Weg mit der Nähe!

Der Handschlag ist tödlich. Wenn nicht durch Covid-19, dann durch einen Hefepilz. Oder irgendwas anderes. Warum machen wir eigentlich nicht alle ab sofort einen Bogen um alle anderen? Dann leben wir länger. Und sterben allein.

So. Wo fangen wir an? Vielleicht im Jahr 2018. Damals berichtete «20 Minuten» von einer Tagesklinik, die beschlossen hatte, auf den Händedruck bei der Begrüssung der Patienten zu verzichten. Man könnte sich dabei ja sonst was einfangen, schliesslich kommen dort keine Gesunden hin. Eine grosse Gnade, dass die Ärzte überhaupt noch bereit waren, die Patienten bei sich zu empfangen. Und es tut dem Heilungsprozess sicher überaus gut, wenn kranke Leute sich von Anfang an so richtig unwillkommen fühlen.

Aber lassen wir die Ironie. Das Thema ist ernst. Und hat durch Corona enormen Aufschwung erhalten. Vor Kurzem geisterte beispielsweise ein Arzt durch die Medien, der seit 20 Jahren niemandem mehr die Hand gibt und allen anderen dringend empfiehlt, es auch so zu halten. Ach ja, und ins Gesicht fassen soll man sich bitte auch nicht mehr, die Atemwege danken es. Nachlesen kann man das hier.

Übrigens fasst man sich selten mit Absicht ins Gesicht, das ist in der Regel eine unbewusste Handlung. Vielleicht haben wir bald Therapiezentren, die einem diese Angewohnheit austreiben. Elektroschocks wären doch eine gute Option?

Danke für Ihre Unterstützung.

Weil Covid-19 alleine erfahrungsgemäss nicht mehr reicht, um die Leute zum Umdenken zu bringen, haben Forscher nun mal schnell einen gefährlichen Pilz entdeckt. Der erklärt, warum derzeit reihenweise Leute tot umfallen, weil sie so unvorsichtig waren und jemandem die Hand gereicht hatten.

Ich denke, wir sind uns einig: Wenn wir den Handschlag abschaffen, sollte Sex auch kein Thema mehr sein. Da berührt sich ja meistens einiges mehr als die Handinnenflächen. Küssen geht auch nicht mehr. Und wer weiss, ob man nicht auch bei einer simplen Umarmung ein Stück Haut des andern erwischt, so von tödlicher Wange zu bald toter Wange.

Leute, die solche Ratschläge erteilen, sind Zombies. Sie brüten über Mikroskopen, Daten und Werten, haben aber offenbar vergessen, was es heisst, Mensch zu sein. Ärzte sollten die Bedeutung persönlicher Nähe kennen. Sie sollten sich des Zusammenspiels zwischen Physis und Psyche bewusst sein. Ihnen sollte klar sein, dass man, wenn man ihren Tipps folgt, allenfalls den einen Virus oder Pilz weniger abkriegt, aber seelisch verkümmert. Und über all dem geht vergessen, dass wir alle irgendwann sterben, was es umso dringender macht, vorher zu leben. Wirklich zu leben.

Wie viele Menschen da draussen würden sich von Herzen wünschen, wieder einmal herzlich eine Hand drücken zu dürfen, sich zu umarmen oder zu küssen? Das echte Problem unserer Zeit ist die Einsamkeit. Und dann laufen Mediziner herum und fordern uns auf, auf Abstand zueinander zu gehen. Das ist möglicherweise der miserabelste und gefährlichste «Gesundheitstipp» der Geschichte. Solche Ärzte gehören aus dem Verkehr gezogen. Aber stattdessen macht man das lieber mit den Ärzten, die mit Leib und Seele für ihre Patienten da sind.

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