Ein Schuss Irrsinn gefällig? Aber Vorsicht: Das Lesen der folgenden Zeilen kann zu nachhaltig wirksamen Traumata führen. Eine mögliche Konsequenz ist beispielsweise: Man zieht in den Wald und will mit dieser Welt nichts mehr zu tun haben. Wir präsentieren: Die Frisuren-Nazis der Klimabewegung.
«Fridays for Future» gibt es immer noch. Die Klimaaktivisten leiden ein bisschen, weil sie zuerst von Corona und dann vom Ukrainekrieg aus den Schlagzeilen geschubst wurden, aber nun ist es Zeit für neue Lebenszeichen. In Deutschland will «FFF» am Freitag – ja, wann denn sonst – wieder mal auf die Strasse gehen. Ein bisschen demonstrieren, kurz mal aufzeigen, dass wir alle bald sterben und fordern, die Demokratie durch eine Klimadiktatur zu ersetzen. Verbunden mit einem Schuss Kultur.
Allerdings ohne eine bestimmte Musikerin, die ursprünglich für ein Konzert vorgesehen war. Wie die BILD-Zeitung schreibt, hat FFF Hannover die Dame ausgeladen, weil sie Dreadlocks trägt. Sie ist im Bild oben (aus ihrem Instagramprofil) zu sehen.
Das sind übrigens so die Momente, indem ich kurz innehalte, die Hände von der Tastatur entferne, den letzten Satz noch einmal anschaue und denke: Ne, äh, kaum, oder? Habe ich das wirklich geschrieben? Mehr noch: Habe ich es geschrieben, weil es wirklich so ist und nicht etwa, weil meine Fantasie gerade auf einem wilden Pferd davon galoppiert ist?
Leider nicht Letzteres. Es ist die Realität. Was die weisse Musikerin mit ihren Dreadlocks macht, ist «kulturelle Aneignung». Meine geschätzten Leser wissen, dass ich mich dem Thema schon einmal angenommen habe.
Äussere Merkmale zur Kategorisierung von Menschen zu verwenden und ihnen daraus Nachteile angedeihen zu lassen: Das ist pfui. Man darf es aber offenbar, wenn man einen rassistischen Hintergrund dazu fabriziert. Lustigerweise (das Wort «lustig» ist nicht wörtlich zu nehmen) grenzen exakt die Leute heute munter andere aus, die früher bei jeder Art solcher Diskriminierung an der Decke klebten.
Und deshalb hat «Fridays for Future» der besagten Dame nun ernsthaft nahe gelegt, sie soll sich die Haare schneiden, dann dürfe sie auch auftreten. Auch das hätte ich nicht mal erfinden können, dafür reicht meine Vorstellungskraft schlicht nicht.
Irgendjemand beschliesst auf der Basis von sehr viel Halbwissen und noch viel mehr Empörungsfähigkeit, was eine junge weisse Frau im Jahr 2022 mit ihrem Körper tun darf und was nicht. Daraus leitet man Regeln ab, die dann wiederum zu Sanktionen führen. Und keine Sekunde lang merken diese Leute, wie absurd ihre Handlungen sind. Wie sie von Montag bis Donnerstag Antifa-Parolen schreien und am Freitag den Frisuren-Nazi spielen.
Ich merke gerade: Es gäbe zum Thema sehr viel zu sagen, aber mir ist ein bisschen schlecht. Ich lasse es.