicher Minister gemacht hat. Und es geht nicht nur um ihn: Whatsapp-Chats produziert man ja nicht im Alleingang. In diesen Dokumenten erfährt man auch, wie menschenverachtend sich der damalige Premierminister Boris Johnson über die Bürger geäussert hat und wie man quer durch Regierungs- und Behördenkreise allgemein genau wusste: Was wir hier tun, ist der bare Unsinn, aber wir ziehen das dennoch erst recht durch.

Niemand kann ernsthaft glauben, dass das nur im Vereinigten Königreich so lief. Der Wissensstand – oder besser wohl der Stand des Nichtwissens – war überall derselbe. Die Schweiz hatte genau so wenig Belege für die Wirksamkeit der Maskenpflicht, 2G oder 3G und Kontaktbeschränkungen wie Grossbritannien. Auch hier wird es Gespräche unter vier Augen oder direkte schriftliche Kommunikation gegeben haben, aus denen hervorgehen würde: Sie wussten, dass das, was sie mit aller Macht durchsetzten, weder sinnvoll noch verhältnismässig war.

Mit anderen Worten zeigen die «Lockdown Files»: Da hat eine Regierung ein Land nachhaltig beschädigt. Wirtschaftlich, gesellschaftlich, kulturell und so weiter. Und heute wissen wir, dass sie das nicht etwa getan haben, um die Gesundheit der Menschen zu schützen, sondern weil sie es einfach irgendwie lustig fanden, weil sie anderen Staaten nacheiferten, weil sie nicht zugeben wollten, falsch gelegen zu haben – und das untereinander sogar zugaben.

Dass das nicht zu einem internationalen medialen Aufschrei führt, dass unsere Zeitungen daraus keine Rückschlüsse ziehen und endlich beginnen, die Geschichte von Corona neu zu schreiben: Das zeigt, dass die sorgfältig aufgebauten Mechanismen der Macht immer noch greifen.

Diesen Blog gibt es dank Ihren Spenden. Mehr dazu hier.

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Wikipedia tötet

Dieser Artikel hier ist ein Kunstprojekt. Damit darf er alles. Auch einen Tötungsvorwurf formulieren. Das wissen wir seit der Kampagne: «Tötet Roger Köppel». In diesem Sinn: Zeigen wir doch umgekehrt, wie die «Enzyklopädie» namens Wikipedia Menschenleben auslöscht.

Eine kurze Rückschau. Ein Plakat, auf dem der Aufruf «Tötet Roger Köppel» zu lesen ist, lässt sich strafrechtlich nicht verfolgen. Denn es sei «klar als künstlerische Darstellung erkennbar» gewesen. Zu diesem Schluss kam damals die Zürcher Staatsanwaltschaft. Auch die Umkehrung, die im Rahmen dieser Aktion ebenfalls zu lesen war – «Roger Köppel tötet» – ist demnach kein Problem. Nachlesen kann man das beispielsweise hier.

So weit, so schlecht. Ich bin ein hemmungsloser Verfechter der künstlerischen Freiheit. Bei einem deutlichen Aufruf zu einer Tötungsabsicht setze ich instinktiv gewisse Grenzen. Aber ich bin kein Jurist. Die werden schon wissen, was sie tun. (Ironie inbegriffen)

Und ich nehme diese Leute gerne beim Wort. Ich schreibe Romane, Drehbücher, Theaterstücke und bin als Kabarettist tätig. Mit anderen Worten: Ich bin Künstler – auch wenn ich mich in tausend Jahren nicht selbst als das bezeichnen würde, ich fühle mich mittlerweile unwohl in dieser Gesellschaft.

Aber juristisch nehme ich die Bezeichnung natürlich gern. Denn nun kann ich klar sagen: Was hier gleich folgt, ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Macht des Internets. Nicht mehr als das. Es ist kein wörtlich zu nehmender, justiziabler Vorwurf eines Tötungsdelikts. Es ist nur der verspielt-künstlerische Hinweis darauf, was geschehen kann, wenn die erwähnte Macht missbraucht wird.

Und in diesem Kontext stelle ich fest: Wikipedia tötet. Indem die Leute, die es mit Texten füttern, ohne jede Rücksicht auf das Individuum ihre eigene Haltung als Wahrheit verkaufen. Sie zerstören Existenzen, indem sie Menschen aufgrund einer klaren politischen Zielsetzung diskreditieren, ihnen die Existenz nehmen, sie in der Öffentlichkeit unmöglich machen, maskiert als neutrale, unabhängige, objektive Wissensplattform.

Danke für Ihre Unterstützung!

Das tun sie andauernd. Im Fall von Clemens Arvay haben sie es mit Todesfolge getan. Hier ist der Wikipedia-Eintrag über den Mann zu finden, der sich vor Kurzem nach heutigem Wissensstand selbst das Leben genommen hat. Mit 42 Jahren. Vater eines Sohnes.

Was hat Clemens Arvay Unsägliches getan? Er hat in erster Linie im Einklang mit der Natur gelebt. Er hat sich Fragen über unsere Existenz in dieser Natur gestellt. Er hat sie geteilt mit den Menschen, die seinen Gedankengängen folgen wollten. Er hat – wunderschön übrigens! – Klavier gespielt, mitten im Wald. Er hat seine Bedenken gegenüber der «Impfung» gegen Covid-19 geäussert. Weil sein grösstes Anliegen als Biologe die Auseinandersetzung mit unserem Immunsystem war. Darüber wusste er mehr als jeder von denen, die nun glauben, sich ein Urteil über ihn anmassen zu können.

Auf Wikipedia erleben wir ihn anders. Hier trat er «mit ablehnenden Äusserungen zu den Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie» in Erscheinung – es klingt, als wäre das ein Verbrechen. Er war einer «der bekanntesten Impfskeptiker im deutschsprachigen Raum». Als wäre Skepsis falsch. Und er ist besonders ausgefallen «durch irreführende Schlussfolgerungen über das Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko der Corona-Impfstoffe auf».

Vielleicht muss man die sogenannte Schwarmintelligenz, von der Plattformen wie Wikipedia leben, doch einmal hinterfragen. Irreführend beim Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko der Corona-Impfstoffe waren ausschliesslich die Jubelmeldungen über die hohe Wirksamkeit, den angeblichen Schutz vor einer Ansteckung und Weitergabe, der Vermeidung von schweren Erkrankungen und dem Tod. Das alles ist bis heute unbelegt. Was wir beobachten können ist hingegen, dass die Impfung tötet (ich erinnere daran: Dieser Text ist eine Kunstaktion, er darf alles sagen).

Mit welchem Recht sagt Wikipedia also, dass Clemens Arvay irgendjemanden in die Irre geführt hat? Mit welchem Recht macht es sich über seine Ablehnung der Massnahmen lustig, von denen wir inzwischen auch längst wissen, dass sie sinnlos, unverhältnismässig und falsch waren? Welche Expertise weisen Wikipedia-Autoren auf, das abschliessend zu beurteilen?

Keine natürlich. Es gibt rund um Covid-19 unzählige Quellen, und bei Wikipedia hat man sich entschieden, nur einer Richtung zu folgen. Was ausschert, wird kaputtgemacht. So wie Clemens Arvay. Er hat mehrfach öffentlich gemacht, wie sehr er unter der öffentlichen Diskreditierung seines Rufs als Mensch, als Akademiker, als Berufsmann leidet. Wie sehr es ihm zusetzt, dass alles, was er sagt, umgehend rufschädigend umgedeutet wird. Vielleicht war das nicht allein verantwortlich für seinen freiwilligen Abschied von dieser Welt. Aber es hat ohne Frage dazu beigetragen.

Deshalb sage ich: Wikipedia hat die Macht, Menschen zu töten. Und je nach Ausgangslage kann man auch festhalten: Wikipedia tötet.

Mich hat mal jemand gefragt, warum es keinen Wikipedia-Eintrag zu meiner Person gibt. Die Antwort ist ganz einfach. Ich selbst habe keinen Ehrgeiz, einen solchen anzulegen, weil es auf dieser Welt unzählige Menschen gibt, die mehr Öffentlichkeit verdient haben als ich. Und zweitens: Ich werde einen Eintrag erhalten – sobald es genügend Anhaltspunkte gibt, mich als Mensch, als Journalist, als Autor zu zerstören. Erst dann wird sich Wikipedia für mich interessieren, dann dafür umso wuchtiger. Ich bin also derzeit schlicht noch zu unwichtig, um diesen Aufwand auf sich zu nehmen. Ist mein Name dort jemals zu finden, wird der Beitrag ein Wust aus Verleumdungen sein.

Und wenn es jemals geschehen sollte: Beiss dir die Zähne an mir aus, Wikipedia.

Ich schliesse mein Kunstprojekt mit einer Bewertung, die als Satire gelesen werden soll, um den Schutz vor den Staatsanwaltschaften unseres grandiosen Landes zu geniessen:

Irgendwelche pickligen Nerds, die noch bei den Eltern wohnen und im Keller ein paar Monitore aufgestellt haben, nützen ihre vermutlich vom Staat bezahlte freie Zeit, um Beiträge zu schreiben, in denen sie Menschen systematisch zerstören auf der Grundlage von Informationen, die ihnen der Staat, der sie eben durchfüttert, zuhält. Sie sind bereit, sich aktiv an einem der grössten Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu beteiligen, indem sie jeden, der berechtigte Fragen stellt, mit Dreck bewerfen, bis er nicht mehr kann. Bis er einfach nicht mehr kann.

Das ist Wikipedia.

Und weil DAS hier NICHT Wikipedia ist: Halten Sie diesen Blog am Leben.

Gottes vergessene Kinder

An alle, die den Wahnsinn der letzten drei Jahre blind mitgemacht haben: Habt Ihr Kinder? Und wenn ja, wie geht es Euch heute dabei? Ein letzter Appell an die reine Vernunft. Von Vater zu Vater. Von Vater zu Mutter.

