Die «Mittelländische»: Alles andere als eine Zeitung

Wir müssen dringend über eine Realsatire sprechen: »Die mittelländische Zeitung», kurz DMZ, die letzte brennende Fackel der Hysterikerhorden in Sachen Corona. Das Ding ist wenigstens unterhaltsam – wenn schon sonst nichts.

Dem einen oder anderen dürfte die «Mittelländische» schon einmal in den sozialen Medien aufgepoppt sein. Ihren Ruf, wenn man das so nennen möchte, hat sie im Grunde einem einzelnen Text zu verdanken: Einem Beitrag des Herzchirurgen Paul Vogt aus dem Frühjahr 2020, der viral ging.

Das ist bis heute der bestgelesene Artikel der DMZ. Offiziell publizierte Werte gibt es nicht, aber inzwischen dürften die Leserzahlen dieser «Zeitung» hart an der Gefriergrenze liegen. Weil ich nett bin, verlinke ich zu diesem Gedenkstein der DMZ.

Danach hat man offenbar Blut geleckt. Während selbst Mainstreammedien eine Legende nach der anderen aus dem Weg räumen müssen, die sie selbst einst erzählt haben, gilt bei der «Mittelländischen» immer noch: Wir werden alle an Covid-19 sterben.

Der «aktuellste» Artikel – er stammt vom 30. Oktober 2023 – fabuliert über die gefährliche Verharmlosung des Virus. Die ist in der Tat gefährlich, aber weniger für die Menschheit als viel eher für diesen Blog, der sich als Zeitung maskiert. Denn wenn sich niemand mehr Sorgen macht, wer soll dann bitte noch dieses Ding lesen? Da geht ein Geschäftsmodell flöten!

Die inzwischen eingegangene «Medienwoche» ist einst der Frage nachgegangen, was diese DMZ eigentlich genau ist, was sie will, wer sie macht und so weiter. Der Beitrag ist sehr vielsagend. So viel Intransparenz auf einen Haufen habe ich noch nie gesehen. Selbst die Leute, die mich nicht mögen, wissen wenigstens, mit wem sie es zu tun haben und was mich antreibt. Das ist bei der «Mittelländischen» nicht der Fall.

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Einst war es eine Lokal- oder Regionalzeitung, danach wurde es den Leuten dahinter wohl zu anstrengend, copy/paste mit Polizeimeldungen aus dem Schweizer Mittelland zu machen. Irgendwann wurde die Onlinepublikation dann eben zum Verkünder der Corona-Apokalypse, was sicher eine Weile gut lief.

Wer steckt dahinter? Der Herausgeber oder Verleger oder Chefredaktor oder alles zugleich oder nichts davon, wer weiss das schon, ist ein gewisser David Aebischer. Der ist eigentlich Musiker oder fallweise auch Musikproduzent oder Jugendarbeiter oder Männerbürogründer oder alles Mögliche, nur mit Sicherheit kein Journalist. Das merkt man erstens an seiner Schreibe und zweitens daran, dass er das, was er da macht, ernsthaft für eine «Zeitung» hält.

Was ihn antreibt, weiss ich nicht. Vielleicht hat er einfach ganz persönlich furchtbar Angst vor Corona und lebt diese hier aus. Ich habe mich niemals lustig gemacht über solche Leute und werde das weiterhin nicht tun. Die Frage ist nur, warum man individuelle Panik über die ganze Gesellschaft ergiessen muss (wie es beispielsweise auch Ringier-CEO Marc Walder getan hat).

Aber man darf schon genauer hinschauen, wenn jemand Klicks generiert, indem er Angst und Schrecken verbreitet. Die Recherche war eine richtig lustige Reise. Der gute Herr Aebischer ist auch Buchautor. Er hat beispielsweise einen Roman veröffentlicht, einen Krimi von 280 Seiten, der je nach Plattform zwischen 40 und 85 Franken kostet. Klingt nach einem Cover in Goldprägung. Wer mehr über das Buch erfahren will: Er stellt es in diesem Video hier vor:

Dass in viereinhalb Jahren nur zehn Klicks zusammenkamen (bald werden es dank mir mehr sein, Herr Aebischer!), liegt vielleicht daran, dass der Schriftsteller in spe seine digitale Lesung mit lauter Musik unterlegen musste, so dass man kaum ein Wort versteht. Was vielleicht ja aber auch besser ist.

Von seinem Selbstbewusstsein würde ich mir allerdings gern. eine Scheibe abschneiden. Nach dem Verfassen eines Romans, den vermutlich kein halbes Dutzend Leute gelesen hat, legte er dann noch ein Buch mit «Skizzen» zu diesem Roman vor. Er erklärt also gewissermassen die Vorgeschichte zum Roman, den keiner will. So viel Zeit und Energie muss man auch erst einmal haben.

Der Mann hat noch haufenweise andere Bücher geschrieben, eines beispielsweise mit dem Titel «Facebook-Freunde von David. H. Aebischer». Ich weiss nicht, ob er diese darin nur auflistet oder sonst noch wertvolle Informationen bereit hält. Ebenfalls unbekannt ist mir, was das «H.» bedeutet. «Hysteriker» allenfalls?

Die DMZ verkauft sich als Bollwerk gegen «Fake News». Die Seite ist gepflastert von Bannern und Links zu Seiten, die sich diesem Kampf verschrieben haben. Das ist ziemlich originell. Kein Mensch weiss, wer hinter dieser «Zeitung» steckt und wie ihre angeblichen News und Expertisen zustande kommen, aber sie will der Desinformation entgegenwirken? Da scheinen mir Telegramgruppen von Flacherdlern direkt wie ein Hort der Seriosität.

Möglicherweise generiere ich hier einige zusätzliche Klicks für diese zu Bits und Bytes gewordene Realsatire, aber das ist es allemal wert. Denn es ist zu befürchten, dass einige verwirrte Geister immer noch für bare Münze nehmen, was in der «Mittelländischen» steht. Ich sage ja oft und gern, dass mir kein Mensch ein Wort glauben muss, wenn ich über Corona schreibe, damit kann ich gut leben, und im Unterschied zum Mainstream mag ich Zweifler und Skeptiker. Aber im Fall der DMZ gilt: Wer nur entfernt daran denkt, ein Wort zu glauben, ist eine verlorene Seele.

Zur Sicherheit deklariere ich gerne: Das hier, was Sie gerad lesen, ist ein Blog und KEINE Zeitung. Was hier steht, ist meine persönliche Meinung. Aber die enthält im direkten Vergleich zu diesem anderen Blog, der sich «Zeitung» nennt, sogar Fakten.

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