Schwurbler sterben nie

Gut, ich muss mich korrigieren: Schwurbler sterben natürlich wie alle anderen irgendwann. Was aber nie sterben wird: Der missbrauchte Begriff. Er ist das Instrument der Hilflosen. Daran erkennen wir sie.

Ich warte darauf, dass im Boxring einer, der gerade gnadenlos verprügelt wird und völlig chancenlos ist, in die Ringecke flüchtet und ruft: «Schwurbler!» Denn das ist aufgrund seiner Unterlegenheit alles, was ihm noch bleibt.

Weg vom Kampfsport, hin zum Verbalkampf: Wer keine Argumente hat, dem bleibt nichts anderes übrig, als sein Gegenüber mit einem Etikett zu versehen, das dank der Medien negativ behaftet ist.

Jolanda Spiess-Hegglin, im Nebenamt Kämpferin gegen den Hass im Netz, im Vollmandat Dirigentin eines Hass-Orchesters, steckt derzeit in dieser Situation. Die «Hate Leaks» enthüllen, wie sie drauf ist, was sie denkt und sagt und zu was allem sie bereit ist. Keine Gerüchte, keine Interpretationen, einfach nur Worte auf Papier aus Originalquelle. Wer das Ganze nicht mitgekriegt hat, kann es hier nachlesen.

Da bleibt ihr nun nur noch die Defensive, also die Ringecke und der Schwurblervorwurf. Bei ihr sieht das so aus:

Ich nehme an, inzwischen gibt es einen neuen Chat zwischen Jolanda Spiess-Hegglin und Hansi Voigt, in dem die beiden mal wieder besprechen, was es nun zu tun gilt. Darauf deutet die Tatsache, dass sie auf Twitter identische Verfahren wählen. Sie wollen das Chatprotokoll in Zweifel ziehen, weil Hansi Voigt in den «Hate Leaks»-Texten zitiert wird, obwohl er nicht Teil der Chatgruppe war.

Es gibt allerdings ein Protokoll eines zweiten Chats, an dem er durchaus beteiligt war, und das steht auch in unseren Texten. Dazu wird später noch mehr zu lesen sein. Wir haben es also mit einem Ablenkungsmanöver zu tun. Menschlich verstehe ich das durchaus, ich würde an ihrer Stelle auch ablenken wollen.

Danke für Ihre Unterstützung.

Aber nun zum «Coronaschwurbler». Das ist ihr Label für mich. Mal abgesehen davon, dass Corona mit dem aktuellen Hass-Fall nichts zu tun hat: Die Frau zieht munter einen Begriff weiter, von dem sie glaubt, er sei negativ behaftet, dabei wurden die sogenannten Schwurbler in den vergangenen Monaten fast täglich bestätigt.

Sie deckt mit dem Wort die Leute ein, die der Coronapolitik des Bundes, den Massnahmen und der Impfkampagne kritisch gegenüberstanden. Längst ist erwiesen, dass sie mit dieser Kritik richtig lagen. Gefahr nicht ansatzweise so gross wie behauptet, Massnahmen unnötig und unwirksam und schädlich, Impfung ein Rohrkrepierer, Zertifikat reine Schikane – aber ich erspare mir und Euch nun die Aufzählung aller Punkte, die belegen, dass «Schwurbler» ein Synonym von «restlos richtig gelegen» ist.

Was habe ich zu Covid-19 jemals geschrieben, das sich danach als unwahr erwiesen hat? Das wäre Bedingung für den Schwurbler-Begriff, wenn man ihn diskreditierend einsetzen will. Aber der Vorteil von Spiess-Hegglin ist, dass sie, die unermüdliche Netz-Detektivin, das gar nicht beweisen muss. Der Kampfbegriff Schwurbler kann einfach in die Runde geworfen werden und erzielt zumindest beim nicht selbständig denkenden Teil der Bevölkerung den gewünschten Effekt: Er weckt Misstrauen gegenüber dem so Betitelten.

Das ist eine gewisse Erleichterung für uns Betroffene. Wann immer Euch jemand als Schwurbler bezeichnet, wisst Ihr: Diese Person ist restlos ausgeschossen, was Argumente, Erwiderungen und Tatsachen angeht. Sie hat einfach nichts mehr im Arsenal. Alles, was ihr bleibt, ist dieses Label der nackten Hilflosigkeit.

Und wenn selbst das nicht nützt, kann man immer noch was von «Aluhut» oder «flache Erde» murmeln. Auch wenn das nichts mit dem Adressierten zu tun hat. Ich brauche Alufolie für Essensreste, die ich im Kühlschrank lagern will, und ich halte die Erde für ziemlich rund. Aber das spielt keine Rolle – einfach mal hinschreiben, irgendwas wird schon hängen bleiben.

Man kann sich über diese Leute aufregen, sie können einem aber auch leidtun. Ich stecke da irgendwo in der Mitte fest.

Diesen Blog gibt es dank Ihnen – herzlichen Dank.