Nein, der Titel ist dieses Beitrags ist nicht meinem Genie entsprungen. Es ist die deutsche Übersetzung des Films «Children of a Lesser God». Wer ihn noch nicht gesehen hat: Auch 37 Jahre später ist er jede Minute wert. Aber ich erlaube mir, den Titel zu übernehmen. Denn wenn wir eines vergessen haben in den letzten Jahren, dann sind es unsere Kinder. Und daran werden wir sehr lange zu kauen haben.

Wobei, natürlich: Wir haben auch die alten Menschen vergessen. Die wir einsam sterben liessen. Die wir von jedem Besuch abschnitten. Denen wir das letzte bisschen Glück vor dem letzten Atemzug versagten. 90 Jahre alt, Kinder grossgezogen, Enkel betreut, vielleicht auch Urenkel, und am Schluss sagt der Staat: Stirb doch einfach alleine. Und im besten Fall kann dich jemand in einem Ganzkörper-Schutzanzug eine Stunde pro Woche sehen, aber mehr geht nicht. Stirb einfach und werde bitte zur Statistik, die uns nützt. Du wurdest positiv getestet? Na bitte, Zweck erfüllt.

Das ist so widerlich, dass es ausreichen müsste, um den Irrsinn aufzudecken. Aber aus Erfahrung weiss ich: Das ist nicht der Fall. Gestorben wird ja sowieso, und wenn man es auf Covid-19 abschieben kann, garniert das Spital oder das Pflegeheim immerhin eine Prämie, und das muss es doch den Umstand wert sein, dass ein alter Mensch diese Welt verlässt, ohne seine Geliebten noch einmal zu sehen. Wer es anders sieht, ist übrigens «unsolidarisch». Hauptsache, jemand ist allein gestorben, das ist ein Beitrag zur Volksgesundheit.

Das sind nicht meine Worte. Aber es ist die Auffassung der breiten Masse. Vermittelt durch die Medien, denen Ihr jedes Jahr ein paar hundert Franken bezahlt.

Aber zurück zu den Kindern. Von denen kann man wenigstens nicht guten Mutes sagen, dass ihre Zeit sowieso gekommen ist. Im Gegenteil. Sie sind die Zukunft, und dieses Virus, woher auch immer es kommt und wer auch immer es aus welchen Gründen auch freigesetzt hat, tangiert sie nicht. Was sie aber tangiert, ist dieser unbändige Wille einer selbsternannten Weltherrschaft, Gott zu spielen. Deshalb mussten sie auch dringend aufs Spielbrett. Deshalb hat man auch ihnen eine «Impfung» empfohlen. Deshalb hat man erstmals in der Geschichte Kindern, die weder Alkohol noch ein Handy noch sonst etwas eigenverantwortlich kaufen können, die Macht gegeben, sich selbst «impfen» zu lassen. Gegen den Willen der Eltern. Was für eine Entwicklung: Kinder sind Erwachsene, wenn wir sie in die «richtige» Richtung lenken können.

Danke für Ihren Beitrag an diesen Blog. Mit Ihrer Hilfe schreibe ich weiter.

Die Leute, welche die Politik der letzten Jahre bestimmt haben, können keine Kinder haben. Das ist völlig ausgeschlossen. Hätten sie diese, wären sie nicht fähig gewesen, das alles zu tun. Aber ja, ich weiss natürlich, dass das nicht stimmt. Bundespräsident Alain Berset hat mehrere Kinder, wie ich mit Sicherheit weiss. Bei allen anderen Beteiligten bin ich zu müde, um es herauszufinden. Marc Walder? Marc Brupbacher und Fabian Renz vom Tagi? Tanja Stadler? Lukas Engelberger? Impfchef Christoph Berger? Die Aufzählung ist sinnlos, sie hat kein Ende. Und die Chancen sind gross: Die meisten von ihnen haben Kinder.

Und haben dennoch getan, was sie getan haben. Was mich fassungslos zurücklässt.

Was haben sie getan? Sie haben ihren eigenen Kindern und allen anderen einen wichtigen Teil ihrer Schulbildung genommen durch den völlig unnötigen Lockdown des Bildungssystems. Sie haben dazu beigetragen, dass Kinder ernsthaft glaubten, am Tod anderer Menschen schuld zu sein, wenn sie nicht «einfach machen», was der Staat sagt. Sie haben Kinder von ihren Grosseltern getrennt. Sie haben Kindern den nackten Gehorsam gegenüber der Obrigkeit beigebracht. Damit aus ihnen frühzeitig Sklaven werden, was später sehr viel mühsamer wird. Sie haben im Alleingang die Kinder- und Jugendpsychiatrien gefüllt, indem sie die nackte Angst verbreitet haben.

Aber das taten sie nicht allein. Sie haben das vollbracht in Tateinheit mit Eltern, die das mit sich und ihren Kindern machen liessen. Mit Eltern, die ihren Kindern zuhause in den eigenen vier Wänden die Maske verordnet haben. Die sie zu Distanz aufriefen. Die ihnen erklärten, dass Nähe tödlich ist. Dass sie bitte nicht mit anderen Kindern spielen sollen. Dass es ganz allein im eigenen Zimmer zuhause doch am Schönsten ist.

Was für ein gigantisches Verbrechen an der nächsten Generation. Was für ein gigantisches Verbrechen an den eigenen Kindern. Und das Schlimmste, und das geht an die Adresse derer, die mitgemacht haben: Ihr habt nicht einfach verordnet, Ihr habt Euren Kindern ganz ernsthaft erzählt, dass das «richtig» ist, dass sie damit die nächsten Ferien in Griechenland ermöglichen, dass alle, die es anders machen, eine Gefahr sind für die Menschen, die sie lieben. Ihr habt Eure eigenen Kinder instrumentalisiert für etwas, von dem wir längst wissen, dass es Lug und Trug ist.

Ich könnte damit nicht leben als Vater zweier Mädchen. Aber ich weiss inzwischen, dass Ihr mit allem leben könnt. Fast schon beneidenswert.

Dabei war ich immer überzeugt, dass ich niemals anderen Leuten sagen werde, wie sie ihre Kinder erziehen sollen. Ich bin ja selbst hemmungslos überfordert von der Aufgabe. Es gibt keine grössere Herausforderung als das. Keine Sekunde lang wissen wir, ob das, was wir als Vater oder Mutter tun, richtig ist. Es ist ein Stochern mit einer langen Stange im Nebel.

Aber was ich weiss: Liebe ist nie falsch. Was auch immer wir tun oder sagen: Wenn wir es aus Liebe tun, spüren das die kleinen Menschen, die uns anvertraut sind. Und sie verzeihen uns dann sogar Fehler.

Hier können Sie diesen Blog und diese Worte unterstützen.

Habt Ihr aus Liebe Euren Kindern gesagt, dass sie die Grosseltern nicht mehr sehen dürfen, dass sie nicht mehr auf den Spielplatz dürfen, dass sie zuhause lernen müssen? Oder habt Ihr es getan, weil Ihr selbst gehorsam sein wolltet, nicht auffallen wolltet, Eure Vorteile garnieren wolltet? Habt Ihr Eure Kinder zur Impfung geprügelt, die sie in keiner Weise brauchten? Hattet Ihr Angst um Eure eigene Gesundheit? Habt Ihr Euch vor Euren eigenen Kindern gefürchtet? Habt Ihr sie deshalb seit Monaten, seit Jahren nicht mehr in den Arm genommen? Weil sie ja in der Schule vielleicht «etwas eingefangen» haben könnten?

Ich frage mich gerade, wo die KESB in diesem Moment ist. Die Behörde, die angeblich Kinder beschützen soll. Vor Euch hätte man Eure Kinder beschützen sollen. Aber das ist natürlich nicht geschehen. Weil die Behörden mitgemacht haben. Die KESB interessiert sich nicht für den Liebesentzug aus Angst vor einem Virus.

Aber hier ist die gute Nachricht. Wenn Ihr selbst Kinder habt, dann habt Ihr es in der Hand. Bringt Ihnen bei, die Dinge zu hinterfragen. Sagt ihnen, dass es vielleicht im Moment mühsam ist, auf der anderen Seite zu stehen, aber auf lange Sicht lohnend ist. Erklärt ihnen, dass die Welt stets nur gewachsen ist dank Menschen, die kritisch waren, die Fragen gestellt haben.

Das ist anstrengend. Viel anstrengender, als mit der Strömung zu schwimmen. Aber Ihr leistet damit einen Beitrag zur Welt von morgen. Eure Kinder werden in Zukunft viel mehr beitragen zu einer guten Welt, in der man leben will. Wir brauchen diese nächste Generation verzweifelt. Denn auf der anderen Seite stehen Heerscharen von Vätern und Müttern, die bereit dazu sind, eine Armee von angepassten, unkritischen Kindern heranzuzüchten, die eines früh gelernt haben: Folge dem persönlichen Vorteil und denke keine Sekunde an die Gesellschaft.

Schenkt Euren Kindern neben der Liebe nur das: Eine gnadenlose, mutige Aufrichtigkeit. Dann habt Ihr alles richtig gemacht.

Danke für Ihren Beitrag an meine Arbeit.

Gesehen – gelacht

Gute Nachrichten: Die Wissenschaftsredaktionen der geliebten Mainstream-Medien konzentrieren sich endlich wieder auf ihre Kernkompetenzen.

Gesehen:

Und darüber herzlich gelacht, denn:

Erst gerade hat der Autor der Rubrik «Knellipedia» im «St.Galler Tagblatt», in der Leserfragen beantwortet werden, uns allen das grosse Sterben vermittelt, die allgegenwärtige Gefahr für alles und jeden. Hat überschiessenden Prognosen und gezielt ausgewählten Ministudien viel Platz eingeräumt, wenn sie dazu dienten, Corona zur Geisel der Menschheit hochzuschreiben.

Und nun erklärt er uns, was passiert, wenn man die TV-Fernbedienung schütteln. Nämlich meistens nichts. Es sei denn, es liegt ein Wackelkontakt vor. Nachlesen kann man die profunde Antwort hier.

Aber das mit dem «Wackelkontakt» scheint mir ein passendes Wort in diesem Zusammenhang.

