Ist das noch unser Land?

Ein schwedischer Teenager und haufenweise ängstliche Parlamentarier und gekaufte Medien reichen, um das Erfolgsmodell Schweiz zu kippen. Wir haben nun via Volksabstimmung «Klimaziele» formuliert, die niemand erreicht und niemand braucht. Ein Bundesrat, der sich auf Staatskosten in den Schwarzwald fahren lässt zu seiner Geliebten, erledigt den Rest bei einer anderen Abstimmung. Was zur Hölle ist mit diesem Land los?

Die Schweiz wendet den menschengemachten Klimawandel ab. Ob es diesen gibt, ist eine andere Frage, aber Hauptsache, wir schlafen heute Nacht gut ein, nicht wahr? Weil wir ja getan haben, was einige Klimakleber auf dem Asphalt wollten, die bei aller Ehre einfach in entsprechende medizinische Behandlung gehören würden. Und nirgendwo hin sonst.

Dann unterstützen wir auch noch mit einer Mehrheit den «Great Reset» von Klaus Schwab und Co., indem wir das grösste Verbrechen der letzten Jahre, die sogenannte «Impfung» gegen Covid-19, in Stein meisseln. Ganz elegant mit einem scheinbar harmlosen «Covidgesetz». Was für ein wundervolles Wochenende für alle, die von einer neuen Gesellschaft träumen. Von einer, in der die Menschen nichts mehr zu sagen haben. Nur noch zu folgen. Haben diese Leute eigentlich keine Kinder wie ich? Wenn doch, sollten sie sich fragen: Wollen sie diese Kinder in dieser Gesellschaft aufwachsen sehen?

Nach über 50 Jahren auf dieser Welt und über 30 Jahren bedingungslosem Glauben an das Erfolgsmodell des Schweizer Sonderfalls, muss ich hiermit feststellen: Wir sind nicht besser als die andern. Vermutlich sogar schlechter. Weil wir so tun, als wäre alles vom Volk abgesegnet. Aber dieses «Volk» tut, was man ihm sagt. Ohne eine Sekunde nachzudenken. Die direkte Demokratie ist eine reine Farce.

Gibt es einen Nachweis für den menschengemachten Klimawandel, den unser Land via Volksabstimmung mit Milliardensubventionen bekämpfen möchte? Aber natürlich! Tausende von «Wissenschaftlern» gibt es, die diese These bestätigen. Die sind mindestens so glaubwürdig wie die «Wissenschaft», die uns eingeredet hat, wir würden aufgrund eines völlig neuartigen Virus bald alle sterben. Also gar nicht.

Die Wissenschaft hat sich schon längst verabschiedet. Die Politik schreibt ihr vor, was sie zu finden hat, und sie folgt brav. Klimaschutz oder Corona: Es ist gehupft wie gesprungen. Keiner interessiert sich für Fakten. Alle rennen den entweder wahrnehmungsgestörten oder von global gekauften Kräften nach, die uns verkünden, dass wir das nun unbedingt tun müssen.

Herzlichen Dank für Ihren Beitrag an meine Arbeit.

Die Kräfte, die uns sagen sollten, wie es wirklich ist, können wir vergessen. Die sogenannte vierte Gewalt, die Medien, ist zahnlos geworden. Sie tut, was man ihr von oben herab sagt, weil es schlicht um zu viel Geld geht. Liebe Leser des «Blick», geht Ihr wirklich davon aus, dass Marc Walder, CEO des Verlags Ringier, sich Gedanken macht um das Weltklima und den Schutz vor einem Virus? Dass er Menschenleben retten will? Der Mann hat sich monatelang panisch in seinen vier Wänden eingekerkert, weil er Angst um sein Leben hatte, und zwischendurch hat er Allianzen mit unserer Landesregierung geschmiedet. Der ist nicht auf der Seite des Volkes, sorry. Er ist ein Opfer einer Mischung aus Paranoia und Geschäftstüchtigkeit. Und Ihr rennt dieser Figur nach?

Für mich ist das völlig in Ordnung, was der gute Walder persönlich macht, jeder ist das Produkt seiner Sozialisierung. Ich würde ihm nie privat Vorwürfe machen. Jeder hat seine Schwachstellen, ich sowieso. Aber wenn eine Mehrheit diesem Wahnsinn nachrennt, müssen wir einige Dinge klarstellen.

Die Schweiz wird geführt von einer schwachen Landesregierung, deren stärkstes Element ein Mann ist, der sich auf Staatskosten zu seiner Geliebten fahren lässt, und dann, wenn sie ihm lästig wird, die Schergen des Staats auf sie hetzt. Unterstützt wird er dabei von grossen Verlagen, die das alles unter dem Deckel halten, weil sie ihn noch brauchen.

Und im Rahmen einer Volksabstimmung sagt eine Mehrheit, dass sie das völlig problemlos findet. Sie will, dass dieser Mann weiterhin tut, was er tun will. Gleichzeitig segnet sie eine Klimapolitik ab, die jeder Vernunft widerspricht. Einfach, damit man etwas getan hat.

Oder auch nicht. Es geht um mehr. Es geht um den Umbau der Gesellschaft. Die soll so bald wie möglich negieren, dass es zwei biologische Geschlechter gibt, dass sich das Klima schon immer verändert hat und dass sich dieses Covid-19 in keiner Weise von anderen Viren abhebt, die hin und wieder kursieren. Unsere grössten Probleme sind Mohrenköpfe, Dreadlocks und Rockbands, die das tun, was Rockbands schon immer getan haben.

Warum tun Sie das? Ich bin mit der Frage überfordert. Ich hatte nie den Ehrgeiz, irgendwelche grossangelegten Verschwörungen zu enthüllen. Aber früher oder später drängt sich die Frage wohl auf. Sind sie einfach verwirrt oder stellen sie sich in den Dienst globaler Mächte mit einem klaren Ziel?

Dieser 18. Juni 2023 war ein Markstein. Es wurde an diesem Tag klar: Man kann uns belügen und betrügen, so sehr man will, so lange die Medien mitspielen, tut es auch eine Mehrheit der Menschen in diesem Land.

Die Frage ist nur noch, wie lange der Rest mitspielt.

Danke für Ihre Unterstützung.

Das Land der Dummen

Ich stehe hinter der direkten Demokratie. Aber sie stösst an ihre Grenzen, wenn eine Mehrheit schlicht und einfach dumm genug ist, um alles zu glauben, was man ihr sagt. Sorry, liebe Schweiz, aber du bist schlicht und einfach nicht mehr in der Lage, die banale Wahrheit zu erkennen.

Es gab diverse Abstimmungen in der Vergangenheit, die zu meinen Gunsten ausgingen und nach denen mir «Experten» in unseren Medien erklärt haben, dass ich etwas falsch gemacht habe. Auch wenn es eine Mehrheit für meine Meinung gab. Die «Masseneinwanderungsinitiative» beispielsweise.

Daher fühle ich mich frei, den Ball zurückzuspielen. Ich sage ganz offen: Die inzwischen dritte Zustimmung zum Covid-Gesetz ist das Ergebnis einer unheiligen Allianz aus der Landesregierung und den Medien und der Unfähigkeit einer Mehrheit, selbst zu denken.

Sagt mal, liebe Schweizer, wie doof seid Ihr eigentlich? Es ist ja alles erwiesen. Maskenpflicht? Ein schlechter Scherz, ein reines Machtsymbol. Das Covidzertifikat? Der einzige Grund für dieses lag darin, die Stammtische von Andersdenkenden zu befreien. Die Impfung? Sie hat Pharmakonzerne unglaublich reich gemacht und sonst gar nichts bewirkt. Die Schulschliessungen? Sogar einstige Befürworter geben zu, dass diese ausser einem massiven Bildungsrückstand rein gar nichts gebracht haben. Geschweige denn, dass es sie gebraucht hätte.

Aber weit über 60 Prozent von Euch glauben offenbar weiterhin, dass es dem Bundesrat um die Volksgesundheit geht. Dass uns diese Leute vor dem Tod schützen wollen. Trotz aller Gegenbeweise. Dieses Volk ist offensichtlich verdummt, und diese Erkenntnis lässt mich stumm zurück.

Danke für Ihre Unterstützung. Sie ist nötiger denn je.

Ich bin ja sehr duldsam und habe auch nichts anderes erwartet als das, was heute geschehen ist, aber hier dennoch einige Fragen. Mich treibt um, was man dem Stimmvolk sonst noch alles hätte vorlegen müssen, bis es etwas kapiert:

  • Diese «Pandemie» hat so gut wie niemanden umgebracht. Man hat Euch einfach durch kreative Statistiken vorgegaukelt, dass das so ist. Der zu schnelle Töfffahrer in der Kurve? Wir testen den noch schnell nach dem Crash, danach ist er ein Coronatoter. – Merkt ihr wirklich nichts?
  • Die Leute, deren Zeit sowieso gekommen war, Menschen in Alters- und Pflegeheimen, sind einsam gestorben, viele davon freiwillig, indem sie die Nahrungsaufnahme verweigert haben, weil sie ihre Liebsten nicht mehr sehen konnten. Das ist übrigens eines der grössten Verbrechen an der Menschheit der letzten Jahrzehnte.
  • Aus Deutschland wissen wir, dass Menschen unnötig lange an Beatmungsgeräten angeschlossen blieben, weil es dafür mehr Geld gibt. Klickt es?
  • Schulkinder, die kaum mehr lesen und rechnen können aufgrund von Schulschliessungen, die inzwischen sogar Coronahysteriker als unnötig bezeichnen. Grandios gemacht!
  • Eine Impfung, die nach vorliegenden Daten sehr viel eher im grossen Stil Menschen umgebracht hat als geschützt. Produziert von Herstellern, welche die Staaten und die WHO an ihrer Seite wussten und sich dumm und dämlich verdient haben damit.
  • Covid-19 war zu keinem Zeitpunkt tödlicher und gefährlicher als irgendein anderes Virus. SIE wollten einfach, dass es so wirkt, und Ihr habt das mit euch machen lassen.

Diese Aufzählung ist leider nicht abschliessend.

Ich prognostiziere den absoluten Bruch der Gesellschaft. Hier die Leute, die selbst denken und nicht wollen, dass ihre Kinder zu Soldaten einer völlig irre gewordenen Gesellschaft werden. Dort Leute, die alles glauben, was man ihnen sagt und nicht mal merken, dass sich die Mächtigen und die grossen Medien zusammengeschlossen haben, um sie hinters Licht zu führen.

Wir haben eine sehr, sehr unfähige Landesregierung und ein Parlament, das einfach nur zuschaut. Im Herbst besteht noch eine letzte Möglichkeit zur Korrektur. Aber wenn das nicht gelingt, bleibt allen vernünftigen Kräften wohl nur die Flucht in die Berge.

Unterstützen Sie die letzen verbleibenden freien Stimmen in diesem Irrsinn – danke!

Zigeuner! (Und schon sind meine Fördergelder weg)

Die Welt spinnt. Aber das ist gar nicht das Problem. Viel schlimmer ist, dass sie ganz offensichtlich spinnt und es fast keinen kümmert. Hier kommt er: Der Fall von Alain Claude Sulzer und seinem «Zigeuner».

Alain Claude Sulzer ist ein Schweizer Schriftsteller. In aller Offenheit: Ich kenne den Namen, habe aber noch nie ein Buch von ihm gelesen. Vielleicht habe ich etwas verpasst, vielleicht auch nicht, und es spielt keine Rolle. Entscheidend ist: Sulzer ist in die Mühlen der Literaturförderungsmaschinerie geraten, weil er in seinem neuen Roman das Wort «Zigeuner» verwendet hat.

Bevor sein jüngstes Werk in die Auswahl für mögliche Fördergelder beider Basel gekommen wäre, hätte Sulzer dem «Fachausschuss Literatur» begründen müssen, warum er dieses böse Wort verwendet hat. Der Autor verzichtete und nahm sich selbst aus dem Rennen. Es war ihm wohl einfach zu blöd, vor dieser Truppe anzutanzen und das Selbstverständliche zu erklären.

Denn die Geschichte, die Sulzer in dem Roman erzählt, ist in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts angesiedelt, und damals nannte man Zigeuner einfach Zigeuner. Alles andere wäre nicht authentisch gewesen. Aber selbst wenn die Story im Hier und Jetzt spielen würde, dürfte das Wort auftauchen. Dann beispielsweise, wenn es ein Protagonist ausspricht, der ganz einfach «Zigeuner» sagen will und nichts anderes. Es soll solche Leute geben. Und es darf in einem Buch auch solche Leute geben.

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Denn wir sprechen hier von Literatur, liebe Leute. Von Fiktion. In einem Buch darf man auch Menschen umbringen, obwohl das im realen Leben verboten ist. Man kann sogar die Erde durch den Beschuss von Ausserirdischen in einen glühenden Feuerball verwandeln, obwohl auch das nicht unbedingt erwünscht ist in der Wirklichkeit. Man darf seine Figuren sagen und tun lassen, was man will, egal wie illegal oder unmoralisch oder verpönt es sein mag. Echt wahr!

Dass man das einem «Fachausschuss Literatur» erklären muss, macht Angst. Im Unterschied zu Alain Claude Sulzer wäre ich aber vermutlich wirklich vor diesen «Experten» erschienen. Nicht, weil ich das Gefühl gehabt hätte, mich erklären zu müssen. Sondern weil ich direkt vor Ort hätte sehen wollen, ob solche Exemplare wirklich existieren. Leute, die es für problematisch halten, wenn in einem Roman das Wort «Zigeuner» vorkommt, obwohl es im Kontext schlicht und einfach dorthin gehört.

Was kommt als Nächstes? Ein historischer Roman aus dem 19. Jahrhundert, in dem Frauen Banken führen und Eisenbahnstrecken planen, während der Mann zuhause die Kinder versorgt und die Wäsche macht? Weil das zwar weder authentisch noch realistisch ist, aber politisch eben einfach erwünscht? Was wollen diese Gesellen eigentlich ausser unserer aktuellen Zeit noch alles nach ihren Wünschen hinbiegen? Die ganze Vergangenheit? Den ganzen Kultur- und Literaturbetrieb, der sich mit dieser Vergangenheit auseinandersetzt?

Dieser ganze Irrsinn muss aufhören. Aber die Wahrheit ist: Er geschieht direkt vor unseren Augen, und kaum jemand rührt sich aktiv dagegen.

Übrigens lautet der politisch korrekte Begriff für Zigeuner «Rotationseuropäer». Ernsthaft. Das habe ich nicht erfunden, auch wenn man es kaum glauben mag. Rotationseuropäer: Mehr muss man über die Lage unserer Welt wirklich nicht wissen.

PS: Im August erscheint mein neuer Roman «Fast Food für Afrika». Das Wort «Zigeuner» kommt darin nicht vor (voraussichtlich, ich denke gerade darüber nach, ihn reinzuschmuggeln). Aber dafür mit Garantie eine ganze Wagenladung voll von anderen Ereignissen und Ausdrücken, bei deren Lektüre der «Fachausschuss Literatur beider Basel» auf der Stelle tot umkippen würde. Ein tiefschwarzer Roman, der sich nicht die Bohne darum schert, was man «darf». Völlig ohne Fördergelder. Vorbestellmöglichkeiten folgen bald.

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Den Hofnarren gehört die Zukunft

Viele Leute sind unzufrieden damit, wie im Bundeshaus gearbeitet wird. Ruft man sie dann zu den Wahlurnen, bestätigen sie aber die dafür Verantwortlichen ohne jeden weiteren Gedanken. Warum? Und wie lässt sich das verändern?

«Die da oben machen sowieso, was sie wollen.» Der Stammtischspruch ist so alt wie der Jassteppich. Erstaunlicherweise führt er aber bei denen, die das sagen, nur selten zu einem Umdenken. Die politische Landschaft der Schweiz kennt keine grösseren Verwerfungen. Bei uns gilt es schon als mittleres Erdbeben, wenn bei Wahlen Partei X zwei oder drei Sitze an Partei Y abgeben muss und Partei Z ein bisschen besser abschneidet, als Umfragen es prognostiziert haben.

Einer der Ursprünge dieses Phänomens liegt darin, dass viele von uns die politische Ochsentour als Voraussetzung für höhere Weihen sehen. Wer nicht mit 25 in irgendeiner Geschäftsprüfungskommission, mit 35 in einem Gemeinderat und mit 45 im Kantonsparlament sass, sollte bitte auch nicht in die Bundesversammlung vorstossen. Kein Wunder, dass dort vor allem Leute landen, die ihre ganze Laufbahn auf dieses Ziel ausgerichtet haben und es tunlichst vermeiden, wirklich handfeste Veränderungen anzustossen oder wenigstens mal ein klares Wort auszusprechen. Viele von ihnen sind abgeschliffen wie ein Kiesel, der seit Jahrzehnten in einer Seebucht liegt.

Marco Rima will im Kanton Zug Ständerat werden. Nicolas Rimoldi würde in Zürich gerne Nationalrat, Daniel Stricker denkt im Thurgau darüber nach, und ich kandidiere bekanntlich auch. Was uns – bei allen Unterschieden, die es auch gibt – eint: Wir gelten als Exoten, weil wir nicht die Wasserträgerkarriere bei einer traditionellen Partei absolviert haben.

Aber was möchten wir denn gerne im Parlament haben? Welche Anforderungen stellen wir an sogenannte «Volksvertreter»? Ist ein Sitz in der Bundesversammlung einfach der Lohn für jahrzehntelanges Buckeln unter einem Parteibuch?

Seit ich politisch denken kann, laborieren wir mehr oder weniger an denselben Problemen herum. AHV, Krankenkassenprämien, Beziehung zur EU, Steuern und so weiter und so fort. Vielleicht darf es ja in all diesen Fragen keine neue, überraschende, allenfalls nachhaltige Lösungen geben, weil sonst der Diskussionsstoff für die «Arena» fehlt. Anders lässt es sich nicht erklären, dass nach wie vor mehrheitlich Leute gewählt werden, die in ideologischer Verhärtung wichtige Fragen lieber aussitzen als angehen.

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Vermutlich müsste das System komplett umgekrempelt werden. Ich spreche schon lange der Idee das Wort, National- und Ständeräte einmalig für eine längere Amtsperiode von beispielsweise sechs bis acht Jahren zu wählen. Das hätte den einmaligen Vorteil, dass Wahlsieger nicht Sekunden nach Bekanntgabe des Resultats darüber nachdenken, wie sie möglichst stromlinienförmig durch die erste Legislatur kommen, um dann sicher für eine zweite gewählt zu werden. Die Mutlosigkeit unserer Parlamentarier ist im Modus verankert. Wer unter dem Radar fliegt, landet sicher.

Aber derzeit müssen wir mit dem System arbeiten, das wir haben. Was wir tun können: Mut- und Tatenlosigkeit nicht auch noch an der Wahlurne belohnen. Wir brauchen mehr Hofnarren, die unseren Königen lustvoll den Spiegel vorhalten. Wir brauchen Leute, die das Rednerpult im Parlamentssaal nicht einfach dazu nutzen, Fraktionserklärungen vom Blatt abzulesen. Wir brauchen Klartext. Frechen, lustvollen, provozierenden Klartext. Wir brauchen Leute, die Volkes Stimme in den Saal tragen. Und keinen Elfenbeinturm, in dem alle unter ihresgleichen bleiben und nicht mal mehr mitkriegen, was die Menschen auf der Strasse denken und fühlen.

Wer die Politverdrossenheit der heranwachsenden Generation beklagt, sollte sich bei Gelegenheit überlegen, wie sehr er selbst elektrisiert wäre von Parlamenten, die mehrheitlich aus ergrauten, müden Herren bestehen, die überbezahlt damit beschäftigt sind, die Probleme an die Nächsten weiterzuschieben, während sie lustlos vorgefertigte Ideologien nachbeten.

Jemandem wie Marco Rima wird ohne Frage von den Medien in den nächsten Monaten um die Ohren gehauen, dass er über keine politische Erfahrung verfügt und damit nicht in den Ständerat gehört. Unter «Erfahrung» verstehen die Journalisten und andere Politbeobachter aber etwas ganz anderes: Angepasstheit, strategische Spielchen statt Lösungssuche, totgeschlagene Zeit in Kommissionen. Das hat bisher nichts gebracht, und es wird weiter nichts bringen.

Zeit für neue Ufer.

Sind die Russen die neuen Juden?

Schlupflöcher schliessen, Sanktionen verschärfen, Vermögen beschlagnahmen. Russe, reich, zwei ausreichende Gründe, den Rechtsstaat in die Tonne zu treten. Zumindest fordern das einige.

Ein Gastbeitrag von René Zeyer / www.zackbum.ch

Der «Tages-Anzeiger»-Konzern hat vor der Parlamentsabstimmung über die mögliche Waffenlieferung an die Ukraine via Drittstaaten eine Kampagne gefahren, um den Befürwortern Schub zu geben. Vergeblich, die «Lex Ukraine» scheiterte im Nationalrat endgültig und ist vom Tisch.

