Satire oder nicht? Eine alltäglich gewordene Frage.

Es gibt Leute, die in der Angst gefangen sind. Einer absolut unverhältnismässigen Angst. Das ist eine schwerwiegendere Diagnose als jeder Virus. Und als Beobachter schwankt man zwischen Mitleid und permanentem Kopfschütteln.

Wir alle kennen sie, die Bilder und Videos von Leuten, die nur in Ganzkörperschutzanzügen das Haus verlassen oder einen Laden betreten, als wären sie auf einer Mondmission. Es ist ein bemitleidenswerter Anblick. Mal vorausgesetzt, dass es sich nicht bei allen Betroffenen um Vertreter der Superduperhöchstrisikogruppe handelt, ist ein solcher Aufzug ein klarer Hinweis auf eine pathologische Situation. Niemand kann ernsthaft aus Angst vor einem Virus, der 99 Prozent der Leute weitgehend in Ruhe lässt bis auf ein paar temporäre Symptome, auf so etwas kommen, ohne eine regelrechte Neurose entwickelt zu haben.

Die Frage ist natürlich immer: Ernst gemeint oder Satire, mit der der Wahnsinn sichtbar gemacht werden soll? Hier beispielsweise stellt sich diese Frage sehr brennend:

ich habe kurz versucht, herauszufinden, ob es der Herr ernst meint. Die Recherche war nicht abschliessend, ich habe auch noch Wichtigeres zu tun, aber gemessen an dem, was der Mann sonst noch so verkündet, könnte das, was wir hier sehen, die pure Realität sein. Also, seine Realität jedenfalls, mit der allgemeinen realen Realität hat das nicht mehr viel zu tun.

Jemand hat mal auf Facebook bei einem ähnlichen Fall geschrieben: «Solche Leute spüren sich selbst nicht mehr.» Das scheint mir ein hübsches, passendes Wortbild. Irgendwo zwischen eigenen Unzulänglichkeiten und der medialen Dampfwalze der Dauerpanik haben sich Menschen, die sich so etwas selbst antun, ganz offensichtlich verloren. S…