Der Glaube macht selig

Ich frage mich, warum unsere Landeskirchen nicht schon längst einen riesigen Zustrom an neuen Mitgliedern verzeichnen. Denn die Menschen in diesem Land wollen vor allem eines: glauben, glauben, glauben. Ohne Fragen zu stellen. Das perfekte Profil für einen treuen Kirchengänger.

Ich habe seit einiger Zeit eine neue Technik: Ich verbreite meine Ergüsse in den sozialen Medien und ignoriere die Reaktionen weitgehend. Dank und Lob vernebeln die Sinne, und die Kritik kommt ja leider meist substanzlos daher. Wer sich da auf eine Debatte einlässt, spielt sehr schnell Pingpong ohne Ball. Es bringt einfach nichts.

Wobei ignorieren in meinem Fall heisst: Ich antworte nicht. Lesen tue ich dann und wann durchaus, was die Leute so schreiben. Gesund ist das nicht. Man erfährt auf diese Weise, wie unberührt viele Menschen von Fakten bleiben. Vermutlich könnte der WHO-Chef morgen auf Knien gestehen, dass alles nur ein schlechter Witz war, und die Twitter-Gemeinde würde weiter an der Geschichte festhalten: Doch, Corona war eine Jahrhundertgefahr, die Massnahmen waren nötig und richtig und die Impfung war unsere Rettung.

Besonders originell ist es, wenn Leser die Quellen meiner Beiträge, sei es dieser Blog oder die «Weltwoche», pauschal als unseriös bezeichnen und als «Beleg» dafür einen Link zu einer Plattform wie dem «Volksverpetzer» oder irgendwelchen «Faktencheckern» publizieren. So im Sinn von: «Ich habe für mich irgendwann mal definiert, wer für mich denkt und muss nun nur noch weitergeben, was die sagen, ohne das weiter zu überprüfen.» Ganz schön praktisch und komfortabel.

Nötiger denn je: Vom Staat unabhängige Stimmen. Danke für Ihre Unterstützung.

Wer liest, was selbst nach Enthüllungen wie den «Lockdown Files» oder den «Pfizer Files» so geschrieben wird von Volkes Stimme, der staunt. Die Impfung hat 20 Millionen Menschenleben gerettet! Weil sie natürlich doch vor Ansteckung geschützt hat (was wohl nicht mal mehr Monsieur Berset behaupten würde) und auch die Menschen vor dem Virus bewahrt hat, die in der Nähe von Geimpften standen, weil die Weitergabe ebenfalls unterbunden wurde (was wohl nicht mal mehr Monsieur Berset behaupten würde). Massenweise Nebenwirkungen? Unsinn! Die Faktenchecher von ARD, ZDF und XYZ sagen, dass es die nicht gibt. Unnütze Massnahmen? Von wegen, wer weiss, was noch alles passiert wäre, wenn wir sie NICHT gehabt hätten? Die Studien, die zeigen, dass dann genau nichts passiert wäre? Alles Schwurbler!

Ich will hier keine Küchentischpsychologie betreiben, aber es wäre durchaus interessant, was so viele Leute daran hindert, nun endlich den grandiosen Irrtum einzuräumen, dem sie aufgesessen sind. Es ist sicher schmerzhaft, das zuzugeben, aber kommt nicht der Punkt, an dem einem gar nichts anderes mehr übrig bleibt? Einige Mainstream-Medien haben ja bereits bemerkt, dass es nicht besser wird, wenn sie noch länger warten mit dem Eingeständnis, falsch gelegen zu haben. Besonders beeindruckend sind solche rein taktischen Rückzüge natürlich nicht, aber immerhin.

Nur bis zum gemeinen Volk scheint die Botschaft noch nicht vorgedrungen zu sein: Wenn das Spiel verloren ist, dann wahr dir die Restwürde, indem du die Niederlage eingestehst. Und wenn man das nicht schafft, könnte man Option 2 wählen: Einfach schweigen. Stattdessen wird die Scharade, die wir in den letzten drei Jahren gespielt haben, sogar noch aktiv verteidigt.

Mich selbst lässt das weitgehend unberührt. Ich bin seit 30 Jahren an Gegenwind gewöhnt. Ich frage mich nur, wie sich Menschen, die indirekt zur Impfung genötigt wurden unter massivem gesellschaftlichem Druck und nun unter den Auswirkungen leiden, das entgegennehmen. Als wäre ihr Schicksal nicht Strafe genug, müssen sie nun auch miterleben, wie sie schlicht nicht ernstgenommen werden.

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