Der Druck aus dem Ausland auf die Schweiz steigt, dass sie sich energischer an den Sanktionen gegen Russland beteiligen solle, jegliche Vermögenswerte russischer Firmen oder Personen im Zugriffsgebiet der Schweiz sollten am besten beschlagnahmt werden. So behauptet ein kleines US-Licht im «Tages-Anzeiger»: «Neutralität hilft nur noch Moskau». Die Schweiz solle alle russischen Vermögen suchen und «aktiv prüfen». Sie stünden «seit letztem Jahr unter einem Generalverdacht».

Es ist den USA – oder der EU – unbenommen, in ihren Herrschaftsgebieten ein paar rechtsstaatliche Grundsätze über Bord zu werfen. Damit beschädigen sie zwar die Fundamente des zivilisierten Zusammenlebens, aber da wollen wir uns nicht einmischen.

Wir wollen aber nochmals darauf hinweisen, dass die deutschen Rüstungsmittelexportgesetze genau wie die schweizerischen glasklar die Ausfuhr von Waffen in Kriegs- oder Krisengebiete untersagen. Natürlich auch via Drittländer, sonst hätten diese Restriktionen ja ein Loch, grösser als ein Scheunentor. Nun hält sich Deutschland nicht an seine eigenen Gesetze.

Auch das ist deren Problem, obwohl Deutschlands historisch gesehen recht kurze Geschichte als Rechtsstaat die Regierenden davon abhalten sollte, einen solchen Murks zu veranstalten. Aber immerhin hat der Schweizer Bundespräsident Alain Berset bei einem Besuch in Berlin gegenüber dem deutschen Bundeskanzler Scholz klargestellt, dass sich die Schweiz an ihre Gesetze halte. Eigentlich eine überflüssig-selbstverständliche Bemerkung. Aber nicht mehr in den heutigen Zeiten.

Auch beim Treffen von 45 Regierungs- und Staatschefs in der Moldau hat Berset dem teilnehmenden Selenskyj zu erklären versucht, was die Schweiz Neutralität ist, was in ihr erlaubt ist und was nicht. Ob das der autokratische Präsident eines zutiefst korrupten Staates verstanden hat?

Aber das ist dessen Problem. Die Schweiz hat ihre eigenen. Vor allem zwei. Nicht nur aus dem Ausland, konkret von den G-7-Staaten, wird der Druck auf die Schweiz erhöht, sich über klare Vorschriften und Gesetze hinwegzusetzen. Nach der Devise: der gute Zweck, die Bestrafung Russlands für seine Ukraine-Invasion, heilige auch schlechte Mittel. Das wird leider auch in der Schweiz von einigen Medienschaffenden befürwortet. Sowohl, was Waffenlieferungen betrifft, wie auch, was eine illegale Ausweitung der Sanktionen betrifft.

Dabei ist die unkritische und ungeprüfte Übernahme von USA- und EU-Sanktionen schon für sich rechtsstaatlich mehr als fragwürdig. Unser zweites Problem: Der Bundesrat beschliesst das in eigener Regie. Das Parlament hat kein Mitspracherecht, die Betroffenen können nicht den Rechtsweg beschreiten. Ihnen wird also ein fundamentales Recht des Rechtsstaats genommen. Jeder, der vor allem von einer staatlichen Zwangsmassnahme betroffen ist, kann sich vor Gericht dagegen wehren. Hier aber nicht.

Der Bundesrat masst sich die Kompetenzen der Legislative und der Judikative an. Wer sich mangels Alternativen als Betroffener von Sanktionen an ihn wendet, bekommt schlichtweg keine Antwort. Das ist schrecklich, eines Rechtsstaats unwürdig.

Aber das ist erst der Anfang dieses Irrwegs. Die Stimmen werden immer lauter, die fordern, dass alle jüdischen, Pardon, russischen Vermögen unter einen Generalverdacht gestellt werden. Nach der einfachen Devise: Russe, reich, Räuber.

Es gibt fundamentale Prinzipien eines funktionierenden Rechtssystems. Dazu gehört die Unschuldsvermutung. Niemand muss seine Unschuld beweisen, jedem muss seine Schuld über jeden vernünftigen Zweifel hinaus nachgewiesen werden. Im Zweifel für den Angeklagten; sollte es an seiner Schuld doch noch Zweifel geben, ist zu seinen Gunsten zu entscheiden, nicht gegen ihn. Dann braucht es einen Anfangsverdacht, und der darf nicht aus der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe bestehen. Solche Zustände hatten wir zuletzt in den dunklen, braunen Zeiten, als in Deutschland und darüber hinaus jeder Jude unter dem Generalverdacht stand, seine Besitztümer unrecht erworben zu haben – weshalb man sie ihm skrupellos und ohne die Möglichkeit zur Gegenwehr wegnehmen konnte.

Jüdische Vermögen standen damals auch unter einem «Generalverdacht». Besonders kritisiert wurde, dass Juden versuchten, ihre Besitztümer in Sicherheit zu bringen. Typisch, verschlagen, hinterlistig. Schon damals mit entsprechenden Konstrukten wie Trusts, Holdings und Auslagerungen. Was völlig legal war. So wie solche Konstruktionen heute völlig legal sind, auch wenn sie von Russen verwendet werden. Ausser, man kann im Einzelfall beweisen, dass es zu illegalen Taten kam. «Reicher Russe, das reicht», das kann ja nicht im Ernst das Prinzip eines Rechtsstaats sein. Auch nicht: «der wurde mal im gleichen Raum wie Putin gesichtet, das reicht doch.»

Wer so argumentiert, beschädigt den Rechtsstaat. Er wird zum Antidemokraten, wenn er darüber hinaus die Schweizer Neutralität für obsolet erklärt, Ausnahmen machen möchte. «Neutralität hilft Moskau», dieser Satz ist so dümmlich, wie wenn zu Zeiten des Dritten Reichs gesagt worden wäre: «Neutralität hilft Berlin, hilft Hitler». Natürlich hat die Schweizer Neutralität nicht dabei geholfen, Hitler zu besiegen. Aber sie hat immerhin das unbeschädigte Überleben der Schweiz ermöglicht, was bei allen unschönen Dingen damals keine kleine Leistung war.

Schon jetzt wird die Neutralität der Schweiz von Russland nicht mehr anerkannt, weil die Eidgenossen die Sanktionen übernehmen, obwohl sie nicht vom UN-Sicherheitsrat beschlossen wurden. Dass das nie passieren wird, ist keine Schweizer Schlaumeierei, sondern ein Konstruktionsfehler dieses UNO-Gremiums mit den Vetorechten der Supermächte.

Wer angesichts angeblich besonderer, spezieller, einmaliger Umstände eine Ausnahme vom Prinzip fordert, beschädigt dieses Prinzip schwer. Ohne dass damit der Ukraine gross geholfen oder Russland grosser Schaden zugefügt worden wäre.

Der Hinweis hilft sicherlich, dass das ganze Gedöns über Sanktionen und Waffenlieferungen von haargenau 10 Staaten der Welt aufgeführt wird, wenn wir die EU als eine Union betrachten. Über 160 Staaten, darunter Schwergewichte wie China, Indien oder Brasilien, haben sich dieser Politik nicht angeschlossen. Warum genau sollte es die Schweiz tun, unter Aufgabe ihrer Neutralität und ihrer rechtsstaatlichen Prinzipien?

Ich stelle vor: Die «Steuerschutz-Initiative»

Das Klima muss dringend geschützt werden. Wie, ist egal, Hauptsache, das Ziel ist bindend formuliert. Daher schlage ich eine neue Initiative vor, die zum Ziel erklärt, dass bis zum Jahr 2050 in der Schweiz die Einkommens- und Vermögenssteuern abgeschafft werden. Und das Beste: Das geht ganz ohne Vorschriften und Verbote.

Am 18. Juni stimmen wir über das «Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit» ab. Darin findet sich ausser einigen Fördermassnahmen – sprich Subventionen – nichts, nur die Zielsetzung: Die Schweiz soll bis zum Jahr 2050 «klimaneutral» werden.

Übersetzt heisst das: Wir definieren ein fixes Ziel und schauen später, wie wir dorthin gelangen. Damit die Leute nicht verunsichert werden, betonen wir immer und immer wieder, dass in diesem Gesetz keinerlei Vorschriften, Verbote oder neue Steuern enthalten sind.

All das muss später natürlich kommen, denn ohne das lässt sich das Ziel nicht erreichen. Aber die Stimmbürger sollen nun zuerst einmal Ja sagen, dann belästigen wir sie damit später. Natürlich können Sie dann immer noch zustimmen oder ablehnen, wenn es um neue Verbote oder Gebühren und so weiter geht. Aber da das Ziel definiert ist, müssen sie eigentlich später alles schlucken. Wer A sagt…

Freiwilliger Abobeitrag (statt Steuern…): Hier erfahren Sie mehr

Das hat mich auf eine, sorry für die Unbescheidenheit, grossartige Idee gebracht: Ein «Steuerschutz-Gesetz». Es schützt uns alle vor Steuern. Darin wird nur ein Ziel definiert: Die Schweiz wird bis zum Jahr 2050 steuerneutral. Das heisst: In der ganzen Schweiz gibt es bis spätestens dann auf Ebene Bund, Kanton und Gemeinden keine Einkommens- und Vermögenssteuern mehr. Denn die nagen am Einkommen der Leute – höchste Zeit also, dass wir dieses schützen. Bei vielen Leuten schmilzt das Portemonnaie viel schneller als die Gletscher.

Das alles machen wir natürlich ohne jedes Verbot und ohne jede Vorschrift. Die Bürger müssen rein gar nichts beachten oder leisten, sie können einfach zuschauen, wie die Steuern allmählich bis Null reduziert werden.

Finanziert wird das alles aus den allgemeinen Bundesmitteln. Da dorthin durch die Abschaffung der Steuern kein Geld mehr fliesst, könnte das zur Herausforderung werden, aber ich bin überzeugt: Wir schaffen das! Wie genau, das können wir immer noch später definieren. Hauptsache, das Ziel steht fest.

Kovic und Jositsch: Die Lage der Nation in zwei Namen

Der eine ist der Inbegriff des unreflektierten Vorurteils und darf deswegen nun bei SRF darüber referieren, wie objektiver Journalismus aussieht. Der andere kann beim selben Sender ungehindert puren Unsinn erzählen und wird dabei nicht einmal rot. Willkommen im Kovic-Jositsch-Universum.

Das eine Thema hat mit dem anderen nichts zu tun. Im Grunde. Schliesslich hat Covid-19 auch nichts mit dem Klimawandel zu tun. Rastalocken hängen nicht mit Videoansprachen des ukrainischen Präsidenten im Nationalratssaal zusammen. Draq-Queen-Vorlesungen für Dreijährige und Hass-Bekämpfer, die Hass säen: Kein direkter Zusammenhang.

Nichts hat mit nichts zu tun. Aber gleichzeitig alles mit allem. Und es geschieht vor unserer Nase. Das merkt man, wenn man laufend über all diese Dinge schreibt.

Story 1: Bei SRF spürt man, dass die Prädikate «objektiv» und «unabhängig» zwar irgendwo in den publizistischen Leitlinien stecken, im Alltag aber nicht gelebt werden. Nun soll ein Online-Seminar mit dem Titel «Politisch objektiv berichten» Abhilfe schaffen. Durchgeführt wird es von Marko Kovic, einem Mann, der aus mir unerfindlichen Gründen permanent interviewt und gebucht wird und der vieles sein mag, aber nicht objektiv. Aber vermitteln kann er diese Qualität offenbar. Ich habe hier darüber geschrieben.

Story 2: Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch hat sich in der «Arena» von SRF für das Covid-Gesetz und damit für eine potenzielle Fortsetzung der Coronamassnahmen ausgesprochen. Er tat das nicht gerade unaufgeregt und sachlich, ganz im Gegenteil. Laut ihm wäre die Schweiz heute um die halbe Bevölkerung dezimiert ohne die getroffenen Massnahmen. Der Moderator schritt nicht ein. Auch wenn er von internen «Faktencheckern» umringt war. Ich habe hier darüber geschrieben.

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Der innere Zusammenhang der beiden Storys ist zunächst einmal natürlich SRF. Kurz vor der angekündigten Realsatire, den linken Verbalaktivisten Kovic zum Lehrmeister in Sachen Objektivität zu machen, liess der Sender puren Unsinn unkommentiert stehen, weil er zur Haltung der beteiligten Journalisten passte. Dies, nachdem in der «Arena» ja bekanntlich Leute gegrillt werden, wenn sie unbequeme Wahrheiten aussprechen.

Aber es gibt noch mehr Parallelen. Unwissenschaftlichkeit ist in unseren Medien hoch im Kurs, solange sie dazu dient, das staatliche Narrativ zu stützen. Marko Kovic hat keine nennenswerten bekannten Meriten in echter wissenschaftlicher Arbeit, auch was Journalismus betrifft, ist er bestenfalls ein Interessierter, mehr nicht, ist nun aber plötzich dazu berufen, «politische Objektivität» zu vermitteln. Jositsch kann ungehindert etwas herausposaunen, das nicht mal die handverlesenen Panikforscher des Bundes jemals behauptet hätten.

Drei Jahre, nachdem «DIE Wissenschaft» als Götze installiert wurde, gilt sie nun offenbar nichts mehr. Das tat sie zuvor natürlich auch nicht, wie wir wissen. Die Wissenschaft war für den Bundesrat und die Medien wie ein Starbucks-Regal: Man bestellt, was man gern hätte und ignoriert den Rest.

Und das, und hier schliesst sich der Kreis, gilt natürlich auch für alle Themen, die ich ganz oben erwähnt habe. Nirgends geht es um echte Erkenntnisse der Wissenschaft, um Fakten, um Argumente. Überall geht es um den gewünschten Umbau der Gesellschaft, einfach immer mit einem neuen Kampfbegriff.

Aber nach wie vor, und das ist das Frappante, versucht man gar nicht erst, das zu verschleiern, wie man jetzt wieder schön sieht.

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Der organisierte pure Hass: Die «Hate Leaks» – und was sie enthüllen

Selbsternannte Kämpfer gegen den Hass im Netz rotten sich zusammen, um eine Journalistin beruflich zu vernichten. Mit konzertierten Aktionen, unterstützt von Politikerinnen und Medienschaffenden. Klingt nach Hollywood, fand aber in der Schweiz statt. Willkommen bei den «Hate Leaks».

Ich war hier in den vergangenen Tagen nicht besonders fleissig unterwegs, Verzeihung dafür. Die Beine hoch gelegt habe ich in dieser Zeit allerdings nicht.

Heute war der Startschuss einer Artikelserie, an der ich beteiligt bin. Es geht um eine aus meiner Sicht hochbrisante Angelegenheit: Eine Facebook-Chatgruppe mit über 20 beteiligten Frauen auf einer Shitstorm-Mission. Gemeinsam hatten sie sich zum Ziel gesetzt, das Buch der Journalistin Michèle Binswanger über die Zuger Landammann-Feier zu verhindern. Gelingen sollte das, indem die Autorin öffentlich unmöglich gemacht wird. Initiiert wurde die Gruppe von Jolanda Spiess-Hegglin, einer der Protagonistinnen in dem Fall, der danach lange für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Der erste Teil dieser Serie ist inzwischen online und kann hier gelesen werden. In der «Weltwoche» habe ich einen Kurzabriss zum Geschehen gemacht, den man hier findet.

Was geschehen ist, dürfte ziemlich einzigartig sein. Leute, die vorgeben, den Hass im Netz zu bekämpfen und dafür Geld, Preise und öffentliche Anerkennung erhalten haben, rotten sich zusammen, um zu diskutieren, wie man den Hass gegen eine einzelne Person im Netz orchestrieren kann. Nach der Lektüre des Chatprotokolls – weit über 1000 A4-Seiten – muss ich feststellen: Das war keine Selbsthilfegruppe, die einfach ein bisschen Dampf ablassen wollte. Das war eine bis ins Detail organisierte Mission mit ganz klaren Zielen und Vorgaben. Die wichtigsten Protagonisten werden wir in Teil 2 vorstellen.

Was in den sozialen Medien seit Montagmittag abläuft, ist frappant. Die galoppierenden Horden der Verteidiger von Jolanda Spiess-Hegglin und ihrem Verein «NetzCourage» versuchen, die Artikelserie als Kampagne und Lügengeschichte darzustellen. Obschon alles fein säuberlich dokumentiert ist und derzeit nicht einmal ansatzweise publiziert wurde, wie tief es ging. Und obschon hier nur etwas den Begriff «Kampagne» verdient: Das, was diese Chatgruppe gemacht hat. Spoiler: Sie sagen das sogar selbst.

Offenbar kann nicht sein, was nicht sein darf. Natürlich ist es unangenehm, das alles zu erfahren, wenn man die Frau zuvor jahrelang unterstützt hat. Aber wenn die Fakten auf dem Tisch liegen, ist es vielleicht an der Zeit, die eigene Position zu überdenken.

Während ich sehr entspannt auf die Strafanzeige warte (die so sicher kommt wie das Amen in der Kirche) schreibe ich nun frohen Mutes weiter. Das hier ist eine Geschichte, die erzählt werden muss. Sie zeigt, wie nicht nur eine Person, sondern auch die Pressefreiheit mit niedersten Methoden zerstört werden sollte – und das von den Leuten, die vorgeben, andere Menschen vor Hass schützen zu wollen.

«Seriös» ist, wer die Regierung stützt

Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat eine eigentümliche Wahrnehmung der Medien. Sie unterteilt diese in seriös und unseriös, wobei sie natürlich die Schiedsrichterin ist. Ihren Segen erhält, wer dem Bundesrat nicht lästig im Weg steht – das versteht sie unter «Qualität».

Am «Swiss Media Forum» durfte KKS, wie sie gern genannt wird, über die Rolle der Medien im Land philosophieren. Sie zäumte das Pferd dabei von der falschen Seite auf. Ihre Grundthese: Die Menschen müssten Vertrauen in die Institutionen haben, sonst funktionieren diese nicht. Und daraus leitet sie ab: Die Medien müssen dieses Vertrauen nähren, sonst untergraben sie den Staat.

Pardon, aber: Die Medien müssen sagen, was ist, sie müssen den Staat und seine Institutionen hinterfragen, sie müssen aufdecken, was falsch läuft. Und wenn das zu einem Vertrauensverlust bei der Bevölkerung gegenüber der Regierung führt, ist das nicht die Schuld der Medien. Dann sollte sich diese Regierung vielleicht darum bemühen, eine Politik zu machen, die das Vertrauen verdient.

Theoretisch sagt KKS das alles gemäss diesem Artikel zwar auch noch. Fehler könnten passieren bei den Institutionen, Medien sollten diese aufdecken, das sei eine «noble, notwendige Aufgabe». Das hat sie schön abgelesen vom Manuskript, das ihr beflissene Helferlein aufgesetzt haben. Nur konterkariert sie danach diese Aussagen mit dem ganzen Rest, den sie auch noch erzählt.

Denn sie unterteilt die Medien in verschiedene Kategorien von Hunden. Ja, richtig gelesen, abgeleitet vom Bild des «Wachhunds der Demokratie» teilt sie den Journalisten Hundearten zu. Kläffer, Wadenbeisser, Kettenhund: Da ist bei einem staatlich besoldeten Schreiber wirklich die Fantasie durchgegangen.

Und darauf aufbauend spricht KKS dann von seriösen Medien und allen, die diesen gegenüberstehen. Sie sagt zwar nicht, wen sie zur einen und wen zur anderen Gruppe zählt, aber es wird mehr als offensichtlich. Wer sich in den letzten drei Jahren hinter die Politik des Bundesrats gestellt hat, muss ja seriös sein. Wer kritische Fragen gestellt hat, der hat in den sozialen Medien das Vertrauen in die Institutionen untergraben.

Für die Bundesrätin ist all das, was längst erwiesen ist – direkte Einflussnahme von Medien aus dem Umfeld des Bundesrats beispielsweise – immer noch eine Verschwörungstheorie. Den armen Redaktionen wird Unrecht getan, wenn man von «Lügenpresse» spricht. Und sie leitet davon völlig im Ernst ab, die Medien als «Watchdog» seien gefährdet, weil böse Leute die Medien kritisieren.

Ich fasse zusammen: Wenn ich schreibe, dass die Medien ihre Rolle als demokratieschützende vierte Gewalt nicht mehr wahrnehmen, dann bin ich schuld, wenn die Demokratie nicht mehr geschützt ist? Wäre es nicht irgendwie anders herum?