Herr Spahn will grosszügig verzeihen

Ich will kein Geld für dieses Buch ausgeben. Aber andererseits ist es eben meine Aufgabe, mich auf Widerwärtigem zu stellen. Es geht um das Buch von Jens Spahn, dem früheren deutschen Gesundheitsminister. Er fordert gegenseitiges Verzeihen. Und meine Neugier darauf, wie er das begründet, ist grenzenlos.

Damit ist auch gleich klar: Ich kann nicht über das Buch sprechen, das im Herbst 2022 erschienen ist, weil ich es schlicht (noch) nicht gelesen habe. Aber auch wenn es heisst «Don’t judge a book by its cover», scheint mir bereits der Titel vielsagend. Er lautet:

«Wir werden einander viel verzeihen müssen»

Die Beschreibung in den Buchshops klingt ein bisschen nach Dalai Lama. Es gehe unter anderem um die folgende Fragen:

«Wie können wir uns wappnen für kommende Krisen? Wie die erbitterten Gegensätze versöhnen, wie heilen, was unheilbar scheint?»

Die erste Frage ist recht einfach zu beantworten: Indem wir bei «kommenden Krisen» zunächst einmal tief durchatmen und uns fragen: Ist das eine Krise? Und wenn ja, wie schlimm ist sie? Und wie weit gehen wir bei ihrer Bewältigung? Wo liegen die Grenzen? Menschlich, verfassungsrechtlich, finanziell?

In Frage 2 geht es um «Versöhnung». Und da wird es richtig lustig. Ich muss mich mit niemandem «versöhnen». Ich habe niemandem etwas getan. Ich habe niemanden ausgegrenzt oder ausgesperrt, ich habe keine Kinder und Jugendlichen in die Psychiatrie getrieben, ich habe keine Existenzen ruiniert. Und parallel dazu habe ich übrigens auch keine Menschenleben auf dem Gewissen, wie das immer mal wieder suggeriert wurde. Ich habe in den letzten drei Jahren einfach mein Leben gelebt und gleichzeitig auf die Widersprüche hingewiesen, die der Kampf gegen Covid-19 aneinander gereiht hat. Und die, Verzeihung, inzwischen als weitgehend aufgedeckt gelten dürfen.

Danke für Ihre Unterstützung für diesen Blog.

Jens Spahn stellt es nun so dar, als wären sich zwei verfeindete Gruppen gegenübergestanden, die sich Böses antaten. Ich wüsste nicht, wo das je der Fall war. Wir hatten es mit einer Politik zu tun, die in Tatgemeinschaft mit den Medien definierte, wer «die Guten» sind und «die Bösen». Dieselbe Achse hat danach alles dafür getan, dass «die Guten» straflos «die Bösen» diskriminieren durften. Es gab Leute, die eine Spaltung vorangetrieben haben und solche, die darunter litten. Die Frage, wer hier Täter und wer Opfer war, ist keine. Es ist offensichtlich.

Aber nun möchte Herr Spahn, dass wir uns gegenseitig verzeihen. Wenn er das will, soll er mir bitte zuerst erklären, wer mir etwas verzeihen muss. Wem ich was genau angetan haben soll.

Wenn man möchte, dass ich jemanden verzeihe, muss man dafür zuerst den Unsinn aus der Welt schaffen, dass mir ebenfalls irgendjemand verzeihen muss. Wofür denn bitte? Dafür, dass ich aus Restaurants ausgesperrt wurde? Dafür, dass meine Kinder ohne Not zuhause unterrichtet werden mussten? Dafür, dass ich täglich eine dreistellige Zahl von E-Mails von verzweifelten Menschen erhalten habe, denen ich irgendwann nicht mal antworten konnte? Sorry dafür übrigens. Es war irgendwann einfach zu viel.

Nein, wir werden nicht «einander viel verzeihen müssen». Wir werden auf die Entschuldigung der Leute warten, die nach der Impfung in die geschenkte Bratwurst bissen, bevor sie den Flug nach Kreta buchten und von dort aus die Menschen auslachten, die zuhause bleiben mussten. Wir werden auf das Schuldeingeständnis von Politik und Medien warten, die endlich einräumen sollen, dass sie – ob aus Überforderung oder bewusst – ohne Not die Gesellschaft in Geiselhaft nahmen. Wir werden auf das «Sorry!» von Leuten wie Jens Spahn warten, die eingestehen, wie grenzenlos falsch sie lagen und wie sehr sie unsere Gesellschaft nachhaltig geschädigt haben.

Es geht nicht um «Versöhnung». Es geht um die Frage, ob wir bereit sind, die Entschuldigung anzunehmen, auf die wir schon so lange warten. Ich weiss vom Austausch mit meiner Leserschaft, dass viele nicht bereit sind, das zu tun, und ich begreife es. Entschuldigungen sind etwas Grossartiges, wenn sie ehrlich sind. Aber wenn jetzt noch jemals eine kommt, dann nicht aus freien Stücken, sondern weil es gar nicht mehr anders geht. Es würde nur dem politischen Überleben der Verantwortlichen dienen. Es wäre nichts anderes als Strategie.

Von mir kommt jedenfalls keine Entschuldigung, weil ich bereits weitergezogen bin. Was auch immer die Leute sagen, die das alles verursacht haben: Ich setze mich damit nicht auseinander, weil ich stattdessen darüber nachdenke, was sie als Nächstes versuchen könnten und mich dafür wappnen will. Die Versöhnungs-Debatte ist ein Ablenkungsmanöver. Während wir darüber sprechen sollen, wer angeblich wem irgendetwas vergeben soll, ist die Bahn offen für den nächsten Wahnsinn. Jedenfalls, bis sie endlich eingestehen: Das war falsch, sehr, sehr falsch, und es darf nie wieder passieren.

Und darauf, liebe Freunde, können wir lange warten.

Dranbleiben. Weil es noch nicht vorbei ist. Danke für Ihre Hilfe.

Die Wahrheit hat ganz furchtbar viel Angst

Wenn es nur eine Wahrheit gibt, und wenn diese Wahrheit so klar, so erwiesen, so unantastbar ist, warum hat der Besitzer dieser Wahrheit dann solche Angst davor, dass ein anderer das Gegenteil behauptet? Was macht angebliche Lügen und «Fake News» so gefährlich, dass man sie verhindern muss – wenn die Wahrheit doch so stark und überzeugend ist? Eine Nachlese nach einem Abend mit Daniele Ganser.

Vorbemerkung zum Bild oben: Ich publiziere es gern selbst, bevor es früher oder später sicher in irgendeinem Mainstream-Medium erscheinen wird als Beleg für die Existenz der Achse des Bösen. Die beste Waffe im Kampf gegen Zensur und staatliche Manipulation ist es, sich sichtbar an die Seite derer zu stellen, die sie bekämpfen. Völlig egal, ob man immer mit ihnen übereinstimmt oder nicht. Die Losung heisst mehr als je zuvor: Flagge zeigen. Links und rechts aussen die Veranstalter des Vortrags, dazwischen Daniele Ganser (das ist der Grosse) und ich (das ist der Kleine).

Vorbemerkung 2: Ganz unten findet Ihr einen wertvollen Veranstaltungshinweis.

Für den folgenden Text muss ich etwas tun, das mir schwer fällt. Ich übernehme das Muster von Macht und Medien und behaupte, dass es nur Schwarz und Weiss gibt, dass nur eine Wahrheit existiert und dass alles, was dieser widerspricht, gelogen ist, eine Verschwörungstheorie, Fake News. Absender der einzigen Wahrheit ist: Der Staat.

Keine Sorge, ich bin nicht umgekippt. Ich mache das nur, um ungestört der Frage nachgehen zu können, warum man diese heilige, unbestreitbare Wahrheit mit Zensur, Cancel Culture und Zerstörung von Existenzen «schützen» muss. Was seit langem geschieht. Dafür muss ich so tun, als gäbe es diese Wahrheit. Und das erst noch nüchtern.

Ich war zu Gast in Kloten an einem Vortragsabend mit dem Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser. Das Konferenzzentrum am Schluefweg in Kloten entwickelt sich übrigens mit regelmässigen Veranstaltungen allmählich zu einem der wenigen Orte, an denen die Suche nach der Wahrheit frei und offen gelebt werden kann.

Aber Verzeihung, ich widerspreche mir gerade selbst. Ich habe mir ja vorgenommen, in diesem Beitrag davon auszugehen, dass man die Wahrheit gar nicht suchen muss, weil es nur eine einzige gibt. Also zurück in die Spur.

Daniele Ganser wird aktuell gerade Opfer der Cancel Culture. Schon mehrfach musste er im letzten Moment einen neuen Veranstaltungsort für seine in der Regel ausgebuchten Vorträge mit oft 1000 und mehr Besuchern suchen. Und zwar, weil die zuständigen Behörden vor Ort befanden, er sei nicht willkommen. Eine konkrete Begründung braucht man dafür heutzutage übrigens nicht. Es reicht, wenn irgendeine Zeitung vorher befunden hat, der Mann sei nicht koscher. Ich stelle mir das gerade bildlich vor. «Herr Bürgermeister, in der Halle XY soll YZ auftreten. Aber ich habe in der Zeitung gelesen, der sei umstritten.» – «Um Himmels Willen, ausladen!»

Die Absagen betreffen denselben Vortrag, den der Historiker am Freitag in Kloten hielt. Er ging darin der Frage nach, was zum Krieg in der Ukraine geführt hat, wobei er zu anderen Schlüssen kommt, als sie uns seit bald einem Jahr eingehämmert werden. Ich durfte einführende Worte zum Anlass sprechen, ob ich sonst dort gewesen wäre: Keine Ahnung. Aber ich bin froh, dass es so gekommen ist.

Ich habe das Referat zum ersten Mal gehört. Mein Fazit: Ich verstehe durchaus, dass Repräsentanten der Macht nicht gerne hören, was Ganser da sagt. Seine Thesen stehen dem Narrativ im Weg, das sie selbst verbreiten und unterstützen. Nur war es mir neu, dass es die Aufgabe eines Bürgermeisters ist, stellvertretend für seine Bürger zu entscheiden, was sie hören sollen und was nicht. Ich persönlich denke eigentlich ganz gern selbst, und mir ist nicht bekannt, dass Leute, die in ein politisches Amt gewählt werden, bei Amtsantritt gleich noch die unendliche Weisheit geliefert erhalten.

