Ich ziehe ziemlich weite Grenzen, wenn es um Humor geht. Empörung lösen Witze bei mir selten aus. Viel eher staune ich manchmal über die Dummheit, die hinter dem Versuch des Spässchens steckt. Neuestes Beispiel: Viktor Giacobbo.
Es ist natürlich anstrengend: Da zerfällt die Credit Suisse, die UBS kauft die Brosamen, der Finanzplatz Schweiz wird global durchgehechelt, die Zeitungen sind voll davon – und nun muss man auf die Schnelle eine Pointe dazu kreieren. Der Druck, der auf Viktor Giacobbo lastet, dem ehemaligen halbberuflichen Kaffeetrinker bei SRF, ist enorm.
Was dabei herausgekommen ist:
Über Humor lässt sich nicht streiten. Stossender ist, dass Giacobbo – mal wieder – die längst erwiesenen Nebenwirkungen der Covid-19-Spritze verharmlost beziehungsweise ins Lächerliche zieht. Offenbar ist er derart in seiner inneren Verleugnung der Tatsachen gefangen, dass er es nicht mal zur Kenntnis nimmt, wie inzwischen sogar die einst regierungstreuen Medien über die zahllosen Fälle berichten. Dass er nicht mitgekriegt hat, dass die «Pfizer Files» enthüllen, wie schlampig und manipulierend die Hersteller gearbeitet haben und wie willfährig die Staaten dabei mitgespielt haben.
Auf Kosten der Impfgeschädigten suggeriert der Mann dann auch noch, dass alles, was an Nato, Pharmaindustrie und Klimabewegung kritisiert wird, sowieso immer nur eine Ausgeburt der Verschwörungstheoretiker ist. Weil die Genannten ja alle bekanntlich nur selbstlos dem Guten in der Welt dienen.
Mich verblüfft die Naivität. Dass beispielsweise Pharmaunternehmen zum Ziel der Gewinnmaximierung sehr weit gehen, ist bekannt und wurde unzählige Male dokumentiert, unter anderem durch Gerichtsurteile, und das auch des Öfteren im Fall von Pfizer. Dass die Nato geopolitisch kein Friedensstifter ist, sondern nur die eigene Agenda verfolgt, sollte auch jedem klar sein.
Und was die Klimabewegung angeht: Nur schon die gezielte, durchgeplante Art und Weise, wie die Ikone Greta Thunberg aufgebaut wurde, spricht Bände. Da braucht es keine Verschwörungstheorien, die Fakten liegen auf dem Tisch. Die Geschichte vom Mädchen, das zufällig mit einem Transparent auf der Strasse entdeckt wurde, gehört in die Sammlung der Gebrüder Grimm.
Was will uns Viktor Giacobbo nun also eigentlich sagen? Dass jeder Zweifel an Nato und Co. unangebracht ist? Dass es kein globales Zusammenspiel der Mächtigen gibt? Lustigerweise war der Alt-Linke ja vor Corona immer schnell dabei, wenn es um Kritik am internationalen Kapitalismus und der Kooperation zwischen Unternehmen und Politik ging.
Nun hat er aberein neues Feindbild gefunden, die Staatskritiker, und offenbar auch neue Freunde, die Mächtigen. Sich in ein Boot zu setzen mit einem Medikamentenhersteller, um sich über dessen Opfer lustig zu machen: Das ist nicht mal schwarzer Humor. Es ist nur widerlich und sehr, sehr dumm.
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