Mit Verlaub: Niemand würde die Medien kritisieren, wenn sie ihren Job machen und tatsächlich den Wachhund spielen würden. Das haben sie in den letzten Jahren ja eben nicht gemacht. Stattdessen haben sie brav Livestreams des Bundesrats abgespielt, jede von diesem kolportierte Zahl oder Behauptung unhinterfragt wiedergegeben, auf kritische Fragen verzichtet und geholfen, Panik zu verbreiten. Einen solchen Wachhund würde ich mir jedenfalls nicht zulegen. Wenn ein Einbrecher kommt, legt der diesem sogar noch die Juwelenschatulle vor die Füsse.

Die wahren «Watchdogs» sind die Leute in den Medien und sozialen Medien, die auf diese Unterlassungen und Verfehlungen der angeblich «seriösen Medien» hingewiesen haben. Wenn das zu einem Vertrauensverlust gegenüber diesen Medien und dem Bund und seinen Institutionen geführt hat, dann nur, weil sie dieses Vertrauen nicht verdienen.

Es ist absurd, wenn KKS mehr «altmodische Tugenden wie Qualität, Relevanz, Präzision, Fairness und Faktentreue» bei den Journalisten fordert. Hat sie einen Protestbrief geschrieben, als ihr Amtskollege Berset bei SRF völlig unwidersprochen behaupten durfte, Geimpfte seien nicht mehr ansteckend? Verbucht sie das unter «Faktentreue»? Ist das «seriös»?

Mir ist völlig klar, dass man als Bundesrat lieber Medien hat, die einen loben. Das ist nur menschlich. Aber zu behaupten, diese Medien seien die Wachhunde der Demokratie, ist reine Satire. Sie sind deren Totengräber.

Warum Selenskyj in unserem Parlament nichts verloren hat

Es ist vermutlich «gut» gemeint. Aber es widerspricht allem, was der Schweiz heilig sein müsste. Ein Videocall des ukrainischen Präsidenten Selenskyj direkt in den Saal des Nationalrats ist ein absolutes Unding. Und Parlamentarier, die das zulassen oder dem zuschauen, sind fehl am Platz.

Es ist wirklich sehr einfach. Es ist kinderleicht zu verstehen. Die Schweiz ergreift in einer Kriegssituation nicht Partei. Sie tut das weder mit Soldaten noch mit Waffen noch mit Parolen noch mit Symbolen. Natürlich haben wir diesen Punkt bereits überschritten mit der Übernahme der EU-Sanktionen gegen Russland. Aber heisst das nun, dass wir es einfach noch weiter treiben sollen?

Wolodimir Selenskyj hat derzeit sicher viele Probleme, eines aber mit Garantie nicht: Ungehört zu bleiben. Was immer er sagt, was immer er ausstrahlt, es wird von nahezu allen Medien aufgenommen, ungefiltert verbreitet, beklatscht und bejubelt. Wenn der Mann eine Botschaft hat, wird sie verkündet. Wenn ein Schweizer Parlamentarier wissen will, was Selenskyj zu sagen hat, kann er einfach die Zeitung aufschlagen. Es gibt kein Informationsdefizit.

Worin also genau besteht die Notwendigkeit, ihn ins Schweizer Parlament zu schalten, wo er direkt zu unseren Volksvertretern sprechen kann? Natürlich, und darin besteht der Kunstgriff (oder besser die den Volksvertretern nicht würdige Scharade), dass Selenskyj nicht als offizielles Traktandum geführt, sondern irgendwo in eine Pause geschoben wird. So, dass die Parlamentarier nicht «gezwungen» sind, dort zu sein.

Dasselbe Spiel fand in Österreich statt, wo der ukrainische Präsident auf Einladung des Nationalratspräsidenten ausserhalb des offiziellen Parlamentsbetriebs sprach – aber eingebettet in einen Sitzungstag und durchgeführt in den «heiligen Hallen» des Nationalrats.

Die Frage sei erlaubt: Hält man uns eigentlich für doof?

Der Wahnsinn geht weiter. Daher erst recht: Danke für Ihre Unterstützung meiner Arbeit.

Denn ob morgens um 9 Uhr zwischen zwei Abstimmungsrunden oder in der Mittagspause: Tatsache ist, dass die Leinwand im Nationalratssaal aufgespannt wird. Tatsache ist, dass das einzige mögliche Publikum aus dem Parlament und einigen Besuchern besteht. Der Anlass ist nicht geplant im Gemeindesaal von Münsingen oder im Pfarreizentrum von Kandersteg. Er soll im Saal des Nationalrats stattfinden.

Es ist genau diese Symbolik, die Selenskyj sucht und erhalten wird. Und er wird sie bekommen.

Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass man im Ausland einen Unterschied machen wird daraus, dass das Spektakel zwischen 12 und 13 Uhr anberaumt wurde? Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass die beabsichtigte Symbolik an Bedeutung verlieren wird, weil die Rede von Selenskyj nicht im Tagesplan der Bundeskanzlei aufgeführt ist?

Wir alle finden Krieg fürchterlich. Wir alle wollen, dass es aufhört. Wir alle wissen, dass Russland in die Ukraine einmarschiert ist und nicht umgekehrt. Aber hier geht es nicht um Russland oder die Ukraine. Hier geht es um die Schweiz. Um ihre Werte, um ihre Position. Wenn man die Ansprache eines Präsidenten eines Landes, das Kriegspartei ist – unter welchen Voraussetzungen auch immer – im Bundeshaus vor unseren Parlamentariern ausstrahlt, werden auch wir zur Kriegspartei. Wir verlieren die letzten brüchigen Reste unserer bereits mit Füssen getretenen Neutralität.

So einfach ist es. Es ist kinderleicht zu verstehen.

Die Sehnsucht, das «Richtige» zu tun, einem «Underdog» beizustehen, zu punkten bei den Menschen, die Russland als böse und die Ukraine als grossartig sehen möchten, blendet offenbar Leute wie Martin Candinas (Die Mitte), den amtierenden Nationalratspräsidenten. Und gemessen am ausserhalb der SVP nicht existenten Widerstand gegen diese absurde Aktion ist er nicht der einzige. Die Leute, die wir gewählt haben, um unsere Verfassung zu schützen, haben kein Problem mit dieser massiven Verletzung der Neutralität.

Im Journalismus heisst ein altes geflügeltes Wort: «Wir machen uns nicht mit einer Sache gemein, auch nicht mit einer guten». Wir müssen hier nicht einmal darüber diskutieren, ob Selenskyjs Sache eine gute ist, das würde den Rahmen sprengen. Aber selbst wenn sie es wäre: Diese Weisheit ist auch auf die Neutralität zu übertragen. Sie ist sogar ihr Wesen. Völlig egal, wie sympathisch uns ein Anliegen sein mag, wir streifen es uns nicht über. Weil wir neutral sind. Weil wir keine Partei ergreifen. Weil wir damit den Boden bieten für Gespräche zwischen zwei Parteien.

Natürlich tun wir das alles schon seit einem Jahr nicht mehr. Aber das heisst nicht, dass wir nun mit der Brechstange sämtliche Werte unseres Landes zerstören müssen. Einer Kriegspartei darf man nicht das Recht zugestehen, direkt zu unserem Parlament zu sprechen.

So einfach ist es. Es ist kinderleicht zu verstehen.

Aber was rege ich mich überhaupt auf? Die Leute, die dahinter stehen, schaufeln sich ihr eigenes Grab. Im Herbst 2023 wird gewählt.

PS: Ich schlage vor, Julian Assange via Videocall direkt im Nationalratssaal sprechen zu lassen. Wie sieht es aus, Herr Candinas? Interesse?

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Mogelpackung Nummer 3

Zum dritten Mal stimmen wir über ein Covid-Gesetz ab. Und zum dritten Mal setzt der Bundesrat auf das Rezept «Kraut und Rüben». Er wirft einfach alles Mögliche in eine Tonne und warnt dann davor, was alles angeblich passiert, wenn es gegen seinen Willen geht.

Zugegeben, im Referendum gegen das Covid-19-Gesetz steckt auch viel reine Symbolik. Die Version des Gesetzes, die Ende Dezember 2022 beschlossen wurde, soll bis Ende Juni 2024 in Kraft bleiben. Das Referendum dagegen würde im Erfolgsfall dazu führen, dass bereits Ende 2023 Schluss damit ist. Letztlich geht es also um einige Monate mehr oder weniger.

Nur: Das Covid-Gesetz bietet weiterhin Boden für willkürliche Massnahmen, die jederzeit angeordnet werden können. Vor diesem Hintergrund ist jeder Tag mehr einer zu viel. Ausserdem ist es höchste Zeit, mit den Restanzen einer Phase der totalen Verwirrung aufzuräumen.

Am 18. Juni stimmen wir darüber ab, ob das Covid-Gesetz solange in Kraft bleibt wie ursprünglich vom Parlament vorgesehen oder die Übung früher abgebrochen wird. Bundesrat Alain Berset hat nun die Medien zusammengetrommelt, um ihnen zu erklären, warum man Ja zum Gesetz – und damit Nein zum Referendum – sagen solle.

Und einmal mehr hat er sich auf lauter Nebenschauplätze geworfen, die problemlos anderweitig geregelt werden können, ohne ein Gesetz aufrecht zu erhalten, das zum grössten Teil Massnahmen ermöglicht, die sich bereits als übertrieben, untauglich oder schädlich erwiesen haben. Die berühmte Covid-App, diese digitale Leiche, kann jederzeit wieder aktiviert werden, genau wie natürlich das Covid-Zertifikat, der nutzlose Spalter der Nation.

Aber Berset fabulierte lieber über Medikamente gegen «Long Covid», die der Bund bei einem Nein nicht mehr mitfinanzieren könne. Wenn diese junge Diagnose in der Tat so durchdringend und verbreitet ist, wird die Pharmaindustrie noch so gern ohne Bundeshilfe etwas auf den Markt werfen, keine Sorge.

Und dann ist natürlich mal wieder das Ausland schuld. Das Zertifikat brauche es, damit Leute in der Welt herumreisen können. Weil ja bekanntlich 99,9 Prozent der Staaten ein solches Zertifikat voraussetzen, nicht wahr? Es ging bei diesem Ausweis, der totale Gesundheit und Ungefährlichkeit vorgaukeln sollte, doch nie um die Grenzen zwischen Ländern, sondern darum, Ungeimpfte im eigenen Land auszugrenzen.

Zudem will der Bund die Kantone weiterhin verpflichten können, Rechenschaft abzulegen über die Spitalbetten-Kapazität, und das sei nur möglich, wenn das Gesetz in Kraft bleibt. Ist der Fax beim Bundesamt für Gesundheit sonst plötzlich arbeitslos oder wie? Der Austausch zwischen Bund und Spitälern hat ja sowieso nie funktioniert, und dank des munteren Abbaus von Spitalbetten war es zu keinem Zeitpunkt möglich, eine echte, wahre Übersicht zur Auslastung zu erhalten.

Also mal wieder Ausflüchte über Ausflüchte, um die Instrumente der Macht – oder vielleicht eher der Unterjochung der Bürger – in den Händen zu behalten. Das erinnert an die zweite Abstimmung über das Covid-Gesetz, als uns angedroht wurde, bei einem Nein gebe es keine Handhabe mehr zu wirtschaftlicher Hilfe für die Unternehmen. Als ob man diese Frage nicht isoliert hätte lösen können. Wenn man gewollt hätte.

Die Fantasiezahl der WHO

Eine Million Menschenleben allein in Europa hat sie gerettet, die «Impfung» gegen Covid-19. Was für eine schöne runde Zahl. Nur hat sie leider keinerlei Grundlage. Was unsere Medien nicht davon abhält, sie zu verbreiten.

Es ist der Traum jeder Organisation, jedes Unternehmens, jeder Partei: Man veröffentlicht eine Medienmitteilung, und diese erscheint in so gut wie allen Medien praktisch im Massstab Eins zu Eins, inhaltlich unverändert und mit der gewünschten Botschaft als Titel.

Dieses Kunststück gelang der Weltgesundheitsorganisation WHO mit der Behauptung, die «Impfung» gegen Covid-19 habe über eine Million Menschen in Europa vor dem Tod bewahrt.

Diese gute Nachricht war auch bitter nötig nach all den Enthüllungen über den Wirkstoff, von massiv geringerer Wirksamkeit als behauptet bis hin zu Impfschäden, die inzwischen sogar die staatlichen Propagandisten der Pharmaunternehmen einräumen müssen.

Praktisch war, dass die banale Aussage reichte, um die Medien dazu zu bringen, sie unhinterfragt zu kolportieren. Frage Nummer 1 müsste sein: Wie kommt die WHO auf diese Zahl? Dazu findet sich in den meisten Berichten diese Aussage:

«Berechnet wurde diese Zahl auf Basis von Todeszahlen und verabreichten Impfdosen in 26 Ländern.»

Das klingt einfach. Und gleichzeitig etwas verwirrend. Wenn man Todeszahlen und Impfdosen als Grundlage nimmt, braucht man eine «Was wäre gewesen, wenn…»-Annahme über die Todesfälle, um daraus eine Differenz zu basteln, die dann die «Geretteten» bildet. Man muss also, wie schon früher, einfach davon ausgehen, dass Covid-19 im verlautbaren Umfang tödlich ist und die «Impfung» wirksam ist. Und man muss weiter annehmen, dass die Differenz, die zwischen prognostizierten und wirklichen Todesfällen entsteht, dem Wirkstoff zuzuschreiben ist.

Das ist falsch auf so vielen Ebenen, dass man gar nicht weiss, wo man beginnen soll. Ausgangslage ist eine Modellrechnung, die auf Annahmen basiert, die man einfach glauben soll. Ansonsten funktioniert das Ganze nicht. Aber viele der Annahmen sind schon längst als falsch überführt.

Danke für Ihre Unterstützung für meine Arbeit.

Da wären einmal die Todeszahlen. Wir wissen hinlänglich, wie kreativ Covid-19-Verstorbene generiert wurden. Wer starb und zuvor einen positiven Test hatte, gehörte dazu. Wenn diese völlig aufgeblasene Zahl der Beleg für die WHO-Behauptung ist, hätte die «Impfung» also auch zahlreiche im Sterben liegende Krebskranke gerettet, die durch ein untaugliches Verfahren positiv auf ein Virus getestet worden waren. In den wenigen Fällen, in denen der Unterschied «mit oder an Corona» ernst genommen wurde, hat sich gezeigt, dass der Hauptteil der Betroffenen an einer anderen Grunderkrankung verstorben ist, und ob das Virus einen Einfluss hatte und welchen, ist in diesen Fällen nicht zweifelsfrei nachvollziehbar.

Die offiziell kommunizierte Todesrate durch Corona war damit immer ein reines Fantasiekonstrukt. Entsprechend ist eine Zahl, die von dieser Rate ableitet, wie viele Menschen gerettet werden konnten, ebenfalls eine nackte Erfindung. Schon an diesem Punkt hätte die Medienmitteilung bei den Redaktionen im Papierkorb landen müssen. Es ist, als würde ein Schüler bei der Matheklausur zuoberst definieren: «2 + 2 = 5». Was danach kommt, kann man grosszügig ignorieren, es kann nicht richtig sein.

Dann musste die WHO, um auf ihre vollmundige Behauptung zu kommen, natürlich auch davon ausgehen, dass die «Impfung» wirksam vor dem Tod schützt, und zwar in dem Grad, der zu Beginn behauptet wurde. Wir sind also wieder bei den magischen rund 95 Prozent Effektivität, die versprochen wurden. Die Zahl kam nachweislich auf – um es nett zu sagen – fragwürdige Weise zustanden. Im besten Fall dank methodischen Fehlern, im schlechten Fall durch bewusste Fälschung.

Aber selbst wenn man die «95 Prozent Schutz» grosszügig stehen lassen würde, wäre es nicht haltbar, diese dann einfach als Beleg dafür zu nehmen, dass XY Personen deshalb nicht gestorben sind. Denn dazu muss man erstens wie oben ausgeführt einfach mal eine Prognose über die Verstorbenen der Zukunft machen und zweitens mit Sicherheit davon ausgehen, dass die «Impfung» für tiefere Zahlen gesorgt hat. Keine bekannte Studie weist nach, dass der Wirkstoff den Tod verhindert, es wird einfach seit langem behauptet. Grundlage dafür sind immer frei erfundene Todeszahlen ohne Impfung und frei erfundene Vorhersagen darüber, was gewesen wäre, wenn.

Apropos «was wäre wenn»: Stets hiess es auch, die vielen ungeimpften Coronaopfer seien ein Beleg für die Wirksamkeit der «Impfung». Der Impfstatus der Verstorbenen ist aber weltweit eine Blackbox. Es gibt keine einzige saubere und stichhaltige Langzeitaufstellung darüber. Die entsprechenden Statistiken wimmeln von «Impfstatus unbekannt». Die panischen Erzählungen über haufenweise Ungeimpfte, die in den Spitälern sterben, waren stets Geschichten aus dem Paulanergarten: Sie wurden bunter und wilder, je mehr Leute sie weitererzählten. Als Multiplikator für das Märchen dienten die Medien, die sind sehr viel wirksamer als ein Stammtisch.

Wie angesichts dieses Schutzengels aus der Pharmabranche eine Übersterblichkeit entstehen konnte, wie wir sie hatten, wird übrigens nicht erklärt. Aber das nur am Rande.

Wir haben also eine Weltgesundheitsorganisation, die auf der Basis unbewiesener oder längst widerlegter Behauptungen eine Jubelmeldung über die «Impfung» publiziert. Diese WHO möchte gern in Zukunft mit einem «Pandemievertrag» allen Staaten vorschreiben, was in diesem Fall zu tun ist. Und wir haben Medien, die diese Verlautbarungen unkritisch wiedergeben, als handle es sich um unumstössliche Fakten.

In dieser Allianz liegt die grösste Gefahr des 21. Jahrhunderts.

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Was wurde aus «Jedes Leben zählt»?

Wer Covid-19 mit Verweis auf die ausgewiesenen kleinen Risikogruppen relativierte, wurde als Menschenfeind gebrandmarkt. Im Stil von: Haben denn alte Menschen nicht das Recht, noch weiter zu leben? – Doch, haben sie. Nur haben wir über dieses Motto hinaus alle anderen Altersgruppen vergessen. Und was genau heisst eigentlich «leben»?

Einem kerngesunden 90-Jährigen wünsche ich viele zufriedene Jahre über diese Marke hinaus. Die hatte er aller Voraussicht nach trotz Corona. Denn kaum jemand starb mit dem Virus im Blut, wenn nicht eine oder mehrere Vorerkrankungen dazu kamen. Jede zusätzliche Diagnose ist für jemanden, dessen Gesundheit bereits eingeschränkt ist, eine weitere Belastung, die auch zum Tod führen kann. Das war nie die Frage. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass das Leben nun einmal endlich ist.

Aber als Gesellschaft muss man entscheiden, wie weit man geht, um eine bestimmte Gruppe zu schützen. 2021 verloren 220 Menschen ihr Leben im Strassenverkehr. Gäbe es keine Strassen, würden sie noch leben. Dennoch ist es keine Option, auf Verkehrswege zu verzichten. Wir machen eine Güterabwägung, wie wir das dauernd tun. Wir nehmen Verluste in Kauf für das übergeordnete Ziel: Schnelle Verbindungen zwischen Menschen. Und ja, ich kenne den Einwand: Verkehrstote sind nicht ansteckend. Das Resultat ist aber dasselbe: Wir akzeptieren ein Restrisiko, weil alles andere bedeuten würde, die gesamte Gesellschaft lahmzulegen. Wir leben mit dem Tod. Weil wir sonst alle nicht mehr «leben» könnten im Wortsinn, und weil der Tod am Ende jedes Lebens steht.

Mit dem angeblich solidarischen Ziel, auch die ältesten und kränksten Mitglieder unserer Gesellschaft vor einem Virus zu schützen, haben wir (Aufzählung nicht vollständig) einen Schuldenberg angehäuft, der noch viele Generationen beschäftigen wird, erfolgreiche Unternehmen ruiniert, Menschen in den Freitod getrieben, Familien gespaltet, die Kinder- und Jugendpsychiatrien gefüllt. Falls ich mich an dieser Stelle wiederholen soll, tut es mir leid. Es bleibt mir nichts anderes übrig angesichts der permanenten übertriebenen oder schlicht gelogenen Wiederholungen von offizieller Seite.

Leider gab es nie eine repräsentative Umfrage unter der Risikogruppe. Wollten die alten Menschen wirklich in ein oder zwei weitere Lebensjahre hineingeschützt werden? Haben sie es vorgezogen, noch einige Monaten anzuhängen, in totaler Isolation, umgeben von furchteinflössenden Figuren in Ganzkörperanzügen, fern von denen, die sie lieben? War das ihre Vorstellung vom Ende des Lebens? Wollten sie so sterben, wenn das einfach erst einige Monate später geschieht?