In diesem Blog finden Sie die Wahrheit nicht. Aber den Ansporn, sie zu suchen. Danke für Ihre Unterstützung.

Der Vortrag bestand zu gefühlten 90 Prozent aus unbestreitbaren Fakten. Es war alles schön belegt, es gab Quellenangaben zuhauf. Nun möchte ich mir aber nicht nachsagen lassen, ich sei naiv. Natürlich kann man auch aus Fakten «Fake News» machen, wenn man will, und das ist es, was die Kritiker Ganser vorwerfen. Dass er Belegtes und Unbelegtes vermischt und mit Suggestivfragen unterlegt, um dem Publikum eine bestimmte Sicht der Dinge zu vermitteln.

Dazu zwei Dinge. Erstens: Ich bin persönlich nicht besonders anfällig für Suggestion, und diejenigen Gäste des Abends, die ich bereits kannte, sind es ebensowenig. Zweitens: Es liegt eine gewisse Ironie darin, dass dieselben Leute, die uns die letzten Jahre mit manipulierten Zahlen und Bildern und der gezielten Verbreitung von Angst suggestiv beeinflussen wollten, nun einem ihrer Kritiker diese Technik vorwerfen.

Ich kann den Vortrag, so er denn in Zukunft noch irgendwo stattfinden darf, wärmstens empfehlen. Daniele Ganser ist nicht nur Historiker, sondern auch Unterhalter. Die Dramaturgie stimmt, es ist eine gute Dosis Humor eingebaut, es ist keine Sekunde langweilig. Voraussetzung für den Besuch ist für mich – und ich nehme an, Ganser wünscht sich das auch selbst –, dass das Publikum auch ihm nicht einfach alles glaubt, sondern es auf den Prüfstand stellt. Es kann ja nicht darum gehen, einfach eine unkritisch kolportierte Wahrheit durch eine andere zu ersetzen. Ganser ruft dazu auf, kritisch zu bleiben, und das muss natürlich auch gegenüber ihm gelten. Fans nützen niemandem etwas.

Aber zurück zum Thema und zu meiner Ursprungsfrage. Selbst wenn das, was uns unsere Regierungen und unsere Medien in Bezug auf den Krieg in der Ukraine verkaufen, stimmt (also das denkbar eindimensionale Bild des Verrückten, der grundlos irgendwo einmarschiert), wenn das die einzige Wahrheit ist: Warum ist es dann so dramatisch, so gefährlich, wenn einer ein mehrdimensionales Bild zeichnet, Vorgänge vor vielen Jahren schildert, Zusammenhänge herstellt? Wenn die Sachlage ja so klar ist, was kann dann so verhinderungswürdig daran sein, 400 Menschen in Kloten eine andere Sichtweise zu präsentieren? Eine mögliche Variante, wie es eben auch noch sein könnte?

Fragt man das jemanden, der es gut findet, wenn der Staat die Meinungsfreiheit aushebelt, erhält man meist sinngemäss diese Antwort:

«Das ist überhaupt nicht harmlos. Fake News zuzulassen, ist eine Gefahr für die Demokratie und den Zusammenhalt. Wenn Verschwörungstheorien kursieren, die das Vertrauen in den Staat untergraben, kommt es zu einer Spaltung der Gesellschaft. Meinungsfreiheit muss Grenzen haben.»

Aha. Gut. Ich habe da einige Einwände.

Bevor Sie weiterlesen: Ihre Spende in freier Höhe macht diesen Beitrag möglich.

Erstens: Vertrauen ist etwas, das man sich erarbeiten muss. Keine Person der Welt und der Staat erst recht nicht hat einfach aus Prinzip mein Vertrauen. Ich muss zuerst die Erfahrung machen, dass er es verdient hat. Wir wurden in den letzten drei Jahren (und sicher schon viel länger) systematisch angelogen von Regierungen, Behörden und Medien. Nachweislich. Nun sagt man uns, es sei ein Problem, wenn wir diesen Staat, der uns anlügt, in Zweifel stellt. Genau mein Humor.

Zweitens: Wenn die Leute, die im Besitz der einzigen Wahrheit sind und jede Suche nach einer «anderen» Wahrheit verhindern, von Spaltung sprechen, trägt das zum erwähnten Humor weiter bei. Sie sagen nichts anderes als: «Glaubt uns unbesehen, was wir sagen, sprecht gar nicht erst von Alternativen und grenzt bitte jeden aus, der kritische Fragen stellt – so verhindern wir eine Spaltung der Gesellschaft.» Das stimmt natürlich. Wenn wir die Bevölkerung durch Schaufensterpuppen ersetzen, wird es auch nicht zur Spaltung kommen. Weil keiner mitdenkt und keiner zur Widerrede ansetzt. Ist das die schöne neue Welt, die sie wollen? Ja, der Graben wird immer tiefer. Aber nicht, weil einige dem Staat widersprechen. Sondern weil dieser Staat das nicht duldet. Und weil er dazu beiträgt, dass Andersdenkende ausgegrenzt werden.

Drittens: Da hat jemand das Wesen der Demokratie nicht verstanden. Wenn wir Glück haben, bringt uns unsere Staatsform am Schluss bessere Resultate. Die sind aber das Ergebnis einer vorausgehenden Auseinandersetzung, einer Debatte, eines Kampfs ums beste Argument. Wie soll man bitte das beste Argument finden, wenn man die Debatte verhindert und das einzig erlaubte Ergebnis schon am Anfang definiert? Eine Demokratie, die keine Gegenstimmen hören will zu dem, was die Regierung sagt, ist keine Demokratie – so banal ist es. Leute, die von der Demokratie offenbar rein gar nichts halten, die jede Debatte zerstören, indem sie diese gar nicht erst zulassen, sagen nun ausgerechnet den kritischen Geistern, DIESE seien eine Gefahr für die Demokratie? Nein, zur Hölle, diese kritischen Geister TRAGEN die Demokratie.

Viertens: Wenn Meinungsfreiheit Grenzen haben muss, wer legt diese Grenzen dann fest? Der Staat? Die Medien, die am Gängelband des Staats sind? Das würde heissen: Die Leute, die uns sagen, welches die einzige Wahrheit ist, definieren auch gleich, was alles nicht gesagt und gefragt werden darf. Dann haben wir keine Demokratie, sondern eine Religion. So in diesem Sinn: Dort drüben steht die heilige Kuh, und hier ist das Regelwerk, das festlegt was über die heilige Kuh gesagt werden darf und was nicht. So stellen wir sicher, dass die Kuh auf ewig heilig bleibt. Verzeihung, wenn wir das so machen, können wir aus jedem Rindvieh irgendwo in den Ausläufern des Alpsteins eine heilige Gestalt machen.

Fünftens: Die Grenzen der Meinungsfreiheit sind bereits klar festgelegt, und zwar im Strafgesetzbuch. Alles, was von diesem nicht betroffen ist, darf demnach frei gesagt werden. Wenn man die juristischen Kategorien einfach ergänzt um alles, was man eben lieber nicht hören möchte, ist das die totale Willkür. Und es ist, auch wenn man ja offenbar keinerlei Vergleiche mehr anstellen darf, der direkte Weg in den Totalitarismus. Es geht nicht darum, was heute ist, es geht um die Zukunft. Heute dürfen wir nicht an der Gefahr durch ein Virus und der Wirksamkeit der Impfung und an den Hintergründen eines Kriegs zweifeln. Aber was werden Regierungen und Medien morgen auf diesen Index setzen? Was wird dann ein Hindernis sein, wenn man eine Bühne mieten möchte?

Ein kleiner Tipp an die Leute, die finden, man müsse «Fake News» durch Zensur und Verbote bekämpfen. Heute mag euch das richtig erscheinen. Aber es ist gut möglich, dass das, woran IHR glaubt, schon bald als «Fake News» definiert wird und man dann EUCH den Mund verbietet. Und dann sollten wir vielleicht noch einmal darüber sprechen.

Denn wie sagt der Engländer so schön: «I’ve tasted my own medicine, and it’s bitter.»

Danke für Ihren Beitrag an meine Arbeit.


Veranstaltungshinweis:

Dinner mit Input: Wodarg / Rima / Najadi – 13. April 2023, Kloten.
Weitere Informationen gibt es hier.

Warum Ihr wichtig seid. Eine Ode an mein Publikum.

Es ist gut, Fragen zu stellen. Es ist gut, skeptisch zu bleiben. Es ist gut, quer zu denken. Es ist gut, zu zweifeln. Lasst Euch nie einreden, dass IHR das Problem seid, wenn ihr das alles tut. Ganz im Gegenteil: Ihr seid die Lösung. Zur Abwechslung ein Stück Küchentischphilosophie. Und zum Schluss mit einem Geschenk von einem, der so viel mehr sagen konnte, als ich je sagen werde.

Ich sitze gerade hier und überlege mir, was ich am Freitagabend als «Aufheizer» für den Vortragsabend von Daniele Ganser in Kloten sagen soll (Anlass leider ausgebucht). Ich mache diese Dinge immer im letzten Moment. Eigentlich bin ich für meine Verhältnisse sogar früh dran. Manchmal weiss ich erst, was ich sagen werde, wenn ich auf den Parkplatz vor dem Ort des Geschehens fahre. Würde ich meine Gedanken früher ordnen, kämen mir nur neue Gedanken kurz vor Torschluss ins Gehege. Zeitlicher Druck ist etwas Wunderbares. Er zwingt zur Reduktion.

Aber über einen Punkt werde ich am Freitag mit Sicherheit sprechen. Er beschäftigt mich schon lange. Ich habe da nämlich eine Frage.