Texte für Menschen, die gern selbst denken. Danke für Ihre Unterstützung.

Ja, jedes Leben zählt. Aber das Leben ist mehr als eine Anhäufung von möglichst vielen Jahren. «Am Leben sein» und «leben» ist nicht dasselbe. Ich persönlich verstehe unter «leben» jedenfalls nicht, abgeschottet im Zimmer eines Pflegeheims zu sitzen und durchs Fenster den Menschen zuzuwinken, die mir wichtig sind unter dem Vorwand, man wolle mich schützen. Da sterbe ich lieber nach einer letzten tiefen Umarmung.

Fazit der Coronajahre: Wir haben die Alten isoliert, wir haben die Jungen in die Verzweiflung und in einen Bildungsrückstand getrieben, und alles dazwischen haben wir gepeinigt mit unnötigen, sinnlosen Massnahmen. Das nenne ich doch mal eine Bilanz, auf die man stolz sein kann.

Aber es war ja so einfach. Es klingt edel, sich für den Schutz alter Menschen einzusetzen. Ein Slogan wie «Jedes Leben zählt» ist schnell kreiert. Nur steckt gar nicht diese Absicht dahinter. Es ging um die Unterjochung der gesamten Bevölkerung, um die Implementierung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft, um einen Probelauf für die totale Überwachung. Man hat völlig ohne jede Kontrolle Pflegepersonal aus anderen Staaten anreisen lassen, um zu arbeiten. Es gab nie einen wirklichen Schutz der Risikogruppen. Stattdessen hat man diesen einfach alles genommen, was das Leben noch lebenswert macht. Es war der Gipfel der Heuchelei: Allen, die Zweifel hatten an der Sinnhaftigkeit der Politik, Unmenschlichkeit vorzuwerfen, während eben diese Politik eben dies auslebte: Unmenschlichkeit.

2020 und 2021 haben sich doppelt so viele weibliche Teenager das Leben genommen wie im Schnitt der vorangegangenen zehn Jahre. In jedem vernünftigen Staat, dem etwas am menschlichen Leben liegt, würde das zu einer Aufarbeitung des Geschehens führen. Aber unser Staat erwähnt das nicht einmal. Es war wichtiger, dass ein 90-Jähriger den nächsten Geburtstag erlebte, an dem er die Kerzen auf der Torte abgeschottet von der Umgebung alleine ausblasen konnte.

Das also ist die neue «Solidarität». Sie hat es einem Teil der Bevölkerung ermöglicht, sich erhaben zu fühlen über andere. Während dieselben Leute einer unsolidarischen, unmenschlichen Politik den Weg bereitet haben. Es ist schon fast bewundernswert, immer noch daran zu glauben, zu den «Guten» gehört zu haben.

Alte Menschen ohne Not isolieren, jungen Menschen die Zukunft rauben, Unternehmer ruinieren, hunderte von Milliarden an Schulden anhäufen und dann noch glauben, man sei auf der richtigen Seite gestanden: Es war eine Meisterleistung des staatlichen Marketings. Aus professioneller Sicht: Meine Hochachtung. Aus menschlicher Sicht: Meine tiefste Abscheu.

Danke für Ihre Unterstützung für meine Arbeit.

Behördlich verbreiteter Unsinn

Die soeben publizierte Statistik zur Todesursachen in der Schweiz für das Jahr 2021 ist der beste Beleg, auch wenn er nicht mehr nötig war. Die von uns bezahlte Bundesverwaltung ist nicht interessiert an der Wahrheit. Sie stellt sich in den Dienst derer, die ihr Märchen auch 2023 noch aufrecht halten wollen.

Man muss grundsätzlich immer damit rechnen, angelogen zu werden. Vom Callcenter, das einem das neue Handyabo verkaufen will, vom Arbeitskollegen, der die Beförderung will, dann und wann vielleicht auch vom eigenen Partner.

Richtig unschön wird es, wenn es diejenigen tun, die von Berufs wegen und in unserem Auftrag nichts als Fakten liefern sollten. Wie beispielsweise das Bundesamt für Statistik.

Wobei: Was heisst schon «angelogen»? So viel Intelligenz unterstelle ich allen Beteiligten an der Aktion der letzten Jahre: Dann und wann wurden sie zwar dummerweise bei dreisten Lügen erwischt («man ist nach der Impfung nicht mehr ansteckend»), meist aber arbeiten sie mit subtileren Mitteln. Dazu gehören: Details auslassen, andere überbetonen, anderes einfach totschweigen. Das ist eleganter, als gerade heraus zu lügen, hat aber denselben Effekt. Zumindest bei den Leuten, die das eigenständige Denken eingestellt haben. Was ja inzwischen die Mehrheit ist.

Die Statistik zur Todesursachen in der Schweiz 2021, am Montag publiziert, ist ein gutes Beispiel. Man muss nur die Zahlen durchschauen und die begleitende Medienmitteilung lesen. Das eine hat mit dem anderen so viel zu tun wie meine Grossmutter, Gott habe sie selig, mit der Champions League im Fussball.

Die nackten Zahlen stimmen zum Teil vermutlich (zum Teil übrigens auch nicht), aber was das Bundesamt für Statistik in Prosa daraus gemacht hat, würde jeder Marketingabteilung eines privaten Unternehmens Ehre antun. Wenn jemals eine hochkorrupte Firma, die gerade bei Geldwäsche in grossem Stil erwischt wurde, ein paar findige Leute sucht, die das Ganze schönschreiben, dann empfehle ich die Person, die beim Bundesamt für Statistik für diese Mitteilung verantwortlich war. Es ist eine wahre Meisterleistung. Ich würde rot leuchten wie eine Verkehrsampel, wenn ich für diesen Erguss verantwortlich wäre.

Danke für Ihre freiwillige Unterstützung meiner Arbeit.

Ich werde einzelne Elemente aus diesem Elaborat diese Woche auf weltwoche.ch behandeln und später gerne auf meinem Telegram-Kanal darauf hinweisen. Aber hier mal kurz das Wichtigste.

  • Unverdrossen spricht der Bund von rund 6000 Coronaopfern im Jahr 2021. Wohlwissend, dass es diese Zahl selbst hingebogen hat, indem jeder dort eingeordnet wurde, der das Pech hatte, zum Zeitpunkt des Ablebens mit einem dafür völlig ungeeigneten Test als Covid-19-positiv befunden wurde. Man konnte mit Tumoren und Ablegern durchsetzt sein und zuschlechterletzt aus dem Fenster fallen: Covid-19!
  • Es werden grosszügig 19 Todesopfer durch die Covid-19-Impfung zugegeben. Die Zahl ist lächerlich. Es ist angesichts der Usanz von Ärzten und Swissmedic einfacher, als Opfer einer Einhorn-Attacke anerkannt zu werden denn als ein solches der Impfung. Ausserdem wird mal wieder grosszügig betont, dass es sich bei diesen Fällen ausschliesslich um alte Menschen mit diversen Vorerkrankungen gehandelt habe. Die Impfung, wird suggeriert, habe eben einfach für den Rest gesorgt. Liebes Bundesamt, genau DAS gilt in erster Linie für das Virus namens Covid-19, nur interessiert es Euch dort nicht.
  • Dass es angesichts des letzten Punkts überhaupt eine eigene Todesursache namens Corona gibt und diese als drittwichtigste Todesursache 2021 gewertet wird, ist ein Hohn angesichts der Tatsache, dass es so gut wie keine Menschen gibt, die ohne massive multiple Vorerkrankungen und rein an diesem Virus gestorben sind. Dass gleichzeitig die Todeszahlen aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs im Sinkflug sind, müsste nun wirklich auch dem Hinterletzten zeigen, was da abläuft.
  • Es wird ein Rückgang der Suizidzahlen beklatscht ohne Hinweis auf eine Verdoppelung der Fälle von Freitod bei jugendlichen Mädchen. Richtig gelesen: Eine Verdoppelung. Aber warum sollten wir uns darüber Gedanken machen? Mit depressiven Teenagern, die sich das Leben nehmen, lassen sich ja keine Einschränkungen der Grundrechte verordnen, daher kann man sie einfach ignorieren.

Kurz und gut: Auch drei Jahre nach dem Beginn des ganzen Wahnsinns, nach all den Enthüllungen über die völlig überdimensioniert dargestellte Gefahr durch das Virus, über die sinnlosen und schädlichen Massnahmen, über die Mogelpackung namens Impfung, versucht das Bundesamt für Statistik – und das sicher nicht aus eigenem Antrieb – nach wie vor, uns das Ganze als völlig real zu verkaufen. Als wäre nichts gewesen. Ich wäre gern nur einen Tag lang so abgebrüht.

Wenn das Medienschaffende tun, die sich selbst nicht mehr spüren nach diesen Jahren und gar nicht mehr anders können, als das Märchen, das sie verbreitet haben, zu stützen: Nicht schön, aber wohlan, wir sind alle nur Menschen. Aber hier sprechen wir von einem Bundesamt. Das sind Leute, die wir mit unseren Steuergeldern bezahlen. Das sind Leute, die Daten aufbereiten sollten, die uns dienen. Das sind der Wahrheit verpflichtete Leute, die sich einspannen lassen von der Politik. Beziehungsweise von deren Repräsentanten, die sich derart verrannt haben, dass sie nicht mal mehr den Rückweg kennen und deshalb weiter nach vorne stürmen.

Im Grunde müsste jeder vernünftig denkende Mensch angesichts dieser Vorgänge allmählich durchdrehen. Die Frage ist ja: Was muss noch alles passieren, was muss noch alles an die Oberfläche kommen, bevor zwar – worauf wir ewig warten könnten – keine Entschuldigung kommt, aber doch wenigstens auch kein aktiver Versuch mehr, das Narrativ zu stützen?

Ihr Beitrag hält diesen Blog am Leben – herzlichen Dank.

Ein spätes, aber starkes Zeichen

Der Nationalrat hat eine Signalrakete abgefeuert. Mit dem Nein zu den Notfallkrediten in der CS-UBS-Angelegenheit ist politisch zunächst zwar nicht viel passiert. Aber es gibt die Hoffnung, dass die Entscheidung dem Bundesrat in die Knochen fährt.

Das Notrecht ist die jüngste Geheimwaffe des Bundesrats. Am 4. April 2023 habe ich geschrieben, welche Lust der Bundesrat an diesem Mittel entdeckt hat. Meine diesbezüglichen Befürchtungen habe ich so formuliert:

Was hindert die Exekutive daran, nach einem Blick in die Tageszeitung eine neue «drohende schwere Störung» zu entdecken und mal schnell das Notrecht auszurufen? Die Hemmschwelle liegt inzwischen ziemlich tief.

Den ganzen Beitrag kann man hier nachlesen.

Mit einiger Belustigung habe ich bei der Debatte zu den Notkrediten zur Kenntnis genommen, dass sich die federführende Bundesrätin Karin Keller-Sutter (FDP) diesen Vorwurf nicht gefallen lassen will. Auch wenn ich natürlich nicht davon ausgehe, dass sie mit ihrem Votum auf meine Worte reagiert hat. Jedenfalls hat sie in der Debatte im Nationalrat das hier gesagt:

«Wissen Sie, der Bundesrat steht nicht morgens auf und sagt sich: Wir könnten heute ja mal wieder Notrecht anwenden.»

Wobei: Es klingt beim zweiten Durchlesen in der Tat ein bisschen wie eine Replik in meine Richtung.

Danke für Ihre Unterstützung. Dank Ihnen gibt es diesen Blog.

Natürlich stelle ich es mir nicht ganz so banal vor, wenn ich es auch in der mir üblichen Dramatisierung in diese Richtung ausgedrückt habe. Sagen wollte ich damit einfach, dass es immer weniger braucht, bis der Bundesrat eine «Not» entdeckt und auf das Notrecht setzt. Im Fall des Niedergangs der Credit Suisse kann man argumentieren (und diskutieren), dass schnelle Schritte unumgänglich waren. Aber im Fall von Covid-19? Bei Sanktionen gegen Russland?

Viel zu lange hat die Bundesversammlung das mit sich machen lassen. Man wird in National- oder Ständerat gewählt, um zu gestalten. Wie es der Begriff «Exekutive» schon sagt, ist der Bundesrat das ausführende Organ. Was im Parlament beschlossen wird, muss er in geeigneter Weise umsetzen.

Mit dem Notrecht wird diese Ordnung aufgelöst. Mit einem Mal entscheidet die Regierung, was zu geschehen hat. Es ist daher gut, wenn es auch reichlich spät kommt, dass der Nationalrat klar signalisiert hat, sich das nicht länger gefallen zu lassen.

Offenbar braucht es manchmal eine Ballung von Missständen, bis diese auch dem Letzten auffallen. Das ist wenig befriedigend, denn gerade im Fall von Corona hätte die gewählten Volksvertretern ruhig früher merken dürfen beziehungsweise sogar müssen, dass der Bundesrat ausser Rand und Band ist und auf völlig nichtigen Grundlagen höchste Not verordnet und danach völlig zügellos durchregiert hat. Damals fand noch kaum ein Parlamentarier die Kraft, sich dagegen zu stemmen.

Hoffen wir, dass der Widerstand im Fall des CS-Notkredits kein einmaliges Aufmucken war, sondern der Beginn einer leidenschaftlichen Politik zugunsten der Bürger, und das ohne Rücksicht auf eigene Verluste.

Sagen, was ist. Zum Wohl aller. Vielen Dank für Ihr freiwilliges Abonnement.

Wir. Sind. Der. Staat.

Nein, wir sind keine Querdenker. Wir sind keine Schwurbler, keine Verschwörungstheoretiker und erst recht keine Staatsfeinde. Ganz im Gegenteil: Wir, die wir engagiert an vorderster Stelle mitdenken, wir SIND der Staat. Wir halten diesen Staat am Leben.

Ich bin in Locarno. Ich gerate aus einer Laune heraus vor einer Konzertbühne in eine Menge von Leuten, die meine Kinder (oder noch mehr) sein könnten, und alle grölen sie mit bei einem Remix von «The Wall» von Pink Floyd, und auch wenn sie nicht wissen, was sie da mitsingen, spüren sie es vielleicht doch instinktiv. Ich hoffe es.

We don’t need no education
We don’t need no thought control

Wir brauchen keine Bildung. Wir brauchen niemanden, der unsere Gedanken kontrolliert.

Man muss das richtig verstehen. Jedenfalls brauchen wir keine Bildung, die uns dazu erzieht, vorfabrizierte Gedanken einfach zu übernehmen. Und wir brauchen niemanden, der uns sagt, wohin uns unsere Gedanken führen sollen und wo sie ihre Grenzen haben. Was uns als Menschen ausmacht, ist unsere Fähigkeit, selbst zu denken und uns damit gegenseitig voranzubringen.

Und das führt mich zum Thema. Dank dem grossartigen Roger Waters von Pink Floyd, den sie derzeit auch grossflächig ausradieren wollen. Dem sie das Prädikat «Antisemit» übergestreift haben, um ihn unmöglich zu machen. Das ist kein Zufall. Der Mann denkt selbst. Deshalb darf er nicht weiter existieren. Was für eine Gefahr für all die Leute, die genau das nicht wollen. Dass da einer ausschert. Das darf nicht sein. Weg mit ihm.

Aber es geht nicht nur um Roger Waters. Es geht um uns alle. Sie wollen, dass wir alle nicht mehr selbst denken. Dass wir alle einfach abnicken, was der Staat sagt.

Und da haben wir ihn schon, den Fehler. Denn: Was ist der Staat?

Ich kann jedenfalls sagen, was er NICHT ist. Er ist nicht das Parlament. Er ist nicht die Bundesverwaltung. Er ist nicht die Justiz.

Das Volk, das sind ganz banal WIR. Wir alle. Die Bürger dieses Landes. Und deshalb werden wir auch niemals Staatsfeinde sein, so sehr uns das die Medien einhämmern wollen. Denn jeder, der sich darum bemüht, dass dieser Staat besser wird, ist ein Freund des Staates. Und das tut jeder, der Fragen stellt. Der sich auflehnt, wenn die Administration des Staates, unsere Angestellten, die von unserem Steuergeld bezahlten Repräsentanten des Staates, versuchen, uns zu steuern, uns zu manipulieren, uns zu unterjochen.

Danke für Ihre Unterstützung.

WIR sind der Staat. Der Staat ist nicht Alain Berset, auch keiner der anderen Bundesräte, es ist nicht der Präsident des Nationalrats, es ist nicht der Direktor eines Bundesamtes, es ist nicht der Präsident einer Task Force. Das sind alles ganz einfach unsere Untergebenen, und wir sollten es ihnen bei jeder Gelegenheit klarmachen: Wir sind hier der Chef. Und so oft sie auch den Krisenstand und das Notrecht ausrufen und so oft dieses bis auf die Knochen unfähige Parlament sie einfach machen lässt, es ändert nichts daran:

Wir. Sind. Der. Staat.

Es ist ziemlich furchterregend, dass unsere gewählten «Volksvertreter» das offenbar nicht mehr wissen. Und deshalb einfach das Feld der Regierung überlassen, die sich für das Volk – den Staat! – ohnehin nicht interessiert.

Wann hat letztmals ein gewählter Parlamentarier dem Bundesrat mitgeteilt, dass er nichts anderes ist als eine Ansammlung von Angestellten des Staats, also uns, und gefälligst unsere Interessen zu vertreten hat? Wann ist letztmals einer vors Mikrofon getreten und hat Berset und Co. klar gesagt, dass er sich gefälligst auf seine Rolle zu beschränken hat, die da heisst: Das umsetzen, was das Volk will?

Wir sind keine Staatsfeinde. Wir sind das, was den Staat überhaupt noch ausmacht. Menschen, die selbst denken, die Verantwortung übernehmen, die Nachteile auf sich nehmen, damit das grosse Ganze weiter funktioniert. Staatsfeinde sind höchstens diejenigen, die für die Gegenleistung einer Bratwurst getan haben, was die von uns bezahlten Staatsvertreter unter Umgehung jedes Volksrechts von ihnen verlangt haben. Diese Leute haben nicht den «Staat» unterstützt. Sondern ein erfundenes Märchen am Leben gehalten.

Wir sind in der völlig irren Situation, dass eine Minderheit der Menschen in diesem Land das, was unser Staat einst war, noch schützt. Eine Minderheit, die nach wie vor als verrückt abgetan wird. Und die Leute, die bereit sind, das alles aufzugeben, werden gefeiert als staatserhaltend.

Nein, diese Leute erhalten nicht den STAAT. Sie stützen nur die ausser Rand und Band geratene kleine Truppe, die sich völlig überschätzt und sich für den Staat hält. Verzeihung, aber: Alain Berset ist nicht der Staat. Er ist ein kleiner Lohnempfänger, den das von uns gewählte Parlament eingesetzt hat, um die Interessen der Schweiz zu vertreten – und der das nicht tut. Sondern alles andere.

WIR sind der Staat. Und wir sollten bitte, bitte baldmöglichst klarstellen, dass wir es sind und sonst keiner.

Dieses Land ist das, was es ist, weil wir über Jahrhunderte hinweg als Volk gesagt haben, wo es lang gehen soll, und die Menschen, die wir als Repräsentanten bestimmt haben, mussten vollziehen, was wir sagten. Inzwischen lassen wir uns von diesen Leuten die Richtung diktieren.

Das muss aufhören. Spätestens bei den nächsten Wahlen.

Wir holen uns die Schweiz zurück. Danke für Ihre Unterstützung.

Ein Wort zu Ballweg

Michael Ballweg ist nach rekordverdächtigen neun Monaten Untersuchungshaft wieder in Freiheit. Der Gründer der «Querdenken»-Bewegung äusserte sich Stunden später bereits in einem Interview im Video. Sein Fall ist bei allen offenen Fragen rund um ihn ein Beleg für die neue Willkür des Staats.

Vorbemerkung: Ich wollte am Ende dieses Textes das erste Interview von Michael Ballweg nach der Untersuchungshaft einbetten. Überraschung: YouTube hat es gelöscht, weil es die Nutzungsbestimmungen verletze…

Er hat Grossdemonstrationen gegen die Coronamassnahmen in Deutschland organisiert, wurde Vordenker und Vorsprecher der Kritiker und erhielt aus dem ganzen Land Spenden für sein Engagement. Letzteres wurde ihm, zumindest offiziell, zum Verhängnis. Aufgrund des Vorwurfs der Geldwäsche und des Betrugs wurde im Mai 2022 eine Hausdurchsuchung gegen den Stuttgarter Michael Ballweg durchgeführt, er kam im Zuge dieser in Untersuchungshaft und wurde nun am Dienstag in Freiheit entlassen. Die Begründung: Aufgrund der zu erwartenden Haftstrafe im Fall einer Verurteilung wäre eine längere U-Haft unverhältnismässig.