Wie konnte es geschehen, dass das Wort «Skeptiker» zum Schimpfwort wurde? Und dass das fast flächendeckend akzeptiert wird? Wie ist es möglich, dass ein absolut zentrales Element der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft plötzlich negativ behaftet ist? Was ist falsch daran, skeptisch zu sein, skeptisch zu bleiben? Coronaskeptiker, Klimaskeptiker: Die Medien hauen uns diese Begriffe vor den Latz, als wäre es völlig selbstverständlich, dass wir dann angewidert das Gesicht verziehen. Ein Synonym zu «skeptisch» ist laut Duden (dem ich allerdings auch nicht mehr blind vertraue) das Wort «kritisch». Ist das auch ein negativer Begriff? Moment, ja, natürlich: Massnahmenkritiker. Stimmt. Die Rechnung geht auf. Das ist alles gleich furchtbar. Wie schön könnte die Welt sein, wenn niemand mehr skeptisch oder kritisch ist.

Wie konnte es soweit kommen?

Meine ganz persönliche Wahrheit sieht anders aus. Skeptiker sind grossartig. Sie sind das Schmieröl im Getriebe unseres Systems. Ich spreche nicht von Leuten, die aus Prinzip zu allem etwas zu meckern haben und denen nichts gut genug ist. Ich spreche von Leuten, die sich die Freiheit nehmen, das, was Ihnen als Regel, als Gesetz, als Standard vorgesetzt wird, zu hinterfragen. Die wissen wollen, warum etwas so ist, wie es angeblich unbedingt sein muss. Die Belege erwarten. Die davon ausgehen, dass es für jede Entscheidung, für jede Massnahme gute Gründe geben muss und sie das Recht haben, diese einzufordern. Und die es nicht als unanständig, sondern als ihr persönliches Recht empfinden, Fragen zu stellen.

Danke für Ihre Zweifel. Und danke für die Unterstützung an diesen Hort des Zweifels.

Ich denke, wir würden alle noch in Höhlen leben und Mammuts jagen, wenn es in der Geschichte der Menschheit keine Skeptiker gegeben hätte. Wobei offen gesagt dieses Szenario auch schon schlimmer klang als jetzt gerade. So eine Höhle: Derzeit würde ich sie vermutlich nehmen. Ich wäre zwar ein mieser Jäger, aber das würden andere für mich erledigen, und ich würde dann in der Zwischenzeit die Jagd in Form von Höhlenmalereien als Geschichte erzählen. Jeder das, was er kann. Jedenfalls wurden die Neandertaler wenigstens kaum zensiert, wenn sie etwas an die Wände kritzelten.

Meine Erfahrung aus unzähligen Begegnungen ist: Die meisten Leute, die meine Texte lesen, stellen gerne Fragen. Nicht, um anderen lästig zu fallen, sondern, weil nur Fragen überhaupt erst Antworten eröffnen. Weil sie lernen wollen, verstehen wollen, wissen wollen. Und nicht einfach das übernehmen, was man ihnen vorgekaut hat. Aus meiner Sicht müsste das ein Schulfach sein: Skeptisch sein, kritisch sein, Fragen stellen. Aber angeblich ist das alles ganz furchtbar. Wie soll man das denn bitte benoten?

Das sagt uns viel über die andere Seite. Wer Fragen verhindern will, und das geschieht derzeit überall, beweist damit nur eines: Er weiss schon, wie das gewünschte Resultat aussehen soll, und jede weitere Frage könnte das erwünschte Ergebnis gefährden. Deshalb mögen Regierungen und Behörden keine Skeptiker. Eher verstörend ist, dass inzwischen auch die meisten Medien finden, Fragen zu stellen und Zweifel zu äussern sei nicht opportun. Diese unheilige Allianz hat definiert, was wir glauben sollen, und nichts ist schlimmer für sie als Leute, die das nicht einfach blind übernehmen.

Und darum seid Ihr so wichtig. Viel wichtiger als das, was ich hier schreibe. Es wird oft behauptet, Leute wie ich würden nur «eine Blase bedienen». Dieser Vorwurf kommt ausgerechnet von den Leuten, die mit den Mitteln der Zensur, des Totschweigens, der Diskreditierung, der Denunzierung und Diskriminierung die grösste Blase der Weltgeschichte konstruiert haben. Oder besser: Heranmanipuliert. Falls ich wirklich nur eine Blase bediene, dann ist es immerhin eine, die noch so gerne bereit wäre, keine mehr zu sein, weil ihre Fragen und Zweifel auch von denen ausserhalb ernst genommen werden. Es ist kein freiwilliges Verharren in einer Blase. Man hat uns in eine solche gesperrt.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass jeder meiner Gedankengänge von Leuten wie Euch schon tausendfach gedacht wurde. Oft lange vor mir. Es in Worte zu fassen, hat lediglich den Zweck, sichtbar zu machen, dass man damit nicht allein ist. Aber so sehr ich an die Macht der Worte glauben will (und auch glauben muss, weil mir sonst nichts bleibt), so klar ist mir auch, dass diese Worte wertlos sind, wenn ihnen keine Handlung folgt. Es lässt sich nicht bemessen, was meine Worte und die anderer auslösen. Aber nur schon die Ausdauer, mit der so viele Menschen unerschütterlich an den Fragen, den Zweifeln und der Skepsis festhalten, die Einzelne aufwerfen, spricht Bände. Und gibt Hoffnung.

Hier wird Ihre Skepsis noch laut ausgesprochen. Danke für Ihre Unterstützung.

Und wenn ich schon für einmal mit so vergleichsweise leisen Tönen unterwegs bin, erlaube ich mir, im Anschluss Worte eines anderen zu übernehmen, den ich von frühester Jugend verehrt habe. Sein Name ist Wolfgang Borchert, und ich war damals, als ich ihn entdeckte, kindisch stolz darauf, dass wir uns den Geburtstag teilen, den 20. Mai. Völlig vergessen ist er dank einigen guten Deutschlehrern in diesem Land noch nicht, aber er wird viel zu wenig gewürdigt. Ich stelle seine Gedanken in Form seines vermutlich berühmtesten Gedichts an den Schluss als «optionale Lektüre». Borchert hat nicht viel geschrieben, weil ihm die Zeit davonrannte. Aber das Wenige ist bleibend.

Es ist übrigens nicht einfach ein Gedicht gegen den Krieg. Es ist eine Aufforderung, dann Nein zu sagen, wenn man den Weg als falsch begreift. Es ist eine Aufforderung zu Skepsis, zu Zweifeln, zu Fragen. Und damit überlasse ich diesem Meister der schlichten Wahrheit das Wort:


Wolfgang Borchert: Dann gibt es nur eins! (Sag NEIN!)

Du. Mann an der Maschine und Mann in der
Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du
sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe
mehr machen – sondern Stahlhelme und
Maschinengewehre, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Mädchen hinterm Ladentisch und
Mädchen im Büro. Wenn sie dir morgen
befehlen, du sollst Granaten füllen und
Zielfernrohre für Scharfschützengewehre
montieren, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen
befehlen, du sollst statt Puder und Kakao
Schiesspulver verkaufen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst einen neuen Tod
erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder,
du sollst Hasslieder singen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst die Männer
kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst den Mord segnen
und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Kapitän auf dem Dampfer. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst keinen Weizen
mehr fahren – sondern Kanonen und Panzer,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen
befehlen, du sollst Bomben und Phosphor
über die Städte tragen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Schneider auf deinem Brett. Wenn sie
dir morgen befehlen, du sollst Uniformen zuschneiden,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Richter im Talar. Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Mann auf dem Bahnhof. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst das Signal zur Abfahrt
geben für den Munitionszug und für den
Truppentransport, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der
Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den
Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Mutter in der Normandie und Mutter in
der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London,
du, am Hoangho und am Mississippi, du,
Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und
Oslo – Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der
Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt
Kinder gebären, Krankenschwestern für
Kriegslazarette und neue Soldaten für neue
Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es
nur eins:
Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!

Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann:

In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die grossen Schiffe
stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig träge
gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algen-, tang- und
muschelüberwest den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich
fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben –

die Strassenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde
verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und
Gleise liegen, hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen
kraterzerrissenen Straßen –

eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen,
gefrässig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und
Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und gierig,
unaufhaltsam –

der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen, der Reis
wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf den
brachliegenden Äckern erfrieren und die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie
umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken –

in den Instituten werden die genialen Erfindungen der grossen Ärzte sauer
werden, verrotten, pilzig verschimmeln –

in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern
werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und
Kirschsaft verkommen – das Brot unter den umgestürzten Tischen und auf
zersplitterten Tellern wird grün werden und die ausgelaufene Butter wird
stinken wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten
Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer und die qualmenden
Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken
werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln – zerbröckeln – zerbröckeln –

dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter
Lunge, antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter
wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen den unübersehbaren
Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen
verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend – und
seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört in der Steppe verrinnen, durch
die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen
Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehört, antwortlos, letzter
Tierschrei des letzten Tieres Mensch – all dieses wird eintreffen, morgen,
morgen vielleicht, vielleicht heute nacht schon, vielleicht heute nacht, wenn – –
wenn – –

wenn ihr nicht NEIN sagt.

Hier werden Sie die Wahrheit nicht finden (weil ich keine «Zeitung» bin)

Hätten Sie’s gewusst? Wenn etwas in der Zeitung steht, stimmt es mit Sicherheit. Stammen die Informationen hingegen aus YouTube, sind es blanke Lügen. Diese Weisheit verdanken wir Thomas Meyer. Er ist ein Tiefgläubiger vor dem Herrn.

«Thomas Meyer, vermutlich 1974 geboren, ist ein Agent des Weltjudentums, der eine Tarnexistenz als Schriftsteller führt. Nicht einmal seine Mutter kennt seinen richtigen Namen.»

So stellt sich Herr Meyer auf seiner Webseite vor. Humor ist nicht diskutierbar. Meinen trifft er damit nicht, aber möglicherweise ist das Kurzporträt ein Brüller bei seinen Fans. Es ist ganz bestimmt lustig auf einer Ebene, die sich mir nicht erschliesst.

Thomas Meyer ist «Schriftsteller und Kolumnist», wie wir in der Beschreibung bei seiner Kolumne auf blick.ch erfahren. Das bin ich beides auch, aber es sind keine geschützten Titel, jeder kann sie sich überstreifen, deshalb verzichte ich dankend darauf, damit herumzuwedeln.

Wenn Schriftsteller und Kolumnist Thomas Meyer für den «Blick» in die Tasten haut, erfahren wir unterm Strich immer dasselbe: Da draussen gibt es eine gute und eine böse Welt, Meyer gehört zur guten, und er sagt uns zielgenau, welches die böse ist. Weil das Leben aber anstrengend ist, macht er sich nicht die Mühe, selbst herauszufinden, wer zu der einen und wer zur anderen Seite gehört. Er lässt es sich sagen. Und übernimmt es blind.

Von wem?

Von den Zeitungen.

Denn die sind eine heilige Instanz. Das waren sie für meine Grosseltern auch, aber die wurden so um den 1. Weltkrieg geboren und hatten keine grosse Auswahl. Meyer, «vermutlich 1974 geboren», hat eine ungleich grössere Auswahl an Informationskanälen. Er entscheidet sich dennoch, die Definition unserer Vorfahren zu übernehmen.

Wie die aussieht, offenbart er ein weiteres Mal in diesem Beitrag. Kurzzusammenfassung: Es gibt DIE Wissenschaft, und sie liegt richtig, und wer etwas anderes sagt, liegt falsch. DIE Wissenschaft schafft unumstössliche Fakten, alles andere ist eine Lüge.

Ich fürchte, Meyer hat nicht verstanden, was Wissenschaft ist, dass sie vom Diskurs, vom Wettbewerb und von der Weiterentwicklung lebt und dass sie nur weiterkommt, WENN sie hinterfragt wird. Die Wissenschaft ist keine unfehlbare Figur aus einer Weltreligion, sie ist in Bewegung. Nur schon deshalb ist der verlinkte Beitrag die Bits und Bytes nicht wert, die für ihn aufgewendet wurden.

Danke für Ihre Unterstützung. Lasst uns 2023 zum Jahr der Wahrheit machen.

Aber es geht weiter. DIE Wissenschaft, so Meyer – der natürlich selbst nicht über die entsprechende Expertise verfügt und sich deshalb auf jemanden verlassen möchte –, steht in seinem Weltbild einem bösen Feind gegenüber: Den Leugnern. Ihre Waffe sind soziale Medien und digitale Plattformen. Zitat aus seinem Beitrag:

Weshalb hingegen Privatpersonen dazu übergehen, das Gegenteil dessen zu glauben, was in der Zeitung steht, und ihr Vertrauen Youtube-Schwätzern schenken, ist etwas komplexer. 

Also: Was in der Zeitung steht, stimmt immer, wer das Gegenteil glaubt, ist ein Leugner. Und diese Leugner zieht es zu YouTube, weil dieses – völlig im Gegensatz zu Zeitungen – offen ist für Lügner, Schwurbler und das andere Gesocks. Es kam bisher nie vor, dass EINE Zeitung eine Unwahrheit verbreitet hat. Oder eine Agenda verfolgt hat. Oder die Leser manipuliert hat. Nie. Nie. Nie.

Wenn Meyer Zeitungen so sehr liebt: Hätte er dann nicht allenfalls in den letzten rund drei Wochen mal eine lesen können? Und nachverfolgen, wie uns ein (mindestens) grosser Verlag systematisch hinters Licht geführt hat in Zusammenarbeit mit höchsten Regierungskreisen? Er kann es nicht gelesen haben, denn dann könnte er heute nicht ernsthaft schreiben, es sei des Teufels, das Gegenteil von dem zu glauben, was in der Zeitung steht.

Ernsthaft: Wer heute in einer Debatte das Argument «das stand aber in der Zeitung» verwendet, gehört disqualifiziert. Eigentlich war das schon früher ein denkbar sinnbefreites Argument, aber heute ist es das zweifelsfrei.

Thomas Meyer pathologisiert auch munter. Er sagt den Leuten, die nicht einfach glauben, was in der Zeitung steht, was mit ihnen nicht stimmt. Und er unterstellt ihnen eine durch YouTube und Co. gefütterte Halbbildung. Weil er selbst zu faul ist, sich aus verschiedenen Quellen zu informieren und bequemerweise einfach DER Zeitung alles glaubt, sind alle anderen irgendwie nicht ganz sauber. Das ist eine beliebte Methode: Wenn ich selbst keine Ahnung habe, erkläre ich einfach alle anderen zu Verrückten, dann wirkt mein begrenzter Horizont wie ein endloses Meer der Weisheit.

Lieber Herr Meyer, Zeitungen sind ein Informationskanal. YouTube ist das auch. Unzählige andere Quellen sind das auch. Ob stimmt, was uns gesagt wird, hängt nicht davon ab, ob der Ursprung «Zeitung» oder «YouTube» heisst, sondern lediglich davon, ob es wirklich stimmt oder nicht. Und das findet nur der heraus, der Fragen stellt, weil er Zweifel hat. Der sich zusätzliche Informationen auf allen möglichen Kanälen beschafft, sie vergleicht, Schlüsse zieht, den gesunden Menschenverstand aktiviert. Leute wie Sie, welche die Zeitung lesen und einfach davon ausgehen, dass das Gelesene stimmt, sind die grösste Seuche der Menschheit. Sie liefern sich einem System aus und geben der Willkür Vorschub.

Ich arbeite seit 30 Jahren als Journalist und war bei mehreren Zeitungen beschäftigt. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, das mir allein schon das den Status des Fackelträgers der Wahrheit verleiht. Ich musste mich stets bemühen, die Wahrheit zu suchen. Ich konnte nicht einfach schreiben, dass die Erde flach ist, und das wurde in dem Moment zur Tatsache, in dem es in der Zeitung stand. Es wäre immer noch falsch gewesen, auch wenn es in DER Zeitung stand. Was ist das für eine absurde Definitionskette?

Und dann, bitte bleibt jetzt stark, schreibt «Schriftsteller und Kolumnist» Thomas Meyer auch noch das hier:

Demokratie hat viel mit Aufklärung zu tun, weswegen «alternative Fakten» ein ernsthaftes Problem darstellen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt – und entschlossenen Widerstand erfordern.

Hier ist es wieder. Es gibt Fakten, und die stehen nur in Zeitungen, und wenn irgendwo anders das Gegenteil davon steht, sind das automatisch «alternative Fakten», die natürlich keine Fakten sind.

Wie kann man das glauben? Wie kann man glauben, dass das, was in DER Zeitung steht, die Wahrheit ist und alles, was dem entgegensteht, ein «alternativer Fakt» beziehungsweise eine Lüge? Und wie kann der gesellschaftliche Zusammenhalt leiden, wenn eine Gesellschaft eine Alternative zu dem erhält, was man uns mit dem Baseballschläger als «die Wahrheit» einprügeln wird? Wie kann Widerstand gegen etwas, was uns als einzige Wahrheit verkauft werden, falsch sein? Wie kann es falsch sein, die Wahrheit zu suchen, indem man nicht einfach das als gegeben hinnimmt, was an einem einzigen Ort steht.

Ja, es stimmt. Eine Gesellschaft, die zu 100 Prozent ohne jeden Abweichler glaubt, was in der Zeitung steht, hat einen viel besseren Zusammenhalt. Sie ist viel einfacher zu führen, sie macht keine Probleme, sie ist überaus bequem für die Regierung.

Das hat die Geschichte bewiesen. Sklaven waren schon immer bequem für ihre Besitzer.

Ich bin nicht im Besitz der Wahrheit. Ich suche sie aber konsequent. Danke für Ihre Unterstützung.

Marco Rima als «Maskottchen»

Der Zürcher «Tagesanzeiger» setzt seine Mission fort. Marco Rima ist eine Unperson. Was auch immer er sagt und tut: Es muss falsch, daneben und fürchterlich gefährlich sein. Das neueste Kapitel in einer Geschichte der Obsession.

Der Komiker Marco Rima wurde in den vergangenen drei Jahren vom Liebling der Medien zur Reizfigur. Die Mischung aus Erfolg, Bodenständigkeit und einem gewinnenden Wesen verschaffte ihm lange Dauerpräsenz in Zeitungen, Radio und TV. Dann beschloss er, seine Meinung zur Coronapolitik öffentlich zu sagen. Ab sofort war er für die meisten Journalisten frei zum medialen Abschuss.

Dass er nach der Aufhebung der Massnahmen eine neue Tour lancierte, die erfolgreich verlief, war den wenigsten eine Zeile wert. Zu schreiben gab er nur, wenn die Chance bestand, ihn in irgendeiner Weise ins schiefe Licht zu rücken. Rima tut nun das einzig Richtige: Er liefert die dazu nötigen Vorlagen gleich selbst. Denn wenn man ohnehin schon eine Unperson ist, kann man diesen Ruf auch bewirtschaften. Kommt dazu, dass er nur seinen Job macht. Oder soll er vielleicht nun Döner braten?

Mit seinem neuesten Song, den er auf Youtube veröffentlicht hat (siehe ganz unten), liefert er Empörung mit Garantieschein. Er singt über Klimakleber, als Vorlage diente das einst populäre Kinderlied «Zehn kleine Negerlein» (Verzeihung, aber das Lied heisst nun mal so), und Rima erscheint gleich vierfach: Im Original, kostümiert als Indianer, als Weisser mit Rastafrisur und mit schwarz gefärbtem Gesicht. Eben einfach alles, was man nicht mehr tun sollte, wenn es nach der Twitterblase geht. Es ist das volle Programm (und übrigens, als Warnung, auch ein echter Ohrwurm).

Selbstverständlich überschlugen sich die Medien danach umgehend mit Berichten der Marke «darf man das?», um die Antwort gleich selbst zu geben. Die Alternative wäre gewesen, den neuesten Wurf von Marco Rima einfach zu ignorieren, wenn er einem nicht gefällt. Was nicht stattfindet, kann auch niemanden aufregen. Aber das schaffen die Medien einfach nicht. Der Empörungsreflex ist zu stark.

Danke für Ihre Unterstützung meiner Arbeit.