Ballweg ist auch in den Kreisen der Massnahmenkritiker keineswegs nur unumstritten. Das haben Figuren, die an der Spitze einer Bewegung stehen, so an sich. Das Geld floss nachweisbar reichlich in seine Richtung. Allerdings hat er auch sichtbar etwas gemacht damit, und sein erfolgreicher Versuch, die Bewegung «Querdenken» dezentral quer durch Deutschland zu installieren, spricht gegen Guru-Fantasien. Es ist auch nicht an mir, eine abschliessende Beurteilung seiner Arbeit vorzunehmen. Sicher ist, dass es in den letzten Jahren Menschen gebraucht hat, die sich gegen die unverhältnismässige Politik wehrten, und er war – oder ist – einer davon.

Danke für Ihre Unterstützung für diesen Blog.

Unbenommen von seiner Person scheint mir aber klar, dass es dem Justizsystem nicht um ein paar hunderttausend Euro ging, die angeblich nicht sauber abgewickelt wurden. Man wollte einen unbequemen Bürger aus dem Verkehr ziehen, der zeitweise die Massen hinter sich zu scharen wusste. Michael Ballweg war ein Problem für den Staatsapparat. Er brachte Unruhe in seine Pläne. Massnahmen wie Restaurantschliessungen oder das Zertifikat sollten ja gerade dazu dienen, ein Zusammenkommen der Menschen zu verhindern. Am Stammtisch wächst der Widerstand.

Nie im Leben wäre die Staatsgewalt mit diesem Furor gegen jemanden vorgegangen, weil er allenfalls keine saubere Buchhaltung geführt hat, wenn er nicht gleichzeitig ein Staatsfeind gewesen wäre. Nie im Leben hätte man jemanden neun Monate lang für diese Vorwürfe in Untersuchungshaft gehalten, wenn er nicht gleichzeitig zum Problem für die offiziellen Verlautbarungen geworden wäre.

Der Glaube an eine Justiz, die als dritte Gewalt unabhängig von der Regierung operiert, ist süss, aber naiv. Gerade in Coronazeiten wurde das offensichtlich. Die Einschränkung der Grundrechte, Maskenzwang, Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen: Richter schafften es so gut wie nie, losgelöst von den politischen Zielen Urteile zu fällen, die mit den übergeordneten Werten übereinstimmen. Sie machten sich zu Erfüllungsgehilfen der Willkür der Macht.

Neun Monate brauchte der Justizapparat, um ein paar hunderttausend Euro Spenden auf einem Bankkonto zu durchleuchten? Es gibt Fälle von Firmenpleiten, in denen es um hunderte von Millionen geht und die schneller abgewickelt wurden. Man hat den Mann einfach so lange eingebuchtet, wie es halbwegs möglich war, ohne zu offensichtlich das Gesicht zu verlieren. Boris Becker sass weniger lange im Gefängnis, Uli Hoeness gleich lange. Da sprechen wir aber jeweils von einer Haft nach einem Gerichtsurteil, nicht von einer Untersuchungshaft.

Nun kann man mit Spannung auf die Gerichtsverhandlung und das Urteil warten und wird dann feststellen können, wie politisch gefärbt dieses ist.

Die Schweiz ist übrigens nicht viel besser. Dort verbrachte der Arzt Thomas Binder eine Woche in der Zwangspsychiatrie, weil er über die Coronapolitik das offen ausgesprochen hat, was inzwischen längst erwiesen ist. Laut dem Staat spinnt man also, wenn man die Wahrheit sagt. Man ist eine Gefahr für die Öffentlichkeit, wenn man diese auf staatliche Lügen hinweist. Das alles ist brandgefährlich. Es gehört nicht nur aufgearbeitet, sondern in erster Linie für die Zukunft verhindert.

Freier Journalismus für freie Bürger – vielen Dank für Ihre Spende.

Bild oben: Wikimedia / Wald-Burger8

Impfschäden: Viktor findet es einfach nur lustig

Ich ziehe ziemlich weite Grenzen, wenn es um Humor geht. Empörung lösen Witze bei mir selten aus. Viel eher staune ich manchmal über die Dummheit, die hinter dem Versuch des Spässchens steckt. Neuestes Beispiel: Viktor Giacobbo.

Es ist natürlich anstrengend: Da zerfällt die Credit Suisse, die UBS kauft die Brosamen, der Finanzplatz Schweiz wird global durchgehechelt, die Zeitungen sind voll davon – und nun muss man auf die Schnelle eine Pointe dazu kreieren. Der Druck, der auf Viktor Giacobbo lastet, dem ehemaligen halbberuflichen Kaffeetrinker bei SRF, ist enorm.

Was dabei herausgekommen ist:

Über Humor lässt sich nicht streiten. Stossender ist, dass Giacobbo – mal wieder – die längst erwiesenen Nebenwirkungen der Covid-19-Spritze verharmlost beziehungsweise ins Lächerliche zieht. Offenbar ist er derart in seiner inneren Verleugnung der Tatsachen gefangen, dass er es nicht mal zur Kenntnis nimmt, wie inzwischen sogar die einst regierungstreuen Medien über die zahllosen Fälle berichten. Dass er nicht mitgekriegt hat, dass die «Pfizer Files» enthüllen, wie schlampig und manipulierend die Hersteller gearbeitet haben und wie willfährig die Staaten dabei mitgespielt haben.

Auf Kosten der Impfgeschädigten suggeriert der Mann dann auch noch, dass alles, was an Nato, Pharmaindustrie und Klimabewegung kritisiert wird, sowieso immer nur eine Ausgeburt der Verschwörungstheoretiker ist. Weil die Genannten ja alle bekanntlich nur selbstlos dem Guten in der Welt dienen.

Danke für Ihre Unterstützung.

Mich verblüfft die Naivität. Dass beispielsweise Pharmaunternehmen zum Ziel der Gewinnmaximierung sehr weit gehen, ist bekannt und wurde unzählige Male dokumentiert, unter anderem durch Gerichtsurteile, und das auch des Öfteren im Fall von Pfizer. Dass die Nato geopolitisch kein Friedensstifter ist, sondern nur die eigene Agenda verfolgt, sollte auch jedem klar sein.

Und was die Klimabewegung angeht: Nur schon die gezielte, durchgeplante Art und Weise, wie die Ikone Greta Thunberg aufgebaut wurde, spricht Bände. Da braucht es keine Verschwörungstheorien, die Fakten liegen auf dem Tisch. Die Geschichte vom Mädchen, das zufällig mit einem Transparent auf der Strasse entdeckt wurde, gehört in die Sammlung der Gebrüder Grimm.

Was will uns Viktor Giacobbo nun also eigentlich sagen? Dass jeder Zweifel an Nato und Co. unangebracht ist? Dass es kein globales Zusammenspiel der Mächtigen gibt? Lustigerweise war der Alt-Linke ja vor Corona immer schnell dabei, wenn es um Kritik am internationalen Kapitalismus und der Kooperation zwischen Unternehmen und Politik ging.

Nun hat er aberein neues Feindbild gefunden, die Staatskritiker, und offenbar auch neue Freunde, die Mächtigen. Sich in ein Boot zu setzen mit einem Medikamentenhersteller, um sich über dessen Opfer lustig zu machen: Das ist nicht mal schwarzer Humor. Es ist nur widerlich und sehr, sehr dumm.

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Bild: Wikicommons, Sa-se

Lieber Staat. Was soll ich bloss mit dir tun?

Ein offener Brief an meine Heimat. Meinen Heimatstaat. Das Ding, das mir meinen Pass ausgestellt hat. Diesen Flecken auf dem Globus, der mir Sicherheit bieten soll, wenn ich sonst nirgends mehr hin kann. Hey, Staat, was ist mit dir nur passiert? Bist du noch die Schweiz, wie ich sie mir vorgestellt habe?

Ich gebe zu, ich bin privilegiert. Ich habe zwei Staatsbürgerschaften. Ich könnte mich irgendwo in der Europäischen Union verschanzen. Aber irgendwo tief im Herzen fühlt man sich ja immer stärker verbunden mit einer Nation. In meinem Fall war es die Schweiz.

Ich hatte stets das tiefe Empfinden, dass das etwas Besonderes ist. Rein statistisch gesehen ist es ja schon fast unmöglich, Schweizer zu sein, wenn man zur Welt kommt. Mir ist das gelungen. Was natürlich nicht meine Leistung ist. Aber ich dachte immer: Ich nehme das als Geschenk. Man darf ja auch ein bisschen Glück haben im Leben, nicht wahr? Und dann kann man das auch geniessen. Das Dasein an sich ist schwer genug.

Aber nun: Wie besonders ist es eigentlich noch, Schweizer zu sein? Mit wie viel Stolz kann einen das noch erfüllen?

Dieser Staat tut seit einigen Jahren alles dafür, dass es nichts Besonderes mehr ist. Und dass man keinen Stolz mehr verspüren kann.

Ich erfahre so fast nebenbei, dass du, meine Heimat, nicht den Mut hattest, für die Grundrechte deiner Bürger einzustehen. Du fandest es völlig in Ordnung, die Freiheit deiner Bevölkerung aufzugeben, um nicht dem Ausland nachzustehen. So habe ich jedenfalls das empfunden, was ich hier aufgearbeitet habe.

Meine Existenz, die Existenz von mehreren Millionen anderer Schweizer, ist für dich offenbar nicht bedeutend genug, um dich gegenüber dem Ausland aufzulehnen. Du, mein Staat, hast eine so unglaublich demütige Haltung gegenüber dem Rest der Welt, dass Du bereit bist, meine Rechte zu opfern, um «gut» da zu stehen. Du hast völlig sinnlose Massnahmen übernommen, um das Ausland nicht zu enttäuschen.

Danke für Ihre Unterstützung.

Das muss ich zuerst sinken lassen. Weil ich immer dachte, als Dein Bürger käme ich zuerst. Da lag ich wohl falsch. Dir ist es wichtiger, dass du auf dem diplomatischen Parkett gut aussiehst. Du bist bereit, mir meine Freiheitsrechte zu nehmen, solange dafür irgendwelche Franzosen, Italiener, Spanier oder Deutsche gut von dir denken. Ich bin dir ein bisschen egal, wie ich merke.

Meine Kinder sind dir ebenso egal. Ob sie eine normale Schulbildung geniessen, ob sie unter deiner Politik psychisch leiden: Das ist dir nicht so wichtig. Hauptsache, die Weltgesundheitsorganisation mag dich weiterhin. Du bewegst dich natürlich auf dem diplomatischen Parkett und nicht in meiner Schulgemeinde. Es ist verständlich, dass dich das eine sehr interessiert und das andere gar nicht. Als Vater habe ich wenig Berührungspunkte zur WHO, ich möchte einfach, dass meine Kinder etwas lernen. Dir ist das eher egal. Für dich zählt das internationale Parkett. Da gibt es feine Häppchen an schönen Orten, da würde doch jeder zuschlagen.

Ich habe wirklich keine Ahnung, warum ich vor rund 40 Jahren in der Schule alles Mögliche über Wilhelm Tell und Winkelried lernen musste, wenn ich dann Jahrzehnte später von Leuten regiert werde, die wie pure Pantoffelhelden nicht einmal einen Finger rühren würden, um für die Eigenständigkeit dieses Staates einzustehen.

Was genau hat die Schweiz, wie wir sie heute erleben, mit der Schweiz, wie sie uns einst verkauft wurde, zu tun?

Wenn das Ausland pfeift, schliessen wir mal schnell die Schulen, auch wenn wir wissen, dass das nichts bringt. Wenn das Ausland pfeift, geben wir mal schnell unsere Neutralität auf, auch wenn diese ein zentraler Pfeiler unseres Staates ist. Dieses Land will in erster Linie eines: Allen anderen gefallen. Bloss nicht auffallen, bloss nicht ausscheren, bloss nicht eigenständig sein.

Ich erkenne diese Schweiz nicht mehr. Tun Sie es noch?

Wenn Sie die andere Sicht schätzen: Sie können einen Beitrag dazu leisten.

Die Kinder-Lüge

Kinder und Corona – war da was? Da war sogar sehr viel. Nur nicht das, was man uns als Wahrheit vorgibt. Eine schonungslose Annäherung an einen Teil des globalen Verbrechens, der für mich als Vater am Schwersten wiegt.

Ein kleines Experiment zu Beginn. Googeln Sie mal «Kinder UND Corona». Wenn Sie dieselben Suchresultate haben wie ich, sieht das in etwa so aus:

  • Corona bei Kindern erkennen und vorbeugen
  • Ansteckung und Verbreitung von Covid-19 bei Kindern
  • Coronavirus: Ansteckung bei Kindern
  • Mein Kind hat Corona: Was muss ich nun tun?

Das ist natürlich alles sehr gut gemeint. Theoretisch. Es hat nur nichts mit den wirklich wichtigen Themen zu tun. Denn Kinder, und das wusste man praktisch von der ersten Stunde an, leiden in aller Regel nicht unter dem Virus. Wenn sie überhaupt etwas davon merken, dann in Form eines sanften Schnupfens. Sie sind auch, wie man ebenfalls früh wusste aber nicht sagte, kein «Treiber der Pandemie», und ich verwende das Wort «Pandemie» nur der Vollständigkeit halber, ohne es wirklich ernst zu nehmen.

Die Suchresultate drehen sich also um eine Nichtigkeit. All das, was bei diesen Stichworten wirklich auftauchen sollte, bleibt verborgen hinter dem Algorithmus, der auf die globalen Pläne der gewaschenen Hirne einschenkt, aber nichts zur Wahrheit beiträgt.

Wo bleiben die wichtigen Treffer?

Unsere Kinder, und ich bin selbst Vater von davon betroffenen Teenagern, haben in den letzten drei Jahren einen massiven Bildungsrückstand erlitten. Die Beschulung zuhause kann den Unterricht in der Schule nicht ersetzen, vor allem nicht, wenn sie völlig überstürzt und miserabel vorbereitet eingeführt wird. Gut, angesichts der Tatsache, dass die meisten Lehrkräfte völlig blind alles nacherzählt haben, was ihnen der Staat einflüsterte, mag eine gewisse Absenz im Schulzimmer sogar segensreich gewesen sein, aber nicht in Bezug auf den Stoff, der vermittelt werden sollte.

Danke für Ihren Beitrag an diesen Blog.

Und dann haben wir die überfüllten Kinder- und Jugendpsychiatrien. Unsere Jüngsten hat man ohne Not in den Ausnahmezustand versetzt, in einem Alter, in dem alles, was auf sie einwirkt, das mit Faktor 100 tut. Gern suggerierte man ihnen auch, sie seien schuld am Tod der Grosseltern, wenn sie nicht brav alle Anordnungen folgen. Was tut das mit einem Menschen, der erst heranwächst? Die Quittung haben wir jetzt, und sie wird uns noch viele Jahre serviert werden. Wir haben einen grandiosen nachhaltigen Schaden produziert bei der nächsten Generation. Bei der Generation, die uns dereinst finanzieren müsste.

Aber wir sollten noch nicht an die wirtschaftlichen Auswirkungen denken. In erster Linie geht es um die Menschen dahinter. Und das schmerzt besonders. Soziale Kontakte unter unseren Kindern wurden reduziert oder ganz unterbunden. Zuerst versetzt man die Eltern in grundlose Panik, dann erledigen die den Rest: «Spiel nicht mit den Nachbarskindern, deren Vater war kürzlich ohne Maske beim Einkaufen». Jede Unbeschwertheit, jede Spontaneität hat man unseren Kleinen genommen. Wir haben ihnen beigebracht: Schaff Distanz, vermeide Nähe. Welche Botschaft ist das bitte, lieber Himmel? In einer Welt, die nichts mehr braucht als Liebe?

Findet man das bei Google? Gibt es Suchresultate rund um die verhängnisvollen Auswirkungen einer verantwortungslosen Politik? Vielleicht, wenn man lange genug sucht. Und vermutlich verbunden mit irgendwelchen Warnhinweisen. Aber das, was wirklich zählt, dringt nicht durch bei der grössten Suchmaschine der Welt. Kein Wunder, die hängt ja am Tropf der US-Behörden wie Facebook und Co. Die klare Direktive hiess: Gib nur weiter, was uns nützt, verschweig alles andere.

Unser einstiger «Mister Corona» Daniel Koch hat die Schulschliessungen selbst als Fehler eingestanden, den man unter dem Druck des Auslands gemacht habe, nachzulesen hier. Ich muss meine dortige Empörung hier nicht wiederholen. Es spricht für sich. Aber ein Satz doch noch: Ihr habt meine Kinder drangsaliert, weil «das Ausland» das auch gemacht hat? In welchem Land lebe ich denn bitte?

Ich mag mich auch gar nicht über die Eltern auslassen, die ihre Kinder all dem ausgesetzt haben. Der Fisch stinkt vom Kopf, und wenn der Staat in Tateinheit mit den vereinigten Medien eine Angstkampagne freisetzt, sind ganz einfach viele Leute überfordert. Das heisst nicht, dass ich kein Minimum an Zivilcourage in der Bevölkerung voraussetzen würde. Aber letztlich muss man an der Spitze etwas ändern, nicht an der breiten Masse.

Ich weiss, ich habe schon einige Male über das geschrieben, was den Kindern angetan wurde, aber es lässt mich nicht los. Ich kann mich wehren, die meisten meiner Leser können es, aber Kinder so gut wie nicht. Sie sind unserer Willkür ausgesetzt. Der Staat hat eine verdammte Verantwortung, die Rahmenbedingungen für unsere Schwächsten optimal auszugestalten. Stattdessen hat er sie zeitweise sogar zur Zielscheibe seiner reinen Willkür gemacht.

Wenn man wenigstens die Kinder in Ruhe gelassen hätte. Wenn man wenigstens die Kinder noch Kinder sein gelassen hätte. Wenn man schon beschliesst, die Alten allein sterben zu lassen. Wenigstens das. Nur das.

Irgendjemand müsste für all das bezahlen. In harter Währung. Aber bis auf Weiteres bezahlen nur unsere Jüngsten. Und das Verrückte ist: Die Leute, die all das angeordnet haben, haben selbst Kinder.

Man muss sich schon sehr stark von sich selbst entkoppelt haben, um all das zuzulassen. Man muss neben sich selbst stehen. Und es muss einem alles furchtbar egal sein.

Unabhängig, staatsfrei und ohne Steuergeld. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Der innere Bankrott

Es vergeht mittlerweile kaum ein Tag, an dem es nicht geschieht: Frühere Verantwortungsträger und willige Mitmach-Medien geben zu, wie falsch und schädlich die Coronapolitik war. Neuestes Beispiel: Der frühere «Mister Corona» Daniel Koch persönlich. Was er sagt, kommt einer Bankrotterklärung unseres Staats gleich.

Die Schulschliessungen waren unnötig. Es gab aus epidemiologischer Sicht keinen Grund, die Kinder auszusperren. Aber Frankreich machte die Schulen dicht, da musste die Schweiz ganz einfach nachziehen. Ganz allgemein sei bei den Massnahmen der Druck aus dem Ausland gross gewesen. Und auch wenn sie nichts nützten, immerhin konnte man damit «eine starke Message platzieren».

Was Daniel Koch im Interview im «Tages-Anzeiger» sagt, zusammenfassend ohne Bezahlschranke beispielsweise hier nachzulesen, ist ungeheuerlich. Aber es ist ein Merkmal unserer Zeit, dass man sich nicht mal mehr wundert über so viel Unverfrorenheit, diese Nonchalance, mit der eine grundfalsche und nachhaltig schädliche Politik im Nachhinein kommentiert wird.

Also, ganz ernsthaft: Die Schweiz wusste, dass es falsch ist, die Schulen zu schliessen, aber wenn das Nachbarland Frankreich das macht, musste man eben auch? Und der Journalist des «Tagi» schafft es wirklich nicht, die so simple wie notwendige Nachfrage zu stellen: Wieso genau?

Man wollte eine «starke Message platzieren»? Zu welchem Zweck? Um die Stimmung zugunsten weiterer und ebenso falscher und wirkungsloser Massnahmen zu drehen? Um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, was nebenbei erwähnt ein Straftatbestand ist?

Herzlichen Dank an alle Unterstützer dieses Blogs. Mehr Infos gibt es hier.

Das totalitäre China habe mit seinen strikten Massnahmen den Rhythmus vorgegeben, so Koch weiter, dem andere Länder, wenn auch weniger hart, dann gefolgt seien. Auch hier wieder: Wieso genau? Seit wann diktiert das ferne China, wie die Schweiz mit einer Situation umgeht? Hatte man Angst, international der «bad boy» zu sein, analog zur Situation in der Ukraine?