Die originellste Reaktion, nicht zwingend im positiven Sinn, findet sich aktuell im «Tagesanzeiger». Der Kommentar von Andreas Tobler (nur für Abonnenten) ist grösstenteils eine Art Küchentischpsychologie. Der Redaktor erklärt uns, was Rima eigentlich wollte, um danach zu sagen, was er stattdessen tut. Der Komiker wolle provozieren, aber das sei «Blödsinn», er bediene nur vorgefasste Meinungen.

Da schliesst jemand von sich selbst auf die andern. In Wahrheit hält Rima den Leuten einen Spiegel vor, die ihre Meinung allen anderen aufzwingen möchten. Und es ist der «Tagi», der hier eine vorgefasste Meinung mit der entsprechenden Kundschaft bedient – nämlich seine eigene.

Tobler schafft es nicht mal, den Originaltitel des verwendeten Kinderlieds niederzuschreiben. Obschon das ja ein reines Zitat wäre und er sich selbst nicht der Verwendung des Worts «Negerlein» schuldig machen würde. Er lässt das Wort einfach zugunsten von drei Pünktchen aus. Weil er sonst sicher umgehend in die Hölle käme.

Damit liefert der Kommentator gleich das beste Argument dafür, dass Rimas Aktion durchaus nötig war. Die Schere im Kopf ist allgegenwärtig, sie greift in die Sprache ein mit dem Fernziel, das Denken zu verändern. Rimas Video zeigt spielerisch den Irrsinn, der darin liegt, eine bessere Welt erschaffen zu wollen, indem wir Frisuren, Maskeraden und Wörter auf eine Tabuliste setzen.

Gemäss dem «Tagesanzeiger» ist es Unsinn, wenn Rima kritisiert, was man heute alles nicht mehr darf und eine Meinungszensur beklagt. Denn was er da performe, «wurde vor ihm bereits hundertfach gemeint und gesagt», es gebe einen stetigen Dialog über Themen wie Rastalocken, Blackfacing und andere.

Diesen Dialog mag es am Stammtisch geben, bestimmt aber nicht ernsthaft geführt in den grossen Medien. Diese stürzen sich auf angebliche Grenzüberschreitungen wie den verkleideten Jodler in Walzenhausen und überlassen es den Lesern in den Kommentarfeldern, sich dafür oder dagegen auszusprechen. Im «Tagesanzeiger» hat jedenfalls in den letzten Jahren des Woke-Wahnsinns nie einer eine Stange gebrochen für die freie Rede, für Gelassenheit, für Verhältnismässigkeit.

Kurz und gut: Der Kommentator tut das, was er dem Objekt zuschreibt. Er haut einen raus, um sich bei der eigenen Klientel anzubiedern. Auf Kosten eines Mannes, der sehr klar erkannt hat, dass wir unterwegs in eine falsche Richtung sind.

Zuschlechterletzt wird Marco Rima im bewussten Artikel als «das Maskottchen vorgefasster Meinungen» bezeichnet. Wenn es ein «Maskottchen vorgefasster Meinungen» gibt, dann sind das die grossen Medien in der Schweiz, inklusive dem «Tagi».

(Zur Transparenz: Ja, ich bin gut befreundet mit Marco Rima. Aber das wäre nicht mal nötig, um einen klaren Gedanken in dieser Sache zu fassen)

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Wir sind nicht so wie die andern. – Ein Aufruf.

Die jüngsten Zeiten liefern unzählige Steilvorlagen für Schadenfreude. Man ist inzwischen sogar versucht, grausam zu sein. Aber diesen Gefallen dürfen wir den andern nicht tun. Denn es würde uns auf ihr Niveau herunterziehen. Wir müssen grösser sein als sie. Ein aktueller Fall – und der Versuch einer Anleitung.

Ich komme gleich zum Punkt. Aber diese Geschichte ist wichtig dafür.

Jessica Weaver-Day aus Ohio in den USA war Mutter von zwei Zwillingstöchtern im Alter von sechs Jahren. Am 11. November 2021 liess sie ihre beiden damals fünfjährigen Kinder gegen Covid-19 impfen. Davon berichtete sie in den sozialen Medien. Eineinhalb Stunden lang hätten die beiden aus Furcht vor der Spritze geschrien, bevor sie entmüdet den Kampf aufgaben. «I’m beat», schrieb die Mutter. «Ich bin erledigt.» Ihre Kinder vermutlich auch. Aber die Mission war erfüllt.

Im Januar 2022 schrieb Weaver-Day, dass sie nach dem «Booster» für mehrere Stunden starke Nebenwirkungen hatte. Aber die Impfung sei «es wert». Und die gute Nachricht sei, dass ihre kleinen Töchter nach ihrer zweiten Spritze, die sie in der Zwischenzeit erhalten hatten, keinerlei Probleme gehabt hätten ausser einem schmerzenden Arm.

Ab Juni 2022 berichtete die Mutter immer wieder von «seizures», also Krampfanfällen, bei ihrer Tochter Anna. Im September 2022 hatte die gesamte Familie Corona, gemäss eigenen Berichten drei Wochen lang. Am 2. Januar 2023 verbrachte Anna aufgrund ihrer Krampfanfälle fünf Tage im Spital.

Am 25. Januar 2023 fand der Vater seine Tochter regungslos im Bett. 15 Minuten nach der Ankunft in der Notaufnahme war Anna tot. Die Todesursache ist nicht bekannt. Die Mutter wünschte sich eine baldige Einäscherung. Die Beisetzung fand am 30. Januar 2023 statt.

Der Tod eines sechsjährigen Kindes ist an Traurigkeit kaum zu überbieten. Die Mutter hat derzeit aber noch mit weiteren Problemen zu kämpfen: Sie wird in den sozialen Medien mit Vorwürfen, Häme und Hass übergossen. Ihre begeisterte Chronologie der familiären Impfstory wird ihr nun zum Verhängnis.

Ich sage es offen: Ich habe Verständnis dafür, dass einige gar nicht anders können, als so zu reagieren. Wir, die wir dankend auf die Impfung verzichteten, wurden jahrelang wie Aussätzige behandelt. Man hat uns ausgesperrt, als unsolidarisch gebrandmarkt, als verantwortlich für Todesfälle bezeichnet. Wir waren schuld daran, dass es immer noch Massnahmen gab, wir waren durchgeknallte Spinner, welche die Gesellschaft in Geiselhaft nahmen. Wir waren schlimmer als das Virus.

Aber mein Aufruf: Lasst uns nicht so sein wie die Leute, die das alles getan haben. Wir müssen Grösse zeigen, so schwer es fällt. Im geschilderten Fall ist die Mutter Opfer, nicht Täterin. Ja, sie war gutgläubig und hat sich in die Irre führen lassen. Aber das war das Ergebnis der unvergleichbaren Terrorkampagne von Staat und Medien. Nicht jeder ist stark genug, dem zu widerstehen. Nicht jeder hat es in sich, einem Druck über mehrere Jahre hinweg standzuhalten. Nicht jeder hat die Kraft, die soziale Ausgrenzung auszuhalten. Wir sind alle verschieden. Wir haben alle unsere Geschichte.

Wir sind nicht wie sie. Wir sind nicht bereit, andere Menschen auf Knopfdruck zu diskriminieren, zu diskreditieren, zu denunzieren. Die andern haben das getan, bereitwillig, lustvoll, hörig. Wir nicht. Und deshalb darf man nun einfach um dieses Kind trauern. Ohne es zu instrumentalisieren. Die Wahrheit wird auch ans Licht kommen, ohne sich an denen schadlos zu halten, die letztlich auch nur ein Opfer des Systems sind.

Schreiben, was ist. Ohne Schranken. Dank Ihrer Unterstützung. Hier finden Sie alle Informationen.

SRF: Eine Marke im freien Fall

Ich halte nicht viel von Umfragen. Aber ich mache es jetzt mal wie die andere Seite: Wenn mir das Ergebnis passt, nehme ich die Befragung ernst. Hier geht es um den Wert von Schweizer Marken – und den Absturz des Schweizer Radio und Fernsehen.

Eine regelmässige Umfrage will erheben, welche Marken in der Schweiz besonders beliebt sind. Platz 1 gehört in diesem Jahr einer US-Marke, nämlich «Whatsapp». Erst auf Platz 2 folgt mit der Migros ein einheimisches Gewächs. Gut, vermutlich nützt man dieser Tage einen Messenger auch weitaus häufiger als einen Detaillisten. Zudem gibt es sowieso eine Verschiebung hin zu digitalen Marken. Mehr zur Befragung erfährt man hier.

Wie so oft scheinen mir die Verlierer weitaus spannender als die strahlenden Sieger. Typisch schweizerische Errungenschaften haben es immer schwerer. Ovomaltine kippte von Platz 18 auf 37 (wer trinkt das eigentlich noch?), Rivella von 22 auf 56. Die Fluggesellschaft Swiss, inzwischen ja auch nur noch sehr theoretisch (nein, nicht mal das) ein Schweizer Unternehmen, rutschte von Rang 33 auf 65 ab. Was ich einfach mal grosszügig auf den Impfpflicht-Irrsinn bei der Belegschaft schiebe.

Aber wer sich echt Gedanken machen muss, ist das Schweizer Radio und Fernsehen, kurz SRF. Das war mal eine echte Institution in diesem Land. Dieser gelang das Kunststück, von Platz 12 auf Platz 42 durchgereicht zu werden.

Das hat zunächst natürlich eine gewisse Logik. Meine eigenen Kinder wissen kaum mehr, dass es SRF gibt, analoges TV ist bei den Jüngeren kein Thema mehr, und auch in anderen Altersklassen ist der Pflichttermin um 19.30 Uhr oder 20.15 Uhr längst keiner mehr.

Andererseits versucht SRF ja mit Biegen und Brechen, auf anderen Feldern Fuss zu fassen. Die Sendergruppe grast mit Gebührengeldern fröhlich mit News im Bereich der privaten Onlinemedien und hat mit «Play Suisse» einen eigenen Streamingdienst aufgezogen, der nicht von einem durchgetakteten TV-Programm abhängig ist. Man versucht also fleissig, abseits der alten Sendegewohnheiten Land zu gewinnen, aber offenbar mit bescheidenem Erfolg. Unsere Vorfahren hätten sich jedenfalls nicht vorstellen können, dass 41 Marken beliebter sind als SRF, dieser heilige Gral im Tagesablauf.

Danke für Ihre Unterstützung meiner Arbeit.

Vielleicht bin ich ja zu optimistisch, aber ich interpretiere das Resultat nun einfach mal so, wie es sein müsste, wenn die Welt ein gerechter Ort wäre: Der Lack ist ab. Inzwischen müsste wirklich jeder gemerkt haben, dass das, was uns das Programm von SRF vorsetzt, nichts mit Unabhängigkeit, Objektivität und Staatsferne zu tun hat. Private Medien sollen tun, was sie wollen (auch wenn sie in den letzten Jahren selbst meine Toleranzgrenze ausgereizt haben), aber wenn es um ein mit Zwangsgebühren finanziertes Medium geht, hört der Spass auf.

SRF blieb nicht erst, aber vor allem in der Coronazeit den Beweis schuldig, dass die dort angestellten Brigaden auf der Suche nach der Wahrheit sind. Bei jedem Schlüsselthema unserer Zeit huldigen die TV- und Radiosender dem Zeitgeist, ducken sich vor der Obrigkeit und haben keine Hemmungen, Kritiker dieses Kurses zu zensieren oder zu diskreditieren.

Wäre schön, wenn all das aus diesem blamablen Absturz zu lesen wäre. Aber in der Lesart der Verantwortlichen ist es sicher ganz anders. Die Frage war falsch gestellt, man befindet sich eben gerade in einer Transformation, es ist nur eine Momentaufnahme: Das sind die typischen offiziellen Reaktionen auf solche Resultate. Wenn überhaupt jemand danach fragt. Aber glücklicherweise kann sich ja jeder sein eigenes Bild machen. Auch wenn wir kritischen Köpfe für unsere Befunde wohl kaum TV-Sendezeit bei SRF erhalten würden.

Vielleicht sind doch nicht die Medien das Problem

Haben Sie in jüngster Zeit die Leserkommentare bei Medienbeiträgen gelesen? Falls nicht: Gut gemacht. Es ist nämlich nicht empfehlenswert. Da tut sich ein Abgrund der nackten Ignoranz und schieren Dummheit auf.

Was haben beispielsweise die Leser der Blätter von CH Media zu den Corona-Leaks, die von eben diesen Zeitungen aufgedeckt wurden, zu sagen? Sind sie entsetzt über den Korruptionssumpf, der sich da auftut? Nicht doch. Das war alles völlig in Ordnung. Hier ein paar Müsterchen.

Ich habe keinen blassen Schimmer, wen der Kommentator mir «verdientem Magistraten» meint. Ich habe auch keine Ahnung, wer da angeblich seit Langem schuldlos am Pranger steht. Aber selbst wenn es jemanden gäbe: Der darf nun aufgrund seiner angeblichen Verdienste tun, was er will? Und Leser XY regt sich nicht darüber auf, dass an ihm vorbei der Staat und ein Verlagshaus Politik betrieben haben?

Aber keine Angst. Es geht noch schlimmer:

Der Zweck heiligt die Mittel. Gut zu wissen. Wenn ein Bundesrat also findet, wir sollten nun alle dringend auf allen Vieren zur Arbeit kriechen und uns das als absolut zwingend verkauft, ist es auch völlig ok, wenn er mit der Verletzung des Amtsgeheimnisses dafür sorgt, dass uns diese Botschaft medial als richtig verkauft wird. Denn es ist ja das «Richtige», also darf man das auch. Und bitte, lasst uns gar nicht erst darüber diskutieren, dass man in einer Demokratie allenfalls darüber befinden sollte, was richtig und was falsch ist. Das überlassen wir einfach der Regierung.

So. Noch nicht genug gekriegt? Bitte sehr. Es geht munter weiter:

Ach so! Das ist praktisch. In Zukunft sollte jeder geplante Bundesratsentscheid vorher durch eine Indiskretion an die Medien gelangen, damit wir uns «entsprechend einstellen» können. Und natürlich besteht nicht die Gefahr, dass diese Indiskretionen erst zu diesem Entscheid führen. Auf gar keinen Fall. Also: Uns kann gar nichts Besseres passieren als ein Leck im Bundesrat. Falls dieser jemals entscheiden sollte, dass wir ab morgen nicht mehr atmen dürfen, erfahren wir es immerhin rechtzeitig im «Blick» und können uns darauf einstellen.

Ja, wir haben ein Problem mit unseren Medien. Aber offenbar auch mit den Leuten, die diese Medien konsumieren.

Mir bleibt nur die Hoffnung, dass diese von jedem Verstand befreiten Zwischenrufe nicht die Regel, sondern bedauerliche Ausreisser sind.

Danke für Ihren Beitrag an diesen Blog und meine Arbeit.

Warum Alain Berset völlig unschuldig ist

Meine Texte gibt es nicht nur mit Kante und in aller Ernsthaftigkeit, sondern auch satirisch. Zum Beispiel jeden Monat im gedruckten «Nebelspalter». Hiermit zum Abo empfohlen – und ein Müsterchen kostenlos für meine Leser.

Das Magazin des «Nebelspalter» ist seit Urzeiten der Satire verschrieben – bis heute. Hier könnt Ihr es abonnieren, und das mit meiner ausdrücklichen Empfehlung. Ich bin darin regelmässig mit Texten vertreten. Anbei ein Beispiel aus der aktuellen Ausgabe, die gerade für meine Leserschaft besonders lesenswert sein dürfte.

Alain Berset wurde missbraucht

Bundespräsident Alain Berset ist nicht etwa Täter, sondern das Opfer seines geschwätzigen Umfelds. Das zeigt unsere Chronologie der letzten drei Jahre.

Es war höchste Zeit, dass Alain Berset im vergangenen Jahr seinen Sprecher Peter Lauener loswurde. Dieser hatte eine unangenehme Eigendynamik entwickelt und einfach von sich aus Medien seiner Wahl über Interna informiert. Berset selbst war dabei immer völlig ahnungslos, ihn trifft keine Schuld. Und das war nicht das erste Mal, dass andere seine Macht missbrauchten. Immer wieder hat sein Umfeld ohne sein Wissen einfach gemacht, was es wollte. Und er war danach gezwungen, nachzuziehen.

Ende 2020 beispielsweise wollte Alain Bersets Frau unbedingt verhindern, dass Weihnachten wieder ausartet. Der Gedanke war ihr unerträglich, diesen unsäglichen angeheirateten Onkel und seine verfressene Tochter zum Weihnachts- fest zu empfangen. Also rief sie beim «Blick» an und erzählte diesem, ihr Mann wolle an den Festtagen wegen Covid-19 eine strenge Limitierung der Gäste durchsetzen. Die Zeitung schrieb das pflichtschuldig nieder, und Berset sah sich darauf genötigt, politisch nachzuziehen.

«Er wolle generelle Regeln für die Festtage etablieren.»

Das sagte er, nachdem es der «Blick» bereits angekündigt hatte.

Die Kinder von Berset witterten daraufhin eine Chance. Als sie keine Lust hatten auf die sonntägliche Wanderung, schrieben sie dem «Blick» eine E-Mail und kündigten an, dass Papa bald einen Aufruf lancieren würde, das Haus möglichst nicht mehr zu verlassen. Die Redaktion machte das zur Schlagzeile, und Berset blieb danach nichts übrig, als vor die Medien zu treten:

«Bleiben Sie zu Hause!»

Damit war der Sonntag vor der Playstation gerettet. Aber schon bald drohte den Kindern weiteres Ungemach: Sie sollten demnächst das Wochenende bei den Grosseltern verbringen – der pure Horror. Warum sie abgeschoben werden sollten, war unklar, Papa Berset murmelte nur etwas von «ich bin dann geschäftlich im Schwarzwald». Der Nachwuchs musste handeln, kontaktierte wieder den «Blick», und kurz darauf sah sich Alain Berset vor den Medien zu folgender Aussage genötigt:

«Schicken Sie Ihre Kinder nicht zu den Grosseltern, das ist sehr wichtig.»

Satire gibt es übrigens auch immer mal wieder auf diesem Blog – dank Ihrer Unterstützung.

Ein intelligenter Mann wie Berset durch-schaut solche Mechanismen natürlich früher oder später. Um sich an seinen Kindern zu rächen, liess er sein Departement die Gefahr durch ausgelassene Stimmung am Wochenende untersuchen und verkündete schon bald:

«Die Partyszene muss verstehen, dass sie nun etwas anderes tun muss, als Party zu machen.»

Die Clubs wurden geschlossen. Seine Kinder kochten. Nun mussten sie den Samstag in diesem langweiligen Freiburger Vorort verbringen, statt sich mit den Kollegen eine gepflegte Tüte zu basteln.

Berset hatte nun Blut geleckt. So einfach war es, die Medien zu instrumentalisieren? Und er konnte das tun, ohne von der Verwandtschaft missbraucht zu werden? Als die ersten Kritiker kamen und die Schweiz als Diktatur bezeichneten, bat er seinen Kollegen Guy Parmelin daher, ein gutes Wort für ihn einzulegen. Und der tat das auch. Am 17. Februar 2021 stellte sich Parmelin vor die Medien und fragte:

«Sieht Berset wirklich wie ein Diktator aus?»

Die Frage war offenbar rhetorisch gemeint, es gab keine repräsentative Umfrage darüber.

Bersets neue Strategie funktionierte leider nicht immer. Es gab einfach zu viele Ereignisse, bei denen er die Medien nicht vorab informieren wollte, sondern lieber gar nicht. Schuld war sein gedrängter Terminplan. Denn dieses Amt ist einfach zu viel für einen einzelnen Mann. Er weiss ja manchmal selbst nicht mehr vor lauter Stress, ob er sich gerade in einem Privatflugzeug über einem Nachbarstaat oder in einer Staatslimousine auf dem Weg in den Schwarzwald befindet, wo er sich höchstpersönlich um die Förderung einer jungen Musikerin kümmern will.

Bundesrat ist ein gnadenloser Job.

Danke für Ihren Beitrag an meine Arbeit.