Die Abriegelung alter Menschen in Heimen, die Schliessung der Grenzen: Daniel Koch gibt zu, dass das alles nichts gebracht hat. Aber auch hier: Der Druck aus dem Ausland! Und wieder: Kein Nachfragen des Journalisten. Aber wie sollte der auch, er gehörte ja zu denen, die diese ganze Massnahmenkaskade jubelnd mitgefordert hat. Er hatte wohl schon schwer zu schlucken, dass der einstige «Mister Corona» gemütlich dort sitzt und sinngemäss übersetzt sagt, dass das alles purer Unsinn war, was er in seiner Zeitung stets vertrat.

Es gibt das alte Sprichwort «Nützt es nichts, schadet es nichts». Das ist bezogen auf die Coronasituation grundverkehrt. Es hat nichts genützt, aber sehr wohl geschadet. Unsere Kinder haben einen Bildungsrückstand, weil unsere Politiker den «Druck aus dem Ausland» nicht ausgehalten haben. Unsere Alten starben allein, weil die Schweiz fand, sie müsse es gleich machen wie die anderen. Unsere Wirtschaft litt und die Schulden haben sich aufgetürmt, weil China eben den Takt angab.

Ist das alles wirklich wahr? Werden wir von solchen Leuten regiert und administriert? Und lassen wir sie das weiter tun? Man fühlt sich wie im falschen Film.

Und erinnern wir uns: Denen, die sich gegen die Massnahmen aussprachen, wurde vorgeworfen, für den Tod anderer Menschen verantwortlich zu sein, weil sie sich gegen dringend nötige Einschnitte wehren. Nun wird reihenweise zugegeben, dass diese eben gerade überhaupt nicht nötig waren.

So sehr eine Entschuldigung dafür fällig wäre, kaufen kann man sich davon nichts. Stattdessen müssen wir nur für eines sorgen: Nie wieder so. Nie wieder. Nie.

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Wir sind Sklaven und merken es nicht

Wir leben in einer Demokratie. Das glauben wir ernsthaft. Und beteiligen uns deshalb brav an Volksabstimmungen. Aber zu dem, was wirklich geschieht, haben wir rein gar nichts zu sagen. Das wird immer offensichtlicher. Wir sind Untertanen der nackten Willkür. Und glauben, frei zu sein.

Fühlen Sie sich persönlich versklavt? Vermutlich nicht. Immerhin können Sie das Haus jederzeit verlassen, ein Bier trinken gehen, die Arbeitsstelle frei wählen, in die Ferien fahren. Das ist nun nicht gerade das Profil eines Sklaven.

Aber darin liegt ja gerade die Genialität unserer Zeit. Man lässt uns glauben, völlig frei zu sein, obwohl wir das nicht sind. Und deshalb versucht niemand, auszubrechen. Im Gegenteil: Eine Mehrheit ist begeistert vom unsichtbaren Gefängnis. Sie wollen förmlich mehr davon. Man hat ihnen eingeredet, dass sie erst dann wirklich frei sind, wenn sie den Regeln folgen.

Ich habe in der «Weltwoche» dieser Tage über die «Twitter Files» geschrieben. Es geht darum, dass auf Twitter sogar Wortmeldungen, die erwiesenermassen der Wahrheit entsprechen, zensiert wurden. Weil sie unliebsame Auswirkungen hätten haben können. Sprich: Weil sie das, was der Staat verkündet, in Frage gestellt hätten.

Die Wahrheit muss also ausradiert werden, wenn sie nicht dem dient, was man den Bürgern verkaufen will. Das klingt nicht nur nach George Orwell, das IST George Orwell.

Dringender denn je: Unterstützen Sie freie Medien wie diesen Blog. Solange es sie noch gibt.

Twitter hat das nicht aus freien Stücken getan. Der Staat, in diesem Fall die Vereinigten Staaten von Amerika, haben das einverlangt, und die damaligen Besitzer der Social-Media-Plattform haben brav gehorcht.

Das ist die neue Version von Versklavung, und sie nötigt mir durchaus professionellen Respekt ab. Wirklich verboten ist so gut wie nichts. Die Meinungsfreiheit wird gegen aussen hin gewährt. Aber sämtliche Kanäle, welche diese Meinungsfreiheit sicherstellen sollten, werden hinter den Kulissen auf Kurs gebracht. Sie blenden alles aus, was der echten Wahrheit ganz nah kommen könnte. So dass die Masse gar nie davon erfährt. Und deshalb zutiefst überzeugt ist, dass das, was der Staat sagt, wahr ist.

In Orwells kongenialem dystopischem «1984» gab es ähnliche Mechanismen. Prostitution und Glücksspiel waren rein technisch verboten, es drohten harte Strafen dafür. Die Mächtigen wussten aber, dass die Menschen im Alltag ihre kleine Portion Glück und Hoffnung brauchten. Deshalb liessen sie für diese Ablenkung vom tristen Alltag einen Schwarzmarkt unbehelligt laufen. Die Menschen spielten heimlich Lotto, nicht ahnend, dass das durchaus im Sinn der Diktatur war. Denn die absurde Hoffnung auf den grossen Gewinn, der alles leichter macht, sorgte dafür, dass die Bürger nicht aufmuckten. Es gab ja einen Silberstreifen am Horizont.

So funktionieren Diktaturen. Wer den Menschen keinerlei Anlass gibt, auf Besserung zu hoffen, befeuert die Revolution. Tu so, als könnte ihr Leben besser werden, und sie bleiben ruhig und tun, was du von ihnen willst.

Was in unseren Tagen geschieht, ist ganz ähnlich. «Du kannst dich ja frei äussern», heisst es. «Du kannst die Regierung straffrei kritisieren», heisst es. Wie grosszügig. Aber Tatsache ist: Im Verbund mit den Medien und durch Druck auf Verbreitungskanäle im Hintergrund wird dafür gesorgt, dass diese Kritik nie Fuss fassen kann. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, aber denen, die ihn fechten – mich eingeschlossen – wird vorgegaukelt, dass sie etwas verändern könnten. Was völlig unmöglich ist, wenn Regierungen die Informationskanäle auf Kurs trimmen und die meisten Medien dazu schweigen.

Noch nie in der Geschichte war die Wahrheit so offensichtlich und gleichzeitig chancenlos, an die Oberfläche zu kommen. Mittlerweile ist alles, was in den letzten drei Jahren geschehen ist, entzaubert, widerlegt, der Lüge überführt. Nach wie vor liest man in den gängigen Medien kaum etwas davon. Nach wie vor reagiert die Politik nicht darauf. Nach wie vor wird als «Verschwörungstheoretiker» gebrandmarkt, wer darauf hinweist, dass er das alles schon ganz am Anfang vorausgesagt hat.

Es ist eine perfekte Maschinerie. Perfekter, als sie sich George Orwell hätte ausdenken können. Selbst wenn wir 24 Stunden am Tag auf die Tastatur einhacken würden: Die Sklaven möchten glauben, dass sie frei sind, weil niemand zugeben will, ein Sklave zu sein.

Nicht die Herren sind das Problem. Die Sklaven sind es.

Danke für Ihre Unterstützung. Jeder Franken fliesst in diesen Blog.

Der Jubel über Köppels Abgang – und was bleibt denn danach?

Roger Köppel verzichtet auf eine Wiederkandidatur für den Nationalrat im Herbst 2023. In den gängigen Medien jubeln die Kommentatoren – Journalisten wie Leser. Und ich frage mich: Was oder wen genau wünschen sich diese Leute eigentlich als Parlamentarier? Willenlose Schafe?

Von sehr vereinzelten Ausnahmen abgesehen war unsere Bundesversammlung, bestehend aus 246 National- und Ständeräten, in den letzten drei Jahren ein Totalausfall. Vermutlich auch schon früher, aber in dieser Zeit wurde es einfach unübersehbar.

Völlig ohne Not gaben unsere Volksvertreter in dieser Zeit sämtliche Entscheidungskompetenzen an den Bundesrat ab, der danach nichts anderes tat, als dem vereinigten Konglomerat aus WHO, Pharmaindustrie und irgendwelchen sinistren Gestalten dazwischen alle Macht abzugeben. Die direkte Demokratie in Ehren, aber in dieser Phase hatten Leute wie Bill Gates und Klaus Schwab sehr viel mehr zu sagen als Leute mit einem Schweizer Pass. Unsere Parlamentarier waren entweder gern bereit dazu, die Verantwortung abzugeben oder haben es nicht einmal gemerkt, dass sie das tun – beides ist gleichermassen furchtbar.

Das alles geschah übrigens auf Kosten unserer Grundrechte, unter Missachtung der Verfassung und zugunsten der Diskriminierung aller Menschen, die noch selbst denken. Und die angebliche «Pandemie» wurde mit all dem nicht bekämpft. Alles diente nur dazu, auszutesten, wie gehorsam die Masse ist, wenn man ihr lange genug Unsinn erzählt. Das Experiment ist geglückt. Unter verdankenswerter Mitwirkung unserer hochbezahlten Parlamentarier. Die haben null Widerstand geleistet.

Was für ein grandioser Leistungsausweis für rund 130’000 Franken pro Jahr für ein Teilzeitmandat.

Danke für Ihre Unterstützung – für was auch immer kommen mag.

Nun wird bekannt: Roger Köppel tritt im Herbst nach acht Jahren im Nationalrat nicht zur Wiederwahl an. Zur Transparenz: Der Mann ist seit Kurzem mein Chef, ich bin seit 1. März in Teilzeitanstellung Redaktor seiner Zeitung «Die Weltwoche». Aber Köppel gehört nicht zu den Leuten, denen man den Schmus geben muss, er mag Widerspruch, man kann ihm förmlich alles an den Kopf werfen, wenn man gute Argumente hat. Und ich gehöre nicht zu den Leuten, die irgendjemandem den Schmus geben. Daher dürft Ihr davon ausgehen, dass ich hier wiedergebe, was ich in der Tat denke. Ohne Hintergedanken. Ich habe noch nie in meinem Leben um einen Job gebangt. Was übrigens im Fall der meisten Journalisten in diesem Land eine schöne Sache wäre – wenn sie einfach angstfrei sagen würden, was sie wirklich denken. Man darf ja träumen.

Was können wir derzeit nach Köppels Ankündigung in den gängigen Medien lesen? Dass er im Parlament oft gefehlt habe. Dass er in seinen acht Jahren als Nationalrat nur eine Handvoll Vorstösse eingereicht hat. Dass sein Fehlen daher keine Rolle spiele.

Ich verfolge die Bundespolitik seit rund 30 Jahren, und ich kann verlässlich sagen: Ich pfeife darauf, wie oft jemand unter der Bundeshauskuppel sitzt und wie stark er die Bundesverwaltung mit sinnlosen Vorstössen beschäftigt. Oder glaubt jemand, das sei ein Qualitätsmerkmal? Wenn uns irgendwelche reichlich durchgeknallten ehemaligen Jungsozialisten auf Trab halten mit Vorstössen zu allem und jedem, soll das unseren Staat weiterbringen? Ernsthaft? In erster Linie kostet uns das Geld. In zweiter Linie bringt es uns nichts.

Tatsache ist: Unterm Strich haben sich geschätzte 95 Prozent unserer Volksvertreter in der Coronazeit völlig willenlos dem Diktat des Bundesrats unterworfen, der sich wiederum dem Diktat der globalen Pharmaindustrie unter gütiger Mithilfe der WHO und deren Sponsoren unterworfen hat. Ihr Verschwinden wäre nicht nur akzeptabel, sondern sogar ein Segen. Mit Roger Köppel tritt hingegen einer ab, der noch selbst nachgedacht hat. Der auch Irrtümer zugeben konnte. Und dem man sicher nicht vorwerfen muss, für persönliche Vorteile das nachzubeten, was der Bundesrat gerade möchte.

Dass er nicht mehr kandidiert, ist daher ein Verlust. Ein verständlicher allerdings. Wer will schon Zeit verbringen mit über 200 «Kollegen», die vergessen haben, warum sie gewählt wurden und sich gut dotiert umgehend bereit erklärt haben, einen globalen Plan mitzutragen, ohne eine einzige kritische Frage zu stellen?

Ich denke, dass es für dieses Land eine gute Sache ist, wenn sich Roger Köppel auf seine Aufgabe als Verleger und Chefredaktor der «Weltwoche» konzentriert. Fast alle anderen Medien haben sich längst selbst aufgegeben. Wer noch über die staatlich vorgegebenen Direktiven hinaus informiert werden will, kommt an dieser Marke kaum vorbei. Gleichzeitig staune ich, wie viele Menschen sich ein Parlament wünschen, das aus lauter Mitläufern besteht, die den Mut nicht haben, eine eigene Position zu beziehen, weil sie am Tag der Wahl schon an ihre Wiederwahl denken. Wir sprechen von 246 ausgewählten Leuten, die darüber entscheiden, in welche Richtung unser Land geht. Und eine Mehrheit freut sich darüber, dass ein brillanter, unabhängiger Denker aus diesen Reihen verschwindet.

Es gibt unter den Leuten, die mir schreiben, viele, die der Ansicht sind: Vergesst unser politisches System, nehmt nicht selbst an Wahlen teil, wählt nicht, stimmt nicht ab – weil sowieso alles vorbestimmt ist. Ich kann das inzwischen leider nicht mal mehr ausschliessen. Aber das ist auch keine Lösung.

Daher: Warum machen wir im Herbst 2023 nicht doch noch die Probe aufs Exempel und schauen, ob unabhängige, selbst denkende Köpfe ins Bundeshaus einziehen und für Aufregung sorgen können? So quasi als letzter Anlauf. Wenn es nichts ändert, kann man immer noch zum Schluss kommen, dass sich das System überlebt hat und dann gemeinsam die reine Anarchie suchen.

Die Bestehenden haben versagt. Das ist Grund genug, Alternativen zu bieten. Wenn die nicht gewünscht sind, dann ist das ein klares Signal. Aber Stand heute sollte man bei den kommenden Wahlen noch einmal versuchen, das Ruder herumzureissen. Für Resignation bleibt danach immer noch genug Zeit.

Also: Kandidiert. Und wählt. Eines von beidem oder beides werde ich auch tun. Nur, damit klar wird: Wir sind nicht zufrieden mit den Leuten, die uns aktuell vertreten. Was auch immer dieses Zeichen wert sein mag.

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Gottes vergessene Kinder

An alle, die den Wahnsinn der letzten drei Jahre blind mitgemacht haben: Habt Ihr Kinder? Und wenn ja, wie geht es Euch heute dabei? Ein letzter Appell an die reine Vernunft. Von Vater zu Vater. Von Vater zu Mutter.

Nein, der Titel ist dieses Beitrags ist nicht meinem Genie entsprungen. Es ist die deutsche Übersetzung des Films «Children of a Lesser God». Wer ihn noch nicht gesehen hat: Auch 37 Jahre später ist er jede Minute wert. Aber ich erlaube mir, den Titel zu übernehmen. Denn wenn wir eines vergessen haben in den letzten Jahren, dann sind es unsere Kinder. Und daran werden wir sehr lange zu kauen haben.

Wobei, natürlich: Wir haben auch die alten Menschen vergessen. Die wir einsam sterben liessen. Die wir von jedem Besuch abschnitten. Denen wir das letzte bisschen Glück vor dem letzten Atemzug versagten. 90 Jahre alt, Kinder grossgezogen, Enkel betreut, vielleicht auch Urenkel, und am Schluss sagt der Staat: Stirb doch einfach alleine. Und im besten Fall kann dich jemand in einem Ganzkörper-Schutzanzug eine Stunde pro Woche sehen, aber mehr geht nicht. Stirb einfach und werde bitte zur Statistik, die uns nützt. Du wurdest positiv getestet? Na bitte, Zweck erfüllt.

Das ist so widerlich, dass es ausreichen müsste, um den Irrsinn aufzudecken. Aber aus Erfahrung weiss ich: Das ist nicht der Fall. Gestorben wird ja sowieso, und wenn man es auf Covid-19 abschieben kann, garniert das Spital oder das Pflegeheim immerhin eine Prämie, und das muss es doch den Umstand wert sein, dass ein alter Mensch diese Welt verlässt, ohne seine Geliebten noch einmal zu sehen. Wer es anders sieht, ist übrigens «unsolidarisch». Hauptsache, jemand ist allein gestorben, das ist ein Beitrag zur Volksgesundheit.

Das sind nicht meine Worte. Aber es ist die Auffassung der breiten Masse. Vermittelt durch die Medien, denen Ihr jedes Jahr ein paar hundert Franken bezahlt.

Aber zurück zu den Kindern. Von denen kann man wenigstens nicht guten Mutes sagen, dass ihre Zeit sowieso gekommen ist. Im Gegenteil. Sie sind die Zukunft, und dieses Virus, woher auch immer es kommt und wer auch immer es aus welchen Gründen auch freigesetzt hat, tangiert sie nicht. Was sie aber tangiert, ist dieser unbändige Wille einer selbsternannten Weltherrschaft, Gott zu spielen. Deshalb mussten sie auch dringend aufs Spielbrett. Deshalb hat man auch ihnen eine «Impfung» empfohlen. Deshalb hat man erstmals in der Geschichte Kindern, die weder Alkohol noch ein Handy noch sonst etwas eigenverantwortlich kaufen können, die Macht gegeben, sich selbst «impfen» zu lassen. Gegen den Willen der Eltern. Was für eine Entwicklung: Kinder sind Erwachsene, wenn wir sie in die «richtige» Richtung lenken können.

Danke für Ihren Beitrag an diesen Blog. Mit Ihrer Hilfe schreibe ich weiter.

Die Leute, welche die Politik der letzten Jahre bestimmt haben, können keine Kinder haben. Das ist völlig ausgeschlossen. Hätten sie diese, wären sie nicht fähig gewesen, das alles zu tun. Aber ja, ich weiss natürlich, dass das nicht stimmt. Bundespräsident Alain Berset hat mehrere Kinder, wie ich mit Sicherheit weiss. Bei allen anderen Beteiligten bin ich zu müde, um es herauszufinden. Marc Walder? Marc Brupbacher und Fabian Renz vom Tagi? Tanja Stadler? Lukas Engelberger? Impfchef Christoph Berger? Die Aufzählung ist sinnlos, sie hat kein Ende. Und die Chancen sind gross: Die meisten von ihnen haben Kinder.

Und haben dennoch getan, was sie getan haben. Was mich fassungslos zurücklässt.

Was haben sie getan? Sie haben ihren eigenen Kindern und allen anderen einen wichtigen Teil ihrer Schulbildung genommen durch den völlig unnötigen Lockdown des Bildungssystems. Sie haben dazu beigetragen, dass Kinder ernsthaft glaubten, am Tod anderer Menschen schuld zu sein, wenn sie nicht «einfach machen», was der Staat sagt. Sie haben Kinder von ihren Grosseltern getrennt. Sie haben Kindern den nackten Gehorsam gegenüber der Obrigkeit beigebracht. Damit aus ihnen frühzeitig Sklaven werden, was später sehr viel mühsamer wird. Sie haben im Alleingang die Kinder- und Jugendpsychiatrien gefüllt, indem sie die nackte Angst verbreitet haben.

Aber das taten sie nicht allein. Sie haben das vollbracht in Tateinheit mit Eltern, die das mit sich und ihren Kindern machen liessen. Mit Eltern, die ihren Kindern zuhause in den eigenen vier Wänden die Maske verordnet haben. Die sie zu Distanz aufriefen. Die ihnen erklärten, dass Nähe tödlich ist. Dass sie bitte nicht mit anderen Kindern spielen sollen. Dass es ganz allein im eigenen Zimmer zuhause doch am Schönsten ist.

Was für ein gigantisches Verbrechen an der nächsten Generation. Was für ein gigantisches Verbrechen an den eigenen Kindern. Und das Schlimmste, und das geht an die Adresse derer, die mitgemacht haben: Ihr habt nicht einfach verordnet, Ihr habt Euren Kindern ganz ernsthaft erzählt, dass das «richtig» ist, dass sie damit die nächsten Ferien in Griechenland ermöglichen, dass alle, die es anders machen, eine Gefahr sind für die Menschen, die sie lieben. Ihr habt Eure eigenen Kinder instrumentalisiert für etwas, von dem wir längst wissen, dass es Lug und Trug ist.

Ich könnte damit nicht leben als Vater zweier Mädchen. Aber ich weiss inzwischen, dass Ihr mit allem leben könnt. Fast schon beneidenswert.

Dabei war ich immer überzeugt, dass ich niemals anderen Leuten sagen werde, wie sie ihre Kinder erziehen sollen. Ich bin ja selbst hemmungslos überfordert von der Aufgabe. Es gibt keine grössere Herausforderung als das. Keine Sekunde lang wissen wir, ob das, was wir als Vater oder Mutter tun, richtig ist. Es ist ein Stochern mit einer langen Stange im Nebel.

Aber was ich weiss: Liebe ist nie falsch. Was auch immer wir tun oder sagen: Wenn wir es aus Liebe tun, spüren das die kleinen Menschen, die uns anvertraut sind. Und sie verzeihen uns dann sogar Fehler.

Hier können Sie diesen Blog und diese Worte unterstützen.

Habt Ihr aus Liebe Euren Kindern gesagt, dass sie die Grosseltern nicht mehr sehen dürfen, dass sie nicht mehr auf den Spielplatz dürfen, dass sie zuhause lernen müssen? Oder habt Ihr es getan, weil Ihr selbst gehorsam sein wolltet, nicht auffallen wolltet, Eure Vorteile garnieren wolltet? Habt Ihr Eure Kinder zur Impfung geprügelt, die sie in keiner Weise brauchten? Hattet Ihr Angst um Eure eigene Gesundheit? Habt Ihr Euch vor Euren eigenen Kindern gefürchtet? Habt Ihr sie deshalb seit Monaten, seit Jahren nicht mehr in den Arm genommen? Weil sie ja in der Schule vielleicht «etwas eingefangen» haben könnten?

Ich frage mich gerade, wo die KESB in diesem Moment ist. Die Behörde, die angeblich Kinder beschützen soll. Vor Euch hätte man Eure Kinder beschützen sollen. Aber das ist natürlich nicht geschehen. Weil die Behörden mitgemacht haben. Die KESB interessiert sich nicht für den Liebesentzug aus Angst vor einem Virus.

Aber hier ist die gute Nachricht. Wenn Ihr selbst Kinder habt, dann habt Ihr es in der Hand. Bringt Ihnen bei, die Dinge zu hinterfragen. Sagt ihnen, dass es vielleicht im Moment mühsam ist, auf der anderen Seite zu stehen, aber auf lange Sicht lohnend ist. Erklärt ihnen, dass die Welt stets nur gewachsen ist dank Menschen, die kritisch waren, die Fragen gestellt haben.

Das ist anstrengend. Viel anstrengender, als mit der Strömung zu schwimmen. Aber Ihr leistet damit einen Beitrag zur Welt von morgen. Eure Kinder werden in Zukunft viel mehr beitragen zu einer guten Welt, in der man leben will. Wir brauchen diese nächste Generation verzweifelt. Denn auf der anderen Seite stehen Heerscharen von Vätern und Müttern, die bereit dazu sind, eine Armee von angepassten, unkritischen Kindern heranzuzüchten, die eines früh gelernt haben: Folge dem persönlichen Vorteil und denke keine Sekunde an die Gesellschaft.

Schenkt Euren Kindern neben der Liebe nur das: Eine gnadenlose, mutige Aufrichtigkeit. Dann habt Ihr alles richtig gemacht.

Danke für Ihren Beitrag an meine Arbeit.

Es ist nur in den Köpfen «vorbei»

Covid-19 verschwand aus der täglichen Debatte so schnell, wie es gekommen war. Aber es gibt diverse unappetitliche Überbleibsel aus dieser Zeit. Nur ist es schwierig, sie zu entfernen – weil zu viele Leute glauben, dass alles vorbei ist. Das zeigt ein Referendum, das aktuell zu kämpfen hat.

Ich sitze gerade maskenlos im Zug, niemand starrt mich an, und eine Konfrontation habe ich nicht zu befürchten. Auch wenn auf vielen Zügen nach wie vor Kleber mit der Botschaft «Maskenpflicht» angebracht sind (angeblich aufgrund des internationalen Grenzverkehrs, wo die Maske aber inzwischen auch kein Thema mehr ist).

Das ist ein Beispiel von vielen, die der Vergangenheit angehören. Worüber wir natürlich froh sind. Nicht gut ist, wenn das Thema der Massnahmen mit ihrem Ende auch aus dem Bewusstsein der Leute verschwindet. Wir haben erlebt, wie schnell die ansonsten eher gemächliche Politik handeln kann, wenn sie unbedingt will. Damals hebelte unser Parlament lammfromm auf Geheiss des Bundesrats so ziemlich alles aus, was uns früher heilig war. Es wurden zugleich die Grundlagen geschaffen, alles wieder zu reaktivieren, wenn der Wunsch aufkommt.

Und diese Grundlagen gibt es immer noch. Auch wenn es vielen nicht bewusst ist.

Ein Referendum will deshalb dafür sorgen, dass der Spuk endlich vorbei ist. Und es der Politik zumindest ein bisschen härter gemacht wird, den roten Knopf wieder zu drücken. Es geht darum, zu verhindern, dass Masken, Zertifikat und so weiter über Nacht zurückkehren können.

Diesen Blog unterstützen? Hier finden Sie alle Informationen.

Das Anliegen hat aber einen schweren Stand, wie ich in diesem Artikel kürzlich thematisiert habe.

Das liegt kaum daran, dass sich die Stimmbürger aktiv wünschen, dass die Massnahmen schnell und hindernisfrei wieder installiert werden können. Sondern daran, dass sie gar nicht wissen, wie langfristig die Politik vorgespurt hat. Und viele sind wohl überzeugt, dass das sowieso nicht passieren wird. So im Sinn von: Ja, da liegt irgendwo im Keller des Bundeshauses noch ein Gesetz rum, aber das will ja niemand ernsthaft nützen.

Das sollten wir inzwischen wirklich besser wissen.

Das Referendum «Massnahmen Nein», das derzeit an der Hürde der 50’000 Unterschriften zu scheitern droht, ist ein wichtiges Anliegen. Auch wenn es die bewussten Massnahmen nicht mehr gibt. In dem Vorstoss liegt eine grosse Symbolkraft. Kommt das Referendum nicht zustande, suggeriert das der Politik ein stilles Eingeständnis mit dem, was sie da fabriziert hat.

In diesem Sinn lege ich allen ans Herz, möglichst viele Unterschriften beizusteuern. Hier findet ihr alle Informationen. Das Ende der Frist naht, es bleiben weniger als 30 Tage. An der Urne, das ist meine Überzeugung, hätte das Anliegen durchaus Chancen. Denn man kann mittlerweile wirklich nicht mehr vernünftig erklären (wenn man es jemals konnte), warum wir zu den Massnahmen zurückkehren sollen. Zur Erinnerung: Zwei Jahre lang fand ein munteres Potpourri an Massnahmen im Wechselspiel statt, irgendeine dubiose Zahl oder Statistik reichte, um alle wieder zum Durchdrehen zu bringen. Es herrschte die reine Willkür.

Nun müssen wir es ihnen wenigstens schwerer machen.

Jeder Franken fliesst in das, was Sie hier lesen. Versprochen.

Herr Spahn will grosszügig verzeihen

Ich will kein Geld für dieses Buch ausgeben. Aber andererseits ist es eben meine Aufgabe, mich auf Widerwärtigem zu stellen. Es geht um das Buch von Jens Spahn, dem früheren deutschen Gesundheitsminister. Er fordert gegenseitiges Verzeihen. Und meine Neugier darauf, wie er das begründet, ist grenzenlos.

Damit ist auch gleich klar: Ich kann nicht über das Buch sprechen, das im Herbst 2022 erschienen ist, weil ich es schlicht (noch) nicht gelesen habe. Aber auch wenn es heisst «Don’t judge a book by its cover», scheint mir bereits der Titel vielsagend. Er lautet:

«Wir werden einander viel verzeihen müssen»

Die Beschreibung in den Buchshops klingt ein bisschen nach Dalai Lama. Es gehe unter anderem um die folgende Fragen:

«Wie können wir uns wappnen für kommende Krisen? Wie die erbitterten Gegensätze versöhnen, wie heilen, was unheilbar scheint?»

Die erste Frage ist recht einfach zu beantworten: Indem wir bei «kommenden Krisen» zunächst einmal tief durchatmen und uns fragen: Ist das eine Krise? Und wenn ja, wie schlimm ist sie? Und wie weit gehen wir bei ihrer Bewältigung? Wo liegen die Grenzen? Menschlich, verfassungsrechtlich, finanziell?

In Frage 2 geht es um «Versöhnung». Und da wird es richtig lustig. Ich muss mich mit niemandem «versöhnen». Ich habe niemandem etwas getan. Ich habe niemanden ausgegrenzt oder ausgesperrt, ich habe keine Kinder und Jugendlichen in die Psychiatrie getrieben, ich habe keine Existenzen ruiniert. Und parallel dazu habe ich übrigens auch keine Menschenleben auf dem Gewissen, wie das immer mal wieder suggeriert wurde. Ich habe in den letzten drei Jahren einfach mein Leben gelebt und gleichzeitig auf die Widersprüche hingewiesen, die der Kampf gegen Covid-19 aneinander gereiht hat. Und die, Verzeihung, inzwischen als weitgehend aufgedeckt gelten dürfen.

Danke für Ihre Unterstützung für diesen Blog.

Jens Spahn stellt es nun so dar, als wären sich zwei verfeindete Gruppen gegenübergestanden, die sich Böses antaten. Ich wüsste nicht, wo das je der Fall war. Wir hatten es mit einer Politik zu tun, die in Tatgemeinschaft mit den Medien definierte, wer «die Guten» sind und «die Bösen». Dieselbe Achse hat danach alles dafür getan, dass «die Guten» straflos «die Bösen» diskriminieren durften. Es gab Leute, die eine Spaltung vorangetrieben haben und solche, die darunter litten. Die Frage, wer hier Täter und wer Opfer war, ist keine. Es ist offensichtlich.

Aber nun möchte Herr Spahn, dass wir uns gegenseitig verzeihen. Wenn er das will, soll er mir bitte zuerst erklären, wer mir etwas verzeihen muss. Wem ich was genau angetan haben soll.

Wenn man möchte, dass ich jemanden verzeihe, muss man dafür zuerst den Unsinn aus der Welt schaffen, dass mir ebenfalls irgendjemand verzeihen muss. Wofür denn bitte? Dafür, dass ich aus Restaurants ausgesperrt wurde? Dafür, dass meine Kinder ohne Not zuhause unterrichtet werden mussten? Dafür, dass ich täglich eine dreistellige Zahl von E-Mails von verzweifelten Menschen erhalten habe, denen ich irgendwann nicht mal antworten konnte? Sorry dafür übrigens. Es war irgendwann einfach zu viel.

Nein, wir werden nicht «einander viel verzeihen müssen». Wir werden auf die Entschuldigung der Leute warten, die nach der Impfung in die geschenkte Bratwurst bissen, bevor sie den Flug nach Kreta buchten und von dort aus die Menschen auslachten, die zuhause bleiben mussten. Wir werden auf das Schuldeingeständnis von Politik und Medien warten, die endlich einräumen sollen, dass sie – ob aus Überforderung oder bewusst – ohne Not die Gesellschaft in Geiselhaft nahmen. Wir werden auf das «Sorry!» von Leuten wie Jens Spahn warten, die eingestehen, wie grenzenlos falsch sie lagen und wie sehr sie unsere Gesellschaft nachhaltig geschädigt haben.

Es geht nicht um «Versöhnung». Es geht um die Frage, ob wir bereit sind, die Entschuldigung anzunehmen, auf die wir schon so lange warten. Ich weiss vom Austausch mit meiner Leserschaft, dass viele nicht bereit sind, das zu tun, und ich begreife es. Entschuldigungen sind etwas Grossartiges, wenn sie ehrlich sind. Aber wenn jetzt noch jemals eine kommt, dann nicht aus freien Stücken, sondern weil es gar nicht mehr anders geht. Es würde nur dem politischen Überleben der Verantwortlichen dienen. Es wäre nichts anderes als Strategie.

Von mir kommt jedenfalls keine Entschuldigung, weil ich bereits weitergezogen bin. Was auch immer die Leute sagen, die das alles verursacht haben: Ich setze mich damit nicht auseinander, weil ich stattdessen darüber nachdenke, was sie als Nächstes versuchen könnten und mich dafür wappnen will. Die Versöhnungs-Debatte ist ein Ablenkungsmanöver. Während wir darüber sprechen sollen, wer angeblich wem irgendetwas vergeben soll, ist die Bahn offen für den nächsten Wahnsinn. Jedenfalls, bis sie endlich eingestehen: Das war falsch, sehr, sehr falsch, und es darf nie wieder passieren.

Und darauf, liebe Freunde, können wir lange warten.

Dranbleiben. Weil es noch nicht vorbei ist. Danke für Ihre Hilfe.

Wie lange muss man eigentlich recht haben, um recht zu bekommen?

So gut wie nichts, das seit Frühjahr 2020 von offizieller Seite gesagt wurde, hat heute noch Bestand. Längst weiss jeder, der denken kann, dass alles eine Farce war. Und dennoch sind wir auf der anderen Seite immer noch die Ausgegrenzten. Fantastisch, wie diese Welt funktioniert.

Die «Pandemie» war nie so gefährlich oder gar tödlich wie angekündigt. Zu keinem Zeitpunkt. Die «Impfung» dagegen hat ebenfalls in keiner Weise gehalten, was uns versprochen wurde. Sämtliche Schutzmassnahmen gegen das Virus sind bis heute unbelegt, was ihre Wirksamkeit angeht.

Eingriffe wie Lockdowns und Schulschliessungen haben erwiesenermassen zu wirtschaftlichen Schäden, einem Bildungsrückstand und zu überfüllten Kinder- und Jugendpsychiatrien geführt, aber rein gar nichts zu dem beigetragen, was sie hätten tun sollen: Dem Schutz der Gesundheit. Gleichzeitig sind unsere Alten einsam in Heimen gestorben, in denen sie keinen Besuch erhalten durften und nur von einer persönlichen Betreuung träumen durften.

Was für ein Erfolgsausweis für die Verantwortlichen der Politik der letzten Jahre. Eine überschätzte Gefahr, untaugliche Massnahmen dagegen und haufenweise Kollateralschäden, die noch lange nachwirken werden. Was will man mehr als Staat, der seine Bürger beschützen will?

Nun kann man zwei Dinge tun, wenn man sich hinter all das gestellt hat. Man kann einräumen, dass man falsch lag und die Verantwortung dafür übernehmen. Oder man kann so tun, als sei das alles nicht geschehen oder man hätte es nicht vorhersehen können.

Oder, drittens: Man tut nach wie vor so, als sei alles richtig und wichtig gewesen. Dafür benötigt man einen ziemlichen Schub an Gewissenlosigkeit angesichts der Fakten. Aber den haben offenbar sehr viele Leute.

Danke für Ihren Beitrag an meine Arbeit.

Drei Jahre nach dem «Ausbruch» von etwas, das eigentlich nichts war, benehmen sich die Verantwortlichen immer noch so, als wäre da wirklich was gewesen. Drei Jahre nach der Verbreitung eines Virus, der nichts anderes war als die Grippe unter neuem Namen und der nach heutigen Erkenntnissen nur ein Vehikel für übergeordnete Ziele war, tun sie immer noch so, als hätten sie nur unser Leben gerettet.

Ich bewundere das wirklich. Ich wäre gerne für ein paar Stunden so gewissenlos. Ich würde gern den devoten Service für Milliardäre, ihnen hörige Regierungen und Pharmafirmen, die sich dumm und dämlich verdienen, als selbstlose Unterstützung für die Volksgesundheit verkaufen.

Nur werde ich das in diesem Leben nicht mehr schaffen. Dafür muss man nun wirklich jedes Gewissen ablegen. Dazu bin ich aktuell noch nicht in der Lage.

Also: Wir alle, die wir vom ersten Moment an unsere Zweifel hatten, lagen richtig, und daran gibt es längst keinen Zweifel mehr. Nur leider definieren andere, was richtig und was falsch ist. Deshalb können wir lange darauf warten, dass jemand einräumt, wie richtig wir lagen.

Aber nur schwache Figuren brauchen dieses Zugeständnis von Dritten. Alle anderen machen einfach weiter.

Ihre Unterstützung kommt an. Franken für Franken. Und ermöglicht Beiträge wie diesen hier.

Die Wahrheit hat ganz furchtbar viel Angst

Wenn es nur eine Wahrheit gibt, und wenn diese Wahrheit so klar, so erwiesen, so unantastbar ist, warum hat der Besitzer dieser Wahrheit dann solche Angst davor, dass ein anderer das Gegenteil behauptet? Was macht angebliche Lügen und «Fake News» so gefährlich, dass man sie verhindern muss – wenn die Wahrheit doch so stark und überzeugend ist? Eine Nachlese nach einem Abend mit Daniele Ganser.

Vorbemerkung zum Bild oben: Ich publiziere es gern selbst, bevor es früher oder später sicher in irgendeinem Mainstream-Medium erscheinen wird als Beleg für die Existenz der Achse des Bösen. Die beste Waffe im Kampf gegen Zensur und staatliche Manipulation ist es, sich sichtbar an die Seite derer zu stellen, die sie bekämpfen. Völlig egal, ob man immer mit ihnen übereinstimmt oder nicht. Die Losung heisst mehr als je zuvor: Flagge zeigen. Links und rechts aussen die Veranstalter des Vortrags, dazwischen Daniele Ganser (das ist der Grosse) und ich (das ist der Kleine).

Vorbemerkung 2: Ganz unten findet Ihr einen wertvollen Veranstaltungshinweis.

Für den folgenden Text muss ich etwas tun, das mir schwer fällt. Ich übernehme das Muster von Macht und Medien und behaupte, dass es nur Schwarz und Weiss gibt, dass nur eine Wahrheit existiert und dass alles, was dieser widerspricht, gelogen ist, eine Verschwörungstheorie, Fake News. Absender der einzigen Wahrheit ist: Der Staat.

Keine Sorge, ich bin nicht umgekippt. Ich mache das nur, um ungestört der Frage nachgehen zu können, warum man diese heilige, unbestreitbare Wahrheit mit Zensur, Cancel Culture und Zerstörung von Existenzen «schützen» muss. Was seit langem geschieht. Dafür muss ich so tun, als gäbe es diese Wahrheit. Und das erst noch nüchtern.

Ich war zu Gast in Kloten an einem Vortragsabend mit dem Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser. Das Konferenzzentrum am Schluefweg in Kloten entwickelt sich übrigens mit regelmässigen Veranstaltungen allmählich zu einem der wenigen Orte, an denen die Suche nach der Wahrheit frei und offen gelebt werden kann.

Aber Verzeihung, ich widerspreche mir gerade selbst. Ich habe mir ja vorgenommen, in diesem Beitrag davon auszugehen, dass man die Wahrheit gar nicht suchen muss, weil es nur eine einzige gibt. Also zurück in die Spur.

Daniele Ganser wird aktuell gerade Opfer der Cancel Culture. Schon mehrfach musste er im letzten Moment einen neuen Veranstaltungsort für seine in der Regel ausgebuchten Vorträge mit oft 1000 und mehr Besuchern suchen. Und zwar, weil die zuständigen Behörden vor Ort befanden, er sei nicht willkommen. Eine konkrete Begründung braucht man dafür heutzutage übrigens nicht. Es reicht, wenn irgendeine Zeitung vorher befunden hat, der Mann sei nicht koscher. Ich stelle mir das gerade bildlich vor. «Herr Bürgermeister, in der Halle XY soll YZ auftreten. Aber ich habe in der Zeitung gelesen, der sei umstritten.» – «Um Himmels Willen, ausladen!»

Die Absagen betreffen denselben Vortrag, den der Historiker am Freitag in Kloten hielt. Er ging darin der Frage nach, was zum Krieg in der Ukraine geführt hat, wobei er zu anderen Schlüssen kommt, als sie uns seit bald einem Jahr eingehämmert werden. Ich durfte einführende Worte zum Anlass sprechen, ob ich sonst dort gewesen wäre: Keine Ahnung. Aber ich bin froh, dass es so gekommen ist.

Ich habe das Referat zum ersten Mal gehört. Mein Fazit: Ich verstehe durchaus, dass Repräsentanten der Macht nicht gerne hören, was Ganser da sagt. Seine Thesen stehen dem Narrativ im Weg, das sie selbst verbreiten und unterstützen. Nur war es mir neu, dass es die Aufgabe eines Bürgermeisters ist, stellvertretend für seine Bürger zu entscheiden, was sie hören sollen und was nicht. Ich persönlich denke eigentlich ganz gern selbst, und mir ist nicht bekannt, dass Leute, die in ein politisches Amt gewählt werden, bei Amtsantritt gleich noch die unendliche Weisheit geliefert erhalten.

In diesem Blog finden Sie die Wahrheit nicht. Aber den Ansporn, sie zu suchen. Danke für Ihre Unterstützung.

Der Vortrag bestand zu gefühlten 90 Prozent aus unbestreitbaren Fakten. Es war alles schön belegt, es gab Quellenangaben zuhauf. Nun möchte ich mir aber nicht nachsagen lassen, ich sei naiv. Natürlich kann man auch aus Fakten «Fake News» machen, wenn man will, und das ist es, was die Kritiker Ganser vorwerfen. Dass er Belegtes und Unbelegtes vermischt und mit Suggestivfragen unterlegt, um dem Publikum eine bestimmte Sicht der Dinge zu vermitteln.

Dazu zwei Dinge. Erstens: Ich bin persönlich nicht besonders anfällig für Suggestion, und diejenigen Gäste des Abends, die ich bereits kannte, sind es ebensowenig. Zweitens: Es liegt eine gewisse Ironie darin, dass dieselben Leute, die uns die letzten Jahre mit manipulierten Zahlen und Bildern und der gezielten Verbreitung von Angst suggestiv beeinflussen wollten, nun einem ihrer Kritiker diese Technik vorwerfen.

Ich kann den Vortrag, so er denn in Zukunft noch irgendwo stattfinden darf, wärmstens empfehlen. Daniele Ganser ist nicht nur Historiker, sondern auch Unterhalter. Die Dramaturgie stimmt, es ist eine gute Dosis Humor eingebaut, es ist keine Sekunde langweilig. Voraussetzung für den Besuch ist für mich – und ich nehme an, Ganser wünscht sich das auch selbst –, dass das Publikum auch ihm nicht einfach alles glaubt, sondern es auf den Prüfstand stellt. Es kann ja nicht darum gehen, einfach eine unkritisch kolportierte Wahrheit durch eine andere zu ersetzen. Ganser ruft dazu auf, kritisch zu bleiben, und das muss natürlich auch gegenüber ihm gelten. Fans nützen niemandem etwas.

Aber zurück zum Thema und zu meiner Ursprungsfrage. Selbst wenn das, was uns unsere Regierungen und unsere Medien in Bezug auf den Krieg in der Ukraine verkaufen, stimmt (also das denkbar eindimensionale Bild des Verrückten, der grundlos irgendwo einmarschiert), wenn das die einzige Wahrheit ist: Warum ist es dann so dramatisch, so gefährlich, wenn einer ein mehrdimensionales Bild zeichnet, Vorgänge vor vielen Jahren schildert, Zusammenhänge herstellt? Wenn die Sachlage ja so klar ist, was kann dann so verhinderungswürdig daran sein, 400 Menschen in Kloten eine andere Sichtweise zu präsentieren? Eine mögliche Variante, wie es eben auch noch sein könnte?

Fragt man das jemanden, der es gut findet, wenn der Staat die Meinungsfreiheit aushebelt, erhält man meist sinngemäss diese Antwort:

«Das ist überhaupt nicht harmlos. Fake News zuzulassen, ist eine Gefahr für die Demokratie und den Zusammenhalt. Wenn Verschwörungstheorien kursieren, die das Vertrauen in den Staat untergraben, kommt es zu einer Spaltung der Gesellschaft. Meinungsfreiheit muss Grenzen haben.»

Aha. Gut. Ich habe da einige Einwände.

Bevor Sie weiterlesen: Ihre Spende in freier Höhe macht diesen Beitrag möglich.

Erstens: Vertrauen ist etwas, das man sich erarbeiten muss. Keine Person der Welt und der Staat erst recht nicht hat einfach aus Prinzip mein Vertrauen. Ich muss zuerst die Erfahrung machen, dass er es verdient hat. Wir wurden in den letzten drei Jahren (und sicher schon viel länger) systematisch angelogen von Regierungen, Behörden und Medien. Nachweislich. Nun sagt man uns, es sei ein Problem, wenn wir diesen Staat, der uns anlügt, in Zweifel stellt. Genau mein Humor.

Zweitens: Wenn die Leute, die im Besitz der einzigen Wahrheit sind und jede Suche nach einer «anderen» Wahrheit verhindern, von Spaltung sprechen, trägt das zum erwähnten Humor weiter bei. Sie sagen nichts anderes als: «Glaubt uns unbesehen, was wir sagen, sprecht gar nicht erst von Alternativen und grenzt bitte jeden aus, der kritische Fragen stellt – so verhindern wir eine Spaltung der Gesellschaft.» Das stimmt natürlich. Wenn wir die Bevölkerung durch Schaufensterpuppen ersetzen, wird es auch nicht zur Spaltung kommen. Weil keiner mitdenkt und keiner zur Widerrede ansetzt. Ist das die schöne neue Welt, die sie wollen? Ja, der Graben wird immer tiefer. Aber nicht, weil einige dem Staat widersprechen. Sondern weil dieser Staat das nicht duldet. Und weil er dazu beiträgt, dass Andersdenkende ausgegrenzt werden.

Drittens: Da hat jemand das Wesen der Demokratie nicht verstanden. Wenn wir Glück haben, bringt uns unsere Staatsform am Schluss bessere Resultate. Die sind aber das Ergebnis einer vorausgehenden Auseinandersetzung, einer Debatte, eines Kampfs ums beste Argument. Wie soll man bitte das beste Argument finden, wenn man die Debatte verhindert und das einzig erlaubte Ergebnis schon am Anfang definiert? Eine Demokratie, die keine Gegenstimmen hören will zu dem, was die Regierung sagt, ist keine Demokratie – so banal ist es. Leute, die von der Demokratie offenbar rein gar nichts halten, die jede Debatte zerstören, indem sie diese gar nicht erst zulassen, sagen nun ausgerechnet den kritischen Geistern, DIESE seien eine Gefahr für die Demokratie? Nein, zur Hölle, diese kritischen Geister TRAGEN die Demokratie.

Viertens: Wenn Meinungsfreiheit Grenzen haben muss, wer legt diese Grenzen dann fest? Der Staat? Die Medien, die am Gängelband des Staats sind? Das würde heissen: Die Leute, die uns sagen, welches die einzige Wahrheit ist, definieren auch gleich, was alles nicht gesagt und gefragt werden darf. Dann haben wir keine Demokratie, sondern eine Religion. So in diesem Sinn: Dort drüben steht die heilige Kuh, und hier ist das Regelwerk, das festlegt was über die heilige Kuh gesagt werden darf und was nicht. So stellen wir sicher, dass die Kuh auf ewig heilig bleibt. Verzeihung, wenn wir das so machen, können wir aus jedem Rindvieh irgendwo in den Ausläufern des Alpsteins eine heilige Gestalt machen.

Fünftens: Die Grenzen der Meinungsfreiheit sind bereits klar festgelegt, und zwar im Strafgesetzbuch. Alles, was von diesem nicht betroffen ist, darf demnach frei gesagt werden. Wenn man die juristischen Kategorien einfach ergänzt um alles, was man eben lieber nicht hören möchte, ist das die totale Willkür. Und es ist, auch wenn man ja offenbar keinerlei Vergleiche mehr anstellen darf, der direkte Weg in den Totalitarismus. Es geht nicht darum, was heute ist, es geht um die Zukunft. Heute dürfen wir nicht an der Gefahr durch ein Virus und der Wirksamkeit der Impfung und an den Hintergründen eines Kriegs zweifeln. Aber was werden Regierungen und Medien morgen auf diesen Index setzen? Was wird dann ein Hindernis sein, wenn man eine Bühne mieten möchte?

Ein kleiner Tipp an die Leute, die finden, man müsse «Fake News» durch Zensur und Verbote bekämpfen. Heute mag euch das richtig erscheinen. Aber es ist gut möglich, dass das, woran IHR glaubt, schon bald als «Fake News» definiert wird und man dann EUCH den Mund verbietet. Und dann sollten wir vielleicht noch einmal darüber sprechen.

Denn wie sagt der Engländer so schön: «I’ve tasted my own medicine, and it’s bitter.»

Danke für Ihren Beitrag an meine Arbeit.


Veranstaltungshinweis:

Dinner mit Input: Wodarg / Rima / Najadi – 13. April 2023, Kloten.
Weitere Informationen gibt es hier.

Warum Ihr wichtig seid. Eine Ode an mein Publikum.

Es ist gut, Fragen zu stellen. Es ist gut, skeptisch zu bleiben. Es ist gut, quer zu denken. Es ist gut, zu zweifeln. Lasst Euch nie einreden, dass IHR das Problem seid, wenn ihr das alles tut. Ganz im Gegenteil: Ihr seid die Lösung. Zur Abwechslung ein Stück Küchentischphilosophie. Und zum Schluss mit einem Geschenk von einem, der so viel mehr sagen konnte, als ich je sagen werde.

Ich sitze gerade hier und überlege mir, was ich am Freitagabend als «Aufheizer» für den Vortragsabend von Daniele Ganser in Kloten sagen soll (Anlass leider ausgebucht). Ich mache diese Dinge immer im letzten Moment. Eigentlich bin ich für meine Verhältnisse sogar früh dran. Manchmal weiss ich erst, was ich sagen werde, wenn ich auf den Parkplatz vor dem Ort des Geschehens fahre. Würde ich meine Gedanken früher ordnen, kämen mir nur neue Gedanken kurz vor Torschluss ins Gehege. Zeitlicher Druck ist etwas Wunderbares. Er zwingt zur Reduktion.

Aber über einen Punkt werde ich am Freitag mit Sicherheit sprechen. Er beschäftigt mich schon lange. Ich habe da nämlich eine Frage.

Wie konnte es geschehen, dass das Wort «Skeptiker» zum Schimpfwort wurde? Und dass das fast flächendeckend akzeptiert wird? Wie ist es möglich, dass ein absolut zentrales Element der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft plötzlich negativ behaftet ist? Was ist falsch daran, skeptisch zu sein, skeptisch zu bleiben? Coronaskeptiker, Klimaskeptiker: Die Medien hauen uns diese Begriffe vor den Latz, als wäre es völlig selbstverständlich, dass wir dann angewidert das Gesicht verziehen. Ein Synonym zu «skeptisch» ist laut Duden (dem ich allerdings auch nicht mehr blind vertraue) das Wort «kritisch». Ist das auch ein negativer Begriff? Moment, ja, natürlich: Massnahmenkritiker. Stimmt. Die Rechnung geht auf. Das ist alles gleich furchtbar. Wie schön könnte die Welt sein, wenn niemand mehr skeptisch oder kritisch ist.

Wie konnte es soweit kommen?

Meine ganz persönliche Wahrheit sieht anders aus. Skeptiker sind grossartig. Sie sind das Schmieröl im Getriebe unseres Systems. Ich spreche nicht von Leuten, die aus Prinzip zu allem etwas zu meckern haben und denen nichts gut genug ist. Ich spreche von Leuten, die sich die Freiheit nehmen, das, was Ihnen als Regel, als Gesetz, als Standard vorgesetzt wird, zu hinterfragen. Die wissen wollen, warum etwas so ist, wie es angeblich unbedingt sein muss. Die Belege erwarten. Die davon ausgehen, dass es für jede Entscheidung, für jede Massnahme gute Gründe geben muss und sie das Recht haben, diese einzufordern. Und die es nicht als unanständig, sondern als ihr persönliches Recht empfinden, Fragen zu stellen.

Danke für Ihre Zweifel. Und danke für die Unterstützung an diesen Hort des Zweifels.

Ich denke, wir würden alle noch in Höhlen leben und Mammuts jagen, wenn es in der Geschichte der Menschheit keine Skeptiker gegeben hätte. Wobei offen gesagt dieses Szenario auch schon schlimmer klang als jetzt gerade. So eine Höhle: Derzeit würde ich sie vermutlich nehmen. Ich wäre zwar ein mieser Jäger, aber das würden andere für mich erledigen, und ich würde dann in der Zwischenzeit die Jagd in Form von Höhlenmalereien als Geschichte erzählen. Jeder das, was er kann. Jedenfalls wurden die Neandertaler wenigstens kaum zensiert, wenn sie etwas an die Wände kritzelten.

Meine Erfahrung aus unzähligen Begegnungen ist: Die meisten Leute, die meine Texte lesen, stellen gerne Fragen. Nicht, um anderen lästig zu fallen, sondern, weil nur Fragen überhaupt erst Antworten eröffnen. Weil sie lernen wollen, verstehen wollen, wissen wollen. Und nicht einfach das übernehmen, was man ihnen vorgekaut hat. Aus meiner Sicht müsste das ein Schulfach sein: Skeptisch sein, kritisch sein, Fragen stellen. Aber angeblich ist das alles ganz furchtbar. Wie soll man das denn bitte benoten?

Das sagt uns viel über die andere Seite. Wer Fragen verhindern will, und das geschieht derzeit überall, beweist damit nur eines: Er weiss schon, wie das gewünschte Resultat aussehen soll, und jede weitere Frage könnte das erwünschte Ergebnis gefährden. Deshalb mögen Regierungen und Behörden keine Skeptiker. Eher verstörend ist, dass inzwischen auch die meisten Medien finden, Fragen zu stellen und Zweifel zu äussern sei nicht opportun. Diese unheilige Allianz hat definiert, was wir glauben sollen, und nichts ist schlimmer für sie als Leute, die das nicht einfach blind übernehmen.

Und darum seid Ihr so wichtig. Viel wichtiger als das, was ich hier schreibe. Es wird oft behauptet, Leute wie ich würden nur «eine Blase bedienen». Dieser Vorwurf kommt ausgerechnet von den Leuten, die mit den Mitteln der Zensur, des Totschweigens, der Diskreditierung, der Denunzierung und Diskriminierung die grösste Blase der Weltgeschichte konstruiert haben. Oder besser: Heranmanipuliert. Falls ich wirklich nur eine Blase bediene, dann ist es immerhin eine, die noch so gerne bereit wäre, keine mehr zu sein, weil ihre Fragen und Zweifel auch von denen ausserhalb ernst genommen werden. Es ist kein freiwilliges Verharren in einer Blase. Man hat uns in eine solche gesperrt.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass jeder meiner Gedankengänge von Leuten wie Euch schon tausendfach gedacht wurde. Oft lange vor mir. Es in Worte zu fassen, hat lediglich den Zweck, sichtbar zu machen, dass man damit nicht allein ist. Aber so sehr ich an die Macht der Worte glauben will (und auch glauben muss, weil mir sonst nichts bleibt), so klar ist mir auch, dass diese Worte wertlos sind, wenn ihnen keine Handlung folgt. Es lässt sich nicht bemessen, was meine Worte und die anderer auslösen. Aber nur schon die Ausdauer, mit der so viele Menschen unerschütterlich an den Fragen, den Zweifeln und der Skepsis festhalten, die Einzelne aufwerfen, spricht Bände. Und gibt Hoffnung.

Hier wird Ihre Skepsis noch laut ausgesprochen. Danke für Ihre Unterstützung.

Und wenn ich schon für einmal mit so vergleichsweise leisen Tönen unterwegs bin, erlaube ich mir, im Anschluss Worte eines anderen zu übernehmen, den ich von frühester Jugend verehrt habe. Sein Name ist Wolfgang Borchert, und ich war damals, als ich ihn entdeckte, kindisch stolz darauf, dass wir uns den Geburtstag teilen, den 20. Mai. Völlig vergessen ist er dank einigen guten Deutschlehrern in diesem Land noch nicht, aber er wird viel zu wenig gewürdigt. Ich stelle seine Gedanken in Form seines vermutlich berühmtesten Gedichts an den Schluss als «optionale Lektüre». Borchert hat nicht viel geschrieben, weil ihm die Zeit davonrannte. Aber das Wenige ist bleibend.

Es ist übrigens nicht einfach ein Gedicht gegen den Krieg. Es ist eine Aufforderung, dann Nein zu sagen, wenn man den Weg als falsch begreift. Es ist eine Aufforderung zu Skepsis, zu Zweifeln, zu Fragen. Und damit überlasse ich diesem Meister der schlichten Wahrheit das Wort:


Wolfgang Borchert: Dann gibt es nur eins! (Sag NEIN!)

Du. Mann an der Maschine und Mann in der
Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du
sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe
mehr machen – sondern Stahlhelme und
Maschinengewehre, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Mädchen hinterm Ladentisch und
Mädchen im Büro. Wenn sie dir morgen
befehlen, du sollst Granaten füllen und
Zielfernrohre für Scharfschützengewehre
montieren, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen
befehlen, du sollst statt Puder und Kakao
Schiesspulver verkaufen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst einen neuen Tod
erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder,
du sollst Hasslieder singen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst die Männer
kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst den Mord segnen
und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Kapitän auf dem Dampfer. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst keinen Weizen
mehr fahren – sondern Kanonen und Panzer,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen
befehlen, du sollst Bomben und Phosphor
über die Städte tragen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Schneider auf deinem Brett. Wenn sie
dir morgen befehlen, du sollst Uniformen zuschneiden,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Richter im Talar. Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Mann auf dem Bahnhof. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst das Signal zur Abfahrt
geben für den Munitionszug und für den
Truppentransport, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der
Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den
Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!

Du. Mutter in der Normandie und Mutter in
der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London,
du, am Hoangho und am Mississippi, du,
Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und
Oslo – Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der
Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt
Kinder gebären, Krankenschwestern für
Kriegslazarette und neue Soldaten für neue
Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es
nur eins:
Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!

Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann:

In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die grossen Schiffe
stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig träge
gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algen-, tang- und
muschelüberwest den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich
fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben –

die Strassenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde
verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und
Gleise liegen, hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen
kraterzerrissenen Straßen –

eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen,
gefrässig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und
Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und gierig,
unaufhaltsam –

der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen, der Reis
wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf den
brachliegenden Äckern erfrieren und die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie
umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken –

in den Instituten werden die genialen Erfindungen der grossen Ärzte sauer
werden, verrotten, pilzig verschimmeln –

in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern
werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und
Kirschsaft verkommen – das Brot unter den umgestürzten Tischen und auf
zersplitterten Tellern wird grün werden und die ausgelaufene Butter wird
stinken wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten
Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer und die qualmenden
Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken
werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln – zerbröckeln – zerbröckeln –

dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter
Lunge, antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter
wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen den unübersehbaren
Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen
verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend – und
seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört in der Steppe verrinnen, durch
die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen
Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehört, antwortlos, letzter
Tierschrei des letzten Tieres Mensch – all dieses wird eintreffen, morgen,
morgen vielleicht, vielleicht heute nacht schon, vielleicht heute nacht, wenn – –
wenn – –

wenn ihr nicht NEIN sagt.

Vielleicht sind doch nicht die Medien das Problem

Haben Sie in jüngster Zeit die Leserkommentare bei Medienbeiträgen gelesen? Falls nicht: Gut gemacht. Es ist nämlich nicht empfehlenswert. Da tut sich ein Abgrund der nackten Ignoranz und schieren Dummheit auf.

Was haben beispielsweise die Leser der Blätter von CH Media zu den Corona-Leaks, die von eben diesen Zeitungen aufgedeckt wurden, zu sagen? Sind sie entsetzt über den Korruptionssumpf, der sich da auftut? Nicht doch. Das war alles völlig in Ordnung. Hier ein paar Müsterchen.

Ich habe keinen blassen Schimmer, wen der Kommentator mir «verdientem Magistraten» meint. Ich habe auch keine Ahnung, wer da angeblich seit Langem schuldlos am Pranger steht. Aber selbst wenn es jemanden gäbe: Der darf nun aufgrund seiner angeblichen Verdienste tun, was er will? Und Leser XY regt sich nicht darüber auf, dass an ihm vorbei der Staat und ein Verlagshaus Politik betrieben haben?

Aber keine Angst. Es geht noch schlimmer:

Der Zweck heiligt die Mittel. Gut zu wissen. Wenn ein Bundesrat also findet, wir sollten nun alle dringend auf allen Vieren zur Arbeit kriechen und uns das als absolut zwingend verkauft, ist es auch völlig ok, wenn er mit der Verletzung des Amtsgeheimnisses dafür sorgt, dass uns diese Botschaft medial als richtig verkauft wird. Denn es ist ja das «Richtige», also darf man das auch. Und bitte, lasst uns gar nicht erst darüber diskutieren, dass man in einer Demokratie allenfalls darüber befinden sollte, was richtig und was falsch ist. Das überlassen wir einfach der Regierung.

So. Noch nicht genug gekriegt? Bitte sehr. Es geht munter weiter:

Ach so! Das ist praktisch. In Zukunft sollte jeder geplante Bundesratsentscheid vorher durch eine Indiskretion an die Medien gelangen, damit wir uns «entsprechend einstellen» können. Und natürlich besteht nicht die Gefahr, dass diese Indiskretionen erst zu diesem Entscheid führen. Auf gar keinen Fall. Also: Uns kann gar nichts Besseres passieren als ein Leck im Bundesrat. Falls dieser jemals entscheiden sollte, dass wir ab morgen nicht mehr atmen dürfen, erfahren wir es immerhin rechtzeitig im «Blick» und können uns darauf einstellen.

Ja, wir haben ein Problem mit unseren Medien. Aber offenbar auch mit den Leuten, die diese Medien konsumieren.

Mir bleibt nur die Hoffnung, dass diese von jedem Verstand befreiten Zwischenrufe nicht die Regel, sondern bedauerliche Ausreisser sind.

Danke für Ihren Beitrag an diesen Blog und meine Arbeit.